Drei kompakte SUV im Vergleich
Muss es immer Tiguan sein?

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Ein Jahr Lieferzeit für einen VW – da kommen manche ins Grübeln. Lohnt das Warten auf den Tiguan? Oder ist man auch Mitsubishi Outlander und Subaru Forester gut bedient? AUTO BILD auf der Suche nach einer Antwort.
Wie wohl Millionen anderer Deutscher lebt auch mein Nachbar in einer Welt von "das haben wir schon immer so gemacht" und "das war schon immer so". Brav wählt er dann auch alle vier Jahre die gleiche Partei, fährt jedes Jahr im Sommer auf seinen Campingplatz im Bayerischen Wald und kauft alle paar Jahre einen neuen VW. Dieses Jahr wäre es wieder so weit gewesen. Doch Erhard zweifelt. Fast ein Jahr Wartezeit für seinen Favoriten, einen Tiguan 2.0 TSI mit 170 PS – das gab’s noch nie. Da heißt es sich umschauen, ob andere Hersteller nicht auch schöne SUV im Angebot haben. Wie wäre es etwa mit dem Mitsubishi Outlander 2.4, ebenfalls 170 PS stark, oder dem Subaru Forester 2.0X mit 150 Boxer-PS? Ein Vergleich als Entscheidungshilfe – nicht nur für meinen Nachbarn.
Der Tiguan bietet den bequemsten Innenraum im Vergleich

Da beweisen Subaru und Mitsubishi mehr Umsicht. Gleiches gilt für die Ausstattung, besonders im Sicherheitsbereich. Zwar verfügt nur der Tiguan über ein Reifendruckkontrollsystem, es fehlen jedoch Regensensor, Fahrlichtautomatik, Nebelleuchten und dynamische Kopfstützen ebenso wie die bei den Japanern serienmäßigen Xenonleuchten. Besonders gut meint es der Forester 2.0X Exclusive mit seinen Gästen. Nicht nur die Klimaautomatik gibt es ohne Aufpreis, auch Navigationssystem und Sitzheizung müssen nicht mehr extra bezahlt werden.
Beim Verbrauch fährt der Outlander der Konkurrenz hinterher

Wirklich lahm geht das Leichtgewicht in diesem Feld (der Tiguan wiegt fast 200 Kilo mehr) aber nicht ans Werk. Und für seinen schönen Motorlauf lieben wir den Boxer ja ohnehin. Der Outlander vertraut schließlich ganz klassisch auf schieren Hubraum. Aus 2,4 Litern holt er 170 PS, die wahlweise die Vorderräder oder beide Achsen antreiben. Beim Überholen kommt der Outlander so noch eine Spur spritziger aus dem Windschatten als der Tiguan, knurrt seinen Fahrer bei höherem Tempo aber auch lautstark an. Und fordert alle 100 Kilometer 0,4 Liter Super-Aufschlag gegenüber VW und Subaru. Bei Komfort und Fahrdynamik reisen die drei SUV ebenfalls auf hohem Niveau. Die Japaner federn gut, der VW noch etwas besser, und dank ESP bleiben alle drei brav. Meist jedenfalls. Nur Subaru kommt auch mal quer.
Kaum zu glauben, aber wahr: In diesem Feld stellt der VW Tiguan 2.0 TSI Sport & Style tatsächlich das günstigste Angebot. Der Preis von exakt 30.000 Euro, günstige Wartungs- und Versicherungskosten sowie die besten Wiederverkaufschancen lassen den Wolfsburger im Kostenkapitel ganz vorn landen. Der Subaru Forester 2.0X Exclusive für 32.900 Euro bietet neben dem Navi zwar drei Jahre Vollgarantie, lässt uns mit ebenfalls drei Jahren Mobilitätsgarantie aber früh im Regen stehen. Und das, obwohl die Werkstatt mit jährlichen Service-Intervallen (oder alle 15.000 Kilometer) eher häufig aufgesucht werden muss. Beim Mitsubishi Outlander 2.4 Intense werden 31.990 Euro fällig – dafür fahren allerdings auch schon Xenonleuchten mit. Den umfangreichsten Garantien stehen beim Outlander eine eingeschränkte Wahlfreiheit bei den Optionen sowie die höchsten Versicherungskosten gegenüber. Besonders durch die Vollkaskoklasse 23 liegt die Versicherungsprämie pro Jahr rund 500 Euro über der eines Tiguan-Fahrers. Keine großen Unterschiede weisen die drei Kompakt-SUV beim Verbrauch auf. Im Klartext: Mit fast zehn Litern zeigen sich alle drei unzeitgemäß durstig. Der Outlander-Wert von 9,9 l/100 km entspricht immerhin einem CO2-Ausstoß von 237 g/km. Das ging vielleicht früher noch durch, gehört sich heute aber anders.
Das Fazit von AUTO BILD-Redakteur Gerald Czajka

Weitere Details zu Tiguan, Forester und Outlander gibt es oben in der Bildergalerie. Den kompletten Vergleich mit allen Tabellen finden Sie im Heftarchiv als pdf.
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