Maserati Levante S MY19 (2018): Test
Der GranTurismo unter den SUVs

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Maserati spendiert seinem Bestseller Levante zum Modelljahr 2019 ein paar Neuerungen. AUTO BILD ist den 430 PS starken Levante S mit Ferrari-Motor gefahren!
Maserati hat sich das SUV-Coupé Levante vorgeknöpft und seinem Bestseller (rund 55 Prozent aller verkauften Maserati sind Levante) zum Modelljahr 2019 ein Update verpasst. Maserati spricht ganz bewusst nicht von einem Facelift, sondern von einem neuen Modelljahr – ein versteckter Hinweis, dass das vielleicht noch etwas kommt?
Gute Verarbeitungsqualität im Innenraum

Der schwarze Grill und die größeren Lufteinlässe des Levante GranSport sind vom Trofeo inspiriert.
Topmodell ist der Levante S mit 430 PS
Der Dreiliter-V6-Twinturbo wird zum Modelljahr 2019 nicht angerührt. Warum auch: Mit 350 bzw. 430 PS ist der Levante mehr als ausreichend motorisiert. Der bei Ferrari in Handarbeit gebaute Sechszylinder ist extrem laufruhig und bietet ordentliche Kraftreserven. AUTO BILD ist das Topmodell Levante S Q4 in der Ausstattungsvariante GranLusso gefahren! Kurze Orientierung im Cockpit, der Startknopf ist immer noch ungewohnt auf der linken Seite. Kurz drücken – und schon verfällt der Sechszylinder in einen sonoren Leerlauf. Den neuen Gangwahlhebel nach hinten ziehen, und das über zwei Tonnen schwere SUV fährt entspannt los. Schnell wird klar, dass der Levante nicht der Sportwagen unter den SUVs sein will, sondern eher der GranTurismo. Durch die serienmäßige Luftfederung ist der Maserati komfortabel ausgelegt. Das unterstreicht auch folgendes Detail: Wer den Sportmodus wählt, der schärft erst mal nur Ansprechverhalten und Sound, das Fahrwerk wird per separatem Knopf straffer. Dabei wirkt das SUV trotzdem nicht übertrieben hart oder unruhig. Vielmehr lässt sich der fünf Meter lange Levante im Sportmodus dank der hydraulischen Lenkung sehr direkt platzieren und macht auf den britischen B-Roads ordentlich Spaß. Weniger spaßig wird's in den kleinen Ortschaften, in denen der Fahrer des 1,98 Meter breiten Maserati abwechselnd um die neuen 21-Zoll-Felgen oder den Außenspiegel bangen muss.
Die V8-Modelle kommen erst ab 2019 nach Europa
Am Ortsausgang wird der manuelle Getriebemodus gewählt. Dazu einfach den Gangwahlhebel nach links schieben, und ab geht's. Die riesigen, feststehenden Schaltwippen segnen jeden Gangwechsel mit einem metallischen Klacken ab, das ist schließlich echtes Aluminium und kein Alu-Look. Die Achtgangautomatik von ZF ist zwar nicht neu, passt aber perfekt zur GT-Auslegung des Levante. Auch im Sportmodus schaltet der Automat nicht hektisch runter, sondern nutzt das maximale Drehmoment von 580 Nm, das bereits bei niedrigen 2000 Umdrehungen anliegt.

Das Topmodell Levante Trofeo ist ab sofort in den USA, den Emiraten und in Asien erhältlich. Nach Europa kommt das 590-PS-SUV im Sommer 2019.
Der Levante ist das meistverkaufte Maserati-Modell
Mit gut 32.000 verkauften Levante weltweit ist das SUV das wichtigste Maserati-Modell, gefolgt von Ghibli, Quattroporte und – weit abgeschlagen – dem Klassiker GranTurismo/GranCabrio mit seinem wunderbaren V8-Sauger. Trotz Diesel-Diskussion behält Maserati den 275 PS starken Selbstzünder im Programm – hauptsächlich für den deutschen Markt. Bis 2022 wird der Diesel aber sukzessive aus dem Programm genommen. Die Alternative heißt (Teil-)Elektrifizierung. Bis dahin dürfte der Nachfolger des Levante in den Startlöchern stehen. Auch ein kleineres Maserati-SUV ist nicht komplett ausgeschlossen.
Fazit
Die Änderungen zum MY19 halten sich in Grenzen. Der Maserati Levante bleibt aber ein komfortables SUV mit einem kräftigen (Ferrari-)Motor. Ich freue mich ganz besonders auf die V8-Versionen, die ab 2019 nach Europa kommen. Dann gibt es echte Konkurrenz für Cayenne Turbo, GLE 63 und X5 M!
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