Mildhybride, normale Hybride, Plug-ins, dazu klassische Benziner und Diesel, vollelektrisch, mit Wasserstoff oder Gas. In den letzten Jahren explodierte mit der Anzahl der Crossover-Modelle der Hersteller auch die der Antriebskonzepte. Doch welches spart am meisten, und vor allem: Welches ergibt am meisten Sinn? In der Klasse der beliebten Kompakt-SUVs treten der Ford Kuga, der Hyundai Tucson und der Mazda CX-30 mit verschiedenen Ideen gegeneinander an. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet.)
Hohe Verdichtung und wenig Durchzug charakterisieren den CX-30
Mazda CX-30 (2019): Test - Fahrbericht - Kompakt-SUV - Infos
Erste Fahrt im CX-30
Traditionell eigensinnig ist man bei Mazda. Als Skyactiv X ist der CX-30 als Benziner so hoch verdichtet, dass er wie ein Diesel über die Kompression zündet. So soll der Wirkungsgrad gesteigert und der Verbrauch gesenkt werden. Ein Kompressor macht dem Zweiliter Dampf, seit diesem März ist die Leistung von 180 auf 186 PS, das Drehmoment von 224 auf 240 Newtonmeter gestiegen. Das Ergebnis bleibt zweischneidig. Die überschaubaren 16 Newtonmeter mehr stehen jetzt erst 1000 Umdrehungen später an. Der Mazda hat die gleichförmige aber durchzugsschwache Drehmomentcharakteristik wie seinerzeit die Sechszylinder von BMW. In der Praxis heißt das: Nur wer fleißig schaltet, kommt flott voran. Kein Problem mit der exakten Sechsgangbox.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Mit kurzen Wegen und klar einrastenden Gängen weckt sie verloren geglaubten Schaltspaß. Zumal der riemengesteuerte Startergenerator zusammen mit dem 24-Volt-Akku für watteweiche Startvorgänge sorgt. Auch wenn der CX-30 in den Elastizitätswerten hilflos hinterherhechelt – was uns Mazda hier liefert, ist die hohe Schule der Fahrkultur.
Mit einer intelligenten Kupplung hilft der Tucson beim Spritsparen
Hyundai Tucson (2020): Neuvorstellung - Sitzprobe - SUV - Preis - Info
Neuer Hyundai Tucson im Check
Eher in die Segelschule verirrt haben sie sich bei Hyundai. Denn genau das soll mit der neuen elektronischen Kupplung möglich sein. Sie kuppelt trotz eingelegtem Gang im Schiebebetrieb selbsttätig aus und spart so Sprit. Wenn das kleine Segelbötchen im Display erscheint, fehlt für das maritime Gefühl nur noch der leise einsetzende Shantychor. Zu schunkelig wird es dagegen beim Anfahren, wo sich jeder noch mal wie ein Anfänger fühlen darf. Von Abwürgen bis zum lauten Aufheulen ist fast alles drin. Nur nicht das sanfte Ablegen. Ärgerlich auch deshalb, weil das obligatorische 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe nur in Verbindung mit Allradantrieb zu haben ist. Macht einen Aufpreis von schlanken 4700 Euro. Autsch! Ansonsten gefällt der mittels Turbolader auf 180 PS aufgeblasene 1,6-Liter-Motor des Tucson mit viel Drehmoment und ordentlichen Manieren. Okay, beim Ausdrehen klingt er etwas rau. Alles in allem aber ein angenehmer Partner im Alltag.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Einen ganz anderen Weg geht Ford beim Kuga. Hier werkelt ein nach heutigen Maßstäben geradezu mächtiger 2,5-Liter, der gemeinsam mit einem E-Motor 190 PS mobilisiert. Die werden von einem CVT-Getriebe an alle vier Räder geleitet. Sehr angenehm und natürlich deutlich komfortabler als jedes Schaltgetriebe, selbst wenn es so reibungslos funktioniert wie im Mazda. Bei jedem Bremsen und Ausrollen wird die regenerierte Kraft in den Akku geladen und beim nächsten Beschleunigen wieder bereitgestellt.
Der größte Motor im Testfeld beschleunigt den Ford Kuga
Hubraumstark: Mit satten 2,5 Litern ist der Motor im Kuga-Bug heutzutage fast schon ein Exot.
Obwohl als Einziger mit Allrad unterwegs, reicht es beim Ford am Ende auch für den niedrigsten Verbrauch: 7,4 Liter sind ein sehr ordentlicher Wert. Wobei Mazda mit 7,5 Litern und Hyundai mit 7,7 Litern ihm dicht auf den Fersen sind. Beim Platzangebot muss sich der Kuga nur mit dem Tucson streiten, der deutlich kürzere Mazda fällt wie auch beim Kofferraumvolumen klar zurück. Dafür überzeugt hier die Bedienung. Der mittige Drehdrücksteller erinnert auffällig an das iDrive von BMW und lässt sich genauso leicht bedienen. Die Reduzierung der Farben in den Displays vermittelt Ruhe und Wertigkeit. Einmal mehr überzeugt Mazda mit einem ganzheitlichen Ansatz. Dazu passt auch die sehr direkte Lenkung, die ein wenig über das arg straffe Fahrwerk hinwegsehen lässt.
Futuristischer wird das Thema bei Hyundai gedacht. Normale Knöpfe wichen komplett kapazitiven Tastfeldern. Sieht erst mal gut aus, nach ein paar Tagen kennt man aber jeden Fingerabdruck in der Familie.
Über 12.000 Euro Preisunterschied sind ziemlich happig
Ford ganz vorne: Der getestete Kuga liegt mit einem Preis von 43.950 Euro weit über seinen Konkurrenten.
Auch nicht überragend hochwertig wirkt der Ford von innen. Neben den zu kleinen Sitzen bleiben die Materialauswahl und die Machart des in Spanien montierten Kuga verbesserungswürdig. Zumindest in diesem Trio gilt das auch für den Preis. Dank Allradantrieb und Automatik werden für den Testwagen stramme 43.950 Euro fällig. Der Mazda kostet nur 31.290 Euro, das ist eine Differenz von satten 12.660 Euro. Ein Klassenunterschied. Dass dem Japaner am Ende trotzdem nur der dritte Platz bleibt, liegt an seinem knappen Platzangebot und dem schlappen Durchzug. Er ist der Sieger der Herzen. Immer noch 8600 Euro günstiger als der Kuga ist der ausgewogene Tucson für 35.350 Euro. Weil er seine hohen Wartungskosten lässig mit der Fünf-Jahres-Garantie kontert, sammelt er am Ende die meisten Punkte. Und bei der üppigen Ersparnis gegenüber dem Ford ist ja vielleicht auch noch eine Automatik drin. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
Das Fazit: Ob Ford, Hyundai oder Mazda – alle drei sind perfekte Allrounder mit moderatem Durst. Am ausgewogensten ist der Tucson, bei dem nur sein Anfahrverhalten wirklich stört. Der Kuga stolpert am Ende über seinen Preis, während der knapp geschnittene CX-30 eigene Wege geht.
Traditionell eigensinnig ist man bei Mazda. Als Skyactiv X ist der CX-30 als Benziner so hoch verdichtet, dass er wie ein Diesel über die Kompression zündet. So soll der Wirkungsgrad gesteigert und der Verbrauch gesenkt werden.
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Ein Kompressor macht dem Zweiliter Dampf, seit März 2021 ist die Leistung von 180 auf 186 PS, das Drehmoment von 224 auf 240 Newtonmeter gestiegen. Das Ergebnis bleibt zweischneidig. Die überschaubaren 16 Newtonmeter mehr stehen jetzt erst 1000 Umdrehungen später an.
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Der Mazda hat die gleichförmige, aber durchzugsschwache Drehmomentcharakteristik wie seinerzeit die Sechszylinder von BMW. In der Praxis heißt das: Nur wer fleißig schaltet, kommt flott voran; kein ...
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... Problem mit der exakten Sechsgangbox. Mit kurzen Wegen und klar einrastenden Gängen weckt sie verloren geglaubten Schaltspaß.
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Zumal der riemengesteuerte Startergenerator zusammen mit dem 24-Volt-Akku für watteweiche Startvorgänge sorgt. Auch wenn der CX-30 in den Elastizitätswerten hilflos hinterherhechelt – was uns Mazda hier liefert, ist die hohe Schule der Fahrkultur.
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Eher in die Segelschule verirrt haben sie sich bei Hyundai. Denn genau das soll mit der neuen elektronischen Kupplung möglich sein.
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Der mittels Turbolader auf 180 PS aufgeblasene 1,6-Liter-Motor des Tucson gefällt mit viel Drehmoment und ordentlichen Manieren. Okay, beim Ausdrehen klingt er etwas rau. Alles in allem aber ein angenehmer Partner im Alltag, ...
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... und wenn das kleine Segelbötchen im Display erscheint, kuppelt der Antrieb trotz eingelegtem Gang im Schiebebetrieb selbsttätig aus und spart so Sprit.
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Zu schunkelig wird es dagegen beim Anfahren, wo sich jeder noch mal wie ein Anfänger fühlen darf. Von Abwürgen bis zum lauten Aufheulen ist fast alles drin. Nur nicht das sanfte Ablegen. Ärgerlich auch deshalb, ...
11/30
... weil ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe nur in Verbindung mit Allradantrieb zu haben ist. Macht einen Aufpreis von schlanken 4700 Euro. Autsch! Wir schalten also per Hand.
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Einen ganz anderen Weg geht Ford beim Kuga. Hier werkelt ein nach heutigen Maßstäben geradezu mächtiger ...
13/30
... 2,5-Liter, der gemeinsam mit einem E-Motor 190 PS mobilisiert.
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Die werden von einem CVT-Getriebe an alle vier Räder geleitet. Sehr angenehm ...
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... und natürlich deutlich komfortabler als jedes Schaltgetriebe, selbst wenn es so reibungslos funktioniert wie im Mazda.
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Bei jedem Bremsen und Ausrollen wird die regenerierte Kraft in den Akku geladen und beim nächsten Beschleunigen wieder bereitgestellt. Obwohl als Einziger mit Allrad unterwegs, ...
17/30
... reicht es beim Ford am Ende auch für den niedrigsten Verbrauch: 7,4 Liter sind ein sehr ordentlicher Wert. Wobei Mazda mit 7,5 Litern und Hyundai mit 7,7 Litern ihm dicht auf den Fersen sind.
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Das Cockpit im Kuga ist verschachtelt, bunt und nur durchschnittlich verarbeitet, die Instrumente sind verspielt, die Ablesbarkeit mittelmäßig. Auch die Materialauswahl des in Spanien montierten Ford sind verbesserungswürdig.
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Das große 10,25-Zoll-Mitteldisplay dominiert den Arbeitsplatz des Tucson. Normale Knöpfe wichen komplett kapazitiven Tastfeldern. Sieht erst mal gut aus, nach ein paar Tagen kennt man aber jeden Fingerabdruck in der Familie.
20/30
Im Mazda finden wir ein hochwertiges und intuitives Cockpit, das im Vergleich am wenigsten modern wirkt. Der mittige Drehdrücksteller erinnert auffällig an das iDrive von BMW und lässt sich genauso leicht bedienen. Die Reduzierung der Farben in den Displays vermittelt Ruhe und Wertigkeit.
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Wer im Japaner hinten reist, hat zwar ordentliche Sitze, aber am wenigsten Platz in diesem Vergleich.
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Ganz anders sieht die Sache bei Hyundai aus: Der Tucson hat reichlich Platz – und ebenfalls gute Sitze im Fond.
23/30
Angenehm viel Platz gibt es hinten im Kuga. So klappt es auch mit der Langstrecke. Nicht so gut schlägt sich der Ford allerdings ...
24/30
... an der Kasse. Dank Allradantrieb und Automatik werden für den Kuga-Testwagen stramme 43.950 Euro fällig.
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Der Mazda kostet nur 31.290 Euro, das ist eine Differenz von satten 12.660 Euro. Ein Klassenunterschied.
26/30
Immer noch 8600 Euro günstiger als der Kuga ist der ausgewogene Tucson für 35.350 Euro. Weil er seine hohen Wartungskosten lässig mit der Fünf-Jahres-Garantie kontert, sammelt er am Ende die meisten Punkte.
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Platz 3 mit 532 von 800 Punkten: Mazda CX-30 e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid. Präzises Fahrverhalten, exakte Schaltung und Lenkung. Durchzugsschwach, am wenigsten Platz.
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Platz 2 mit 535 von 800 Punkten: Ford Kuga 2,5-l-Duratec FHEV. Gutes Raumangebot, geschliffenes Zusammenspiel von Motor und Getriebe. Hoher Preis.
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Platz 1 mit 546 von 800 Punkten: Hyundai Tucson 1.6 T-GDI 48V iMT. Viel Platz, kräftiger Antrieb. Anfahrverhalten schlecht, Automatik nur in Verbindung mit Allrad.
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Das Fazit: Ob Ford, Hyundai oder Mazda – alle drei sind perfekte Allrounder mit moderatem Durst. Am ausgewogensten ist der Tucson, bei dem nur sein Anfahrverhalten wirklich stört. Der Kuga stolpert am Ende über seinen Preis, während der knapp geschnittene CX-30 eigene Wege geht.