Design: Der neue X5 wird breiter und länger

Nach fast zwei Jahrzehnten wird es Zeit für die vierte Generation des BMW X5. Kurz vor seinem 20. Jubiläum rollt der komplett neue X5 im November 2018 zu den Händlern. Die vierte Generation (interne Bezeichnung G05) ist mit 4,92 Metern 3,6 Zentimeter länger und mit gut zwei Metern 6,6 Zentimeter breiter als der Vorgänger. "Viel hilft viel", scheint auch der Designleitspruch gewesen zu sein – denn anders ist die riesige Doppelniere, die die Front dominiert, nicht zu erklären. Abgesehen davon wurde die Optik des großen SUV nur vorsichtig überarbeitet. Die serienmäßigen LED-Rückleuchten sind im Vergleich zum F15 genannten Vorgänger nun deutlich schmaler und erinnern an den BMW X4.

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Autosalon Paris 2018: Neuheiten, Datum, Ticketpreis
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Deutlich mehr hat sich in den Punkten Assistenzsysteme und Connectivity getan. So ist der X5 der erste BMW mit dem neuen volldigitalen Live Cockpit Professional und auch die Fahrassistenzsysteme haben die Münchner ordentlich aufgestockt. Zum Marktstart im November 2018 tritt der weiterhin in den USA gebaute X5 mit drei Motorisierungen an. Der Einstiegsmotor ist der X5 xDrive30d mit jetzt 265 PS (bisher 258 PS), darauf folgt der einzige Benziner im X5 xDrive40i mit 340 PS und das vorläufige Topmodell X5 M50d mit glatten 400 PS. Nicht in Europa angeboten wird der X5 xDrive50i mit V8-Benziner und 462 PS. Wer also richtig Power haben möchte, muss auf den nächsten X5 M mit voraussichtlich über 600 PS warten. In der Zwischenzeit tritt der normale X5 gegen den Volvo XC90, den etwas größeren Audi Q7 und den kommenden Mercedes GLE an. Preislich dürfte der neue BMW X5 bei unter 70.000 Euro starten, aktuell steht der 258 PS X5 xDrive30d mit 66.700 Euro in der Preisliste. Seinen ersten Auftritt vor Publikum hat der X5 auf dem Autosalon Paris.

Innenraum: BMW verspricht feinere Materialien

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Das maximale Kofferraumvolumen liegt bei 1860 Litern. Ab Dezember 2018 bietet BMW optional eine dritte Sitzreihe an.
Für den Innenraum rühmt sich BMW damit, die Materialauswahl verfeinert zu haben. Das bleibt bis zur ersten Sitzprobe abzuwarten. Ansonsten passt sich der neue X5 an die aktuelle Innenraumarchitektur aus dem Hause BMW an. Serienmäßig verbauen die Münchner die neueste, digitale Instrumenten-Generation, deren 12,3-Zoll-Display ohne die bekannten Schablonen auf Tacho und Drehzahlmesser auskommt. Auf den Pressebildern wirkt das X5-Innere leicht auf den Fahrer ausgerichtet, der mittige 12,3-Zoll-Monitor geht mit seinem Rahmen ins Kombi-Instrument über. Das Kofferraumvolumen ist mit 645 Liter angegeben. Wer die Rücksitzbank (40:20:40) umlegt, kann 1860 Liter im X5 transportieren. Der Kofferraum lässt sich aber auch als Passagierabteil nutzen: Ab Dezember 2018 bietet BMW für den X5 zudem eine dritte Sitzreihe an, die das große BMW-SUV zum Siebensitzer macht.

Fahren: Überraschend agil

AUTO BILD ist den X5 xDrive40i bereits gefahren! Zuerst fällt auf, dass sich der Neue überraschend agil anfühlt. Das spürt man vor allem im Hintern, denn an der Hinterachse schlagen die Räder bis zu drei Grad mit ein. Das ist zwar keine Weltneuheit, BMW hat das mitlenkende Heck beim neuen X5 aber besonders spürbar ausgelegt. Der Reihensechszylinder ist eigentlich ein alter Bekannter, aber die Ingenieure haben ihn ins neue Abgaszeitalter überführt. Er erfüllt jetzt Euro 6d-Temp. An Verbrauch und Leistung ändert das wenig. Aber das ist auch gar nicht nötig: Dieser Motor zählt zu den besten, die es in dieser Klasse gibt. Der Sechszylinder geht ab wie Schmidts Katze! Und begeistert mit einem famosen Klang!
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Mit der vierten Generation kommt das Luftfahrwerk jetzt auch optional an die Vorderachse.
Noch besser funktioniert jetzt das Zusammenspiel von Motor und ZF-Achtstufenautomatik. Dank einiger technischer Kniffe schaltet das System nun noch sauberer und schneller. Kritik gab's bislang am Fahrwerk. Der X5 war uns immer etwas zu hart. Und Luftfederung hatte das SUV nur an der Hinterachse. Mit der vierten Generation kommt die Luftunterstützung jetzt auch optional an die Vorderachse. Das macht den Wagen spürbar komfortabler, vor allem im Komfortmodus fühlt man sich wie auf Wolke sieben. Und selbst im Sportmodus federt der neue X5 immer noch sehr angenehm fluffig. Serienmäßig gibt es allerdings "nur" ein adaptives Fahrwerk.
Ganz neu ist das Offroad-Paket. Per Luftfederung lässt sich die Bodenfreiheit um 40 Millimeter anheben. Zusätzlich gibt es jetzt mehrere Fahrmodi für unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten. Schnee, Matsch, Felsen – einfach per Schalter aktivieren, schon geht's ab. Und zwar dorthin, wo man den X5 gar nicht vermuten würde. So geländegängig war noch kein BMW!

Ausstattung: Laserlicht und beheizbare Armlehnen

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Mächtiger Auftritt: Die Nieren des X5 sind riesig – dahinter verstecken sich die Luftklappen der aktiven Aerodynamik.
Die Ausstattungsoptionen für den neuen X5 sind umfassend. Grundsätzlich haben Kunden die Wahl zwischen den Varianten "xLine" und "M Sport" – die das optische Erscheinungsbild des X5 entweder elegant-rustikal (xLine) oder sportlicher (M Sport) verschieben. In der Buchhalterausführung rollt der X5 auf 18 Zoll-Felgen, bis zu 22 Zoll große Räder sind gegen Aufpreis bei BMW bestellbar. Standardmäßig leuchtet das SUV mit LED-Scheinwerfern die Straße aus, optional gibt es Laserlicht. Eine zweigeteilte Heckklappe hat BMW auch für die neue X5-Generation in Petto. Für den Innenraum können aufpreispflichtige Haken beim Panoramadach, Merino-Leder in vier Farbtönen (Serie: Varnasca-Leder) oder dem Fond-Entertainment-Paket mit zwei je 10,2 Zoll großen Touchdisplays setzen. Außerdem gibt es eine Vier-Zonen-Klimaautomatik, beheizbare Armlehnen und Zierteile aus geschliffenem Glas für Gangwahlhebel, Controller, Start/Stopp-Knopf und Audiobedienknopf. Ein neues Head-up-Display mit 3D-Darstellung, eine Innenraumbeduftung (acht Düfte) und Getränkehalter mit Warmhalte- und Kühlfunktion runden das luxuriöse Innenraumprogramm des X5 ab.
Wer seinen X5 im Gelände einsetzen möchte, kann das Offroad-Paket ordern. Dann stehen vier Fahrmodi (Sand, Fels, Schotter, Schnee) zur Verfügung – je nach Programm werden Fahrzeughöhe, Allrad, Pedalkennlinien, Getriebe und die Fahrassistenten entsprechend eingestellt. Über das Luftfahrwerk kann die Fahrzeughöhe bis zu 80 Millimeter variiert werden – übrigens auch per Display Key, also dem Fahrzeugschlüssel. Die dynamische Dämpfer Control hat der X5 serienmäßig an Bord und es gibt eine Wankstabilisierung. Bei den Fahrassistenten ist der X5 natürlich up-to-date: Ab Dezember 2018 soll er mit dem Stauassistenten automatisiert fahren können, ansonsten sollen Spurhalteassistent, Lenkassistent, Spurführungsassistent, eine Ausweichhilfe, die aktive Geschwindigkeitsregelung, das Dreigestirn aus Querverkehrs-, Vorfahrts- und Falschfahrwarner und ein Nothalteassistent für Sicherheit sorgen. Letzterer bremst im Bedarfsfall bis zum Stillstand ab und fährt an den Fahrbahnrand. Praktisch für Parkmuffel: Mit dem Parking Assitant Plus kann der X5 automatisiert einparken.

Connectivity: X5 bekommt als erstes das neue, digitale Kombi-Instrument

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Ganz auf (Design-)Linie: Highlight ist das neue digitale Cockpit. Im X5 ist es serienmäßig verbaut.
Als erster BMW bekommt der X5 das neue BMW Operating System 7.0. Das bedeutet, dass das Kombi-Instrument ohne die bekannten Schablonen für Tacho und Drehzahlmesser auskommt. Die Darstellung der Instrumente ist in Zukunft rein digital und lässt sich laut BMW individualisieren. Sowohl die digitalen Instrumente als auch der Zentralmonitor haben eine Bildschirmdiagonale von 12,3 Zoll. Spracherkennung und Gestensteuerung gehören wie bereits in 7er, 5er und X3, zum Connectivity-Repertoire. Ebenfalls aus anderen BMW-Baureihen bekannt: Der sogenannte Digital Key auf dem Smartphone öffnet und startet den X5 wie ein klassischer Schlüssel. Zudem ist das SUV über Car-to-car-Kommunikation mit anderen Fahrzeugen vernetzt und kann so frühzeitig vor Gefahren gewarnt werden.

Motoren: Reihensechser für den X5

BMW bietet den X5 in Europa ab November mit drei Motorisierungen an. Dabei setzen die Münchner voll auf Reihensechszylinder. Die Kunden haben die Wahl zwischen zwei Selbstzündern und einem Benziner. Der Einstiegsmotor bleibt weiterhin der X5 xDrive30d, der allerdings um sieben PS auf jetzt 265 PS und 620 Nm erstarkt ist. Der einzige Benziner im Portfolio ist der X5 xDrive40i mit 340 PS und 450 Nm. Vorläufige Topmotorisierung ist der X5 M50d, der dank Quadturbo ab sofort glatte 400 PS und 760 Nm leistet (bisher 381 PS und 740 Nm). Alle Motoren sind serienmäßig an die bekannte Achtgang-Steptronic gekoppelt und erfüllen die aktuelle Abgasnorm Euro 6d-TEMP. Zu einem späteren Zeitpunkt dürfte BMW noch den X5 M mit dem 4,4-Liter-V8 und über 600 PS bringen. Am anderen Ende der Skala ist auch eine Hybridversion des neuen X5 durchaus denkbar.

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BMW X5 G05 (2018): Alle Infos
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Stefan Novitski