So hoch ist bei E-Autos die Kurzschluss-Gefahr bei Wäsche und Gewitter
Wie gefährlich sind diese Alltagssituationen für Elektroautos?

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Auf einen Akku mit 400 oder 800 Volt Betriebsspannung mit einem brettharten Wasserstrahl spritzen: Gehören Unterbodenwäsche und Elektromobilität zusammen? Und droht dem E-Auto Gefahr bei Gewitter?
Bild: Matthias Brügge/AUTO BILD
Inhaltsverzeichnis
In der Anfangszeit der Elektromobilität kursierte eine populäre Scherzfrage: Darf ich mit dem E-Auto bei Regen fahren – oder riskiere ich einen Kurzschluss? Heute lachen wir darüber. Natürlich darf man bei Regen fahren! Doch vor 15 Jahren wussten das viele nicht.
Und wie sieht es bei Gewitter aus? Auch hier ist die Gefahr von Schäden gering, denn Elektroautos sind wie Autos mit Verbrennungsmotor durch die Karosserie geschützt. Dieser "Faraday'sche Käfig" leitet die elektrische Energie des Blitzschlags an Mensch und Maschine vorbei in den Boden. Die Insassen und die Technik sind also sicher. Im Moment eines Blitzschlags ist es allerdings lebensgefährlich, leitende Metallteile im Fahrzeug zu berühren, die mit der Karosserie in Verbindung stehen.
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Stellt es jedoch ein Risiko dar, das Elektroauto bei Gewitter draußen zu aufladen? Das ist grundsätzlich kein Problem, teilt der ADAC mit: "Sofern das Haus oder die Ladesäulen einen vorgeschriebenen Überspannungsschutz enthalten, sollte keine Gefahr bestehen", so ein Experte des Autoclubs. Das gelte sowohl für Wallboxen am Privathaus, als auch für öffentliche Ladesäulen.
Aber kann man bei einem Elektroauto eine Unterbodenwäsche durchführen? Hier lautet die Antwort etwas differenzierter: Ja, aber... – es gab tatsächlich Fälle, in denen Elektroautos in Waschanlagen mit Unterbodenwäsche erhebliche Schäden erlitten. Einem Waschanlagenbetreiber im Landkreis Oldenburg platzte im Frühjahr 2022 der Kragen: Er verbot allen Tesla-Modellen die Zufahrt.
Thomas Schuster von der Prüforganisation KÜS: "Das bedeutet, dass man sein Elektroauto gefahrlos in der Waschanlage, aber auch in einer Waschbox per Hand reinigen kann." Allerdings sollte man den harten Wasserstrahl eines Hochdruckreinigers nicht direkt auf Bereiche des Unterbodens richten. Der ADAC ergänzt: Bei Nutzung eines Hochdruckreinigers ist ausreichend Abstand (30 cm) zu halten, um keine Schäden anzurichten.
Zwar sind Fahrakku und auch die elektrischen Anschlüsse meistens hinter Abdeckungen verborgen. Dennoch sei nicht ausgeschlossen, dass der harte Strahl des Hochdruckreinigers dorthin gelangen könnte, so ADAC-Experte Matthias Vogt auf Anfrage von AUTO BILD. "Auch wenn Anschlüsse zwar alle wasserdicht ausgeführt sind, kann es zu Schäden kommen, wenn Wasser unter hohem Druck darauf trifft."
Der Hochdruckreiniger sollte daher keinesfalls auf elektrische Anschlüsse und elektrische Bauteile gerichtet werden – genau wie beim Verbrennerfahrzeug. Es gelten also ähnliche Vorgaben wie bei einer Motorreinigung. Auch dort soll man keinesfalls mit einem Hochdruckreingier vorgehen, warnt ADAC-Techniker Vogt.
Bei Schäden in diesem Bereich, zum Beispiel durch Aufsetzen oder als Folge eines Verkehrsunfalls, ist die Unterbodenwäsche natürlich überhaupt nicht empfehlenswert. Und auch nicht, während das Elektroauto gerade geladen wird.
Allerdings wurde der Tesla-Bann nicht durch Kurzschlüsse am Hochvolt-Akku des Elektroautos verursacht. Schuld waren vielmehr Sensoren der Kofferraumklappe und des Ladeanschlusses. Während der Autowäsche sorgten offenbar Wasserstrahlen häufiger dafür, dass die Sensorik einen Impuls registrierte und Kofferraum oder Ladebuchse öffnete. Die Folge: Wassereinbruch, abgerissene Tankklappen und weitere Schäden.

Erst seit 2021 gibt es einen "Waschanlagen-Modus" bei Tesla. Den haben bisher allerdings nur Model 3 und Y, Model S (im Bild) nicht.
Bild: Sven Krieger
Gut zehn Fälle ereigneten sich, die juristischen Auseinandersetzungen folgten prompt. Der Betreiber zog die Notbremse: Tesla-Verbot in der Waschanlage. "Das gilt auch heute noch", sagt der Geschäftsführer im Januar 2023 gegenüber AUTO BILD. Möglicherweise hätten die Eigentümer nur vergessen, das Auto in den sogenannten Waschanlagen-Modus zu versetzen. Hinterher sei das jedoch nicht mehr nachweisbar gewesen.
Tatsächlich rät Tesla dringend dazu, den Waschanlagen-Modus vor jeder Autowäsche zu betätigen. Schäden seien nicht von der Garantie abgedeckt. Von Schäden durch Kurzschluss an der Hochvoltbatterie indes wurde nicht berichtet. Denn der Stromspeicher sowie angeschlossene Antriebe von Elektroautos aller Marken müssen wirksam gegen Feuchtigkeit abgekapselt sein, verlangt der Gesetzgeber.
Offenbar haben viele Tesla-Besitzer in der Vergangenheit bei der Autowäsche Fehler gemacht, was zu Schäden führte. Daher hat Tesla 2021 bei einem Software-Update die Funktion "Waschanlagen-Modus" ergänzt. Es gibt sie aber bisher nur für Model 3 und Model Y. Wird der Modus aktiviert, schließt der Wagen automatisch die Fenster und verriegelt die Klappe über der Ladedose. Auch die Heckklappe wird verriegelt. Scheibenwischer und Parksensoren sind nun ausgeschaltet, da sie durch die Waschanlage aktiviert werden könnten.

Beim Model X besteht die Gefahr, dass Wasserstrahlen den Sensor für die Heckklappe treffen, sodass sie automatisch öffnet. Dann droht Wasserschaden.
Bild: Christoph Boerries / AUTO BILD
In einer Waschstraße müssen die Räder frei drehen, weil der Wagen durch die Anlage geschoben wird. Dazu ist es beim Tesla innerhalb der Aktivierung des Waschanlagen-Modus zusätzlich notwendig, die Funktion "Freies Rollen" einzuschalten. Es beinhaltet die Parameter "Wählhebelstellung N" und automatische Parkbremse "aus". Bei Model S und Model X (vor dem Modellwechsel) müssen all diese Einstellungen von Hand durchgeführt werden. Anschließend den Tesla verriegeln.
Vom Waschanlagen-Modus nicht betroffen: Front- und Heckstoßfänger sind bei Tesla nur geklebt – und offenbar so locker, dass immer wieder mal welche beim Waschen abfielen. Tatsächlich schließt Tesla kategorisch die Garantie in Waschanlagen aus, in denen Bürsten etc. das Fahrzeug abschrubben. Heißt: Im Prinzip dürfen Tesla-Fahrer nur eine kontaktlose Autowäsche nutzen.
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