Der Mercedes CLA ist wie A-Klasse und Co für privates Carsharing vorbereitet. Damit kann das Kompaktcoupé innerhalb der eigenen Familie oder an Freunde verliehen werden. AUTO BILD hat das Feature ausprobiert:

Voraussetzungen

Damit das Teilen des Fahrzeugs auch klappt, sind grundlegend drei Dinge notwendig: ein Mercedes mit MBUX, ein Mercedes me-Account und das Smartphone. Über den me-Store lässt sich die kostenpflichtige Funktion aktivieren, dadurch schaltet der Nutzer seinen CLA zum Teilen per App frei. Außerdem muss der CLA über die FIN-Nummer mit dem Mercedes me-Account des Besitzers verknüpft sein. Verleiher und Entleiher brauchen beide einen Mercedes me-Account, mit dem sie sich in der Mercedes Carsharing-App auf ihrem Smartphone anmelden.

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Vorbereitung

So kann man den CLA an Freunde verleihen
Der Schlüssel wird im Handschuhfach umcodiert. So lange niemand das Auto leiht, ist er nicht aktiv.
Bevor der Leihvorgang starten kann, muss der Verleiher aber einen der beiden Fahrzeugschlüssel für das Carsharing vorbereiten. Dazu legt er den Schlüssel in das Handschuhfach des CLA, schließt es, und sperrt anschließend mit dem verbleibenden Schlüssel das Fahrzeug ab. Nun leitet einen die App durch ein Menü und der Schlüssel im Handschuhfach wird umcodiert. Ist der Vorgang erfolgreich, funktioniert der Schlüssel nicht mehr. Das soll gewährleisten, dass im Falle eines Einbruchs kein funktionierender Schlüssel im Auto liegt.

So funktioniert der Leihvorgang

Nach erfolgreicher Codierung des Schlüssels kann der Leihvorgang gestartet werden. Dazu muss der Verleiher ein Angebot erstellen. Hierbei gibt er den Zeitraum an, in dem der CLA verfügbar ist und legt die Position fest, an der sich das Auto später befinden wird. Nun können zuvor ausgewählte Personen das Angebot in ihrer Smartphone-App sehen und den Mercedes anfragen. Wird die Anfrage bestätigt, kann der Leihvorgang starten. Dazu geht der Entleiher zum Fahrzeug und sperrt es mit seiner App auf. Währenddessen codiert der CLA den Schlüssel erneut. Ab jetzt ist er wieder aktiv. Wird der CLA also für einen Zeitraum von beispielsweise fünf Tagen ausgeliehen, so kann der Leihnehmer innerhalb dieses Zeitraums den Mercedes ganz normal mit dem Schlüssel öffnen, verschließen und damit wegfahren. Gibt der Entleiher den Mercedes zurück, legt er den Schlüssel wieder in das Handschuhfach, verlässt den CLA, sperrt mit der App das Auto ab und geht. Zum Leih-Ende wird der Schlüssel abermals codiert und ist somit für potentielle Diebe nutzlos. 

Erfahrungen im Test

So kann man den CLA an Freunde verleihen
Der Entleiher kann den Standort und wie lange das Auto verfügbar ist, in seiner App sehen.

AUTO BILD hat die Funktion im Zuge seines Connectivity-Checks getestet. Vier Mal hat der Leihvorgang ohne Probleme funktioniert. Das Auto konnte problemlos verliehen und angemietet werden Nur einmal verweigerte der Mercedes das vorzeitige Beenden der Leihe, was einen aktiven Schlüssel im Handschuhfach zur Folge hatte. Selbst nach Ablauf der eingestellten Verleihzeit konnte kein neuer Vorgang gestartet werden, da das System noch dachte, die Miete laufe noch. Auf Nachfrage bei Mercedes wurde AUTO BILD versichert, dass es sich hier um einen Einzelfall handelt. Kunden könnten bei Problemen jederzeit eine Hotline anrufen, die ferngesteuert den Leihvorgang beendet oder den Schlüssel zurücksetzten kann. Genau wegen solcher möglichen Probleme richtet sich das Angebot auch ausschließlich an Privatpersonen, die ihr Auto an Freunde weitergeben möchten. Im Zweifel hätte somit nie ein unbekannter Zugriff auf das Fahrzeug. Ein weiteres Manko: Steht der CLA in einer Tiefgarage oder ist nicht mit dem Internet verbunden, klappt das Ausleihen nicht. Wer seinen CLA also ausleihen möchte, sollte das Auto im Freien stehen lassen.

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Fazit

Carsharing für Familie und Freunde? Das klappt in der Praxis, mit kleinen Einschränkungen, wunderbar. Mercedes bietet mit seiner Carsharing-Funktion die Möglichkeit, das Fahrzeug spontan an Dritte zu übergeben, ohne sich für die Schlüsselübergabe treffen zu müssen. Die Schlüsselcodierung stellt einen wirksamen Schutz gegen Missbrauch dar, hat aber im Detail seine Tücken. Bei Problemen soll eine Hotline helfen. Wer einen Mercedes mit MBUX hat, sollte das Feature auf jeden Fall einmal ausprobieren. Für die meisten wird die Option aber keine nennenswerten Vorteile bieten. Technikverliebte haben mit dem Feature aber sicher ihre Freude.