BMW R 1250 GS Rallye: Enduro, Training, offroad, Gerhard Forster, Test
Faszination BMW GS: Fahrstunde mit der Super-Enduro
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Die deutschen Motorradfahrer lieben die BMW GS. Doch die Mutter der Adventure Bikes wird meist nur auf Asphalt bewegt. Wie viel Gelände kann sie? AUTO BILD MOTORRAD hat eine Fahrstunde beim Profi genommen!
Bild: AUTO BILD
Die BMW GS ist das Lieblings-Motorrad der Deutschen. Sie läuft seit mehr als 40 Jahren vom Band und führt trotz gesalzener Preise praktisch unangefochten die Zulassungsstatistik an. Ihre Fans nennen die BMW GS "Schweizer Messer auf Rädern" – weil sie außer fliegen alles kann und super hochwertig ist. Kritiker werfen ihr jedoch vor, für hartes Gelände nicht robust genug zu sein.
Ich hatte meinen ersten Kontakt mit der BMW 2014, als ich nach Jahren wieder mit dem Motorradfahren anfing. Ein Freund riet mir damals, mir eine GS zuzulegen. Und ich lehnte mit dem Kommentar ab, für so ein Altherren-Motorrad viel zu jung zu sein. 2018 hatte ich dann die Chance, eine GS zu testen und war baff: Man kann den mächtigen Dampfer um die Ecken scheuchen wie eine Supermoto!
Das können Motorradfahrer gebrauchen
Einziges Problem: Ich beherrschte bisher nicht das Fahren im Gelände. Ich bewundere zwar Lenker-Artisten vom Schlag eines Manuel Lettenbichler, Matthias Walkner oder Bernd Hiemer aus tiefstem Herzen. Aber eine Schotterpiste oder sandige Wege auf dem Campingplatz trieben mir Schweißperlen auf die Stirn. Die Lösung: Ab aufs Bike und was gelernt! Enduro-Training bei Gerhard Forster.

Alles beginnt damit, die richtige Balance auf dem Bike zu finden. Wer im Gelände fahren will, muss aufstehen.
Bild: Thomas Starck / AUTO BILD
Der Profi entschied: Wir fangen ganz vorne an!
Gerhard Forster ist nicht nur professioneller Instruktor. Der sympathische Bayer hat es sowohl beim Erzbergrodeo als auch bei den Red Bull Romaniacs bereits über die Ziellinie geschafft. In Rumänien fuhr er sogar aufs Treppchen! Beide Rennen gelten allgemein als das Härteste, was man mit einem geländegängigen Motorrad anstellen kann.
1. Übung: Motorrad auf den Hauptständer stellen und dann auf den Rasten die Balance finden

Ganz wichtig: der Knieschluss am Tank. Die Hände am Lenker übernehmen höchstens einen Teil des Steuerns.
Bild: Thomas Starck / AUTO BILD
Vor dem ersten Anfahren nicht vergessen: Der Straßen-Reifendruck gehört je nach Untergrund reduziert.
2. Übung: Auf ebenem Boden im Kreis fahren
Dabei trainiert man nicht nur die Blickführung. Denn wo der Blick hingeht, da fährt das Motorrad hin. Man lernt vor allem, sich entgegen der Schräglage des Motorrads nach außen zu lehnen und das Bike so auszubalancieren.

Trockenübung vor dem Slalom. Der Blick gibt die Richtung vor. Mann und Maschine folgen dann ganz automatisch.
Bild: Thomas Starck / AUTO BILD
Wer richtig viel übt, kann das Motorrad irgendwann minutenlang im Stand in der Waage halten.
3. Übung: Slalom fahren
Hier kommt es darauf an, das eigene Gewicht und das Gewicht des Motorrads hin- und herzubewegen, ohne zu kippen. Sozusagen nebenbei muss die richtige Linie zum Fahren gefunden werden.

Die Bandbreite der GS ist gewaltig. Anfänger fühlen sich sicher, und Profis lassen wie hier den Dreck fliegen.
Bild: Thomas Starck / AUTO BILD
Denn während der Asphalt-Biker auf weiße Markierungen aufpasst, um nicht zu stürzen, guckt der Offroader zum Beispiel nach kleinen Steinen.
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Eindeutig: Die BMW GS kann viel mehr, als der Anfänger abruft
Ich war vor allem von der Tatsache beeindruckt, wie wenig man der BMW ihre 249 Kilogramm Gewicht anmerkt. Einen wichtigen Anteil am Fahrgefühl hat das Dynamic-Esa-Fahrwerk, das einem den Eindruck vermittelt, die Maschine könne gar nicht kippen.

Enduro-Trainings wie das bei Gerhard Forster (r.) gibt es bundesweit. Gerhard unterrichtet normalerweise in Hechlingen (Bayern).
Bild: Thomas Starck / AUTO BILD
Man wird in wenigen Stunden nicht zum Enduro-Profi, klar. Aber die BMW GS ist eine Partnerin, die einem auf dem Weg zu mehr Offroadkönnen tatkräftig unter die Arme greift. Dazu kann sie Straße und Reisen sowieso.
Beim Training habe ich geschätzte drei Prozent vom Können der Maschine abgerufen. Mal sehen, vielleicht schaffe ich es eines Tages auf 25 oder mehr.
Fazit
So ein Enduro-Training ist für jeden Biker was. Man lernt was über sich, über Balance und über Koordination. Außerdem macht es einfach Spaß, einen Tag lang im Dreck zu spielen. Wer nach einem Geschenk für einen Motorradfahrer im Freundeskreis sucht, hat jetzt einen heißen Tipp. Schulungen gibt es bundesweit, über die Hersteller, über die Verkehrsclubs. Ansonsten hilft die Suche im Netz.
Die BMW GS hat ihren Ruf des Schweizer Messers auf zwei Rädern zu Recht. Ich habe mich als totaler Gelände-Anfänger im Sattel super sicher gefühlt. Am anderen Ende der GS-Bandbreite fahren Vollprofis wie Gerhard Forster. Einen Eindruck davon, was die mit der Bayerin anstellen können, gibt es oben im Video!
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