Platz 1 mit 550 von 800 Punkten: Mercedes CLA 220 d Shooting Brake. Etwas enger geschnitten als der VW, liebevoller eingerichtet, Multimedia top. Handlich. Und fast 10.000 Euro günstiger.
Platz 2 mit 537 von 800 Punkten: VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI 4Motion. Mit mehr Platz im Fond und dem größeren Kofferraum. Fährt sich ausgewogen und harmonisch. Aber überraschend teuer.
Scheu vor großen Namen kennen Mercedes und VW nicht. Shooting Brake steht ja traditionell für eine feine und eher seltene Karosserieform mit zwei Türen, Coupé-artigem Steilheck und großer Heckklappe. Und nein, das meint nicht das Gleiche wie Kombi. Der war zum Zeitpunkt der Shooting-Brake-Blüte Handwerkern und Gewerbetreibenden vorbehalten. Legendärster Shooting Brake ist vielleicht der auf Basis des Aston Martin DB5, volkstümlicher sind Konstruktionen wie der Volvo P1800 ES (der Schneewittchensarg), der Lancia Beta HPE oder der sehr englische Reliant Scimitar.

Der Arteon Shooting Brake überragt seinen Konkurrenten

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VW Arteon Shooting Brake (2020): erste Fahrt - Test - Neuvorstellung

Erste Fahrt im neuen Arteon Shooting Brake

Bild: VW
Und jetzt? Nehmen Daimler und VW ihre braven Normalos A-Klasse und Passat, ähh, Arteon, und möbeln sie ein bisschen auf. Mit jeweils schmalem Fensterband, lang abfallendem Dach, Schrägheck und großer Klappe. Und nennen sie dann einfach mal Shooting Brake. Mutig. Wer von den beiden jetzt formal der interessantere Typ ist, lassen wir mal offen. Langweilig sind jedenfalls beide nicht. Und das mögen wir schon mal grundsätzlich. Der VW ist, rein äußerlich, eine halbe Nummer größer als der Benz. Mit 4,87 Metern fast 20 Zentimeter länger, mit 1,87 Metern vier Zentimeter breiter, auch der Radstand fällt mit 2,84 Metern zu 2,73 Metern deutlich größer aus. Im Platzangebot vorn schlägt sich das erst mal nicht nieder – da herrscht praktisch Gleichstand, angenehm geräumig ist es in beiden.
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Doch im Fond spielt der Arteon dann klar seine Größenvorteile aus: Es ist weitläufiger hier, mit viel Raum für lange Beine, man sitzt komfortabel. Im spürbar engeren Benz ist die Rückbank (zu) flach über dem Boden montiert, große Leute hocken da eher unglücklich drauf.

Mit dem MBUX macht es der CLA seinem Fahrer leichter

Mercedes CLA-Klasse 220d Shooting Brake
Sieger in Sachen Bedienung: Das MBUX im CLA lässt das System im Arteon fast alt aussehen.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Auch der Kofferraum des CLA fällt mit 495 bis 1360 Litern etwas kleiner aus als der im VW mit 565 bis 1632 Litern. Im Mercedes ist die Rücklehne im Verhältnis 40:20:40 umklappbar, im VW ist sie asymmetrisch zweigeteilt, dazu gibt es eine große Durchreiche. Bei beiden macht übrigens eine hohe Ladekante das Beladen mühselig, da muss man die Mineralwasserkästen erst mal drüberwuchten. Einpacken dürfen beide dafür jede Menge, beim Arteon sind maximal 560 Kilogramm Zuladung erlaubt, im CLA 537 Kilogramm. Was noch auffällt: Der Benz ist feiner möbliert, ansehnlicher und im Detail aufwendiger. Und besser bedienbar, er hat die schöneren – und größeren – Instrumente, der Navi-Touchscreen reagiert schnell und besitzt klare Menüs sowie eine ansprechende Optik. Dazu gibt es Kurzwahltasten auf der Mittelkonsole. Das MBUX-System (Testwagen mit MBUX-High-End-Paket für 3552 Euro) ist schlichtweg eine ganze Generation weiter als die Spracheingabe von VW.
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Im Arteon lassen sich damit, anders als im CLA, zum Beispiel keine Fahrzeugfunktionen steuern – Klima oder Sitzheizung etwa. Überhaupt keine glückliche Lösung sind auch die hypernervösen Touchflächen am Lenkrad ohne ordentlichen Druckpunkt sowie die Touchslider genannten Sensor-Schieberegler fürs Klima, bei denen man selten den richtigen Punkt trifft. Und einen schlichten Drehregler für die Lautstärke sucht man beim Navi Discover Pro (1655 Euro) vergebens.

Beim DSG im Arteon geht es jetzt geschmeidiger voran

VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI 4Motion
Besser: Das Ruckeln hat VW dem DSG ausgetrieben, die leicht verzögerte Reaktion noch nicht ganz.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Angetrieben werden VW und Benz jeweils von 2,0-Liter-Vierzylinder-Dieseln. Im VW ist das der bekannte TDI in der aktuellen Ausbaustufe mit 200 PS. Er tritt früh und kräftig an, zieht stämmig durch und läuft weicher als der Diesel im Benz. Das früher gern ruckelige Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe hat VW inzwischen ziemlich geschmeidig ausgelegt, es fühlt sich jetzt fast an wie eine Wandler-Automatik. Der Nachteil der freundlichen Umgangsformen ist ein verzögertes Ansprechverhalten. Es vergeht eine kleine Gedenksekunde, ehe es vorangeht. Der Arteon war hier mit dem Allradantrieb 4Motion dabei, zum Test-Zeitpunkt ging das nicht anders. Abgestimmt hat VW ihn ganz typisch ausgewogen und harmonisch, das können sie in Wolfsburg. Besonders mit den verstellbaren Dämpfern des DCC-Fahrwerks (1200 Euro) fährt er sich flüssig und federt souverän. Die Lenkung spricht direkt und präzise an, arbeitet aber leichtgängiger und mit weniger Rückmeldung als die im Benz.

Mit den adaptiven Dämpfern liegt der CLA ziemlich stramm

Mercedes CLA-Klasse 220d Shooting Brake
Dynamischer: Der CLA ist leichter als der Arteon und fährt sich auch so. Die Lenkung gefällt uns besonders.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Im CLA 220 d steckt der Zweiliter mit 190 PS unter der Haube. Ein kerniger Typ, der besonders bei mittleren Drehzahlen rau und kräftig brummt, insgesamt aber gut gedämmt ist. Er tritt ähnlich lebhaft an wie der TDI, die Fahrleistungen liegen praktisch gleichauf. Wie auch der Verbrauch, der Benz kam im Test auf 6,3 Liter, der VW auf 6,5 Liter. Das Doppelkupplungsgetriebe im CLA arbeitet mit acht Gängen und ruckelt beim Rangieren oder auch im Stadtverkehr durchaus mal, reagiert unter Last aber schneller und entschlossener als das DSG im VW. Im direkten Vergleich mit dem Arteon fährt sich der CLA eine Spur wendiger und leichtfüßiger, wiegt ja auch 125 Kilo weniger. Der Test-CLA war ausgestattet mit den adaptiven Dämpfern (im Technik-Paket u. a. mit größeren Bremsen für 3558 Euro), liegt damit durchaus stramm, federt aber sehr ordentlich. Und die warmherzige Lenkung hat uns gut gefallen, arbeitet präzise und mit schöner Rückmeldung.

Bemerkenswert standfest sind die Bremsen, der CLA auf Michelin Pilot Sport 4 stoppte mit warmen Bremsen aus 100 km/h schon nach 33,7 Metern. Sehr gut. Doch auch der Arteon – auf Pirelli P Zero – bleibt mit 34,1 Metern souverän. Ins Staunen geraten wir dann auch bei den Preisen, die VW und Mercedes sehr selbstbewusst aufrufen. Der CLA 220 d Shooting Brake steht inklusive bewerteter Testwagen-Ausstattung für 53.818 Euro in der Liste. Viel? Denkste! Der VW Arteon 2.0 TDI Shooting Brake kostet, wie erwähnt zusätzlich mit Allrad 4Motion, sagenhafte 62.185 Euro. So ein Shooting Brake war eben schon immer etwas ganz Besonderes. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)

Das Fazit: Die beiden Shooting Brakes sehen spannend aus, durchaus Hingucker, sind mit den 2,0-Liter-Dieseln flott und sparsam unterwegs. Am Ende liegt der zwar etwas kleinere, aber charmantere und deutlich günstigere Benz vorn. VW lässt sich die Karosserieform (zu) teuer bezahlen.

Bildergalerie

Mercedes CLA-Klasse 220d Shooting Brake             VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI 4Motion
Mercedes CLA-Klasse 220d Shooting Brake
VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI 4Motion
Kamera
Zwei Shooting Brakes im Test

Von

Berend Sanders