Kawasaki: Elektro, Motorrad, EV Endeavor, Neuheit, Pläne
Wie lange bietet Kawasaki noch Verbrenner-Bikes an?

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Ab 2035 will Kawasaki nur noch elektrifizierte Motorräder anbieten. Das bedeutet viel Arbeit für die Ingenieure der Japaner. Die Ankündigung gilt nicht für alle Absatzmärkte des großen Motorradherstellers.
Bild: Kawasaki
Bei Kawasaki gibt es ab 2035 nur noch elektrifizierte Motorräder zu kaufen. Diese Nachricht dürfte bei einigen Fans der Japaner für Aufruhr sorgen. Schließlich genießt der große Motorradhersteller mit den auffälligen grünen Lack-Akzenten für seine rasiermesserscharfen Bikes der Ninja-Familie und Kompressor-Kraftpakete wie die Z H2 rund um den Globus einen legendären Ruf.
Auch mancher Ingenieur im Kawasaki-Dienst könnte sich angesichts dieses ambitionierten Plans die Haare raufen. Denn bisher haben die Grünen noch kein einziges E-Bike im Serienprogramm. Richtig, es gibt eine elektrische Ninja mit Schaltgetriebe, die EV Endeavor. Und Spekulationen legen nahe, dass dieser Prototyp einiges an DNA von der Ninja 400 übernommen hat. Doch die Elektro-Kawa entwickelt bisher sehr überschaubare 27 PS und kann daher vermutlich getrost als Fingerübung bezeichnet werden.
Hybrid-Motorräder und Wasserstoff als Antrieb
Doch von vorne. Als erstes geht es in den Kawasaki-Plänen um Elektrifizierung. Das heißt, es wird in Zukunft sowohl batterieelektrische Motorräder als auch solche mit Hybrid-Antrieb geben. Zehn Hybrid- oder Elektromotorräder sollen bis 2025 in die Modellpalette aufgenommen werden. Eine erste Kawasaki Z 650 Ninja mit einem zusätzlichen Elektromotor auf dem Getriebe gibt es bereits. Das passt zum bereits vor einiger Zeit durchgesickerten Patent eines Mildhybriden.

Der elektrische Prototyp Kawasaki EV Endeavor sieht zwar nach Ninja aus, leistet aber bisher nur maximal 27 PS.
Bild: Kawasaki
Möglicherweise als Mittelschritt entwickelt Kawasaki einen Kompressormotor mit Wasserstoff als Brennstoff. Dieser Motor arbeitet mit Direkteinspritzung in den Brennraum, ein Novum bei einem Motorradmotor. Doch so ein Aggregat reduziert den CO2-Abdruck der Japaner nur dann ernsthaft, wenn der Wasserstoff komplett aus regenerativen Energien entsteht.

In einem hübschen Teaservideo zeigt Kawasaki, wie jemand an einem elektrifizierten Bike schraubt.
Bild: Youtube/Kawasaki Motors
Wechsel zu E-Motorrädern nur in Industrieländern
Der langfristige Kawasaki-Plan bis 2035 sieht vor, dass auf Hochtechnologie-Märkten in Nordamerika, Europa und in asiatischen Ländern wie der Kawasaki-Heimat Japan auf elektrifizierte Motorräder umgestellt wird. Für infrastrukturell weniger gut aufgestellte Länder und Regionen behält sich Kawasaki vor, auch nach 2035 weiterhin Verbrenner anzubieten.

Sieht so die Zukunft aus? Wenn es nach Kawasaki selbst geht, dann lautet die Antwort ja.
Bild: Youtube/Kawasaki Motors
Bis zum Jahr 2025 wird auch bei den konventionellen Antrieben Gas gegeben. Durchschnittlich 16 neue Zweiräder sollen pro Jahr vorgestellt werden. Schlussendlich will Kawasaki die Entwicklung von Offroad-Fahrzeugen mit vier Rädern und neuen Antrieben gemeinsam mit dem taiwanesischen Partner Kymco vorantreiben und außerdem mehr im Bereich Bordelektronik tun.
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