Vorstellung: Drittes Modell in Opels X-Familie

Opel Grandland X  !!! SPERRFRIST 19. April 2017	00:01 Uhr !!!
Der Opel Grandland X soll dem Nissan Qashqai Konkurrenz machen.
Bild: Opel AG
Opel bringt das nächste X-Modell: Das Kompakt-SUV Grandland X hatte gerade auf der IAA in Frankfurt Premiere. Die neue Baureihe ist 20 Zentimeter länger als Crossland X und Mokka X, gliedert sich optisch mit kurzen Überhängen, Beplankungen und Unterfahrschutz aber gut in die X-Familie ein. Der 4,48 Meter lange, 1,84 Meter breite und 1,64 Meter hohe Grandland X teilt sich die Plattform mit dem Peugeot 3008 (Fahrbericht hier), der Antriebsstrang (außer Plug-in-Hybrid) und die Elektronikplattform kommen aber aus Rüsselsheim. Auch beim Grandland X will Opel wieder Oberklasse-Innovationen erschwinglich machen, darum kommt das SUV mit Voll-LED-Scheinwerfern inklusive Kurvenlicht, Fernlichtassistent und automatischer Leuchtweitenregulierung. Weitere Assistenz- und Komfortfeatures gibt es gegen Aufpreis, darunter auch eine Traktionskontrolle mit fünf Fahrmodi. Mit einem Kofferraumvolumen von bis zu 1652 Liter will Opel das SUV auch Kombifahrern schmackhaft machen. Das Infotainmentsystem Intellilink, OnStar für Dienstleistungen und Service sowie wie induktives Laden des Handys bietet man auch für den Grandland X an. Zu den Motoren gibt es noch keine offiziellen Infos. AUTO BILD rechnet allerdings damit, dass es nur Frontantrieb geben wird, der kleinste Motor dürfte ein 1,5-Liter-Turbo sein. Das SUV soll dem Nissan Qashqai Paroli bieten. Die Preise starten bei 23.700 Euro. Er ist ab sofort bestellbar.

Innenraum: Ausreichend Platz und gute Verarbeitung

Opel Grandland X  !! SPERRFRIST 31.August 17   00.01 Uhr !!!
Das Cockpit des Grandland X ist klassisch angeordnet, die Materialien sind gut.
Bild: Opel Automobile GmbH
Der neue Opel hat einen Haken! Bevor wir Ihnen den Grandland X näherbringen, werfen wir kurz einen Blick ins Handschuhfach. Deckel auf, Finger nach links. Da isse, die Kralle. Tüte ran, Fach zu. Sie fragen: Hä? Designer Sven Weinfurtner antwortet: "Bei unseren Testfahrten flog im Fußraum immer der ganze Müll rum. Da haben wir einfach geguckt, wie wir das sinnvoll lösen können." Es sind solche kleinen Details, die den Grandland X groß machen. Probesitzen, zuerst hinten. Der Vordersitz ist auf einen 1,80-Meter-Mann eingestellt, der Hintermann kann die Beine überkreuz schlagen. 2,68 Meter Radstand sind genau Tiguan-Niveau, bei den Platzverhältnissen kann der Opel also schon mal mithalten. Fünf Erwachsene reisen entspannt, auf den AGR-Vordersitzen (Aktion Gesunder Rücken) sogar komfortabel. Positionswechsel hinters Lenkrad. Der Bruder von Peugeot hat ja dieses "i-Cockpit" mit kleinem Sportlenkrad und Armaturen darüber. Der Grandland ist typisch Opel. Grundsolide und gut unterschäumte Armaturentafel, Mittelkonsole mit Leder bezogen, viel Klavierlack. Die Aufteilung ist prima und ergonomisch astrein: Großer Touchscreen genau im Sichtfeld, darunter Klimaregulierung, eine Etage tiefer Chassis-Kontrollzentrum. Motto: Reinsetzen, losfahren, alles verstehen ohne Blick ins Handbuch.

Fahren: Fühlt sich der Grandland X noch wie ein Opel an?

Schon kurz nach dem Losfahren fangen wir an zu staunen. Dreizylinder? Nur 1,2 Liter Hubraum mit 130 PS? Das geht! Sehr gut sogar. Der Benziner arbeitet zwar etwas rumpelig, rau und laut, hat aber untenrum mächtig Bums. Genauer: 230 Nm bei 1750 Umdrehungen. Das macht Spaß, wenn man oft runterschaltet und den kleinen Dreizylinder bei Laune hält. Und es spart Sprit, wenn man eben das nicht tut. Opel sagt: 5,1 Liter im Schnitt. Sagt auch Peugeot. AUTO BILD hat beim 3008 nachgemessen: 7,1 Liter auf der Testrunde, 39 Prozent Abweichung zur Herstellerangabe. Mal sehen, Grandland! Was wir jetzt schon sagen können: Opel hat Fahrwerk und Lenkung neu abgestimmt, das Kompakt-SUV fährt ausgewogen und gutmütig, federt selbst mit 18-Zöllern anständig.

Ausstattung: Traktionskontrolle mit fünf Fahrmodi

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Video: Opel Grandland X (2017)

Opel greift den Tiguan an

Opel bietet wie bei allen aktuellen Modellen auch für den Grandland X mehrere Assistenten und Komfort-Features an. Dazu zählen ein adaptiver Geschwindigkeitsregler mit Fußgängererkennung und Notbremsassistent, ein Müdigkeitswarner und die bekannten Ergonomie-Sitze. Außerdem gibt es optional eine Traktionskontrolle mit fünf Fahrmodi, die bei Opel "Grip Control" heißt. Das System soll die Fahrt auf Schnee, Matsch, Sand oder bei Regen sicherer machen. Dazu verändert es selbstständig die Einstellungen an der Antriebsachse, die Schaltpunkte der Automatik oder das Ansprechverhalten des Motors. Auf Wunsch gibt es für den Grandland X außerdem eine Zweifarben-Lackierung, bei der das Dach schwarz abgesetzt wird. Auch das neue SUV stattet Opel mit dem Infotainmentsystem "IntelliLink" und dem Service-Assistenten "OnStar" aus.

Motoren und Preise: Der erste Opel mit Plug-in-Hybrid

Der Opel Grandland X ist ab sofort bestellbar. Zum Start gibt es zwei Motorisierungen mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder Sechsstufen-Automatik. Auf der IAA hat Opel-Chef Michael Lohscheller angekündigt, dass der Grandland X der erste Plug-in-Hybrid der Rüsselsheimer sein wird. Technische Details oder ein Datum, wann die Elektrifizierung des Grandland X startet, hat Opel aber noch nicht verraten.
 
● 1,2-Liter-Benziner mit 96 kW/130 PS und 230 Newtonmeter bei 1750 Umdrehungen. Verbrauch: kombiniert 5,5-5,4 l auf 100 km. CO2: 127-124 g/km. Preis: ab 23.700 Euro
 
● 1,6-Liter-Diesel mit 88 kW/120 PS bei 1750 Umdrehungen, 300 Newtonmeter maximales Drehmoment. Verbrauch: kombiniert 4,6-4,3 l auf 100 km. CO2: 118-111 g/km. Preis: ab 26.500 Euro

Gebrauchte Alternative: Opel Zafira unter 10.000 Euro

Opel Zafira B
Der Opel Zafira B wurde noch bis 2014 gebaut und ist ab rund 5000 Euro gebraucht zu haben.
Bild: Sven Krieger
Ursprünglich sollte der Grandland X der Nachfolger des Opel Zafira werden. Bei Opel hat man sich allerdings entschieden, den Van weiterlaufen zu lassen. Die zweite Generation des Opel Zafira (B) kam 2005 auf den Markt und wurde bis 2014 gebaut (94 bis 240 PS). Frühe Exemplare mit hohen Laufleistungen gibt es schon für deutlich unter 3000 Euro. Aber Vorsicht, insbesondere bei der Motorenwahl: Bei den Benzinern hatte der 1.8 anfangs Probleme mit den Nockenwellenrädern, und die vordergründig sparsamen Erdgasversionen 1.6 CNG nerven mit teuren Defekten an Regelventilen oder rostigen Gastanks. Bei Dieselfahrzeugen stören nach häufigen Kurzstreckenfahrten des Vorbesitzers die durchweg mit Partikelfiltern ausgerüsteten Motoren mit Ölverdünnung und verstopften Filtern.

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Berühmt-berüchtigt ist auch das M32-Sechsgang-Getriebe, das bei einer Probefahrt ausgiebig getestet werden sollte. Weniger runtergerockte Modelle mit gut 100.000 Kilometern auf der Uhr stehen ab 5000 Euro beim (freien) Händler oder Privatmann. Das erste Facelift für den Zafira gab es 2007, der 1,6-Liter-Benziner mit 105 PS und der 1,9-Liter-Diesel mit 100 PS entfielen. Für gepflegte Facelift-Modelle müssen rund 8000 Euro eingeplant werden. Obwohl seit Anfang 2012 der Nachfolger (gebraucht ab 12.000 Euro) im Programm ist, wurde die zweite Generation des Zafira noch bis Ende 2014 weiter produziert – ein Beweis für die Beliebtheit des praktischen Familienvans. 
Alles auf einen Blick: Gebrauchte Opel Zafira

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Michael Gebhardt