Drei Mini-Matschos: Puma, Kona und T-Roc mit rund 200 PS im Test
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Hoch sitzen, tief fliegen: Getreu diesem Motto treten Ford Puma, Hyundai Kona und VW T-Roc zum Test an. Wird der Spaß bei den Mini-SUVs großgeschrieben?
Das Leben ist schon ernst genug. Also würzen wir unseren automobilen Alltag heute mal mit einer Prise Spaß. Wie das aussehen soll? Bitte sehr. Wir greifen uns drei grundsolide Kompakt-SUVs und packen zwischen 190 und 200 PS unter die Motorhaube. Heraus kommen drei kleine Spaß-SUVs, die es faustdick hinter den Kotflügeln haben. Ihre Namen: Ford Puma ST 1.5 EcoBoost, Hyundai Kona 1.6 T-GDI und VW T-Roc 2.0 TSI. Ihre Aufgabe: bei aller gebotenen Vernunft das Vergnügen nicht zu kurz kommen zu lassen. (Wichtige Tipps für den Neuwagenkauf im Internet.)
Der VW T-Roc ist der alltagstauglichste Begleiter
Erstaunlich: Trotz gleicher Abmessungen bietet der T-Roc deutlich mehr Raum als seine Konkurrenten.
Wir wissen auch nicht genau, wie die Wolfsburger so viel Platz in ihren T-Roc zaubern. Die Abmessungen von der Länge bis zum Radstand liegen auf einem Niveau mit Puma und Kona, dennoch finden wir vorn und vor allem hinten einfach mehr Raum. Wobei VW in der zweiten Reihe auch die bequemste Bank spendiert, Gäste sitzen entspannte 40 Zentimeter über dem Boden. Hyundai und Ford kommen hier auf 37,5 bzw. 37 Zentimeter. Wegen des weit heruntergezogenen Dachs und der flachen Türausschnitte wird der Puma-Fond eh nicht zum Lieblingsplatz mitreisender Erwachsener. Also lieber Kinder nach hinten bitten. Doch Vorsicht: Zu dritt mangelt es dem Puma an nutzbarer Breite. Quasi als Entschädigung verbauen die Kölner vorn die angenehmsten Sitzmöbel.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Ausreichend groß und mit gutem Halt gesegnet, stören sich nur kräftig gebaute Fahrer an den etwas schmalen Sitzflächen. Im Kona vermissen wir Oberschenkelauflage, im T-Roc allenfalls mehr Schulter-Stütze.
Der Hyundai Kona verlangt Abstriche beim Kofferraum
Klein: Hinter die Klappe des Kona passt am wenigsten, die Verzurrösen im Laderaum sind etwas labil.
Was uns im T-Roc außerdem fehlt: Qualität. Im kleinen Wolfsburger steckt viel Hartplastik, das auf Buckelpisten auch gern mal ein Klapperkonzert gibt. Ähnlich finden wir das im Hyundai, am überzeugendsten schneidet hier der Puma ab. Zumindest obenrum softe Flächen und auch auf Kopfsteinpflaster nur dezentes Zirpen – kann man so machen. Das gilt im Prinzip auch für die Cockpits aller drei Kandidaten. Überall erwarten uns ausreichend hoch montierte Touchmonitore und digitale Instrumente, allerdings auch noch klassische Tasten und Drehregler für viel genutzte Basisfunktionen. Gefällt uns! Natürlich lassen die drei Mini-SUVs auch mit sich reden. Am verständigsten zeigt sich der T-Roc, der allerdings beim Klima (anders als der Hyundai) nicht aufs Wort hört. Im Kona scheitert die Kommunikation mit dem System dagegen oft an Nebengeräuschen oder offenen Fenstern – selbst beim Ampelstopp mit allen Scheiben oben.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Gewundert haben wir uns beim Koreaner auch über die Lösung der Gepäckfrage. Zum einen, weil der Kofferraum des Kona am kleinsten ausfällt. Vor allem aber, weil die Verzurrösen hier am beweglichen Boden des Laderaums befestigt sind. Für den tagtäglichen Einkauf im Supermarkt mag das reichen, als ernsthafte Ladungssicherung taugt das eher nicht. Bei Puma und T-Roc sind die Halte-Haken jedenfalls an der Karosserie verschweißt.
Den meisten Fahrspaß bietet der Ford Puma ST
Ford Puma ST (2020): Neuvorstellung - Sitzprobe - Kompakt-SUV
Erster Check im Ford Puma ST
Dass derFord den Fahrspaß-Pokal holt, liegt nicht an der mit 200 PS höchsten Leistung. Hyundai (198 PS) und VW (190 PS) stehen ihm da kaum nach. Bis 100 km/h liegt derT-Roc dank Allrad und Automatik mit Launch Control deutlich vorn. Kona und Puma sind da noch rund eine halbe Sekunde langsamer. Doch der Puma, für den es weder Automatik noch Allrad gibt, fährt sich letztendlich ganz nach vorn. Ab Tempo 130 mit objektiven Messwerten, in Kurven mit präziser Lenkungundsouveränem Fahrwerk. Dabei helfen die knackige Schaltung, das mit 1309 Kilogramm geringste Gewicht und vor allem das Performance-Paket (1200 Euro), das unter anderem ein mechanisches Sperrdifferenzial an der Vorderachse beinhaltet. So kommt die kleine Raubkatze mit viel Schwung aus der Kurve, kann sich der traktionsstarke Allrad-VW nicht wirklich absetzen. Die Kehrseite der Medaille: Auf löchrigen Landstraßen teilt der ST mit seinen serienmäßigen 19-Zoll-Gummis auch mal deftig aus, wird der Spaß doch spürbar gebremst.
Preis: Der T-Roc kostet im Testtrimm satte 40.600 Euro
Bei glatt 30.000 Euro geht der Fahrspaß beim Kona los, der T-Roc kostet 40.600, der Puma 34.100 Euro.
Für 1255 Euro schnallt sich auch der T-Roc 19-Zoll-Räder um, nimmt für weitere 1045 Euro aber auch noch Verstelldämpfer dazu. Ein kluger Schachzug, denn das trotz immerhin 1,5 Tonnen Leergewicht verbindliche Handling wird so mit verträglichem Komfort abgerundet. Auch üble Schlaglochpisten lassen sich hier noch mit Anstand abreiten, wilde Kurveneinlagen bringen den VW gleichzeitig nicht übermäßig ins Schlingern. Überhaupt präsentiert sich der VW als König des Kompromisses. Die Lenkung direkt, aber nicht spitz; der Motorsound präsent, aber nicht aufdringlich; das DSG wach, aber nicht übereifrig. Ähnliche Tendenzen spüren wir beim Kona, allerdings gibt es beim Koreaner mehr Störeinflüsse. Die leicht synthetisch wirkende Lenkung liefert zu wenig Rückmeldung, die durchaus manierliche Federung nimmt Absätze und Kanten weniger geschmeidig, eher bescheidene 265 Nm Drehmoment (VW und Ford: 320 Nm) lassen dem Kona schneller die Puste ausgehen. Angenehm: das aufmerksame Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Als N Line mit Navi-Paket kostet der Kona 30.000 Euro – der T-Roc im Testtrimm satte 40.600 Euro. Dazwischen rangiert der Puma ST, der mit Performance-Paket 34.100 Euro erfordert. Bei Verbrauch und Garantieliegt der Koreaner mit 7,9 zu 9,0 Litern und fünf zu zwei Jahren klar vor den Deutschen, muss aber jedes Jahr in die Werkstatt – doppelt so oft wie Puma und T-Roc. Kein Spaß. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
Das Fazit: So ähnlich sich Puma, Kona und T-Roc auf dem Papier auch sind, so unterschiedlich ihre Charaktere. Der ausgewogene VW sichert sich den Sieg erstaunlich knapp vor dem günstigen Hyundai. Der sportliche Ford gefällt nicht jedem, aber auch er kann punkten.
Hoch sitzen, tief fliegen: Getreu diesem Motto treten Ford Puma, Hyundai Kona und VW T-Roc zum Test an. Wird der Spaß bei den kleinen SUVs großgeschrieben?
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Der Ford Puma ST hat als Einziger einen Dreizylinder im Bug. Mit 200 PS und 320 Nm ist er aber der Stärkste in diesem Vergleich.
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Der Hyundai Kona setzt auf einen Vierzylinder. Aus 1,6 Liter holt die Maschine 196 PS und 265 Nm Drehmoment.
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Hubraumkönig ist der T-Roc mit seinem zwei Liter großen Vierzylinder – er befeuert den VW mit 190 PS und 320 Nm. Und wo wir gerade bei Raum sind: Trotz gleicher Abmessungen wie seine Konkurrenten ...
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... finden wir vorn und vor allem hinten einfach mehr Platz. Wobei VW in der zweiten Reihe auch die bequemste Bank spendiert, Gäste sitzen entspannte 40 Zentimeter über dem Boden. Hyundai und Ford kommen hier auf 37,5 bzw. 37 Zentimeter.
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Der Kona bietet hinten ordentlichen Sitzkomfort, es dürfte aber luftiger zugehen.
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Wegen des weit heruntergezogenen Dachs und der flachen Türausschnitte wird der Puma-Fond nicht zum Lieblingsplatz mitreisender Erwachsener. Also lieber Kinder nach hinten bitten. Doch Vorsicht: Zu dritt mangelt es dem Puma an nutzbarer Breite.
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Quasi als Entschädigung verbaut Ford vorn die angenehmsten Sitzmöbel. Ausreichend groß und mit gutem Halt gesegnet, stören sich nur kräftig gebaute Fahrer an den etwas schmalen Sitzflächen.
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Im Kona vermissen wir Oberschenkelauflage, ...
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... im T-Roc allenfalls mehr Schulter-Stütze auf den langstreckentauglichen Sitzen.
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Was uns im T-Roc außerdem fehlt: Qualität. Im kleinen Wolfsburger steckt viel Hartplastik, das auf Buckelpisten auch gern mal ein Klapperkonzert gibt.
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Ähnlich finden wir das im Hyundai, ...
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... am überzeugendsten schneidet hier der Puma ab. Zumindest obenrum softe Flächen und auch auf Kopfsteinpflaster nur dezentes Zirpen – kann man so machen.
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Dass der Ford den Fahrspaß-Pokal holt, liegt nicht an der höchsten Leistung. Hyundai stehen ihm da kaum nach. Bis 100 km/h liegt der T-Roc (6,7 s) dank Allrad und Automatik mit Launch Control deutlich vorn. Kona (7,4 s) und Puma (7,2 s) sind da noch rund eine halbe Sekunde langsamer.
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Doch der Puma, für den es weder Automatik noch Allrad gibt, fährt sich letztendlich ganz nach vorn. Ab Tempo 130 mit objektiven Messwerten, in Kurven mit präziser Lenkung und souveränem Fahrwerk.
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Dabei helfen die knackige Schaltung, das mit 1309 Kilogramm geringste Gewicht und vor allem das Performance-Paket (1200 Euro), das unter anderem ein mechanisches Sperrdifferenzial an der Vorderachse beinhaltet. So kommt die kleine Raubkatze mit viel Schwung aus der Kurve, kann sich der traktionsstarke Allrad-VW nicht wirklich absetzen.
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Die Kehrseite der Medaille: Auf löchrigen Landstraßen teilt der ST mit seinen serienmäßigen 19-Zoll-Gummis auch mal deftig aus, wird der Spaß doch spürbar gebremst.
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Für 1255 Euro schnallt sich auch der T-Roc 19-Zoll-Räder um, nimmt für weitere 1045 Euro aber auch noch Verstelldämpfer dazu. Ein kluger Schachzug, denn das trotz immerhin 1,5 Tonnen Leergewicht verbindliche Handling wird so mit verträglichem Komfort abgerundet.
19/30
Auch üble Schlaglochpisten lassen sich hier noch mit Anstand abreiten, wilde Kurveneinlagen bringen den VW gleichzeitig nicht übermäßig ins Schlingern.
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Überhaupt präsentiert sich der VW als König des Kompromisses. Die Lenkung direkt, aber nicht spitz; der Motorsound präsent, aber nicht aufdringlich; das DSG wach, aber nicht übereifrig.
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Ähnliche Tendenzen spüren wir beim Kona, allerdings gibt es beim Koreaner mehr Störeinflüsse. Die leicht synthetisch wirkende Lenkung liefert zu wenig Rückmeldung, ...
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... die durchaus manierliche Federung nimmt Absätze und Kanten weniger geschmeidig, eher bescheidene 265 Nm Drehmoment ...
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... lassen dem Kona schneller die Puste ausgehen. Angenehm: das aufmerksame Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Bei Verbrauch und Garantie liegt der Koreaner mit 7,9 zu 9,0 Litern und fünf zu zwei Jahren klar vor den Deutschen, muss aber jedes Jahr in die Werkstatt – doppelt so oft wie Puma und T-Roc.
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Als N Line mit Navi-Paket kostet der Kona glatte 30.000 Euro, ...
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... der T-Roc im Testtrimm satte 40.600 Euro.
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Dazwischen rangiert der Puma ST, der mit Performance-Paket 34.100 Euro erfordert.
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Platz 3 mit 487 von 800 Punkten: Ford Puma ST. Ein quirliger Typ, der Komfort und Platz vernachlässigt. Schlecht für die Punkte, gut für den Spaß.
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Platz 2 mit 512 von 800 Punkten: Hyundai Kona 1.6 T-GDI. Obwohl spürbar kleiner als der VW, verdammt dicht dran. Fährt okay, kostet wenig.
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Platz 1 mit 514 von 800 Punkten: VW T-Roc 2.0 TSI. Einer für alle Fälle, geräumig, gemütlich oder auch gierig. Letzteres leider auch beim Geld.
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Das Fazit: Drei Kurze mit ordentlich Wumms: So ähnlich sich Puma, Kona und T-Roc auf dem Papier auch sind, so unterschiedlich ihre Charaktere. Der ausgewogene VW sichert sich den Sieg erstaunlich knapp vor dem günstigen Hyundai. Der sportliche Ford gefällt nicht jedem, aber auch er kann punkten.