AUTO BILD MOTORRAD hat fünf Bikes aus dem riesigen Gebrauchtmarkt herausgepickt: BMW R 1150 GS, Honda XL 600 V Transalp, Suzuki GSF 600 Bandit, Yamaha YZF R1 und KTM 690 Duke III. Die Charaktere dieser Motorräder sind sehr unterschiedlich, doch alle eint ein bedeutsamer Name und eine große Anhängerschaft.
Und der Reiz der Kandidaten verfliegt im Alter keineswegs, im Gegenteil: Es ist eine schöne Vorstellung, sich eines dieser gepflegten Modelle aus Vorbesitz zum günstigen Gebrauchttarif in die Garage zu holen.

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Denn sogar Legenden wie die BMW GS halbieren ihren Preis nach knapp zwei Jahrzehnten. Satte 11.200 Euro kostete die GS Adventure als Neu-Zweirad, da lohnt sich das Warten. Selbst mit kleinstem Budget lässt sich jede Menge Fahrspaß finden. Eine ordentliche 600er Bandit wechselt schon für 1500 Euro oder sogar weniger den Besitzer. Großes Kino zum kleinen Kurs bieten auch die anderen Kandidaten:

Ab 4500 Euro: BMW R 1150 GS

BMW R1150GS
Gebraucht wird die Ikone BMW GS bezahlbar. Sie sollte nur möglichst scheckheftgepflegt sein.
Bild: BMW R1150GS
Die Touren-Ikone verkörpert Abenteuerlust, besonders als Version "Adventure" mit langen Federwegen und dickem Motorschutz. Ab 2003 eliminierte die Doppelzündung das Teillastruckeln. Stärken: sehr wertstabil, großes Angebot, drehmomentstarker und robuster Motor.

Die BMW kann Probleme mit dem Drosselklappen haben

Schwächen: Defekte an Drosselklappen, schwergängige Schaltung. Fahrzeugdaten: Zweizylinder-Boxer, 1130 ccm Hubraum, 85 PS, 98 Nm maximales Drehmoment, 265 Kilo Leergewicht, 22,5 Liter Tankinhalt, Bauzeitraum 1999 bis 2003. Alternative: Suzuki V-Strom DL 1000, 98 PS, Baujahr 2002.

Ab 4000 Euro: KTM 690 Duke III

KTM 690 Duke
Die KTM Duke ist ein scharfes Biest, an dem vor allem Kurvenkünstler ihre Freude haben dürften.
Bild: KTM Sportmotorcycle
Die Duke ist kompakt, leicht, auf Handling ausgelegt. Ab 2012 ABS abschaltbar. Dank geringer Sitzhöhe eher Naked Bike als Supermoto. Einzylinder ist ebenso kräftig wie laufruhig. Gasannahme kann dreifach verstellt werden. Stärken: sehr agiles Fahrverhalten, wertstabil, druckvoller Einzylinder.

Wer mit der KTM Spaß hat, fährt öfter an die Tanke

Schwächen: defekte Segmente im Digitaldisplay, kleiner Tank, hoher Ölverbrauch, hakeliges Getriebe. Fahrzeugdaten: Einzylinder-Motor, 690 ccm Hubraum, 68 PS, 70 Nm maximales Drehmoment, 150 Kilo Leergewicht, 14 Liter Tankinhalt, Bauzeitraum 2008-2011. Alternative: Yamaha MT-07, 75 PS, Baujahr 2014.

Ab 3000 Euro: Yamaha YZF R1

Yamaha YZF R1 (RN09)
Dank einer deutlich zahmeren Gasannahme (ab 2002) lässt sich die Yamaha YZF R1 problemlos fahren.
Bild: Yamaha
Die minimalistische, wendige Supersportlerin von Yamaha wurde ab Modell RN09 (2002) durch gleichmäßige Gasannahme gezähmt. Davor sorgte die explosionsartige Leistungsabgabe für viele Unfälle. Stärken: extreme Fahrleistungen, wirkungsvolle Bremsen, technisch zuverlässig.

Gebrauchte YZF R1 könnten Unfälle gehabt haben

Schwächen: eventuell vertuschte Unfallschäden, originale Exemplare schwer zu finden. Fahrzeugdaten: Reihen-Vierzylinder, 998 ccm Hubraum, 152 PS, 105 Nm maximales Drehmoment, 174 Kilo Leergewicht, 17 Liter Tankinhalt, Bauzeitraum seit 1997. Alternative: Kawasaki Ninja ZX9R, 143 PS, Baujahr 2001.

Ab 2500 Euro: Honda XL 600 V Transalp

BMW R1150GS
Die Transalp ist eine typische Honda. Der laute Auftritt liegt ihr fern.
Bild: BMW
Die vielseitige Transalp besitzt einen durchzugsstarken V2 und ist dank langer Federwege auch offroadfähig. Hohe Laufleistungen sind nicht selten, bei guter Pflege aber kein Grund zur Sorge. Stärken: solides Fahrwerk, vibrationsarmer Motor, sehr haltbarer Antrieb.

Unter Umständen lieber eine frühe Transalp nehmen

Schwächen: schwache Bremse (erst die PD10 hat vorne zwei Bremsscheiben), Verarbeitungsqualität ab 1997. Fahrzeugdaten: V2, 583 ccm Hubraum, 50 PS, 51 Nm maximales Drehmoment, 205 Kilo Leergewicht, 18 Liter Tankinhalt, Bauzeitraum 1987 bis 2012. Alternative: Aprilia Pegaso 650, 49 PS, Baujahr 2001.

Ab 1500 Euro: Suzuki GSF 600 Bandit

Suzuki Bandit GSF 600 Pop
Die Allrounderin Suzuki Bandit ist ein heißer Tipp für Anfänger. Nur das fehlende ABS stört.
Bild: Suzuki
Die Bandit 600 eignet sich nicht nur als Allrounderin, sie taugt auch als Anfänger-Bike. Als S gibt es die Suzuki sogar mit einer verkleideten Front. Erst das ab 2004 gebaute Nachfolgemodell 650 bietet ABS. Stärken: anfängertaugliches Fahrverhalten, flotte Fahrleistungen, günstige Preise und ein großes Angebot.

Bedauerlich: Die GSF 600 Bandit gab es nie mit ABS

Schwächen: schwacher Durchzug, kein ABS, zu weiche Federung. Fahrzeugdaten: Reihen-Vierzylinder, 599 ccm Hubraum, 78 PS, 54 Nm maximales Drehmoment, 220 Kilo Leergewicht, 20 Liter Tankinhalt, Bauzeitraum 1995 bis 2004. Alternative: Honda Hornet 600, 94 PS, Baujahr 1998.

Von

Stefan Novitski