Audi will den A3 breiter aufstellen. Mit dem Sportback Allroad, dem VarioVan und dem viersitzigen TTC als sportlich-elegante Scirocco-Alternative.
Köchen, die nur alle Jubeljahre die Speisekarte verändern, laufen die Gäste weg. Ähnlich geht es den Autoherstellern. Limousine, Kombi, SUV – auf die Dauer fehlt die Abwechslung. Hat auch Audi erkannt. Und macht den A3 zur Großfamilie. Cabrio und Dreitürer stehen zum Modellwechsel 2018 auf dem Prüfstand, fest eingetütet sind Fünftürer, Limousine, Allroad, ein Van und ein Coupé.
Die Tage des zweitürigen A3 dürften gezählt sein. Wie könnte ein Nachfolger aussehen, der auf höhere Stückzahlen kommt und mehr Gewinn abwirft? Die mögliche Antwort heißt TTC. Das C steht für Coupé, compact, cool. Anders als der höher positionierte TT ist dieser A3 ein echter Viersitzer. Damit wäre er automatisch etwas weniger spitz ausgelegt und entsprechend alltagstauglicher. Der TT entwickelt sich vom Pärchen zur Familie. Zu Coupé und Roadster gesellt sich mittelfristig der TTQ Crossover. Noch ehe 2021 die vierte TT-Generation vorgestellt wird, soll der neue TTC das Programm nach unten abrunden. Das Coupé muss auch im Fond ausreichend Platz bieten und über einen urlaubstauglichen Kofferraum verfügen. Gleichzeitig soll es Stilmerkmale von TT und A3-Dreitürer in eine neue Grundstruktur integrieren.
So könnte der dreitürige Audi A3 der Zukunft aussehen: eine Mischung aus TT und VW Scirocco, mit Platz für vier im Stil eines Shooting Brakes.
Wer jetzt an den VW Scirocco denkt, liegt vermutlich gar nicht so falsch. Auch den Hyundai Veloster haben sich die Audi-Strategen im Vorfeld genau angesehen. Weil sich kleine und günstige Coupés eher schlecht als recht verkaufen, geht der Design-Trend mehr in Richtung dynamischer und sehr geräumiger Shooting Brakes. Anders als der TT, der als RS 460 PS stark sein soll, bedient sich der TTC im Motor-Fundus des A3. Ein S-Modell mit 300 PS würde Sinn ergeben, ein RS mit Fünfzylinder dagegen nicht. Für alternative Antriebe ist kaum Platz, wohl aber für den unverzichtbaren Quattro-Baustein. Die Preisskala dürfte bei 27.500 Euro beginnen und bei knapp über 40.000 Euro enden.
Allrad für alle! Audi plant Allroad-Modelle von A1 bis A8. Auch der A3 Sportback soll fit sein fürs Grobe.
Der Sportback hat inzwischen eine treue Fangemeinde. Klar, man könnte die dritte Auflage etwas kompakter gestalten und einen A3 Avant obendrauf setzen, doch der wäre nur in Europa gefragt und würde dem A4 Avant Konkurrenz machen. Stattdessen plant Audi einen Sportback Allroad. Die Zutaten sind bekannt: Quattro, Anbauteile im Outdoor-Look, größere Räder und Schlechtwege-Fahrwerk. Wenn sich diese Variante im Vorstand durchsetzt, könnte sie die erste Stufe einer umfassenden Allroad-Offensive sein. Denn Audi denkt darüber nach, das Alload-Thema über fast alle Modellreihen vom A1 bis zum A7 oder A8 auszurollen. Dabei verfolgen die Produktplaner ganz unterschiedliche Ausprägungen, von rustikal über pragmatisch bis sportlich-elegant. Ziel ist es nicht, der Q-Reihe Konkurrenz zu machen. Stattdessen soll es der Offroad-Kit auch den Fahrern eines A5 oder eines A7 Sportback ermöglichen, morastige Feldwege und Tiefschneesteigungen zu meistern.
Audi A3 VarioVan: Einer für das Reich der Mitte
Hier kommt die Audi-Raumkapsel für sieben: Der Vario Van ist die Antwort auf den BMW 2er Gran Tourer und für den chinesischen Markt.
Ein Van? Passt nicht zu Audi! So die offizielle Sprachregelung. Warum steht der Siebensitzer jetzt doch wieder auf der Agenda? Weil Audi mit diesem Modell ab 2019 in China punkten könnte. Fünfsitzer gibt es am größten Automarkt der Welt auch im Premiumsegment in ausreichender Zahl – darunter Langversionen von A4 und A6. Doch in China ticken die Uhren anders. Fünf Plätze reichen allenfalls für die Häuptlinge, die standesgemäß vorfahren wollen. Die Indianer werden dagegen fast immer in ein statusmäßig weit unterlegenes Begleitfahrzeug gepfercht. Was fehlt, sind preiswerte und relativ einfach ausgestattete Premium-Vans. BMW bringt mit dem 2er Gran Tourer den Wettbewerb schon in Zugzwang. Technisch wäre so ein Raumwunder für Audi kein Problem, denn der kompakte Konzernbaukasten hat auch das Format für einen Siebensitzer. Fragt sich nur, ob sich der Vertrieb die Stückzahlen zutraut, die den VarioVan rentabel machen würden.
Bildergalerie
Neue Audi (2023 bis 2030)
Fazit
von
Georg Kacher
Weltautos waren gestern. Heute wird produziert, was die großen Märkte fordern. Auch Audi folgt diesem Muster – mit dem A3 Sportback Allroad für Europa, dem VarioVan für China und dem TTC für jene Länder, in denen Fahrspaß noch kein Schimpfwort ist.
AUTO BILD zeigt alle neuen Audi bis 2025! Audi RS 6 Performance; Marktstart: 2023. Schon vom Vorgänger baute Audi eine Performance-Version, die zudem noch fünf PS mehr leistete als der aktuelle RS 6. Wir tippen beim nächsten RS 6 Performance auf rund 650 PS aus dem bekannten Biturbo-V8.
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Audi Q6 e-tron; Marktstart: Ende 2023. Als Pendant zum vollelektrischen Porsche Macan wird Audi den Q6 e-tron bringen. Bei Q5-Abmessungen soll er geräumig wie ein Q7 sein. 800-Volt-Bordnetz und knapp 500 Kilometer Reichweite sind möglich.
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Audi Q9; Marktstart: 2023. Audi plant ein noch größeres und luxuriöseres SUV als die Baureihen Q7 und Q8: Der Erlkönig des Q9 wurde bereits auf Testfahrt gesichtet.
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Audi A2 e-tron; Marktstart: 2023. Geringe Margen und VAG-interne Konkurrenz dürften das Aus für den A1 bedeuten. Als Nachfolger könnte Audi den A2 zurückbringen, vollelektrisch auf MEB-Basis. Weil SUVs noch immer boomen ...
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... könnte ein neuer A2 auch als höhergelegter Q2 e-tron kommen. Dann hätte Audi einen Konkurrenten für den Mercedes EQA im Programm.
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Audi A6 e-tron concept; Marktstart: 2023. Im A6 e-tron concept leisten zwei Elektromotoren (je einer an der Vorder- und Hinterachse) 350 kW (476 PS) und 800 Nm. Dank 800 Volt Technik soll der Audi besonders schnell laden können.
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Audi R8-Nachfolger; Marktstart: 2024. Der Antrieb des R8-Nachfolgers ist noch ungewiss. Denkbar wäre der Vierliter-V8 des Lamborghini Urus, der mit Hybridisierung auf rund 700 PS käme. Aber auch ein reiner Elektro-Antrieb ist nicht unwahrscheinlich.
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Audi A6 e-tron Avant concept; Preis: über 90.000 Euro; Marktstart: 2024. Den elektrischen A6 wird es wohl auch als Kombi geben. Der würde mehr Kofferraum bei einer Reichweite von bis zu 700 Kilometern bieten. Auch ein 646 PS starker RS könnte kommen.
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Audi A4 e-tron; Marktstart: 2024. Unterbau für den elektrischen A4 könnte die PPE-Plattform aus der Zusammenarbeit mit Porsche sein. 800-Volt-Technik wäre damit gesetzt!
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Audi A8-Nachfolger; Marktstart: 2025. Der A8-Nachfolger soll anders aussehen, als man es erwarten würde, im Stil eines Shooting Brake. Das Auto soll autonom fahren und per Eye-Tracking bedient werden können.
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Audi A4 B10; Marktstart: 2024. Der kommende A4 soll die Lücke zu Mercedes C-Klasse und BMW 3er wieder schließen. Dabei soll er sich noch mehr am größeren A6 orientieren als bisher schon. Der Sechszylinder-Benziner dürfte nur im ...
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... RS 4 überleben und dank Elektro-Boost wohl nahe an die 500 PS herankommen. Auf der Dieselseite wird der V6 wahrscheinlich verschwinden, die Dreiliter-TDI könnten durch Hybrid-Vierzylindern mit bis zu 350 PS ersetzt werden.
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Audi Q5; Marktstart: 2024. Die dritte Generation des Q5 könnte auch seine Letzte sein. Kurz darauf möchte Audi nämlich nur noch elektrisch unterwegs sein. Der Q5 soll allerdings auch schon als Plug-in-Hybrid elektrifiziert sein.
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Audi Q7; Marktstart 2024. Audis letzter Verbrenner könnte der große Q7 sein. Trotz allem wird die gesamte Motorenpalette elektrifiziert werden, vor allem Plug-in-Hybride werden eine Rolle spielen.
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Audi Skysphere; Marktstart: 2025. Der offene Roadster soll fahrender Lounge-Sessel und aktive Fahrmaschine in einem Fahrzeug sein. Die Besonderheit des Showcars: Der Radstand ist variabel. Ob daraus ein neues Modell wird, bleibt abzuwarten.
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Audi Urbansphere; Marktstart: 2030. Mit der Studie will Audi das Stadtauto von morgen zeigen. Hier steht das Thema Privatsphäre im Vordergrund. Den Marktstart sieht Audi aber erst für das Jahr 2030.
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Audi e-tron GT Shooting Brake; Preis: über 100.000 Euro; Marktstart: ungewiss. Analog zum Taycan Cross Turismo wird Audi wahrscheinlich auch vom e-tron GT eine Shooting-Brake-Variante anbieten. Mit bis zu 646 PS würde er zu einem elektrischen Pendant des RS 6.