Vorstellung: Ceed Shooting Brake kommt am 19. Januar 2019!

Nachdem Kia seinen kompakten Ceed im Frühjahr 2018 in Genf präsentierte, folgt in Paris dessen Shooting Brake, der ProCeed. Optisch zwar klar dem Steilheck zugeordnet, machen die Koreaner beim sportlicheren Modell doch vieles anders. An der Front erhält der ProCeed eine eigenständige Stoßstange mit großen Lufteinlässen. Die LED-Leuchten sind schon vom regulären Ceed bekannt, auch die Motorhaube übernimmt der schnittigere ProCeed von seinem Ausgangsmodell. An der Seite fällt die im Vergleich zum Sportswagon um 43 mm niedrigere Dachlinie auf. Der Radstand bleibt wie bei allen Ceed-Modellen mit 2,65 Metern unverändert. Mit 4,61 Metern ist der ProCeed der längste in der Ceed-Familie. Die Heckscheibe läuft deutlich flacher in das Heck als bei Kombi und Limousine. Kia legt den ProCeed gegenüber den anderen Ceeds um fünf Millimeter tiefer. Am Heck fällt die Ähnlichkeit zur auf der IAA 2017 präsentierten Studie am meisten auf. Die Rückleuchten sind durch ein LED-Leuchtband miteinander verbunden, die breite Stoßstange beheimatet zwei Endrohre. Der Kia ProCeed feierte auf dem Autosalon in Paris (2. bis 14. Oktober 2018) seine Premiere. Zu den Händlern rollt er ab dem 19. Januar 2019.

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Innenraum: Das Ceed-Cockpit bleibt

Kia ProCeed
Der Innenraum des ProCeed gleicht dem des Schrägheck-Ceed.
Den Innenraum übernimmt der ProCeed fast vollständig vom normalen Ceed. Bedeutet: Cockpit aus der Großserie, alle Schalter und Knöpfe wohlbekannt. Ist nicht schlecht, denn schon der Ceed gefällt uns mit seiner Klarheit richtig gut. Klar ist auch der frei stehende, sieben Zoll große Touchscreen, der beim ProCeed serienmäßig verbaut wird, optional sind acht Zoll wählbar. Das Platzangebot vorne ist mehr als ausreichend. Und auch hinten lässt sich es durch den im Vergleich zu den anderen Ceed-Modellen unveränderten Radstand bequem sitzen – vorausgesetzt, man ist nicht größer als 1,80 Meter, denn dann macht einem die im Vergleich zum Sportwagon um 4,3 Zentimeter abgesenkte Dachlinie einen Strich durch die Frisur. Wer das maximale Raumangebot möchte, der bestellt eben den Kombi.

Fahren: Begeisternder Vortrieb im Sportmodus (Update!)

Kia ProCeed
Das Getriebe des Topmodells überzeugt mit seiner Geschmeidigkeit.
Ab hinters Steuer der 204 PS starken Top-Version GT. Das Schalten übernimmt bei unserem Testwagen die 2000 Euro teure Doppelkupplung. Die automatisierte Schaltung verwaltet die sieben Gänge ziemlich feinfühlig, leistet sich auch beim Anfahren aus Start-Stopp keine Aussetzer und verzichtet auf übertrieben ruppige Schaltvorgänge, auch im Sportmodus. Ist der aktiviert, schärft sich das Gaspedalkennfeld, versteifen sich die Stoßdämpfer und aus dem Auspuff gurgelt es gleich viel vollmundiger, wenn das Gaspedal durchgedrückt wird. Das sorgt mit dem daraus resultierenden Vortrieb für Begeisterung. Zwar braucht der Turbo bis 1800 Touren, um genügend Schub aufzubauen, doch das kleine Turboloch umschaltet die Doppelkupplung gekonnt. Allerdings ist der Sportauspuff auch im Normal-Modus präsent, was sich im Stop-an-go-Verkehr bemerkbar macht. Bei jedem Anfahren tönt es von hinten, erinnert an einen grunzenden Grizzlybär. Lässt sich verschmerzen, könnte auf die Dauer aber nerven. Das restliche Setup wirkt dagegen sehr rund. Die direkte Lenkung spricht nicht zu spitz an und die Stoßdämpfer reagieren auch gekonnt auf kantige Versatzstücken im Asphalt. Liegt auch daran, dass die Räder der Topversion mit 18 Zoll nicht überdimensioniert sind.

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Ausstattung: Als GT so richtig sportlich

Kia ProCeed
Ein sieben Zoll Touchscreen ist Serie, optional gibt es auch acht Zoll.
Der ProCeed kommt in zwei Ausstattungsvarianten in den Handel. Basis ist die GT-Line, mit schwarz-braunen Sitzen in einer Kunstleder-Stoff-Kombination und höheren Seitenwangen. Top ausgestattet ist der ProCeed GT. Hier finden sich Sportsitze mit eingesticktem GT-Logo. Sie sind mit einer Leder-Veloursleder-Mischung bezogen und sollen dank ihrer straffen Polsterung und Seitenwangen mehr Seitenhalt garantieren. Die Sitze sind auch optional für die "GT-Line" erhältlich. Von der Länge des ProCeed profitieren nicht nur die Insassen, sondern auch der Laderaum, der mit 594 Litern auf üppigem Kombiniveau liegt und damit rund 100 Liter mehr als ein Mercedes CLA Shooting Brake bietet. Dabei lässt sich die Rückbank nicht nur im Verhältnis 40:20:40 geteilt umlegen, auch die zahlreichen Zurrösen sorgen für ideale Transportmöglichkeiten. Auch eine Reihe an Assistenzsystemen findet ihren Weg in den ProCeed. Serienmäßig sind sechs Airbags, ein Frontkollisionswarner inklusive Notbremsassistent, ein aktiver Spurhalteassistent, ein Müdigkeitswarner und der Fernlichtassistent. Optional bietet Kia, erstmals in Europa, den teilautonomen Stauassistenten an. Auch automatisiertes Einparken oder ein Querverkehrswarner stehen optional zur Auswahl.

Motoren und Preise: Top-Modell mit 204 PS

Kia ProCeed: straff, direkt und willig
Das Top-Modell erhält einen 1,6-Liter Vierzylinder mit 204 PS.
Wem die ProCeed-Versionen mit 1,0 und 1,4 Litern mit ihren 120 beziehungsweise 140 PS zu schlapp sind, und wer keine Lust auf den 136 PS starken Diesel hat, der dürfte sich gerade in Verbindung mit der Shooting-Brake-Karosserie für die Topversion des 1.6 T-GDI mit 150 kW/204 PS erwärmen können, dessen maximales Drehmoment von 265 Nm für ausreichend Dampf sorgt. Zu den Preisen hat sich Kia bisher nicht geäußert, jedoch dürften sie rund 1000 Euro über dem Ceed Sportswagon liegen, der ab 16.990 Euro zu haben ist. Deutscher Marktstart ist am 19. Januar 2019. Sieben Jahre Herstellergarantie bis maximal 150.000 Kilometer machen das Ganze gewohnt interessant.

Fazit

von

Stefan Novitski
Kia wagt sich mit dem neun Der neue ProCeed GT an das Thema Shootingbrake und findet auf Anhieb einen überraschend gelungenen Kompromiss aus Sportlichkeit, Platz und Praxisnutzen. Smart, dass es die Koreaner mit der sportlichen Abstimmung nicht übertrieben haben.

Von

Stefan Novitski