Die Kompaktklasse ist so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau unter den Segmenten. Die Autos sollen auch abseits der Kurzstrecke ausreichend Platz für mehr als zwei Passagiere und den Wocheneinkauf bieten, gleichzeitig aber auch in der Stadt parkbar sein. Außerdem nicht zu viel verbrauchen und ein paar Annehmlichkeiten an Bord haben. Neben dem für diese Klasse typischen Fünftürer, stehen auch Kombis hoch im Kurs. Limousinen dagegen haben es etwas schwerer, sich zu behaupten. AUTO BILD stellt die sieben beliebtesten Kompakten unter 30.000 Euro des Neuwagen-Portals carwow.de vor.

1. Skoda Octavia Combi: Viel Platz für Gepäck und Passagiere

In vierter Generation ist der Octavia bereits auf dem Markt und gerade als Kombi (Preis: ab 24.540 Euro) sehr gefragt. 4,69 Meter Länge ermöglichen einen überaus großen Kofferraum; 640 Liter passen hinein, klappt man die Rückbank um, werden es sogar 1700 Liter. Aber nicht nur das Gepäck hat ausreichend Platz, auch die Passagiere können sich, gerade im Fond, nicht beklagen. Mit den Materialien im Innenraum strebt Skoda immer mehr Richtung Premiumanbieter.
SKODA Octavia Combi 1.5 TSI
Beim Skoda Octavia Combi reicht der Preisrahmen nur für die beiden günstigsten Ausstattungen. Gut, dass die Basis bereits viel bietet.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD

Bei den Antrieben steht theoretisch eine breite Antriebsplatte zwischen 110 und 150 PS zur Wahl: Es gibt Diesel, Benziner, Plug-in-Hybride und eine Erdgasvariante. Preislich liegt aber nur der kleine 110-PS-Benziner unter unsere finanziellen Schmerzgrenze. Der Gewinner unseres Konzeptvergleichs, der 1,5-TSI mit 150 PS, liegt 190 Euro über dem Preisrahmen. Der Benziner läuft leichtfüßig und ruhig, zudem ist er sparsam. Der Werksverbrauch liegt bei 6,8 Litern.

Die sieben beliebtesten Kompakten unter 30.000 Euro

Die sieben beliebtesten Komapkte unter 30.000 Euro

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Skoda Octavia Combi
Audi A3 Sportback
Mercedes A-Klasse
VW Golf
Kia Ceed Sportswagon
Opel Astra
Peugeot 308

2. Audi A3: Außen sportlich, innen komfortabel

Audis Kompakter sieht außen sportlich aus und bietet als Sportback genannter Fünftürer innen viel Platz und Komfort (hier geht's zur Kaufberatung). Leider ist die Grundausstattung der 28.650 Euro teuren Basis recht übersichtlich, so muss man beispielsweise für die Sitzheizung und die praktische teilbare Rückbank (Verhältnis 40:20:40) zusätzlich zahlen.
Ein aufpreispflichtiges Extra, dass sich außerdem lohnt ist die Vierwege-Lendenwirbelstütze (270 Euro), während man sich die Massagefunktion sparen kann. Hier fährt lediglich die Lendenwirbelstütze rein und raus. Immer an Bord sind digitale Instrumente und ein 10,1 Zoll großes Zentraldisplay. Das Infotainment gefällt dabei mit klarer Struktur und durchdachter Menüführung. Bei den Assistenzsystemen sind vorbildlich funktionierende Notbrems-, Ausweichassistent sowie Spurverlassenswarner serienmäßig.

3. Mercedes A-Klasse: Mit Komfort und Hightech-Features

Das kleinste Auto im Mercedes-Programm ist 4,53 Meter lang und will vor allem mit den markenüblichen Tugenden beeindrucken: Komfort- und Hightech-Features sowie umfangreiche Assistenzsysteme. In der Basis der A-Klasse für 28.394 Euro sind die digitalen Instrumente und das auf derselben Ebene untergebrachte Touchdisplay zwar wegen der kleinen jeweils sieben Zoll messenden Bildschirme nicht ganz so beeindruckend, dafür arbeitet aber auch hier die MBUX-Software im Hintergrund. Die kommt immer mit Sprachbedienung und Touchpad, das auch handschriftliche Eingaben übernimmt.
Mercedes A-Klasse 250
Nur die beiden kleineren Benziner gibt es unter 30.000 Euro. Als A 160 stehen 109 PS auf dem Datenblatt, beim A 180 sind es 136 PS.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD

Annehmlichkeiten wie ein Multifunktions-Sportlenkrad, ein Komfortfahrwerk und ein Tempomat sind ebenfalls serienmäßig an Bord. Die Standardausstattung fährt leider nur auf Stahlfelgen und mit Halogenscheinwerfern vor, für LED-Scheinwerfer wird auch bei den höheren Ausstattungen immer ein Aufpreis von 988 Euro fällig.

4. VW Golf: Die aktuelle Generation ist digital wie nie zuvor

Der Golf steht quasi synonym für das Segment der Kompakten. Bei der aktuell verkauften achten Generation hat VW beschlossen, seinen Kassenschlager so digital wie noch nie zu gestalten. So wenig Knöpfe wie möglich lautet die Devise, selbst Lautstärke und Klimaanlage werden per Touch oder Sprachsteuerung verstellt. Klar, dass auch ein digitales Cockpit Serie ist.
Unter 30.000 Euro bekommt man nur die Einstiegsausstattung Life, die hat aber bereits LED-Scheinwerfer, eine elektronische Differentialsperre, sehr bequeme Komfortsitze sowie Parkpiepser vorn und hinten ab Werk. Mit dem Basispreis von 28.500 Euro ist der Golf aber aktuell auf dem Preisniveau der Premiumhersteller. Immerhin bekommt man dafür auch 130 PS aus dem 1.5 TSI-Motor. Auch mit dem stärkeren 150-PS-Benziner oder, wenn es ein DSG sein soll, dem 110 PS starken Mildhybriden bleibt man unter unserem Preislimit.

5. Kia Ceed Sportswagon: Viel Ausstattung zum günstigen Preis

Erst Mitte 2021 gab es ein Facelift für den Ceed-Kombi mit den üblichen optischen Anpassungen und einem Autobahnassistenten, der teilautonomes Fahren ermöglicht für die höheren Ausstattungen. Natürlich erfüllt der Kia auch den Grundanspruch an jeden Kombi: 625 bis 1694 Liter passen in den Kofferraum der Nicht-Hybride. Bei Preisen ab 21.190 Euro scheitert man mit unserem Budget nur an den beiden Topausstattungen (hier geht's zur Kaufberatung).
Kia Ceed SW 1.6 GDI Plug-in-Hybrid
Bei Kia heißt der Kompakte im Modellprogramm Ceed, als Kombi noch mit dem Zusatz Sportswagon – kurz SW.
Bild: Kia Motors

Unser Tipp für Sparfüchse: Das Emotion-Paket (1290 Euro) für die – bereits sehr umfangreiche – Standardausstattung Edition 7 entspricht bis auf die LED-Rückleuchten den Umfängen der höheren Ausstattung Vision, ist aber deutlich günstiger. Kleiner Haken: Das Angebot gibt es nur bis 120 PS. Abgesehen davon stehen unter 30.000 Euro verschiedene, teils elektrifizierte Benziner und Diesel zwischen 100 und 160 PS zur Verfügung. Zieht man die Umweltprämie ab, wäre sogar der 141 PS starke Plug-in-Hybrid drin.

6. Opel Astra: Neue Generation ist frisch auf dem Markt

Der Astra ist quasi einer der Veteranen seines Segments. Zählt man den Vorgänger Kadett mit, wird bereits die elfte Generation angeboten. Und die ist taufrisch, feierte erst im Januar 2022 ihren Marktstart. Neben der neuen, eckig-technischen Optik ist auch der Innenraum eine Überraschung: Das Cockpit sieht elegant und modern aus. Die Displays für Tacho und Infotainment messen, anders als bei vielen Mitbewerbern, immer jeweils zehn Zoll.
Opel Astra
Wenn man den Vorgänger Kadett mitzählt ist der Astra inzwischen in der elften Generation erhältlich.
Bild: Opel Automobile GmbH

LED-Scheinwerfer sind ebenfalls immer an Bord, genau wie ein Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung, Müdigkeitswarner und Verkehrszeichenerkennung. Basispreis: 22.465 Euro. Bis auf die Top-Ausstattung Ultimate liegen alle andern Varianten innerhalb unseres Limits. Als klassische Verbrenner stehen ein 130-PS-Diesel und ein Benziner mit 110 oder 130 PS zur Wahl. Für den Plug-in-Hybrid (180 PS, ab 35.800 Euro) gilt das gleiche wie beim Kia; zieht man die Umweltprämie ab, ist auch der unter unserer finanziellen Schmerzgrenze.

7. Peugeot 308: Mit gleich drei Bildschirmen im Innenraum

Der Plattform-Bruder des Astra teilt sich unter anderem die Motoren und die beiden serienmäßigen zehn Zoll großen Displays mit seinem Kollegen aus Rüsselsheim. Optisch haben die beiden aber innen wie außen nichts gemein. Der 308 hat natürlich das aktuelle Peugeot-Design mit grimmig-blickendem Reißzahn-Tagfahrlicht und serienmäßigen LED-Scheinwerfern.
Peugeot 308 HYBRID 180
Der kleinere Plug-in-Hybrid des 308 liegt mit 36.900 Euro zwar nicht mehr im Budget, aber davon geht ja noch die Umweltprämie ab.
Bild: Christian Bittmann / AUTO BILD

Innen gibt es ein drittes Zusatz-Display unterhalb des Zentralbildschirms. Das beherbergt einen digitalen Homebutton und fünf frei belegbare Touchflächen. Knöpfe für die Lautstärke und die Klimabedienung gibt es aber nach wie vor. Mit mindestens 24.950 Euro ist der Franzose etwas höher eingepreist, entsprechend liegen nur die beiden niedrigsten Ausstattungen Active Pack und Allure im Budget. Die Basis entspricht in ihren Umfängen fast der des Astra, der 308 steht aber immer auf Alufelgen und die Klimaautomatik umfasst standardmäßig zwei statt einer Zone.

Von

Katharina Berndt