Vorstellung: In neun Sekunden offen

VW hat wieder ein Cabrio, genauer: ein SUV-Cabrio. Denn Anfang 2020 bringen die Wolfsburger den T-Roc mit Stoffverdeck. Der größte Unterschied zur geschlossenen Variante ist, – neben dem fehlenden Dach – dass das Kompakt-SUV nur zwei Türen hat. Natürlich steht das Auto, wie auch der T-Roc, auf der MQB-Plattform. Den Unterschied zum geschlossenen SUV deuten bereits die Maße an. Das T-Roc Cabrio ist mit 4,27 Meter 20 Millimeter länger, mit 1,81 Meter Breite gerade mal acht Millimeter schlanker und dank Softtop 51 Millimeter niedriger (1,52 Meter). Dafür legt das offene SUV beim Radstand zu: plus 40 Millimeter machen 2,63 Meter. Beim Verdeck hat sich VW für ein klassisches Stoffdach entschieden. Das öffnet sich in neun Sekunden vollautomatisch beim Druck auf den Schlüssel oder den Schalter in der Mittelkonsole. Allerdings muss man dafür runterbremsen, denn das Ganze funktioniert nur bei einer Geschwindigkeit bis 30 km/h. Ist das Verdeck geschlossen, soll es sich auch bei schneller Fahrt nicht aufblähen. Möglich machen das sogenannte Spriegel, einzelne Segmente, die mit dem Softtop verschraubt sind. Der Effekt dient nicht nur der Aerodynamik, er senkt auch den Geräuschpegel. Zusammen mit speziell entwickelten Tür- und Scheibendichtungen soll das für Ruhe im Cabrio sorgen. Bislang steht der offene T-Roc übrigens konkurrenzlos da: Das einzige andere SUV-Cabrio auf Basis des Range Rover Evoque wurde mit der neuen Generation eingestellt. Die Preise starten bei 27.495 Euro.

Innenraum: Auch hinten ausreichend Kopffreiheit

VW testet offenen T-Roc!
Als erster Vertreter der T-Roc-Familie kommt das Cabrio mit dem neuen Infotainment MIB3.
Im Innenraum gibt es auf den ersten Blick kaum Veränderungen. In der Mittelkonsole finden sich zwei Zusatz-Schalter zum Öffnen und Schließen des Verdecks und um alle vier Fenster gleichzeitig hoch oder runterzufahren, ein praktisches Details, das VW vom Golf 6 Cabrio übernommen hat. Als einziger Vertreter der T-Roc-Familie hat die offene Variante außerdem optional VWs neuestes Infotainment MIB3 an Bord. Das kennen wir bereits aus dem Passat Facelift. Es besteht aus einem acht Zoll großen Zentraldisplay und einem optionalen digitalen Cockpit, kann auch per Sprachbefehl bedient werden und ist dank eSIM immer online. So können nicht nur Echtzeitdaten abgerufen, sondern auch Updates heruntergeladen werden. Die Materialien und die Verarbeitung sind gut, auf den Sportsitzen unseres Fotofahrzeugs sitzt es sich bequem.
Wie bei den meisten Zweitürern, ist die zweite Reihe nicht so recht komfortabel zu erreichen. Das fällt gerade bei geschlossenem Verdeck auf. Dann ist es gerade für größere Personen eine kleine sportliche Herausforderung, in den Fond zu gelangen, in dem die Kopffreiheit mehr als ausreichend ist. Selbst unser 1,94 Meter großer Fotograf kratzt nicht mit dem Scheitel am Dachhimmel. In puncto Kniefreiheit könnte es jedoch unangenehm werden. Wegen des Verdecks schrumpft natürlich auch der Kofferraum. 284 Liter bleiben übrig, eine Größe, die im Alltag noch praktikabel sein dürfte.

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Ausstattung: Optional mit Anhängerkupplung

VW testet offenen T-Roc
Die Ausstattung R-Line kommt mit sportlicherem Fahrwerk und Progressivlenkung.
Damit die Passagiere bei einem Unfall auch mit offenem Verdeck geschützt sind, hat VW einen ausfahrbaren Überrollbügel hinter den Kopfstützen der Rücksitze installiert. Der schnellt bei einer bestimmten Querbeschleunigung oder zu starker Fahrzeugneigung nach oben. Außerdem wurden beim T-Roc Cabrio der Rahmen der Windschutzscheibe, der Unterboden, einige Seitenteile, die Querträger und die Türen verstärkt. Das offene SUV gibt es in zwei Ausstattungen. Die Variante Style ist eher designorientiert und lässt sich mit vier Dekorvarianten und optionalen Lederpaketen in zwei Farben personalisieren. Die Ausstattung R-Line macht auf sportlich. Das R-Line-Paket (beim T-Roc optional) ist dann beim Cabrio innen und außen serienmäßig an Bord. Außerdem ist das Fahrwerk sportlicher abgestimmt, eine Progressivlenkung sowie Sportsitze mit elektronisch verstellbarer Lendenwirbelstütze sind gesetzt. Serienmäßig steht das Auto auf 17-Zoll-Felgen, auf Wunsch gibt es Räder bis 19 Zoll. Ebenfalls auf der Aufpreisliste: eine Anhängerkupplung (je nach Motor bis zu 1700 Kilo Anhängelast und 80 Kilo Stützlast) und ein Zwölfkanal-Soundsystem mit 400 Watt von beatsaudio. Bei den Sicherheitsassistenten sind ab Werk der "Front Assist" mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung, die Multikollisionsbremse und der Spurhalteassistent vorgesehen.

Motoren: Zum Start zwei Benziner

Das T-Roc Cabrio gibt es zum Marktstart nur mit Frontantrieb und mit zwei Benzinern. Der schwächere ist ein Einliter-Dreizylinder mit 115 PS und 200 Nm, geschaltet wird per Sechsgang-Handschaltung. Die stärkere Variante hat 150 PS und 250 Nm, erzeugt von einem 1,5-Liter-Vierzylinder. Optional ist ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe verfügbar.

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Fazit

von

Katharina Berndt
Mit dem T-Roc Cabrio traut sich VW endlich mal wieder was. Wenn man sich auf das Konzept SUV-Cabrio einlässt, findet man in diesem Auto einen würdigen Nachfolger des Golf Cabrios.

Von

Katharina Berndt