Elektroauto: Reisen, Urlaub, Langstrecke, Ladestopp, Routenplan
Ladestopps richtig planen: So gelingt die Urlaubsreise mit dem E-Auto

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Wer mit dem Elektroauto auf Urlaubsreise oder eine andere Langstreckenfahrt geht, muss die Etappen sorgsam planen: Zu viele Ladestopps ziehen die Tour erheblich in die Länge. Wer es falsch macht, läuft Gefahr, liegen zu bleiben!
Bild: AUTO BILD
Inhaltsverzeichnis
- Was macht den EnBW-Tarif für Reisen attraktiv?
- Wo gibt es eine Übersicht mit allen Ladesäulen?
- Welche Infos hält Google Maps für E-Auto-Fahrer bereit?
- Warum sollte man Routenplaner unbedingt gegenchecken?
- Was macht Routenplaner-Apps außerdem unzuverlässig?
- Was kann ich tun, wenn die Ladesäule gerade besetzt ist?
- Wann sind die besten Reisezeiten für E-Autos?
- Warum lohnt es sich, das Umfeld zu checken?
- Wie man Apps der Ladesäulen-Anbieter zum Belegt-Check nutzen kann
- Wo das Ladesäulennetz noch dünn ist
- Warum Ladekarten im Ausland oft nichts nützen
- Welche Vorteile hat das E-Kennzeichen auf Reisen?
- Ferienhaus mit eigener Lademöglichkeit suchen
- Was hilft, wenn wirklich keine Ladesäule erreichbar ist
Elektroautos fühlen sich am wohlsten im Pendler-Alltag: morgens zum Job, im Idealfall beim Arbeitgeber nachladen, abends wieder zu Hause an die Wallbox, damit der Akku über Nacht voll wird. Längere Touren wie beim Verreisen haben allerdings noch immer einen Hauch von Abenteuer, denn jede Strecke, die über die maximale Reichweite des Autos hinausgeht, verlangt Ladestopps!
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Wie groß sollten die Abstände zwischen den Ladestopps sein, damit ich notfalls auf eine alternative E-Ladesäule ausweichen kann? Sind alle Ladesäulen auf dem Weg zum (Urlaubs-)Ziel intakt? Was, wenn gerade alles belegt ist?
Einen bemerkenswerten Vorstoß wagt EnBW, der größte Anbieter von öffentlichem Ladestrom in Deutschland. Ab 17. Januar 2023 gilt an den mehr als 4880 Ladepunkten in Deutschland eine neue Tarifordnung zu gleichen Preisen. Doch nicht nur dort: EnBW bietet in ganz Europa das Laden zu einem einheitlichen Roaming-Tarif an.
Das heißt: Egal ob in Finnland oder Portugal, ob am Hochvolt-Schnelllader oder an der lahmen AC-Ladesäule, ob tagsüber oder mitten in der Nacht: Wer die EnBW-Ladekarte nutzt, der zahlt im Ausland stets denselben Preis. Im kostenlosen "S"-Tarif sind das 65 Cent pro Kilowattstunde (kWh), bei "M" (5,99 Euro Grundgebühr/Monat) 57 Cent, bei "L" (17,99 Euro Grundgebühr/Monat) schließlich 50 Cent. Ausgenommen vom einheitlichen EnBW-Tarif sind lediglich die derzeit rund 2000 Ionity-Ladesäulen, an denen mit bis zu 350 kW geladen werden kann. Dort kostet das Laden 79 Cent/kWh.
Angeschlossen sind laut EnBW mehr als 300.000 Ladepunkte in 17 Ländern Europas. Es ist auch möglich, den Tarif extra für eine Urlaubsreise zu buchen; er ist in allen Preisstufen monatlich kündbar. Viele EnBW-Partner haben ihre Tarife bereits angepasst. So bietet der ADAC sein Produkt e-Charge ab 17. Januar zum Preis des "Vorteils-Tarifs" (also des EnBW-Haustarifs für Stammkunden) an, das sind dann 60 Cent/kWh.
Grundsätzlich ist die gute Vorbereitung wichtig: Dazu gehört nicht nur, das Elektroauto voll aufzuladen und für den Zeitpunkt der Abfahrt zu klimatisieren, sondern auch das Auskundschaften der Route. Dazu hilft die Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur. Sie wird ständig aktualisiert und zeigt sämtliche öffentlichen Ladesäulen, unabhängig vom Anbieter.

Die Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur wird ständig aktualisiert. Sie gibt Standorte, Zahl der Ladepunkte und Ladeleistung an.
Bild: Bundesnetzagentur
Aber: Tesla-Ladesäulen sind nicht aufgeführt, auch nicht die Ladepunkte, die seit Kurzem für Fremdmarken geöffnet sind. Wer Tesla fährt, plant die Route grob mit der globalen Ladesäulenkarte des US-Herstellers. Diese Karten eignen sich für die Ad-hoc-Planung mit wenigen Ladestopps. Auch die Tesla-App ist hilfreich – wer keinen Tesla fährt, bekommt die Ladestationen angezeigt, die für Fremdmarken freigeschaltet sind. Fortschrittlich: Tesla zeigt dort die Preise in Echtzeit an!
Auch jenseits des Tesla-Universums gilt: Wer eine Langstreckentour mit diversen Ladestopps vor sich hat, der kann mittlerweile auf ausgereifte Tools zurückgreifen. So bietet etwa Volkswagen mit der App "We Connect ID" einen Routenplaner an, der mit der Fahrzeugelektronik gekoppelt ist.
Das hat den Vorteil, dass bei Änderung der Route oder bei höherem Stromverbrauch als ursprünglich geplant die Ladesäulen-Auswahl angepasst wird. Nachteil: Wer kein passendes Fahrzeug der jeweiligen Marke registriert, kann die App nicht benutzen.

Je mehr Ladepunkte es an einem Ziel gibt, desto größer die Chance, auf Anhieb einen freien Steckplatz zu bekommen.
Bild: DPA
Auch rechnerbasierte Lade-Tools sind für die Fahrtenplanung vor der Abreise nützlich. Der Routenplaner von GoingElectric etwa bietet ein Planungssystem für unterschiedliche Automodelle und technische Voraussetzungen an: Diverse Parameter wie Autotyp, Ladeleistung, individuelle Reichweite etc. sind einstellbar.
Für die schnelle Ladesäulen-Suche hat Google die Maps-Funktion fit gemacht – und sogar ziemlich fit: Wer das Suchwort "Ladestation" eingibt, erhält die jeweiligen öffentlichen Ladesäulen im Umkreis angezeigt. Ist das Ziel bereits bestimmt, dann schlägt Google Maps sogar Ladesäulen entlang der Route vor.
Sowohl App als auch Desktop-Version (die sich auch per Smartphone aufrufen lässt) haben weitere Details zu bieten: Man erfährt, welche Ladeleistung die jeweilige Station bietet, welche Steckertypen (Typ 1, Typ 2, CCS, CHAdeMO) und wie viele Steckplätze zur Verfügung stehen. Noch besser: Google teilt in "Grün" mit, wie viele Ladepunkte gerade frei sind. In einigen Ländern steht auch eine Filterfunktion nach Steckertyp zur Verfügung.
Über den "Directions"-Button (weißer Pfeil in blauem Viereck) navigiert Google auf Wunsch direkt zur gewünschten Ladesäule. Perfekt ist diese Funktion leider nicht, so unterscheidet das System nicht zwischen Tesla-Superchargern nur für Stammkunden und denen für alle. Ist Google Maps im E-Auto-Navi integriert, wird der Ladestand des Akkus angezeigt. Reicht die Reichweite nicht für die geplante Route, schlägt Google Ladestopps unterwegs vor. Die Ladezeit wird dann zur Fahrtzeit hinzuaddiert.
Eine Anzahl App-basierter Dienstleister haben inzwischen GPS-basierte Routenplaner entwickelt, so etwa Chargemap oder Next Plug. Man registriert sich per E-Mail, gibt einige Parameter wie Autotyp und bevorzugten Ladestrom-Anbieter ein und kann dann die Route durchplanen. Leider funktionieren sie nicht immer einwandfrei.

App-gestützte Routenfinder sind praktisch, aber nicht frei von Fehlern. Daher sollte man stets gegenchecken, ob die Resultate stimmen.
Bild: Ralf Timm
So schickte uns der Charge-Map-Planer bei der Routenplanung zu einer Tesla-Station, obwohl wir als Fahrzeug einen VW ID.3 gewählt hatten! Nach Berechnung hätte der Akkustand beim Ankunftsort 15 Prozent betragen, das wäre also ein böses Erwachen gewesen. E-Auto-Fahrer sollten also dringend alle Angaben in der App mithilfe der Ladesäulenkarte gegenchecken.
Das ist auch deswegen wichtig, weil kurzfristig immer mal eine Ladesäule zur Wartung abgeschaltet wird oder auch mal defekt sein kann. Auf unserem Testlauf wurde das mehrfach angezeigt. Gerade auf dem Land kann so eine Panne richtig ärgerlich werden. Beim Ausfall einer Schnellladesäule muss man dann auf Typ-2-Stecker umsteigen und ist unter Umständen einen halben Tag festgesetzt.
App-basierte Routenplaner haben einen weiteren Nachteil: Sie sind nicht mit dem Batteriemanagement und der Leistungselektronik verbunden. Sie "wissen" also wenig bis nichts über aktuellen Verbrauch, Ladezustand, Ladeleistung etc. Ihres Elektroautos. Ganz zu schweigen von externen Verbrauchern wie Heizung, Radio, Klimaanlage, die auf Dauer den Akku erheblich leersaugen können.
Oft ist auch die Verkehrslage nicht bekannt. Muss man wegen eines Staus einen Umweg fahren, fährt man "blind" und erreicht unter Umständen die geplante Ladesäule nicht. Integrierte Routenplaner weisen darauf hin und berechnen die Strecke neu, App-basierte Tools können das oft nicht. Grund: Bisher bieten die Hersteller noch keine einheitlichen Daten-Schnittstellen an.
Empfehlenswert ist daher zweigleisiges Vorgehen: Rechnen Sie die Route mit zwei verschiedenen Apps durch. Gerade im Winter ist der Stromverbrauch durch Heizung und trägeren Akku erheblich höher.
Selbst wenn eine Ladesäule funktioniert, kann sie dennoch unerreichbar sein. Dann nämlich, wenn jemand anderes schneller war und die Säule blockiert. Zwar erheben viele Stromanbieter inzwischen eine Blockiergebühr für alle E-Autobesitzer, die mehr als vier Stunden Strom zapfen. Doch bis zu vier Stunden möchte niemand auf einer Reise in der Sommerhitze oder Winterkälte neben einer Ladesäule warten, bis der Steckplatz frei wird!
Die Lösung für dieses Problem: Suchen Sie bei Ihrer Routenplanung vorsorglich nur Stromtankstellen aus, an denen mehr als ein Ladepunkt zur Verfügung steht. So verringern Sie das Risiko, dass Sie nicht sofort drankommen. Und falls doch alles besetzt ist: So erhöhen Sie immerhin die Chance, dass bald schon ein anderes Elektroauto abkoppelt und den Platz freigibt.
Öffentliche Ladesäulen sind zunehmend ausgelastet: Inklusive Plug-in-Hybride fahren schon heute rund 1,3 Millionen Stromfresser in Deutschland, die sich rund 70.000 öffentliche Ladepunkte (Stand: 1. Oktober 2022) teilen müssen. Das entspricht einem Verhältnis von rund 18,5:1. Der VDA empfiehlt einen Schlüssel von zehn Autos pro Ladesäule.

Regelmäßig werden Ladesäulen gewartet, oder sie sind defekt – was die ganze Reiseplanung durcheinanderbringt. Daher unmittelbar vor Fahrtbeginn noch einmal alles prüfen!
Bild: DPA
Daher sollten Elektroauto-Fahrer bei der Reiseplanung ebenfalls die Zeiten hoher Nutzung meiden. Ähnlich wie bei der Stauprognose sollte man möglichst nicht an Wochenenden fahren, um nicht mit Wochenend-Ausflüglern zu konkurrieren. Am wenigsten Auslastung haben die Ladesäulen Montag bis Donnerstag und natürlich insbesondere zu Nachtzeiten. Hier eine Übersicht der Autobahn-Champions fürs Schnellladen.
Einen guten Anhaltspunkt liefert Tesla: Dort hat man seit Oktober 2022 den Supercharger-Stromtarif an die Nutzungsintensität angepasst. Es gibt jetzt eine höhere "On Peak Rate" für die Zeit der höchsten Nachfrage: Zwischen 16 und 20 Uhr stehen offenbar die E-Autos Schlange, da schlägt Tesla 8-10 Cent pro Kilowattstunde drauf. Naheliegend, dass auch andere Schnellladesäulen (und Ladepunkte allgemein) in dieser Zeit besonders belagert werden. Versuchen Sie also, einen Ladestopp auf großer Fahrt zeitlich möglichst weiträumig von dieser Phase wegzulegen!
Ein weiterer Punkt für die Planung der Ladestopps: die Infrastruktur. Das Schnellladen kann auch bei den am zügigsten ladenden E-Autos 30 bis 45 Minuten dauern. Diese Zeit möchte man natürlich nicht mit Zeitunglesen auf dem Fahrersitz oder beim Spaziergang in einem öden Industriegebiet verschwenden. Daher empfiehlt es sich, das Umfeld der Ladesäule zu checken. Eine Grundregel: Die Schnelllader an Autobahnrastplätzen und auf Autohöfen haben stets nur Anschluss an die teure – und oft qualitativ fragwürdige – Gastro-Infrastruktur.

Ladesäulen an Autobahnrasthöfen sind zwar ganz nah, doch zumeist ist die angeschlossene Gastro-Infrastruktur von Nachteil. Ein kleiner Umweg lohnt sich!
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
Aber oft gibt es ganz in der Nähe attraktivere Alternativen. Ein Beispiel: Wer auf halber Strecke zwischen Hamburg und Bremen einen Schnelllader sucht, der kann sich bei Ionity auf dem Rastplatz Ostetal langweilen – oder vier Kilometer weiter westlich bei Allego im kleinen Städtchen Sittensen direkt an der Autobahn den gleichen Gleichstrom mit bis zu 300 kW tanken. Dort aber gibt es fußläufig Geschäfte, Restaurants, Cafés, ruhige Grünanlagen.
Ob E.ON, EnBW, Ionity, Allego oder sonst wer mit einem Ladesäulen-Netzwerk: Alle bieten sie Smartphone-Apps an. Wer keine Ladekarte hat, kommt an den Apps nicht vorbei, da nur über sie der QR-Code auf der Säule gescannt und die Stromrechnung anschließend bezahlt werden kann. Bis 1. Juli 2023 müssen alle Ladesäulen eine alternative Bezahlfunktion für Kreditkarte und Girocard aufweisen, dann wird die Relevanz der Apps nachlassen.
Aber sie sind noch für etwas anderes gut: Sie zeigen zuverlässig und in Echtzeit an, ob eine Ladesäule gerade in Benutzung oder frei ist. So lässt sich auf dem Vorwege erkennen, ob man gleich drankommt. Leider tauschen die einzelnen Anbieter ihre Daten untereinander offenbar nicht aus; sodass Ionity nur zu Ionity Auskunft gibt. Es bleibt einem also nichts anderes übrig, als diverse Apps aufs Smartphone zu laden.
In den vergangenen Jahren wuchs das Ladesäulennetz in Europa zwar kräftig. Doch die Dichte der Ladepunkte ist nicht überall gleich. Eine flächendeckende Versorgung mit öffentlichen Ladesäulen finden E-Autofahrer nur in den Niederlanden und in Skandinavien.
In Österreich, der Schweiz und Frankreich können E-Autofahrer auf ein ähnlich gut ausgebautes Netz wie in den meisten Regionen Deutschlands zurückgreifen. Hier ein Überblick über die Anbieter mit dem größten Netz.
In Kroatien, Italien, Spanien dagegen sind die Netze noch recht grobmaschig. So bietet sogar Tesla in ganz Sizilien nur eine einzige Supercharger-Station (in Catania) mit vier Ladepunkten an. In Italien gibt es nur etwa 10.000 Ladesäulen. Spanien zählt derzeit insgesamt rund 5000 öffentliche Stromtankstellen – nur knapp ein Drittel der Menge, die in Holland existiert!
Eine Falle lauert auf E-Autofahrer, die über die Grenze fahren: Viele Ladenetzbetreiber kassieren ausländische Kunden kräftig ab – die Methode erinnert an die überhöhten Roaminggebühren von Telekommunikations-Providern. So hat das Bonner Marktforschungsinstitut EuPD Research 2021 in einer Studie Spitzentarife von 1,39 Euro pro Kilowattstunde ermittelt, seinerzeit das Vierfache des üblichen Satzes. Aufgrund der Dynamik des Marktes hat man leider entschieden, die Studie in diesem Jahr nicht zu aktualisieren, erfuhr AUTO BILD.
Die hohen Roaming-Tarife betreffen vor allem das Schnellladen per Gleichstromkabel. Auch hier empfiehlt es sich also, vor der Abreise die Kosten gründlich zu recherchieren, um nicht an der falschen Ladesäule sitzen zu bleiben und sich wohl oder übel abzocken zu lassen. Offenbar kommt man häufig billiger weg, wenn man nicht per Ladekarte, sondern per App und Kreditkarte zahlt. Das betrifft zum Beispiel Frankreich, wo der Strom bei direkter Zahlung vor Ort günstiger ist als in Deutschland. (Hier eine Übersicht aller Ladesäulen in Europa!)
Wer häufiger auf Fernfahrten unterwegs ist, für den ergibt das E-Kennzeichen Sinn. Hat es für Pendler mit festen Parkmöglichkeiten eher symbolischen Charakter, bringt es bei Fahrten in andere Regionen mitunter handfeste Vorteile. So dürfen Elektroauto-Fahrer in Tschechien und Norwegen die mautpflichtigen Autobahnen kostenlos nutzen.
Auch bieten verschiedene deutsche Städte für Elektroautos Gratis-Parken an. Es besteht jedoch keine einheitliche Regelung! Daher sollten sich Elektroautofahrer vor einer Fernreise über die gültigen Bestimmungen am Zielort erkundigen.
Wer in Ländern mit wenigen öffentlichen Ladesäulen Urlaub macht, sollte sicherheitshalber nach einem Ferienhaus (oder Hotel) mit Wallbox oder einer anderen exklusiven Lademöglichkeit suchen. Vermieter dürften es nicht gern sehen, wenn man regelmäßig per Kabeltrommel das Elektroauto durch das Fenster auflädt.
Allerdings ist die Suche nicht einfach: Die großen Ferienhaus-Portale wie Fewo-Direkt, Novasol, Rentialia, Casamundo oder Hometogo bieten in der Filterfunktion die Option "Ladestation" leider nicht an. Lediglich Airbnb, Booking.com und der kleine Anbieter Traum-Ferienwohnungen.de haben diese Einstellung. Bei einer Stichprobe wurden z. B. für eine vierköpfige Familie im März 2023 in der Toskana über 575 (Airbnb) bzw. 375 (Booking) bzw. 5 (Traum-Ferienwohnungen) Unterkünfte mit Ladepunkt angezeigt. Was das für Stromspender sind, ist über die Inserate allerdings nicht einsehbar; möglicherweise auch nur eine Steckdose im Carport. Fragen Sie also den Eigentümer/Vermieter frühestmöglich, was für eine Station er anbietet und wie hoch die Ladeleistung ist.
Weil das noch nicht wirklich zuverlässig wirkt, empfiehlt es sich für E-Auto-Touristen, bei solchen Expeditionen ins Ungewisse eine mobile Wallbox an Bord zu haben. Dabei handelt es sich um ein Ladekabel mit Schuko-Stecker, das ein eigenes Lademanagement besitzt. Das befindet sich im sogenannten "Ziegelstein", die In-Cable-Control-Box. Sie überwacht die Ladegeschwindigkeit und verhindert, dass die E-Auto-Batterie die Energie zu schnell aus dem Stromnetz zieht, was zu Schäden führen könnte. Der Juice Booster der Schweizer Firma Juice Technology ist ein solcher Universallader, der beim aktuellen ADAC-Test gute Ergebnisse erzielte. Er kostet ab 1005 Euro.
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