Volkswagen arbeitet an einer neuen Lichttechnik, die sich personalisieren lässt – das Feature könnte im kommenden VW Golf 8 zum Einsatz kommen. Per App soll der Fahrer die LED-Signatur der Rückleuchten beeinflussen können, dabei kann er aus verschiedenen Vorlagen seinen persönlichen Favoriten wählen. Wichtiger als die Individualisierung dürfte allerdings der Sicherheitsaspekt sein: Auch Warnhinweise könnten dargestellt werden, beispielsweise am Stauende. Die Technik dürfte allerdings noch drei bis vier Jahre auf sich warten lassen.
Matrix-LED für Touareg und Golf 8
Mit den neuen HD-LCD-Scheinwerfern kann das Auto auch Formen auf den Boden projizieren.
Statt mit 128 LEDs pro Scheinwerfer (bei der Matrix-LED-Technik) schießt der Erprobungsträger seine Helligkeit aus 30.000 Leuchtpunkten. Damit können auch Sonderfunktionen wie Fahrstreifen projiziert werden. Das verschafft dem Fahrer gerade bei fehlender Fahrbahnmarkierung oder beim Durchfahren einer engen Baustelle zusätzliche Sicherheit. Derzeit befindet sich der sogenannte HD-LCD-Scheinwerfer im Zwischenstadium von der Voraus- zur Serienentwicklung. Die Technik, die für das Verarbeiten der gesamten Informationen benötigt wird, schluckt noch fast die Hälfte des Kofferraums. Die Lüfter des Computers sind bis in den Innenraum herein zu hören, die verschiedenen Lichtinszenierungen schaltet man über eine Mittelkonsole mit fast 50 Schaltern.

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Matrix-LED für Golf 8 und Touareg

Mit dem neuen VW Touareg und auch dem kommenden Golf 8 soll außerdem Matrix-LED-Technik fernab der Oberklasse Einzug bei VW halten. Dabei wird die Straße vor dem Auto ausgeleuchtet, ohne andere Verkehrsteilnehmer  zu blenden, denn vorausfahrende Fahrzeuge werden automatisch ausgespart. Beim SUV Touareg kommen insgesamt 128 LEDs pro Scheinwerfer zusammen! Zu den 48 LEDs des Abblendlichts weitere 27 LEDs für das Fernlicht sowie weitere Leuchtmodule für Positions-, Tagfahr- und Blinklicht.

Scheinwerfer als Assistenzsystem

Matrix-LED für Touareg und Golf 8
Nur das Nebellicht muss manuell eingeschaltet werden – bisher gibt es dafür noch keine Sensoren.
"Für uns ist der Scheinwerfer längst zu einem Fahrerassistenzsystem geworden"
, erklärt Mathias Thamm, Leiter Innovationen und Technologien bei VW, "wir greifen bei der Ausleuchtung dabei auf GPS-Daten, Frontkamera, Radar, Lenkeinschlag und Tempo zu, um den Scheinwerfer perfekt anpassen zu können." Je nach Tempo, Straßenführung und vorausfahrendem Fahrzeug passt sich der Lichtkegel variabel an und leuchtet die Fahrbahn dabei gleißend hell aus. Das eingeschaltete Fernlicht des neuen LED-Frontscheinwerfers bringt zudem ein Reichweitenplus von rund 100 auf knapp 550 Meter. Bei einem SUV wie dem VW Touareg gibt es neben Funktionen wie Stadt- und Landstraßenlicht, Begegnungsausleuchtung oder Autobahnfernlicht sogar ein besonders breites Offroadlicht, um den Bereich vor dem Fahrzeug in einem Winkel von 90 Grad sicher ausleuchten zu können – alles automatisch. Einzig das Nebellicht muss vom Fahrer einzeln geschaltet werden. "Es gibt aktuell kaum Sensoren, die messen können, ob es sich um Nebel handelt, es vielleicht nur eine Schneereflektion oder etwas anderes ist", sagt Mathias Thamm.

Von

Stefan Grundhoff
Katharina Berndt