Kompakt-SUVs mit Diesel: BMW X1, Mazda CX-5 und VW Tiguan im Vergleich
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Drei SUVs mit Diesel bis 200 PS: Die starken Motoren von BMW X1, Mazda CX-5 und VW Tiguan erhöhen sowohl Fahrspaß als auch Nutzwert. Ein Vergleich.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Platz 1 mit 571 von 800 Punkten: VW Tiguan 2.0 TDI 4Motion. Platzangebot, Federung und Lenkung sind top. Die Bedienung erfreut aber nur sehr Smartphone-Geübte. Platz 2 mit 553 von 800 Punkten: BMW X1 xDrive20d. Teuer, Fahrwerk arg hart – aber Bremsen, Verbrauch, Qualitätseindruck und Bedienung ragen heraus. Platz 3 mit 507 von 800 Punkten: Mazda CX-5 Skyactiv-D 184 AWD. Preiswert, mit kleinen Schwächen bei Fahrwerk und Connectivity. Besonders wertbeständig.
Alle drei Kandidaten dieses Vergleichs sind bewährte Bestseller, und alle haben mindestens eine Auffrischung hinter sich. Die milder motorisierten 150-PS-Versionen hatten wir schon im November 2020 im Vergleich, jetzt stellen sich BMW X1, Mazda CX-5 und VW Tiguan mit 184 bis 200 PS unserem Test nach Punkten. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet)
Die Verarbeitung wirkt bei allen drei SUVs erst einmal solide
Drei solide Diesel-SUVs: Die Unterschiede zwischen CX-5, Tiguan und X1 zeigen sich erst im Detail.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Beim ersten Treffen wirken alle drei bombenfest verarbeitet. Erst auf den zweiten Blick zeigen sich Unterschiede. BMW hat konstruktiv besonders viel Aufwand betrieben, mit Fußgängerschutzhebern unter der Motorhaube und verschließbarem Kühlergrill. Beim VW zeigt sich das Blech im Motorraum nur grundiert, nicht lackiert. Beim Mazda stören die nur punktuell befestigten Türdichtungen und der halb fertig wirkende Fahrerfußraum den insgesamt hochwertigen Eindruck. Da scheint im CX-5 ein Stück Auslegeware zu fehlen, was den Blick freigibt auf Dämmmaterial und Lenkungstechnik. Man muss schon in die Knie gehen, um es zu sehen – und dann leicht zu erschrecken. Gerade weil es für Mazda so untypisch ist.
Nach 184 PS fühlt sich der kultivierte Mazda nicht an
Mazda CX-5 (2021): Test - Fahrbericht - SUV - Motor - Preis - Info
So fährt der geliftete Mazda CX-5
Bild: AUTO BILD
Beim Fahren verwöhnt der Mazda-Diesel mit dezent weichem Lauf. Sein Skyactiv-Prinzip mit großzügig eingeschenktem Hubraum (2,2 Liter, die Konkurrenz begnügt sich mit 2,0 Litern) und der für einen Diesel niedrigen Verdichtung von 14,4:1 fördert den Eindruck vonKultiviertheit, nach 184 PS fühlt sich das Asia-SUV allerdings nie an. Zudem reicht der Mazda-Diesel seine Kraft an eine Wandlerautomatik mit nur sechs Fahrstufen weiter. Im Antritt wirkt er zäher als der – allerdings auch 16 PS stärkere – VW Tiguan. Letzter ledert beim Beschleunigen sogar den BMW X1 ab. Und den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h absolviert er eine volle Sekunde schneller als der Bayer. Die Schaltvorgänge wirken beim VW-Doppelkupplungsgetriebe prinzipbedingt nicht ganz so weich wie bei den Wandlern der Konkurrenten, aber die Wechsel wirken feiner verschliffen als früher.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Die Automatik des CX-5 bleibt, das Drehmoment des Turbodiesels nutzend, gern in den oberen Gängen, statt hektisch hin und her zu schalten. Der Verbrauch liegt mit 6,8 l/100 km trotz gelungener Automatiksteuerung etwas höher als bei den (leichteren) Konkurrenten.
Die Agilität des X1 driftet fast ins Nervöse ab
Reichlich knackig: BMW hat den X1 betont sportlich abgestimmt. Dazu passen die engen Sportsitze.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Der BMW-Motor klingt in niedrigen Drehzahlbereichen dieseliger als der des Japaners. Erwartungsgemäß gibt der Bayer ganz den Sportler: bissige Gasannahme, die besten Bremsen, direkte, absichtlich etwas schwergängige Lenkung ohne Ungenauigkeiten um die Mittellage, sehr straffe, kurzhubige und stark progressive Federung. Das Ganze ist derart auf Agilität getrimmt, dass es fast ins Nervöse abgleitet. Die in unserem Exemplar verbauten Sportsitze bieten keine Lordosenstütze, aber in Richtung Schraubzwinge verstellbare Sitzwangen – verzichtbar und eher was für die Nordschleife. Im Vergleich wirkt die Lenkung des Mazda CX-5 etwas teigig und indifferent um die Mittellage. Auf schlechten Straßen federt der CX- 5 eher bockig an, die Federung wirkt kurzhubiger als im VW Tiguan und lässt mehr durch.
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* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Im Tiguan fährt es sich mit dem höchsten Komfort
VW Tiguan Facelift (2020): Neuvorstellung - erste Fahrt - SUV - Info
Erste Fahrt im frischen Tiguan
Bild: Volkswagen AG
Etwas erschreckt haben wir uns, als das Mazda-Heck trotz der gut haftenden Continental Premium Contact in Kurven auskeilte, in denen die anderen noch stur unseren Lenkbefehlen folgten. Die stark frontlastige Gewichtsverteilung – beim CX-5 liegen 59 Prozent des Gewichts auf der Vorderachse – dürfte eine Rolle spielen, das Heck ist arg leicht. Was keinen echten Sicherheitsmangel darstellt, fängt das ESP das Heck doch nach einer Schrecksekunde wieder ein. Der BMW X1 dagegen klebt regelrecht in der Kurve. VW hat den Tiguan mit verstellbaren Dämpfern (1045 Euro) und Progressivlenkung (225 Euro) zum Test geschickt. Nur beim Tiguan sind 18-Zoll-Räder aufgezogen; die anderen kamen auf 19-Zöllern. Schon die Eigendämpfung der höherflankigen Reifen bringt ein Plus an Komfort. Bei der Bedienung glänzt hingegen der BMW: Dreh-Drück-Steller, ergänzt durch Touchmöglichkeiten auf dem Bildschirm – unübertroffen.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Das Tiguan-Infotainment kann zwar viel, nervt aber mit Langsamkeit, unverständlichen Symbolen und wirrer Menüführung – die Stammkundschaft dürfte überfordert sein. Der Mazda bietet ein paar versteckte Qualitäten wie Wartungsfreundlichkeit und Wertkonstanz. Er ist schlichter gestrickt als die anderen: keine Verstelldämpfer, keine Fahrmodi – einfach Wählhebel auf D und losfahren. Es fehlt aber Spritspartechnik wie eine Segelfunktion, die die Konkurrenz mitbringt. Auch Induktiv-Ladeschalen fürs Handy oder kabelloses Apple CarPlay sucht man bei ihm vergebens. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
Das Fazit: Der VW Tiguan gewinnt mit seinem Paket aus Preis-Leistung, Platzangebot, ausgewogenster Federung und Lenkung. Der BMW bietet die höchste Detailqualität und die besten Bremsen, ist aber teuer. Der Mazda spart bei Anschaffung und hält den Wert, dafür sind die Fixkosten hoch.
Drei Kompakt-SUVs mit Diesel bis 200 PS: Die starken Motoren von BMW X1, Mazda CX-5 und VW Tiguan erhöhen sowohl Fahrspaß als auch Nutzwert. AUTO BILD macht den Vergleich.
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Beim ersten Treffen wirken alle drei bombenfest verarbeitet. Erst auf den zweiten Blick zeigen sich Unterschiede. BMW hat konstruktiv besonders viel Aufwand betrieben, mit Fußgängerschutzhebern unter der Motorhaube und verschließbarem Kühlergrill.
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Beim VW zeigt sich das Blech im Motorraum nur grundiert, nicht lackiert.
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Beim Mazda stören die nur punktuell befestigten Türdichtungen ...
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... und der halb fertig wirkende Fahrerfußraum den insgesamt hochwertigen Eindruck. Man muss schon in die Knie gehen, um es zu sehen – und dann leicht zu erschrecken. Gerade weil es für Mazda so untypisch ist.
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Der CX-5 setzt am Arbeitsplatz auf klassische Autoästhetik mit analogen Instrumenten, Drehreglern und 10,25-Zoll-Schirm, der aber optisch nicht dominiert. im Mazda-Infotainment kann man sich verlaufen, findet aber flott zurück – blind, dank physisch vorhandener Home-Taste.
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Viele echte Tasten und Drehregler sowie eine angenehme, selbsterklärende Bedienung mit Dreh-Drück-Steller plus Touchmöglichkeiten gibt es im BMW. Schön: Die Mittelkonsole mit Aussparung mauert den Fahrer nicht ein.
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Ein gut verarbeitetes Cockpit finden wir im VW. Neu ist die Slider-Klimabedienung – schwierig zu treffen auf welliger Piste. Das Tiguan-Infotainment kann zwar viel, nervt aber mit Langsamkeit, unverständlichen Symbolen und wirrer Menüführung – die Stammkundschaft dürfte überfordert sein.
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Das großzügigste Raumangebot im Vergleich hat der Tiguan. Seine Fondsitze sind zudem längs- und neigungsverstellbar.
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Auch im Mazda lassen sich die Lehnen im Fond verstellen. Hier sitzt man etwas näher am Boden als im VW.
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Im X1 geht es in Reihe zwei am engsten zu, ...
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... der Kofferraum ist beim Maximalvolumen mit bis zu 1550 Litern der kleinste.
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Am meisten Platz fürs Gepäck und größere Transportaufgaben hat der Tiguan. Sein Kofferraum ist mit 615 bis 1655 Litern das Maß der Dinge.
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In der Mitte zwischen BMW und VW liegt der CX-5: In den Kofferraum passen zwischen 494 und 1608 Liter.
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Beim Fahren verwöhnt der Mazda-Diesel mit dezent weichem Lauf. Sein Skyactiv-Prinzip mit großzügig eingeschenktem Hubraum (2,2 Liter, die Konkurrenz begnügt sich mit 2,0 Litern) und der für einen Diesel niedrigen Verdichtung von 14,4:1 fördert den Eindruck von Kultiviertheit, ...
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... nach 184 PS fühlt sich das Asia-SUV allerdings nie an. Zudem reicht der Mazda-Diesel seine Kraft an eine Wandlerautomatik mit nur sechs Fahrstufen weiter. Im Antritt wirkt er zäher ...
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... als der – allerdings auch 16 PS stärkere – VW Tiguan, ...
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... der beim Beschleunigen sogar den BMW abledert. Und von 80 auf 120 km/h ist der Wolfsburger sogar eine volle Sekunde schneller als der Bayer. Die Schaltvorgänge wirken beim VW-Doppelkupplungsgetriebe prinzipbedingt nicht ganz so weich wie bei den Wandlern der Konkurrenten, aber die Wechsel wirken feiner verschliffen als früher.
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Der BMW-Motor (190 PS, 400 Nm) klingt in niedrigen Drehzahlbereichen dieseliger als der des Japaners. Erwartungsgemäß gibt der Bayer ganz den Sportler, ...
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... mit bissiger Gasannahme, den besten Bremsen und sehr straffer, kurzhubiger und stark progressiver Federung.
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Dazu kommt eine direkte, absichtlich etwas schwergängige Lenkung ohne Ungenauigkeiten um die Mittellage. Das Ganze ist derart auf Agilität getrimmt, ...
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... dass es fast ins Nervöse abgleitet. Die in unserem Exemplar verbauten Sportsitze bieten keine Lordosenstütze, aber in Richtung Schraubzwinge verstellbare Sitzwangen – verzichtbar und eher was für die Nordschleife.
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Im Vergleich wirkt die Lenkung des Mazda CX-5 etwas teigig und indifferent um die Mittellage. Auf schlechten Straßen federt der CX- 5 eher bockig an, die Federung wirkt kurzhubiger als im VW und lässt mehr durch. Etwas erschreckt haben wir uns, als das Mazda-Heck trotz der gut haftenden Continental Premium Contact in Kurven auskeilte, ...
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
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... in denen die anderen noch stur unseren Lenkbefehlen folgten. Die stark frontlastige Gewichtsverteilung – beim CX-5 liegen 59 Prozent des Gewichts auf der Vorderachse – dürfte eine Rolle spielen, das Heck ist arg leicht. Was keinen echten Sicherheitsmangel darstellt, fängt das ESP das Heck doch nach einer Schrecksekunde wieder ein.
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VW hat den Tiguan mit verstellbaren Dämpfern (1045 Euro) und Progressivlenkung (225 Euro) zum Test geschickt. Nur beim Tiguan ...
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... sind 18-Zoll-Räder aufgezogen; die anderen kamen auf 19-Zöllern. Schon die Eigendämpfung der höherflankigen Reifen bringt ein Plus an Komfort.
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Mit einem Grundpreis von 42.560 Euro und einem Testwagenpreis von 49.225 Euro liegt der Tiguan an der Kasse zwischen seinen beiden Konkurrenten.
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Erwartungsgemäß der Teuerste ist der X1, den es ab 44.700 Euro gibt. In der von uns getesteten Ausstattung sprengt er mit 51.710 Euro als Einziger die 50.000-Euro-Grenze.
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Das günstigste Angebot im Vergleich ist der Mazda, der bei 40.490 Euro. Mit allen testrelevanten Extras steht auch am Ende mit 43.890 Euro am wenigsten auf der Rechnung.
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Platz 3 mit 507 von 800 Punkten: Mazda CX-5 Skyactiv-D 184 AWD. Preiswert, mit kleinen Schwächen bei Fahrwerk und Connectivity. Besonders wertbeständig.
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Platz 2 mit 553 von 800 Punkten: BMW X1 xDrive20d. Teuer, Fahrwerk arg hart – aber Bremsen, Verbrauch, Qualitätseindruck und Bedienung ragen heraus.
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Platz 1 mit 571 von 800 Punkten: VW Tiguan 2.0 TDI 4Motion. Platzangebot, Federung und Lenkung sind top. Die Bedienung erfreut aber nur sehr Smartphone-Geübte.
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Das Fazit: Der VW Tiguan gewinnt mit seinem Paket aus Preis-Leistung, Platzangebot, ausgewogenster Federung und Lenkung. Der BMW bietet die höchste Detailqualität und die besten Bremsen, ist aber teuer. Der Mazda spart bei Anschaffung und hält den Wert, dafür sind die Fixkosten hoch.