Peugeot 3008 (2016): Fahrbericht
Der 3008 will verwöhnen
Neue SUVs: Kompaktklasse (2020, 2021 und 2022)
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Im Peugeot 3008 steckt zwar die Technik aus dem 308, die ist aber an den entscheidenden Stellen weiterentwickelt worden. Fahrbericht!
Wie können Spätstarter bei den SUVs heute noch auffallen? Da helfen eine markante Front, die bullige Figur und hinten der besondere Kick – genauer: ein elektrisches Kickboard, für den letzten Kilometer zur Arbeit. So versucht der neue Peugeot 3008 im proppevollen Markt der Nissan Qashqai oder Ford Kuga anzukommen. Zum Marktstart Ende Oktober 2016 bringt der Neue alles mit, was zu einem SUV gehört: Geländelook, Tiguan-Format, hohes Sitzen und modernste Connectivity. AUTO BILD ist den Peugeot 3008 schon gefahren.
Virtuelles Cockpit ist Serie

Das Cockpit ist markentypisch: Lenkrad unten, im 3008 abgeflacht, darüber das virtuelle Cockpit.
Bild: Werk
Optisch reiht sich der Peugeot bei Hyundai Tucson oder Renault Kadjar ein. Der 3008 findet locker seine Nische, zumal unter Peugeots Kombi-affiner Kundschaft viele Käufer auf einen Aufstieg warten (Publikumsliebling ist derzeit der 308 SW). Von dem Kompakten übernimmt das neue SUV die Technik. Allerdings an entscheidenden Stellen weiterentwickelt, wie man nach dem Einsteigen feststellt. Da ist es wieder, das markentypisch seltsame Cockpit: Lenkrad unten, im 3008 abgeflacht und nicht so tief auf den Knien liegend wie im 208, darüber die Anzeigen, die im SUV jetzt ein großes, frei einstellbares Display sind. So was kennen wir von Audi ("Virtual Cockpit"), kommt bald im Golf und kostet immer extra. Im 3008 ist es Serie und gefällt Spielkindern unter den Autofahrern mit hoher Auflösung und vielen Möglichkeiten.
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Mitteldisplay mit Direktwahltasten
Auch das Mitteldisplay daneben, im 308 noch Grund manchen Ärgers, hat Peugeot sinnvoller gestaltet. Denn endlich gibt es sechs schicke Direktwahltasten unterm Monitor, was den schnellen Zugriff auf Klima, Radio, Navi, Telefon usw. erleichtert. Das Navigationssystem (850 Euro extra) liefert dank TomTom jetzt aktuelle Stau-Infos.
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Motoren und Preise

Der zwei Liter große HDI ist ein laufruhiger, flotter und souveräner Motor, der mit 150 PS ordentlich anschiebt.
Bild: Werk
Der Rest drumherum bietet ordentlichen Durchschnitt. Große Ablagen, mittelmäßige Rundumsicht und etwas weniger Platz als im Tiguan. Der Fond ist kürzer als beim VW-SUV, der Kofferraum (520-1482 Liter) kleiner. Dafür lässt sich die Beifahrerlehne ab der Ausstattung "Allure" umlegen. Und die von Opel bekannten AGR-Sitze können für 1100 Euro extra sogar massieren. Motorseitig bietet Peugeot drei Diesel (120 bis 180 PS), einen Dreizylinder-Benziner mit 130 PS und einen 1,6er Turbo mit 165 PS an. Der zwei Liter große HDI ist ein laufruhiger, flotter und souveräner Motor, der schon mit 150 PS ordentlich anschiebt: 9,6 Sekunden bis 100 und 207 km/h Spitze (ab 30.700 Euro). Vorbildlich: Alle Selbstzünder von Peugeot kommen mit Adblue-Einspritzung. Dafür ärgert die seltsame Modellpolitik. Die sinnvolle Ergänzung zum HDI, die wunderbar sanft schaltende Wandler-Automatik, gibt es nur mit dem kleinen 120-PS-Diesel oder gleich im Topmodell, das mit allem (auch überflüssigem) Lametta 39.700 Euro kostet.
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Mit Elektro-Kickboard oder E-Bike im Kofferraum

Serie sind 17-Zoll-Räder, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, virtuelles Cockpit und Parkhilfe hinten.
Bild: Werk
Allradantrieb ist gar nicht zu haben, dafür das Paket "Grip Control", dessen elektronische Traktionshilfe samt spezieller Reifen für 300 Euro sanfte Geländequalität bieten soll. Das Fahrwerk, das ohne variable Dämpfer auskommt, liegt eher auf der französisch-sanften Seite. Beim GT-Paket lassen sich Lenkung, Gas und Instrumente per Sporttaste RR schalten. Eigentlich will der 3008 verwöhnen: Serie sind 17-Zoll-Räder, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, virtuelles Cockpit und Parkhilfe hinten, im höheren "Allure" auch Totwinkel- und Spurhalte-Assistent sowie Mirror Screen, das Handyfunktionen ins Mitteldisplay überträgt. Da passen auch die Heckklappe, die sensorgesteuert elektrisch öffnet (850 Euro), die Rundumsicht-Kamera für 600 Euro oder irgendwann der E-Kick – ein elektronischer Tretroller, der im Kofferraum geladen wird und die letzten Schritte zum Supermarkt überbrücken soll. Verrückt? Na schön, es gibt auch ein E-Bike.
Peugeot 3008 ab 9000 Euro als Gebrauchtwagen kaufen
Mit Einführung der zweiten Generation wird die erste Generation des 3008 günstiger. Passable Gebrauchte werden von Händlern und Privaten ab 9000 Euro angeboten. Ein Facelift mit dem neuen Markengesicht kam Ende 2013 auf den Markt – diese Generation ist jetzt ab 14.000 Euro zu haben. Das Topmodell, der Hybrid4, kam im Jahr 2012 auf den Markt. Damals war der 200 PS starke Franzose (163 Diesel-PS plus 37 PS vom E-Motor) ab 36.150 Euro zu haben. Heute beginnen für ihn die Preise auf dem Gebrauchtwagenmarkt bei 22.000 Euro.
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