Krieg, Kostensteigerungen, Klimakrise: Die Welt ist im Wandel, vielleicht so stark wie noch nie. Auch in Deutschland ändert sich derzeit vieles – nicht alles zum Guten. Auch für Autofahrer und Autokäufer gibt es 2023 einige Neuerungen und Änderungen. AUTO BILD zeigt, welche wichtig sind.

Reduzierte Elektro-Kaufprämie

Im Zuge der Neugestaltung der Förderung von Elektromobilität hat die Ampelregierung zum 1. Januar 2023 die Elektro-Kaufprämie reduziert. Auch der Anteil der Hersteller ist entsprechend gesunken, sodass statt zuvor maximal 9000 Euro Zuschuss künftig bestenfalls noch 6750 Euro (plus Mehrwertsteuerersparnis) drin sind.

Die besten bei Carwow erhältlichen E-Autos

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Audi Q4 e-tron
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 8937,00 EUR
BMW iX
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 14.834,00 EUR
Hyundai Ioniq 5
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 11.380,00 EUR
Kia Niro EV
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 10.437,00 EUR
Kia EV6
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 11.758,00 EUR
Opel Corsa-e
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 9431,00 EUR
Skoda Enyaq iV
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 10.653,00 EUR
Tesla Model 3
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 8070,00 EUR
Opel Combo-e
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 12.772,00 EUR
Außerdem sind Anträge auf finanzielle Unterstützung durch den sogenannten Umweltbonus ab 1. September 2023 nur noch für Privatpersonen möglich. Käufer von Plug-in-Hybriden gehen ab sofort komplett leer aus (alle Infos zum aktuellen und neuen Umweltbonus).

Elektro-Kaufprämie 2023 und 2024*

Fahrzeugtyp
Bundesanteil seit 01.01.2023
Herstelleranteil (netto) seit 01.01.2023
Gesamt (netto) seit 01.01.2023
Geplanter Bundesanteil ab 01.01.2024
Herstelleranteil (netto) ab 01.01.2024
Gesamt (netto) ab 01.01.2024
Abzweigung
Elektroauto (BEV) bis 40.000 Euro Netto-Listenpreis
Abzweigung
Abzweigung
Elektroauto (BEV) 40.000 bis 65.000 Euro Netto-Listenpreis
Abzweigung
Abzweigung
Elektroauto (BEV) bis 45.000 Euro Netto-Listenpreis ab 01.01.2024
Abzweigung
Abzweigung
Plug-in-Hybrid
Abzweigung
4500 Euro**
3000 Euro**
nicht mehr gefördert
2250 Euro**
1500 Euro**
nicht mehr gefördert
6750 Euro**
4500 Euro**
nicht mehr gefördert
3000 Euro***
nicht mehr gefördert
1500 Euro***
nicht mehr gefördert
4500 Euro***
nicht mehr gefördert

Führerschein-Umtausch: Diese Jahrgänge sind dran

Auch in diesem Jahr müssen einige Besitzer ihren Führerschein gegen einen EU-Führerschein umtauschen. Hintergrund ist die sogenannte dritte Führerscheinrichtlinie der Europäischen Union. Sie will das Nebeneinander unterschiedlicher nationaler Regelungen und der mehr als 110 verschiedenen Führerscheine in Europa beenden sowie mehr Fälschungssicherheit herstellen. Umgetauscht werden müssen alle Führerscheine, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden – allerdings nicht alle auf einmal, sondern stufenweise bis Januar 2033.
Führerschein Erweiterungen
Umgetauscht werden müssen alle Führerscheine, die vor dem 19.1.2013 ausgestellt wurden – unabhängig ob noch der alte graue, der rosa oder schon ein Führerschein im Scheckkarten-Format.
Bild: Frank Stange / AUTO BILD

Die jeweiligen Umtauschfristen richten sich nach Ausstellungsdatum des Führerscheins und zum Teil nach Geburtsjahrgängen. Bei Führerscheinen mit Ausstellungsdatum bis einschließlich 31. Dezember 1998 ist das Geburtsjahr des Fahrerlaubnisinhabers ausschlaggebend, bei Führerscheinen ab 1999 nur noch das Ausstellungsdatum. Bereits im Januar 2022 ist die Umtauschfrist für die Geburtsjahrgänge 1953 bis 1958 abgelaufen – diese Frist wurde Corona-bedingt noch bis Mitte 2022 verlängert. Bis zum 19. Januar 2023 sind nun die Jahrgänge 1959 bis 1964 dran, danach haben die Jahrgänge 1965 bis 1970 ein Jahr Zeit bis zum 19. Januar 2024 (alle Umtauschfristen finden Sie hier). Führerscheine, die nicht rechtzeitig umgetauscht werden, verlieren ihre Gültigkeit (nur das Dokument, nicht die Fahrerlaubnis).

Vierte Führerschein-Richtlinie wartet schon

Und das ist noch nicht alles in Sachen Fahrerlaubnis: Die EU könnte noch 2023 die 4. Führerscheinrichtlinie für einheitlichere Regeln auf den Weg bringen. Demnach dürften u.a. mit dem "normalen" Führerschein Klasse B Fahrzeuge mit einer Gesamtmasse von 4,23 Tonnen statt wie aktuell bis 3,5 Tonnen gefahren werden. Dies wäre interessant für manche Wohnmobilbesitzer. Dazu könnte das Mindestalter für Lkw- und Busführerscheine (C und D) auf 18 Jahre herabgesetzt werden. Nach einer Verabschiedung müssten die neuen Richtlinien aber erst in nationales Recht überführt werden.

Welche Farbe hat die TÜV-Plakette 2023?

Alle Fahrzeuge mit einer rosafarbenen Plakette müssen in diesem Jahr zur Hauptuntersuchung (HU) bei einer Prüforganisation. Alle nicht erstzugelassenen Fahrzeuge bekommen 2023 eine TÜV-Plakette mit der Farbe Orange; sie müssen sich also 2025 erneut checken lassen. Neuzulassungen kriegen eine TÜV-Plakette in der Farbe Blau; sie haben wie bislang drei Jahre Zeit bis zur ersten HU.
TÜV-Plakette für 2023 auf einem Kennzeichen
Alle Autofahrer mit einer rosafarbenen TÜV-Plakette müssen ihr Fahrzeug im Jahr 2023 technisch prüfen lassen.
Bild: DPA

Der Monat, in der die HU dran ist, ist an der oben stehenden Zahl zu erkennen (z. B. "2" für Februar, wie im Bild oben). Alternativ kann man sich an den beiden dicken schwarzen Balken am Rand orientieren, die an der betreffenden Stelle eines fiktiven Uhrenziffernblattes prangen.

Was ändert sich 2023 bei der Kfz-Versicherung?

Neue Typklassen

Für rund 8,1 Millionen Autofahrer gelten laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in der Kfz-Haftpflichtversicherung im Jahr 2023 höhere Typklassen, während rund 4,8 Millionen von einer besseren Einstufung profitieren. Für die restlichen rund 29,3 Millionen Autofahrer (70 Prozent) bleibt es bei der Typklasse des Vorjahres.
Verunfalltes SUV an einem Laternmast
Bei einem Unfallschaden greift meist die Kfz-Versicherung – und für diese gibt es neue Typ- und Regionalklasseneinteilungen.
Bild: DPA

In der Vollkaskoversicherung bekommen rund vier Prozent der Fahrzeuge (ca. 1,1 Millionen Pkw) eine höhere und rund 34 Prozent (etwa 8,3 Millionen Pkw) eine niedrigere Einstufung. In der Teilkasko rutschen rund fünf Prozent (ca. 600.000 Fahrzeuge) in höhere, 37 Prozent (ca. 4,8 Millionen Fahrzeuge) in niedrigere Typklassen.

Neue Regionalklassen

In der Kfz-Haftpflichtversicherung ergeben sich in diesem Jahr für 101 Bezirke und die dort registrierten 10,1 Millionen Autofahrer höhere Regionalklassen. 67 Bezirke und rund 5,5 Millionen Autofahrer profitieren dagegen von einer besseren Einteilung. Für die weiteren 244 Bezirke und rund 26,8 Millionen Kfz-Haftpflichtversicherte bleibt es bei der Regionalklasse des Vorjahres (alle Infos zu den neuen Regionalklassen, auch in der Kaskoversicherung).

Was muss im neuen Jahr in den Verbandskasten?

Bereits seit dem 1. Februar 2022 gilt eine Regelung, nach der sich im Auto-Verbandskasten zwei Corona-Schutzmasken befinden müssen (was man alles im Auto dabeihaben muss). Es genügen medizinische Masken. Eine eingeräumte Übergangsfrist endete am 31. Januar 2023.
Verbandskasten mit Corona-Schutzmasken
Ein Kfz-Verbandkasten muss spätestens ab 31. Januar 2023 zwei medizinische Masken zum Schutz vor Corona enthalten.
Bild: DPA

Wer nun keine Masken vorweisen kann, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 5 Euro rechnen. Der Verbandskasten muss nicht zwingend ausgetauscht werden, man kann die Masken auch hinzufügen.

Gibt es neue Oldtimer mit H-Kennzeichen?

Natürlich können auch 2023 wieder Besitzer einiger Klassiker ihr Fahrzeug als automobiles Kulturgut mit H-Kennzeichen zulassen und damit Kfz-Steuer sparen. Zum Auto-Jahrgang 1993 gehören unter anderem der Renault Twingo, der Ford Mondeo und der Porsche 993, aber auch ein Exot wie der Mazda Xedos-9.

Wo gibt es 2023 neue Diesel-Fahrverbote?

Nachdem lange Zeit Ruhe herrschte und in Berlin sogar Einfahrbeschränkungen aufgehoben wurden, ist es nun mal wieder so weit: Deutschland bekommt eine neue Fahrverbotszone. In München dürfen seit dem 1. Februar 2023 Diesel mit Euro 4/IV und schlechter nicht mehr in die Umweltzone innerhalb des Mittleren Rings und auf dem Ring selbst einfahren. Sollte die Luft nicht ausreichend sauberer werden, sind ab Oktober 2023 auch Euro-5-Diesel dran. Hilft auch dies nicht, zündet am 1. April 2024 Stufe 3, in der alle generellen Ausnahmen wegfallen. 

Was ist neu bei der Maut 2023?

Mautgebühren in Österreich

Die Mautgebühren in Österreich wurden für 2023 deutlicher erhöht als sonst. Künftig kostet die Jahresvignette für Pkw 96,40 Euro, das sind 2,60 Euro mehr als bislang. Für zwei Monate müssen Reisende 29 Euro einplanen, das 10-Tages-"Pickerl" gibt's für 9,90 Euro. Motorradfahrer sind bei der Jahresvignette mit 38,20 Euro, für zwei Monate mit 14,50 Euro und für zehn Tage mit 5,80 Euro dabei.

Vignette in der Schweiz

Während es in Österreich die digitale Version bereits gibt, ist in der Schweiz die Einführung einer E-Vignette erst für 2023 geplant. Sie wird die bisherige Klebevignette nicht ersetzen, sondern ergänzen. Neu ist bei der E-Vignette die Bindung an das Kontrollschild statt an das Fahrzeug. Daher muss bei einem Fahrzeugwechsel oder im Falle von Wechselnummern keine zusätzliche Vignette gekauft werden. Die Schweizer Vignette kostet weiterhin 40 Schweizerfranken oder 42 Euro (bei Kauf im Ausland), sie ist wie ihr Pendant in Österreich vom 1. Dezember 2022 bis 31. Januar 2024 gültig.

Steigt die Lkw-Maut in Deutschland?

Laut dem "Fünften Gesetz zur Änderung des Bundesfernstraßenmautgesetzes" ist die Lkw-Maut zum 1. Januar 2023 gestiegen. Hintergrund sind neue EU-Vorgaben und ein neues Wegekostengutachten. Der Bund erwartet bis 2027 jährliche Einnahmen von durchschnittlich 8,3 Milliarden Euro.
Lkw-Maut auf Bundesstraßen
Die Maut für Lkw soll 2023 steigen und ein Jahr später grundsätzlich reformiert werden.
Bild: DPA

Eine stattliche Reform soll ohnehin erst 2024 folgen. Dann werden auch Fahrzeuge ab 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht (derzeit ab 7,5 t) mit einbezogen, zudem soll die Lkw-Maut auch eine Umweltkomponente in Form einer Differenzierung nach CO2-Ausstoß bekommen. Die Mehreinnahmen sollen künftig verkehrsträgerübergreifend für Mobilität – also auch für den Schienenverkehr und Wasserstraßen – verwendet werden.

Was hat es mit der Partikelzählung für Euro-6-Diesel auf sich?

Eigentlich sollte es schon Anfang 2021 so weit sein, doch wird erst seit dem 1. Januar 2023 an allen Euro-6/VI-Fahrzeugen mit Kompressionszündungsmotor im Rahmen der Abgasuntersuchung (AU) eine Partikelzählung durchgeführt. Damit wird festgestellt, wie effizient der Partikelfilter arbeitet. Eine herkömmliche Trübungsmessung wie bei Euro 4 und Euro 5 reicht ab 2023 für Euro-6-Fahrzeuge nicht mehr aus.

Was ist mit der CO2-Bepreisung für Sprit im neuen Jahr?

Aufgrund des rapiden Anstiegs der Energiekosten hat die Bundesregierung beschlossen, die jährliche Erhöhung der CO2-Bepreisung zum Jahreswechsel 2022/23 auszusetzen. Das heißt, die Abgabe pro Tonne CO2 steigt nicht von 30 auf 35 Euro, und der geplante Preisaufschlag von mehreren Cent pro Liter Benzin und Diesel entfällt.

Was ist mit den Sprit- und Strompreisen?

Generell ist leider damit zu rechnen, dass die Kosten für Energie und damit auch für Treibstoffe aller Art im kommenden Jahr weiter steigen. Vieles wird 2023 von der Entwicklung im Ukraine-Krieg und der weltwirtschaftlichen Entwicklung, vor allem auf dem Gasversorgungsmarkt, abhängen.
Vattenfall-Wallbox
Vattenfall-Wallbox & Installation

Top-Wallbox, Installation und mehr

Aktions-Angebot bis zum 30.6.: Sichern Sie sich Ihre Wallbox ab 399 Euro – optional im Komplettpaket mit Installationsservice.

In Kooperation mit

Vattenfall-Logo
Anfang Oktober 2022 hatte sich der Dieselpreis bei rund 2 Euro pro Liter und der Tarif für Super E10 etwa 10 bis 15 Cent darunter eingependelt (aktuelle Spritpreisinformationen). Ende November hatte sich die Lage wieder um rund 15 Cent entspannt – weitere Schwankungen sind programmiert. Auch der Strompreis stieg – und zwar auf durchschnittlich über 50 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Hausstrom, sodass sich die Kosten für Strom und Sprit auf 100 Kilometer immer mehr angleichen. Ende November war auch dieser Tarif wieder etwas gesunken.

Was ändert sich bei der THG-Prämie für E-Autos?

E-Auto-Fahrer können auch 2023 die Treibhausgasminderungs-Quote als Einnahmequelle einplanen. Die THG-Quote verpflichtet Energieproduzenten bei zu hoher CO2-Produktion zu Ausgleichszahlungen, die wiederum Elektrofahrzeugen zugutekommen. Allerdings wird der Ertrag durch die THG-Prämie voraussichtlich um etwa 20 Prozent sinken. Hintergrund ist, dass der Emissionsfaktor für Ladestrom im kommenden Jahr steigt. Auch wer 2022 schon THG-Bonus kassiert hat, muss ihn für 2023 neu beantragen und den Besitz seines E-Autos nachweisen.

49-Euro-Ticket für Pendler kommt

Reisende und Pendler, die ihr Auto mal stehen lassen möchten, dürfen mit einem günstigen Preis für den Nah- und Regionalverkehr rechnen: dank des 49-Euro-Tickets, auch "Deutschlandticket" genannt. Der Nachfolger des erfolgreichen 9-Euro-Tickets wird vermutlich ab dem 1. April 2023 digital oder in Kartenform im monatlich kündbaren Abo erhältlich sein.

Mehr Tempo beim autonomen Fahren

Hochautomatisiertes Fahren mit Level 3 auf Autobahnen ist seit diesem Jahr bis Tempo 130 statt wie bisher mit maximal 60 km/h erlaubt. Auch darf im autonomen Modus ein Spurwechsel durchgeführt werden, der allerdings von einem Datenspeichersystem für automatisiertes Fahren an Bord aufgezeichnet werden muss. Bislang ist dies nur mit dem Mercedes Drive Pilot in der S-Klasse möglich, andere Premiumhersteller könnten jedoch bald nachziehen.