Audi Q3 (2018): Test, Vorstellung, Motoren, Abmessungen, Marktstart
Alle Infos zum neuen Audi Q3
Neue Audi (2023 bis 2030)
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Sieben Jahre gibt es nun schon den Audi Q3 – Zeit für einen Generationswechsel. AUTO BILD hat alle Infos zu den Motoren und die Preise des Kompakt-SUVs.
Inhaltsverzeichnis
Sieben Jahre nach der Markteinführung bringt Audi eine neue Generation des Q3. Klarer Auftrag: mehr Sportlichkeit, schärfere Linien und ein stämmigeres Auftreten für das SUV. Was den Designern als Vorlage gedient hat, macht in der Praxis einen guten Eindruck. An der Front übernimmt nun auch der Q3 das mittlerweile typische kantige Markengesicht. Der achteckige Singleframe-Grill wurde nach oben gezogen und wird weiterhin von einem Rahmen eingefasst. Dieser fällt im Vergleich zum Vorgänger aber reduzierter und stimmiger aus. Die Frontschürze erhält bei der auf den Pressefotos gezeigten "S line"-Ausführung große Lufteinlässe mit abgesetzten silbernen Elementen. Die Scheinwerfer sind in einer sehr technischen Form mit vielen Ecken modelliert. Sie sind keilförmig, serienmäßig in LED ausgeführt und beherbergen ein in Balken dargestelltes LED-Tagfahrlicht. In der Seitenansicht fallen die farblich abgesetzten Radlaufblenden ins Auge. Sie sollen zusammen mit dem ebenfalls andersfarbigen Schweller die Offroad-Optik unterstreichen. Die Radkästen sind ausgestellt und lassen den Q3 dadurch breiter wirken, Audi spricht hier von "Quattro-Blistern".

Am Heck wirkt der Q3 nicht mehr so rundlich wie der Vorgänger. Die Rückleuchten sind plastischer.
Bild: Audi AG
Audi setzt bei der zweiten Generation des Q3 auf den modularen Querbaukasten (MQB). Er schafft mehr Platz im Innenraum, spart Gewicht, bringt die Elektronik auf den neuesten Stand. Die neue Plattform lässt das SUV in fast allen Dimensionen wachsen. Bei der Länge stehen 4485 Millimeter auf dem Datenblatt, das sind 97 mm mehr als beim Vorgänger. In der Breite nimmt der Audi um 25 Millimeter zu (1856 mm). Zeitgleich schrumpft er etwas in der Höhe: Künftig sind es 1585 mm, also fünf Millimeter weniger als bei der ersten Generation.

Die verbauten Materialien erfüllen die mittlerweile sehr hohen Erwartungen an Audi-Modelle. Herausragend!
Bild: Audi AG

Die Lenkung des neuen Q3 ist direkter abgestimmt als die des verwandten Tiguan.
Auch die vier Motoren zum Verkaufsstart im November 2018 kennen wir vom Tiguan: Der 1,5-Liter-Basisbenziner (ab 33.700 Euro mit Frontantrieb und Handschaltung) ist ein dezenter Schnurrer für smarte Käufer und mit 150 PS allemal flott genug. Muss es wirklich der gut 2000 Euro teurere, gleich starke TDI sein? Dieser beliebte Diesel, dank SCR-Kat nun sauber nach Euro 6d-temp, klingt etwas rauer als bisher, überzeugt aber weiter mit genug Schmalz (340 Nm) in der Mitte und flottem Antritt (9,3 Sekunden auf 100 km/h). Laut Bordcomputer schluckte der TDI rund acht Liter auf 100 Kilometer. Ärgerlich, dass es diesen TDI zum Verkaufsstart nur in zwei Versionen gibt: entweder mit Frontantrieb und Direktschaltgetriebe oder als quattro mit Handschaltung für 37.900 Euro. Die beliebte Kombi aus Allrad und Automatik folgt erst später mit dem 190 PS starken TDI für 43.000 Euro.
Für den Innenraum bietet Audi neben der Basisversion zwei weitere Ausstattungsvarianten an: "Audi design selection" und "S line". Beide Pakete enthalten Sportsitze, die auf Wunsch mit einer Kombination aus Leder/Kunstleder und Alcantara bezogen sind. Zur neuen Generation können erstmals auch Alcantara-Flächen für Armaturenbrett und Tür-Armauflagen bestellt werden. Wird es dunkel im Innenraum, dann setzt das optionale "Kontur-/Ambientelichtpaket" (Serie bei Audi design selection) illuminierte Akzente. Bis zu 30 Farben sollen möglich sein. Als weitere Optionen stehen außerdem eine Zweizonen-Klimaanlage, eine Standheizung, ein beheiztes Lenkrad und das Panorama-Glasdach in der Ausstattungsliste. Auch eine Reihe an Assistenzsystemen ist im Q3 zu finden. Serienmäßig ist das Sicherheitssystem Audi pre sense front an Bord, das kritische Situationen mit Fußgängern, Radfahrern oder anderen Fahrzeugen erkennt und den Fahrer davor warnt. Falls nötig, leitet der Audi eine Notbremsung ein. Ebenfalls zum Serienumfang gehört der Spurhalteassistent, der ab 60 km/h erkennt, ob sich das Fahrzeug ungewollt in Richtung Fahrbahnmarkierung bewegt und selbstständig gegenlenkt. Optional dagegen sind der adaptive Fahrassistent (Kombination aus adaptiven Tempomat, Stauassistent und Spurführungsassistenten) und der Parkassistent.
Editionsmodell zum Marktstart
Zum Marktstart des Q3 bietet Audi ein Sondermodell mit erweiterter Ausstattung an. Äußerlich werten ein "S line"-Paket und 20-Zoll-Felgen das SUV auf. Zu den technischen Features zählen das Sportfahrwerk und die Matrix-LED-Scheinwerfer (Top-Beleuchtung beim Q3). Beim Editionsmodell sind die Audi-Ringe an Front und Heck sowie die Modellbezeichnung in Schwarz ausgeführt. Als Außenfarben stehen "Pulsorange" und "Chronosgrau" zur Wahl. Im Innenraum des Sondermodells kommen die "S line"-typischen Sportsitze zum Einsatz (hier mit speziellen Kontrastnähten). Gesteuert wird der Q3 in dieser Ausstattung über ein Leder-Sportlenkrad mit abgeflachter Unterseite. Alcantara-Flächen für Armaturenbrett und Armauflagen sind beim Sondermodell ebenso serienmäßig wie das Ambientelicht.
Audi verspricht beim neuen Q3 eine breite Spreizung der Fahrwerks-Charakteristik. Der eher sportliche Charakter des Vorgängers soll erhalten bleiben, zusätzlich aber um eine komfortable Note ergänzt werden. Das Stahlfahrwerk lässt sich optional per Dämpferregelung anpassen. Dabei messen Sensoren die Bewegung jedes einzelnen Rades und stellen je nach Fahrbahngegebenheit die Dämpferhärte ein. Noch individueller wird es mit dem optionalen Audi drive select-Paket. Hier stehen sechs Modi zur Auswahl (auto, comfort, dynamic, offroad, efficiency und individual). Per Knopfdruck lassen sich neben der Dämpfereinstellung die Parameter Gasannahme, Lenkung und die Schaltcharakteristik der S-tronic verstellen. Die Vorderachse setzt dabei auf das klassische McPherson-Prinzip, die Hinterachse ist zeitgleich aber eine aufwändigere Vierlenker-Konstruktion.

Unter dem recht tief platzierten Zentralmonitor ragt der Gangwahlhebel hoch auf.
Bild: Audi AG
"Audi connect"-Dienste und myAudi App
Beim Top-Infotainmentsystem MMI Navigation plus sind die "Audi connect"-Dienste serienmäßig. Damit erhält der Q3 eine Internetverbindung via LTE. Hierüber werden Informationen wie die aktuelle Verkehrslage, Point-of-Interests und die aktuelle Parkplatzsituation in ausgewählten Städten in das SUV übertragen. Wichtiger Bestandteil ist auch das Hybridradio. Es wechselt automatisch zwischen UKW/DAB+ und Webradio. Abhängig von der Netzabdeckung entscheidet das Infotainment selbstständig, wann es zwischen den Bändern wechseln muss und soll so eine Übertragung ohne Sendersuchlauf garantieren. Über die myAudi-App dient das Smartphone als Schaltzentrale für den Q3. Mit ihr lassen sich Navigationsdaten und Routen drahtlos in den Audi spielen. Außerdem überträgt die App Musik-Streaming oder den Smartphone-Kalender. Wie auch bei anderen Modellen schon Standard, lässt sich der Q3 über die App auch fernentriegeln oder verschließen, zudem soll der Fahrzeugstatus abrufbar sein und die Standheizung bedient werden können.
Fünf Motorisierungen stehen zur Auswahl, drei Benziner und zwei Diesel. Für viele wichtig: Audi setzt auf Vierzylinder, damit bleibt der Q3 von einem raubeinigen Dreizylinder verschont. Bei den Benzinern liegt die Leistungsspanne zwischen 150 PS und 230 PS, der Einstiegsdiesel leistet 150 PS. Einstiegsmotor ist der 1,5-Liter-TFSI-Ottomotor (Q3 35 TFSI) mit 150 PS und 250 Nm Drehmoment. Durch Zylinderabschaltung mutiert der Vierzylinder zeitweise zum Zweizylinder und soll somit besonders sparsam sein. Er wird zum Marktstart über eine Siebengang-S-tronic übersetzt und ist nur mit Vorderradantrieb erhältlich. Die beiden größeren Motorisierungen werden aus einem Zweiliter-TFSI in zwei Konfigurationen bereitgestellt. Als Q3 40 TFSI leistet der Motor 190 PS und 320 Nm Drehmoment, in der größeren Version als Q3 45 TFSI sind es 230 PS und 350 Nm. Beide Varianten sind zum Marktstart mit einer Siebengang-S-tronic bestückt und bringen ihre Kraft mittels quattro-Allradantrieb auf die Straße. Der kleine Diesel erhält das Typenschild Q3 35 TDI und leistet 150 PS sowie 340 Nm aus einem Zweiliter-Aggregat. Bei ihm kann zwischen Handschaltung mit Allrad und S tronic mit Vorderradantrieb gewählt werden. Preislich entsteht dabei kein Unterschied (beide starten bei 37.900 Euro). Der Top-Diesel Q3 40 TDI leistet 190 PS und erzeugt 400 Nm. S- und RS-Versionen des Q3 sind Gerüchten zufolge auch geplant, hier könnte ein RS Q3 bis zu 400 PS auf den Prüfstand bringen. Der günstigste Q3 mit dem 1,5-Liter-Benziner kostet 33.700 Euro.
● Audi Q3 1.5 TFSI (150 PS); Preis: ab 33.700 Euro
● Audi Q3 2.0 TFSI (190 PS); Preis: ab 39.100 Euro
● Audi Q3 2.0 TFSI (230 PS); Preis: ab 43.900 Euro
● Audi Q3 2.0 TDI (150 PS); Preis: ab 37.900 Euro
● Audi Q3 2.0 TDI (190 PS); Preis: ab 43.000 Euro; kurz nach Marktstart erhältlich
● Audi Q3 2.0 TFSI (190 PS); Preis: ab 39.100 Euro
● Audi Q3 2.0 TFSI (230 PS); Preis: ab 43.900 Euro
● Audi Q3 2.0 TDI (150 PS); Preis: ab 37.900 Euro
● Audi Q3 2.0 TDI (190 PS); Preis: ab 43.000 Euro; kurz nach Marktstart erhältlich

Gebrauchtwagen: Wegen drohender Fahrverbote ist der Markt überschwemmt von Diesel-Q3.
Bild: Roman Rätzke
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