Dauertest Ford Mondeo
Ford Mondeo im Härtetest

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Familien und Freizeit-Spediteure wissen sehr genau, was sie am Ford Mondeo Turnier haben. Nach 100.000 Kilometern wissen wir aber auch ganz genau, wo die Schwachstellen des großen Ford liegen.
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Wenn einer 100.000 Kilometer im Auftrag von AUTO BILD kreuz und quer durch Europa dieselt, dann haben wir was zu erzählen. So wie beim Ford Mondeo Turnier 2.0 TDCi Titanium. 2007 buchten wir den zederngrünen Kombi für eine ganz individuelle Zuverlässigkeits-Tour. Nach zweieinhalb Erdumrundungen zwischen Pandrup und Pisa, von Ostende bis nach Oschersleben hatte sich das ebenfalls grüne Tour-Tagebuch bis aufs letzte Blatt gefüllt. Leider nicht nur mit schönen Erlebnissen, sondern auch mit etlichen Eintragungen, die bei einer Pauschaltour zur Reklamation geführt hätten. Doch der Reihe nach.
Der Nachfolger: Das ist der Mondeo Nummer 5

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Im Überblick: Alle Infos zum Ford Mondeo
Nur beim Anfahren versetzte der Mondeo seine Fahrer mitunter zurück in fiese Fahrschulzeiten. Weil der Zweiliter mit einem bemerkenswerten Turboloch geschlagen ist und die Berganfahrhilfe mitunter nur schwer loslassen konnte, würgten die Kollegen den Ford mit unschöner Regelmäßigkeit ab. "Der ist ja bockiger als meine 14-jährige Tochter", war da noch ein netter Kommentar. Ab Tachostand 80.000 verspielte der Common-Rail-Diesel dann weitere Sympathien, indem er vor allem bei Nässe nur noch ungleichmäßig Gas annahm. Nervig. Und offenbar schwer zu beheben. Trotz zweimaligen Werkstattbesuchs konnte der Fehler nicht gefunden werden – und quälte die Ford-Fahrer weiter. Echte Freunde fand auch das Navigationsgerät nicht. Die entsprechenden Eingabefelder auf dem Touchscreen während der Fahrt zu treffen, war ebenso ein Glücksspiel wie das Ablesen des Monitors bei Sonneneinstrahlung. Und als ob das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, spiegelten sich die Lüfterdüsen vorn in Frontscheibe und Außenspiegel – erstaunlich, dass so was bei Ford niemanden stört.
Detailmängel und außerplanmäßige Werkstattbesuche

Im Kern topfit, doch nachlässig im Detail

Viele Mängel im Innenraum

Motor und Getriebe sind nach 100.000 Kilometern in bestem Zustand
Der DEKRA-Sachverständige entspannt sich sichtlich, als er die Einzelteile des Zweiliter-Common-Rail-Diesels in die Finger und unter die Messuhr bekommt. Denn hier lassen sich keinerlei Mängel feststellen, nur die kräftige Rußschicht an den Einlassventilen fällt auf; die muss bei modernen Dieseln mit Abgasrückführung als Normalzustand angesehen werden. Auch die gute Hohlraumkonservierung gehört bei Ford mittlerweile zum Standard. Weitere positive Nachricht aus dem Zerlegeprotokoll: Das Sechsganggetriebe des Mondeo hat den Test ohne Alterserscheinungen überstanden, flutscht fast wie am ersten Tag. Fazit der technischen Untersuchung: Im Kern zeigt sich der Mondeo Turnier topfit. Aber an den Details sollte Ford noch arbeiten.
Das sagt Ford ...
... zur Kofferraummatte Mittlerweile werden die Fahrzeuge mit einer Wendematte ausgerüstet, die zusätzlich rundum vernäht ist.
... zum Kabel am Fahrersitz Bekannt und mittlerweile abgestellt.
... zu den Startproblemen Aufgrund eines bei der Erstmontage falsch verlegten Kabels konnte es zu schleichender Batterieentladung bei abgestelltem Fahrzeug kommen. Daher rühren die wiederholten Startprobleme beim Testwagen. Dieser Fehler ist in der Fertigung abgestellt worden. Der Austausch des Gerätes selbst war überflüssig. Eine spätere Untersuchung beim Zulieferer ergab, dass das Gerät fehlerfrei war.
... zum Kabel am Fahrersitz Bekannt und mittlerweile abgestellt.
... zu den Startproblemen Aufgrund eines bei der Erstmontage falsch verlegten Kabels konnte es zu schleichender Batterieentladung bei abgestelltem Fahrzeug kommen. Daher rühren die wiederholten Startprobleme beim Testwagen. Dieser Fehler ist in der Fertigung abgestellt worden. Der Austausch des Gerätes selbst war überflüssig. Eine spätere Untersuchung beim Zulieferer ergab, dass das Gerät fehlerfrei war.
Fazit
Vieles spricht für den Mondeo. Antrieb, Fahrwerk, Platzangebot – alles wunderbar. Außerdem zeigt sich die Technik auch nach 100.000 Kilometern noch von der zuverlässigen Seite. Dass es trotzdem nur zu einem Platz im Mittelfeld reicht, liegt an vielen kleinen Ärgernissen – mehr Sorgfalt im Detail hätte den Ford ganz nach vorn bringen können.
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