Toyota Corolla (2019)
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Neue Kompaktklasse-Modelle (2020, 2021 und 2022)
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Der Nachfolger des Toyota Auris heißt wieder Corolla, steht auf einer komplett neuen Plattform und kommt mit zwei Hybridvarianten. Erster Fahrbericht.
Inhaltsverzeichnis
Der Nachfolger des Toyota Auris darf wieder Corolla heißen. Schon mit der kommenden Generation wird der Namenswechsel vollzogen. Das neue Modell steht künftig auf der neuen, TNGA-basierten, GA-C-Plattform, auf der auch der aktuelle Prius basiert – das soll mehr Komfort und Fahrstabilität bringen und gleichzeitig für ein agileres Handling sorgen. Neben dem Schrägheck zeigt Toyota auch den "Touring Sports" genannten Kombi. Weitere Neuerung: In der Preisliste werden zwei Hybridvarianten stehen. Während der 1,8-Liter-Hybrid auf Komfort ausgelegt ist, soll der Antrieb mit zwei Litern Hubraum dynamischer sein.
Das Design wirkt insgesamt gestreckter und geduckter

Dank der neuen Plattform bekommt der Corolla eine Multilenker-Radaufhängung hinten.
Dank der neuen Plattform hat der Corolla im Vergleich zum letzten Auris nun einen niedrigeren Schwerpunkt und eine Multilenker-Radaufhängung hinten. Toyotas Kompakter wächst vier Zentimeter in die Länge, das kommt dem Radstand zugute. Außerdem ist das Auto vier Zentimeter niedriger. Das Design wirkt insgesamt gestreckter und geduckter als beim alten Modell. Besonders die Front hebt sich vom Vorgänger ab: Der Grill ist größer geworden und mit einem feineren Gitter verkleidet. Die neuen Scheinwerfer und Rückleuchten sind serienmäßig mit LED-Technik ausgestattet. Hierzulande kommt der neue Corolla im April 2019 ab 20.990 Euro auf den Markt.
AUTO BILD hat sich die Kombi-Version des neuen Corolla Touring Sports als 1.8 Hybrid in der Sitzprobe vorgeknöpft: Die Sitze für Fahrer und Beifahrer sind eher komfortabel gepolstert – was durchaus zum Auto passt. Die Platzverhältnisse sind gefühlt auf Kompakt-Klasse-Standard. Mit 1,95 Meter Größe eckt man weder oben noch an den Ellenbogen an. Der Blick des Fahrers fällt auf gut ablesbare Instrumente, die je nach gewähltem Fahrmodus (Normal, Sport, Eco) entweder blau oder rot in den Sieben-Zoll-Monitor im Kombinstrument eingespielt werden. Grundsätzlich macht das Cockpit einen durchweg guten und übersichtlichen Eindruck. Für einen Toyota fast schon schrill ist der aufgesetzte Acht-Zoll-Monitor, der aber einen weniger schwungvollen Rahmen hat als im Crossover C-HR.

Mit 1,95 Meter Körpergröße kann man im Corolla Kombi selbst hinten noch aufrecht sitzen. Keine Selbstverständlichkeit.
Ein bisschen meckern müssen wir trotzdem: Der Knopf für den E-Modus des Corolla liegt unzugänglich vor dem Gangwahlhebel. Da wird einem das umweltfreundliche Fahren unnötig erschwert. Hinten geht es auch für große Menschen reisetauglich zu – zumindest im Kombi-Corolla. Selbst mit knapp zwei Metern kann man dank Auswölbungen im Dachhimmel aufrecht sitzen. Sehr gut. Auch Knie- und Schulterfreiheit sind makellos. Kommen wir zum Kofferraum. Der bietet beinahe 600 Liter (598l) Volumen für das Urlaubsgepäck und lässt sich dank herausnehmbarer Seitenabtrennungen einteilen. Praktisch. Per Fernentriegelung kann die Rücksitzbank umgelegt werden. Ein flacher Ladeboden entsteht. Einzig der Eindruck, das der entstandene Laderaum recht wenig Deckenhöhe zu haben scheint. Leider verraten die Japaner noch nicht, wieviel Liter der Kofferraum maximal zu bieten hat.

Das Fahrwerk kann mehr als die Motoren verlangen, erst recht, wenn variable Dämpfer verbaut sind.
AUTO BILD ist den Corolla mit Zweiliter-Motor und 180 PS gefahren. Der Zweiliter-Hybrid hat Schaltwippen, links runter, rechts hoch. Beim Runterschalten vorm Überholen hat der Corolla damit mehr Punch, obwohl die Wippen eigentlich ein Fake sind: Der Hybrid hat auch in der "Sport"-Version ein Planetengetriebe und kein DSG, Hoch- und Runterschalten ist nur Illusion. Und wer es auf der Autobahn krachen lassen will, muss zwei Fakten verkraften. Erstens: Bei 180 km/h ist ohnehin Schluss. Zweitens: Bis dahin schreit einen der Verbrenner lautstark an. Das Fahrwerk dagegen kann mehr als die Motoren verlangen, erst recht, wenn wie bei unserem Testwagen variable Dämpfer verbaut sind, die sportlich straff ansprechen können. Außerdem hat Toyota großen Wert auf die Innenraum-Dämmung gelegt, auf verminderte Vibrationen. Selbst mit 18-Zöllern federt der Corolla passabel. Nach unserer ersten Testtour standen 62 von 100 möglichen Umwelt-Punkten im digitalen Cockpit – und ein Verbrauch von 5,5 Litern. Aber auch nur, weil wir den Corolla ordentlich hochgejagt haben, sonst hätte eine Vier vor dem Komma stehen können.
Je nach Ausstattungslinie wandern unterschiedliche Serienumfänge in den neuen Corolla. Allen gemeinsam ist aber der doppelte Ladeboden für den Kofferraum. Der Trenndeckel lässt sich hoch- oder einklappen und kann beidseitig verwendet werden. Während die eine Seite klassisch mit Stoff bezogen ist, besitzt die Andere eine abschwaschbare Beschichtung. Somit lassen sich auch nasse und dreckige Gepäckstücke ohne Bauchschmerzen transportieren. Ebenfalls serienmäßig: Die LED-Scheinwerfer. Sie gibt es in drei Ausführungen. In der Basis stehen Dreifach-LED-Leuchten zur Verfügung, darüber liegen die Doppel-LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent. Top-Beleuchtung ist ein Scheinwerfermodul, das über elf einzeln ansteuerbare LEDs verfügt. Damit soll verhindert werden, dass der Gegenverkehr geblendet wird. Optional wandert in das Sichtfeld des Fahrers ein Head-up-Display, frische Luft und viel Licht verspricht ein Panoramadach. Toyota greift außerdem den Trend der Zweifarb-Lackierung auf. Gegen Aufpreis wird der Dachbereich schwarz abgesetzt. A-, B- und C-Säule sind dann in hochglänzendem schwarz lackiert. Was en Komfort angeht, bietet Toyota den Corolla erstmals mit einem adaptiven Fahrwerk mit fünf unterschiedlichen Modi an.

Der Touchscreen des neuen Corolla misst acht Zoll in der Diagonale.
Mit den neuen "Connected Services"-Diensten möchte Toyota den Corolla in Sachen Konnektivität auf den Stand der Zeit bringen. Eine induktive Smartphone-Ablage versorgt das Telefon kabellos mit Strom. Das Infotainment wird über einen acht Zoll großen Touchscreen bedient. Optional und ausschließlich für die Hybrid-Versionen erhältlich, ist das "JBL Green Edge Premium Sound System". Es besteht aus acht Lautsprechern und ergänzt Tonfrequenzen, die bei komprimierten Musikformaten wie MP3 verloren gegangen sind selbstständig.

Nur ein konventioneller Benziner ist für den Japaner erhältlich, ansonsten kommt der Corolla als Hybrid.
Bisher hatte Toyota fünf Verbrenner und einen Hybridantrieb für den Vorgänger Auris im Portfolio. Mit dem neuen Corolla ändert sich das: Zukünftig wird es nur noch einen Verbrenner geben, den 1,2-Liter-Benziner mit 116 PS. Dafür wird die Hybrid-Palette auf zwei Antriebe ausgebaut. Das Hybridsystem gibt es mit einem 122 PS starken 1,8-Liter-Benziner, der vor allem auf Komfort ausgelegt ist. Der größere Zweiliter-Benziner leistet 180 PS.
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