Vorstellung: Velar kommt im Sommer 2017
Interieur: Reduziertes Cockpit
Fahren: AUTO BILD ist die beiden Topmodelle gefahren (Update!)
Ausstattung: Velar First Edition für ein Jahr ab Marktstart
Connectivity: Komplett neues Infotainmentsystem
Motoren: Drei Diesel- und zwei Benzinmotoren
Technische Daten und Preise: Der günstigste Velar kostet 56.400 Euro

Vorstellung: Der Velar kommt im Sommer 2017 auf den Markt

Vier gewinnt bei Range Rover
Der Range Rover Velar ordnet sich zwischen Evoque und Range Rover Sport ein. Der Range Rover rangiert darüber.
Mit dem Velar will Range Rover ab Sommer 2017 eine neue Käuferschicht ansprechen. Das vierte Modell der Briten ordnet sich zwischen dem Evoque und dem Range Rover Sport ein. Das spiegelt sich zum Beispiel beim Radstand wieder, der mit 2,87 Metern nur knapp unter dem des Range Rover Sport (2,92 Meter) und deutlich über dem des kleineren Evoque (2,66 Meter) liegt. Range Rover spricht beim Velar von einem Midsize-SUV. Technisch ist er eng mit dem Jaguar F-Pace verwandt, er baut auf einem modifizierten Chassis auf. Die Karosserie besteht zu 80 Prozent aus Aluminium und das Design ist bewusst schnörkellos. Scheinwerfer und Rückleuchten sind extra schmal, die Gürtellinie ist durchgehend. Die Front ist unverwechselbar Land Rover, die Lufteinlässe fallen größer aus als bei Evoque und Range Rover Sport. Ganz neu sind die versenkbaren Türgriffe, die sich beim Abschließen oder Geschwindigkeiten über 8 km/h automatisch zurückziehen. Mit einem cW-Wert von 0,32 soll der Velar das aerodynamisch effizienteste Modell der Land Rover-Geschichte sein.
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Video: Range Rover Velar (2017)

Neues Range-Rover-SUV

Unter der hübschen Hülle ist der Velar aber natürlich ein echter Land Rover und soll härteres Gelände problemlos meistern. Bei den Versionen mit Luftfahrwerk beträgt die Bodenfreiheit 25 Zentimeter, Wasserdurchfahrten sollen bis 65 Zentimeter kein Problem sein. Der Velar soll zudem einen ersten Ausblick auf die kommenden Range Rover-Modelle geben. Der Velar steht ab Sommer 2017 beim Händler, ab 56.400 Euro geht es los.

Interieur: Reduziertes Cockpit

Bemerkenswert, wie detailverliebt Range Rover den Velar gestaltet hat. Da wäre die Kontur auf der B-Säule, die man nur bei geöffneten Türen sehen kann. Oder der Union Jack als Muster auf den Lautsprecherabdeckungen sowie als Lochmuster auf den Ledersitzen. Die versenkbaren Türgriffe erinnern stark an den Sim-Karten-Einschub des iPhones – bestimmt nicht ungewollt. Aber auch der Rest des Cockpits überrascht! So fortschrittlich und modern sind bei einigen Premiumherstellern gerade mal die Studien fürs Jahr 2020. Das digitale Kombiinstrument und der versenkbare Wählhebel für die Automatik sind die einzigen bekannten Elemente. Die Touchpads auf den Lenkradspeichen sind konsequenter durchdacht als bei Mercedes, auch die Haptik stimmt. Die beiden 10,2 Zoll großen Touchscreens in der Mittelkonsole fügen sich sehr gut ins Gesamtdesign. Einziger Wermutstropfen: Land Rover setzt noch immer auf eine eigene App-Integration beim Thema Connectivity. Damit holen sie zwar Spotify ins Auto, eine richtige Smartphone-Integration über CarPlay, Android Auto oder einen anderen Spiegelungsdienst gibt es aber noch nicht. Dafür würden sich doch gerade die zwei USB-Anschlüsse unter der mittleren Armablage eignen.
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Neben all den optisch ansprechenden Highlights im Velar stimmt auch der Nutzwert. Vorne und hinten ist bei 1,86 Metern Köpergröße genug Platz überm Kopf und vor den Knien. Der Range Rover Velar bietet maximal fünf Personen Platz. Eine dritte Sitzreihe gibt es nicht. Die Vordersitze lassen sich dafür 20-fach einstellen und sind auf Wunsch beheizt, klimatisiert sowie mit Massagefunktion versehen. Die Rückbank lässt sich im Verhältnis 40:20:40 umklappen. Optional lässt sich die Neigung elektrisch verstellen. Bei umgeklappten Rücksitzen fasst das Gepäckabteil des Velar bis zu 1731 Liter. Im Normalfall können 673 Liter eingeladen werden.

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Fahren: So fahren die beiden Topmodelle

AUTO BILD ist den neuen Range Rover Velar schon gefahren! Der Velar ist mehr als ein F-Pace, der sich fein gemacht hat. Auch dieser Range will gleiten statt hetzen, er macht Tempo fast ohne Schall und Rauch, sein Interieur hat das Flair eines Klubzimmers. Das Cockpit ist kein hingeklotztes schwarzes Spritzgußteil mit banalem Innenleben, sondern eine Skulptur aus einem Drittel iPhone und zwei Drittel schöner wohnen. Wir fuhren die beiden Topmodelle, den 300 PS starken Diesel und den V6-Benziner mit 380 PS. Erster Eindruck: annähernd Gleichstand auf hohem Niveau. Klar, der Selbstzünder braucht deutlich weniger Sprit und schüttelt 250 Extra-Nm aus der Kurbelwelle. Doch sein minimal teureres Gegenstück ist laufruhiger, leiser, spritziger und drei bis vier Sekunden drehfreudiger. Der kleine, 250 PS starke Zweiliter-Benzinmotor ist zumindest auf dem Papier eine interessante Alternative. Er unterbietet den V6 um fast 11.000 Euro, spart knapp zwei Liter Sprit und verliert beim Sprint von 0 auf 100 km/h mit 6,7 Sekunden nur eine einzige Sekunde auf das Dreiliter-Aggregat.

Die Lenkung wirkt etwas steif

Vier gewinnt bei Range Rover
Was sind die Alternativen zum Velar? Ein großzügig ausgestatteter Evoque oder ein wenig gelaufener Range Rover Sport.
Die Testfahrt in Norwegen war in Sachen Dynamik ungefähr so aussagekräftig wie drei Aufwärmrunden in der Tiefgarage. Bis Tempo 80, so viel können wir sagen, wird ordentlich gefedert, wenig Lärm um fast nichts gemacht und in den seltenen Anwandlungen von Übermut spritzig beschleunigt. Die Lenkung wirkt vor allem im Sport-Programm steif und artifiziell, der sanfte Eco-Modus versetzt selbst aufmerksame Beifahrer in Tiefschlaf, Grip und Traktion sind auch bei Nässe kein Thema. Die im V6 eingebauten großen Bremsen kosten für die Vierzylinder 380 Euro Aufpreis, was die Frage aufwirft, wie es wohl um die Verzögerung der 25 Millimeter kleineren Serien-Scheiben bestellt sein mag. Ihr Geld wert ist die sanfter ansprechende Luftfederung (Serie beim V6), die fast vier Zentimeter mehr Bodenfreiheit aufbaut. Es dürfte nicht viele Besserverdiener geben, die ihren Velar durch glitschige Furten und über scharfkantiges Gestein peitschen. Doch dieser Range ist im Offroad-Einsatz selbst mit fetten Straßenreifen mutiger als die meisten Fahrer, die vor Rampenwinkeln und Wattiefen einen Heidenrespekt haben. Dabei übernimmt das Auto ohnehin bereits auf mittelschweren Passagen die Regie. Bergab wird automatisch verzögert, bergauf sperren sich zwei Differenziale den Weg frei, in der Ebene verhindert das Liftsystem teure Aufsetzer. Mit den passenden Gummis dürfen sogar Seil, Steigeisen und Sicherungshaken im Spind verbleiben.

Ausstattung: Velar First Edition für ein Jahr ab Marktstart

Range Rover Sport Coupé Illustration
Für optimale Aerodynamik fahren die Türgriffe ab einer Geschwindigkeit von acht km/h oder beim Abschließen des Autos ein.
Den Range Rover Velar gibt es in verschiedenen Ausstattungslinien. Die Standard-Version bekommt Velours-Sitze, während S- und SE-Varianten serienmäßig mit Lederausstattung an den Start gehen. Der Topversion HSE spendiert Range Rover perforiertes Windsor-Leder. Zusätzlich gibt es die auf Sport ausgelegte R-Dynamic Ausstattung mit besonders großen Lufteinlässen. Das leicht abfallende Dach können die Kunden wahlweise in Wagenfarbe oder für einen sportlichen Look in schwarz bestellen. Zusätzlich gibt es für den Velar ein festes Panoramadach oder ein großes Schiebedach. Serienmäßig kommt jeder Velar mit LED-Scheinwerfern, gegen Aufpreis sind auch Matrix-Laser-LED-Scheinwerfer zu haben. Ohne Allrad wäre der Range Rover Velar natürlich kein echter Land Rover. Deshalb sind der Vierradantrieb und eine Achtgang-Automatik ab Werk verbaut. Für maximale Geländegängigkeit gibt es die optionalen Offroad-Helfer All-Terrain Progress Control (Geschwindigkeitsregelung) und Terrain Response 2 (Steuerung aller wichtigen Systeme). Die Luftfederung gibt es serienmäßig für die Sechszylindermodelle. Je nach Ausstattungsvariante rollt der Velar auf 18- (Standard) bis 21-Zoll-Felgen (Velar HSE). 22-Zoll-Felgen gibt es für alle Versionen gegen Aufpreis. Nur das ab Marktstart im Sommer 2017 erhätliche Sondermodell Velar First Edition (ab 108.050 Euro) bekommt die größten ab Werk lieferbaren Felgen serienmäßig. Exklusiv für das Sondermodell gibt es den Mattlack Flux Silver. Für alle anderen Velar-Modelle stehen zwölf verschiedene Lackfarben zur Wahl.

Connectivity: Komplett neues Infotainmentsystem

Vier gewinnt bei Range Rover
Reduziertes Cockpit im Velar. Statt Schaltern und Tasten gibt es zwei Zehnzoll-Touchscreens.
Das neue Infotainmentsystem Touch Pro Duo besteht aus zwei übereinander montierten 10,2-Zoll-Touchscreens und wurde speziell für den Velar entwickelt. Über den oberen Bildschirm lassen sich Navi, Medien und Telefon bedienen, der untere Touchscreen ist für die Klimatisierung und das Terrain Response System zuständig. Beide Bildschirme werden durch Wischen und Zoomen genau wie ein Smartphone bedient. Das Display des unteren Touchscreens ist gebogen. Der obere Bildschirm lässt sich um bis zu 30 Grad neigen. Wird das Auto ausgeschaltet, fährt der Bildschirm bündig ins Armaturenbrett zurück. Um dem Luxusanspruch der Kunden gerecht zu werden, verfügt der Velar über einen WLAN-Hotspot, Echtzeit-Verkehr, sowie eine Routenplanungs-App, die auch nach dem Abstellen des Autos zu Fuß oder per öffentlichen Verkehrsmittel weiter navigiert. Mit der InControl-App kann das SUV von unterwegs geöffnet oder verschlossen werden und außerdem lassen sich gewisse Inhalte auf das Infotainment-System spiegeln.
Für den Velar bietet Range Rover viele serienmäßige und optionale Assistenzsysteme an. So kann das SUV im Notfall autonom bremsen, die Spur halten, dem Vordermann folgen und automatisch einparken. Um die bis zu 2,5 Tonnen Anhängelast sicher zu manövrieren, bieten die Briten zudem einen erweiterten Anhängerassistenten an, der dem Fahrer das Lenken abnimmt.

Motoren: Drei Diesel- und zwei Benzinmotoren

Vier gewinnt bei Range Rover
Schmale Rückleuchten und riesige Auspuffblenden dominieren das Heck des Range Rover Velar.
Range Rover bringt den Velar zum Marktstart mit insgesamt fünf Motoren an den Start. Das Angebot besteht aus drei Diesel- und zwei Benzinmotoren. Den Vierzylinder-Turbodiesel gibt es wahlweise mit 180 PS und 430 Nm, sowie mit 240 PS und 500 Nm. Der stärkste Selbstzünder leistet 300 PS und 700 Nm. Bei den Benzinern können die Kunden zwischen einem Vierzylinder-Turbo mit 250 PS und 365 Nm und dem Topmodell mit V6-Kompressor und einer Leistung von 380 PS und 450 Nm wählen. Noch im Jahr 2017 soll der Vierzylinder-Benziner auch mit 300 PS angeboten, sodass die Motorenpalette aus dann sechs Motoren besteht. Alle Motorisierungen sind immer an eine Achtgang-Automatik von ZF und Allradantrieb gekoppelt.

Technische Daten und Preise: Velar ab 56.400 Euro

Einen Range Rover Velar zu konfigurieren, ist nicht ganz so einfach, die Auswahl und Kombinationsmöglichkeiten von Ausstattungen und Motoren ist für ein Luxus-SUV sehr groß. Zuerst muss der Kunde entscheiden, ob er einen Velar oder einen sportlichen Velar R-Dynamic möchte. Im Anschluss wird einer der fünf folgenden Motoren gewählt, die jeweils für beide Versionen zur Verfügung stehen.
Range Rover Velar Ingenium D180Motor: Vierzylinder-Diesel • Hubraum: 1999 ccm • Leistung: 132 kW (180 PS) bei 4000 U/min • max. Drehmoment: 430 Nm bei 1500 U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 8,9 s • Topspeed: 209 km/h • Verbrauch: 5,4 l/100 km.
Range Rover Velar Ingenium D240 • Motor: Vierzylinder-Diesel • Hubraum: 1999 ccm • Leistung: 177 kW (240 PS) bei 4000 U/min • max. Drehmoment: 500 Nm bei 1500 U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 7,3 s • Topspeed: 217 km/h • Verbrauch: 5,8 l/100 km.
Range Rover Velar D300 • Motor: Sechszylinder-Diesel • Hubraum: 2993 ccm • Leistung: 221 kW (300 PS) bei 4000 U/min • max. Drehmoment: 700 Nm bei 1500 - 1750  U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 6,5 s • Topspeed: 241 km/h • Verbrauch: 6,4 l/100 km.
Range Rover Velar Ingenium P250 • Motor: Vierzylinder-Benziner • Hubraum: 1997 ccm • Leistung: 184 kW (250 PS) bei 5500 U/min • max. Drehmoment: 365 Nm bei 1200 - 4500  U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 6,7 s • Topspeed: 217 km/h • Verbrauch: 7,6 l/100 km.
Range Rover Velar P380 • Motor: Sechszylinder-Benziner • Hubraum: 2995 ccm • Leistung: 280 kW (380 PS) bei 6500 U/min • max. Drehmoment: 450 Nm bei 3500 - 5000  U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 5,7 s • Topspeed: 250 km/h • Verbrauch: 9,7 l/100 km.
Ist die Motorisierung ausgewählt, wird die gewünschte Ausstattungvariante angegeben. Die nachfolgenden Preise beziehen sich hierbei jeweils auf die günstigste Motorisierung der jeweiligen Ausstattungsvariante. Der Aufpreis für den Velar R-Dynamic liegt bei 3400 Euro.
Range Rover Velar: ab 56.400 Euro
Range Rover Velar S: ab 63.550 Euro
Range Rover Velar SE: ab 68.600 Euro
Range Rover Velar HSE: 76.750 Euro
Velar R-Dynamic: ab 59.800 Euro
Velar R-Dynamic S: ab 66.950 Euro
Velar R-Dynamic SE: ab 72.000 Euro
Velar R-Dynamic HSE: ab 80.150 Euro
Das ab Marktstart für ein Jahr erhältliche Topmodell Velar First Edition ist ausschließlich als Velar D300 (ab 108.050 Euro) und als Velar P380 (ab 108.750 Euro) erhältlich.

Von

Georg Kacher