Marktstart: Serienversion könnte schon 2022 in den Verkauf gehen
Schon 2005 brachte Smart ein kleines SUV mit dem Namen formore ins Gespräch. Das Projekt wurde damals zwar eingestampft, nun ist es aber wieder auf dem Tisch! Und dieses Mal scheint Smart es ernst zu meinen, denn die Marke zeigt auf der IAA 2021 in München (7. bis 12. September) eine Studie zum geplanten SUV, die heißt schlicht Concept #1. Inzwischen haben sich auch die Vorzeichen geändert: Smart ist eine vollelektrische Marke geworden, Anfang 2020 gründete Daimler zusammen mit dem chinesischen Autohersteller Geely das Smart-Joint-Venture. Geely wird künftig die technische Basis neuer Smart-Modelle entwickeln, das Design kommt aus Stuttgart. Wie das bei dem neuen Modell aussehen könnte, zeigt die Studie. 
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Zu anderen wichtigen Themen gibt es noch keine Infos. So wurde noch nicht verraten, wie das neue SUV heißen wird oder welche Motoren zur Verfügung stehen. Geely kann mit Polestar oder Lynk & Co aber auf bereits vorhandene Elektroantriebe zurückgreifen. Auch der Marktstart wurde noch nicht bekannt gegeben, AUTO BILD rechnet aber damit, dass es schon 2022 so weit sein könnte.

Erster Check auf der IAA in München

Smart ShowCar
Die Rückleuchten der Smart-Studie nehmen die Optik der Frontscheinwerfer wieder auf.
Bild: Thomas Starck / AUTO BILD
Im Zuge der IAA konnte AUTO BILD bereits einen Blick auf das Kompakt-SUV werfen. Der erste Eindruck: Ganz schön groß für einen Smart. Die Abmessungen sind für die Marke zwar ungewohnt, aber keinesfalls unpassend. Verspielte Details, wie kleine Zeichnungen an den Scheibenrändern, heben das Concept-Car von Wettbewerbern ab und zeigen, dass mit dem Smart eine junge Käuferschicht angesprochen werden soll. Der leuchtende Frontgrill ist sogar für die Serie geplant. Der Innenraum sieht zwar im Moment noch etwas abgedreht aus, wirkt vom Konzept her aber durchaus realitätsnah. Volle Vernetzung, KI-gesteuerte Funktionen und ein luftiges Raumgefühl geben hier den Ton an.

Design: Das neue SUV kommt weniger verspielt rüber

Das Frontdesign zeigt im Grunde das neue Smart-Markengesicht.
Bild: Thomas Starck / AUTO BILD

Die Studie Concept #1 zeigt, wie das Design des SUVs aussehen wird. Schon die Grundform entfernt sich vom verspielten Design, das wir normalerweise von Smart gewohnt sind. In einem Aspekt bleibt sich die Marke aber treu: Statt sich dem aktuell modernen eckigen Design-Trend zu unterwerfen, werden Ecken und Kanten nach wie vor abgerundet. Die mit LED-Technik ausgestatteten Scheinwerfer sind mit einem durchgehendem Leuchtenband miteinander verbunden. Die LED-Rücklichter nehmen die Form der Frontscheinwerfer wieder auf. Statt des klassischen Kühlergrills hat das Elektroauto einen großen, weit nach oben reichenden, geradezu schlundartigen Lufteinlass mit goldener Spange. Ein ebenfalls goldener, breiter Rahmen fasst das Panorma-Dach ein. Die Seitenansicht dominieren filigrane Spiegel. Und im Kontrast dazu gibt's typische SUV-Merkmale wie eine Dachreling, Beplankung rundum und große 21-Zoll-Felgen. Die Türen der Studie sind gegenläufig angeschlagen, die B-Säule wurde weggelassen, damit man bequemer in das Kleinwagen-SUV einsteigen kann. Eigentlich ein typischer Showcar-Kniff, der aber auch in das Serienfahrzeug überführt werden könnte. Immerhin sind auch andere Elektrofahrzeuge wie der Fiat 500e 3+1 oder der BMW i3 mit diesem Türkonzept ausgestattet.
 

Abmessungen: Kleiner als die Geely-Modelle

Das neue SUV dürfte auf der CMA-Plattform (Compact Modular Architecture) stehen, die auch schon die Basis beim Volvo XC40 und dem Polestar 2 bildet. Natürlich mit kompakteren Abmessungen. Mit kaum 4,29 Metern Länge ist das Auto etwas kleiner als die Geely-Modelle. Die Abmessungen im Überblick:
● Länge: 4290 mm
● Breite: 1910 mm
● Höhe: 1698 mm
● Radstand: 2750 mm

Innenraum: Ein 12,8 Zoll großer Bildschirm für alles

Während bei der gezeigten Studie vier Einzelsitze im Innenraum untergebracht sind, wird die Serienversion laut Mercedes als Fünfsitzer kommen. Dann wohl mit Rückbank. Beim Concept #1 dominieren die Farben Weiß, Gold und Blau das Interieur. Ein auffälliges Detail ist die schwebende Mittelkonsole, die aus dem Armaturenträger ragt. Der 12,8 Zoll große Zentralbildschirm soll seine Inhalte in 3D zeigen.
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Für das Infotainment verspricht Smart hochmoderne Infotainment-Features und over-the-air-Updates. Ob das System auf dem MBUX-System von Mercedes oder auf der Android-basierten Variante von Volvo und Polestar (hier geht's zum Connectivity-Check) basiert, wird noch nicht verraten. Hilfestellung soll ein animierter Avatar leisten, der durch Menüs und Funktionen führt und sich dank künstlicher Intelligenz an die individuellen Vorlieben seiner Nutzer anpasst. Ergänzt wird das Ganze durch eine eigene App. Die kann unter anderem als digitaler Schlüssel verwendet werden.
Smart ShowCar
Im Smart Concept #1 sind vier Einzelsitze verbaut. Die Serienversion des SUVs wird aber fünf Personen Platz bieten und ein Rückbank bekommen.

Bild: Thomas Starck / AUTO BILD

Ausstattung und Preis: Wahrscheinlich wird teilautonomes Fahren möglich sein

Während Smart sich zu den Antrieben und Reichweiten der Serienversion noch nicht äußert, stehen einige Assistenzsysteme für das künftige SUV scheinbar schon fest. Parkassistent, Ausweichassistent, Autobahnassistent, der wohl teilautonomes Fahren ermöglicht, und ein Rettungsgassenassistent werden – wahrscheinlich gegen Aufpreis – verfügbar sein. Apropos Preise, die sollen sich im Bereich des VW ID.3 ansiedeln und der der startet bei rund 31.000 Euro.

Fazit

Smart zeigt mit seinem Concept-Car, wie sich die Marke in Zukunft vergrößern könnte. Dabei werden auch Designelemente von Mercedes-Modelle übernommen. Das Joint-Venture mit Geely scheint damit also Früchte zu tragen. Ob die Kunden ein so großes Fahrzeug aus dem Hause Smart auch annehmen, bleibt abzuwarten. Preislich soll das Fahrzeug allerdings viel Auto zum ehrlichen Preis bieten, was den Kundenstamm vergrößern könnte.

Von

Katharina Berndt