Vorstellung: Comeback 2019

Der Toyota Camry ist mit 19 Millionen Verkäufen in 100 Ländern seit 1982 die beliebteste Mittelklasse-Limousine. Bei uns haben sie den Wagen vor 14 Jahren vom Markt genommen. 2004 war das, da war die fünfte Generation gerade mal drei Jahre jung. Das Problem damals: Wer eine fast fünf Meter lange Limo fahren wollte, setzte auf Diesel, nicht auf einen Dreiliter-V6-Benziner mit 186 PS, der deutlich zweistellig am Super nippte. Jetzt feiert Toyotas Bestseller sein Comeback! Der Camry kommt im Frühjahr 2019 wieder nach Deutschland – in der achten Generation, als Hybrid, auf der neuen TNGA-Plattform, die auch das SUV-Coupé C-HR nutzt. Erster Eindruck: Mensch, ist der lang! Genauer: 4,89 Meter, drei Zenzimeter mehr als ein Skoda Superb. Auch der Radstand ist ähnlich: 2,83 Meter beim Camry, 2,84 Meter beim Superb. Und der ist ja unser Liebling, wenn es um Beinfreiheit im Fond geht. Motorseitig setzt Toyota auf Hybrid. Der Verbrenner ist ein 2,5-Liter-Benziner mit vier Zylindern. 218 PS beträgt die Leistung, in 8,3 Sekunden sprintet der Camry auf 100 km/h, bei 180 km/h ist Schluss.

Innenraum: Hochwertige Materialien

Das Comeback des Camry
Gelungener Innenraum: Softe Oberflächen, so soft, dass man ständig Hand auflegen will.
Erst mal reinsetzen in den Toyota Camry – und staunen: Sitze mit einer so schrägen Lehne, dass man am liebsten gleich mal ein Nickerchen machen würde. Unser Prototyp ist einer mit Vollausstattung; alles drin, was schön ist. Auch verstellbare Sitze im Fond. Einfach Knöpfchen auf der klappbaren Mittelkonsole drücken (ganz edel mit Glasoberfläche!), schon fahren die Lehnen vor oder zurück. Überhaupt, der Innenraum: Softe Oberflächen, so soft, dass man ständig Hand auflegen will, für einen Prototyp erstaunlich gut. Diese Qualität wünschen wir uns von anderen in der Serie! Das Cockpit ist, wenn wir den etwas verschwurbelten Hybrid-Pionier Prius als Maßstab nehmen, angenehm Old-School. Zwei Rundinstrumente (eins für die Power-Anzeige des Hybrid-Systems, eins für Tacho), daneben eine Konsole aus Glas und Klavierlack. Hier ist das Touchscreen-Navi integriert, inklusive der Kurzwahlknöpfe für Telefon, Multimedia und Navi.

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Fahren: In der Stadt fühlt er sich am wohlsten

AUTO BILD durfte eine erste Runde mit einem Prototyp drehen, auf kurvigen Landstraßen rund um Barcelona. Dass der Camry nicht als Spurtwunder und Tempomacher auf der Autobahn taugt, merken wir beim ersten beherzten Tritt aufs Gas. Kennen wir ja von allen Toyota-Hybriden: Die Einstufen-Automatik lässt den Verbrenner angestrengt wirken, das spürt man im Gasfuß, das hört man im Ohr. Wer die vollen Vorteile des Camry Hybrid auskosten will, muss in der Stadt fahren. Bremsen, ganz sachte Gas geben, wieder Bremsen, dass sich der Akku auflädt – das ist die Welt des Camry.
Das Comeback des Camry
Wir halten fest: komfortable Limo, riesig viel Platz im Fond, Mini-Verbrauch im Stadtverkehr.
So ist auch ein Verbrauch mit einer Vier vor dem Komma möglich – Toyota spricht von 4,3 Litern im Schnitt bei 17-Zoll- und 4,6 Litern bei 18-Zoll-Rädern. Was sie gut hinbekommen haben, ist die Lenkung, hier war der VW Passat Maßstab. Wo sie noch mal ranmüssen, ist das Fahrwerk. Hier ist der Camry eher amerikanisch-schaukelig unterwegs und nicht deutsch-straff. Wir halten fest: komfortable Limo, riesig viel Platz im Fond, Mini-Verbrauch im Stadtverkehr.

Motor und Preis: 218 PS für den Hybrid

Toyota baut einen neu entwickelten 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner ein, koppelt ihn mit dem Hybrid-System und spricht von 218 PS Leistung. Der Nickel-Metall-Hybrid-Akku befindet sich unter der Rückbank, hat 204 Zellen, 6,5 Amperestunden Kapazität und 244,8 Volt. Den Spurt auf Tempo 100 gibt Toyota mit 8,3 Sekunden an, bei 180 km/h ist die Hybrid-Stufe abgeregelt. Beim Preis hält sich Toyota noch zurück, rechnet noch. Wir rechnen auch: Ein Prius+ kostet in der High-End-Ausstattung Executive 36.190 Euro. Beim Camry dürfte die erste Zahl eine Vier sein. Sowohl beim Preis als auch beim Verbrauch.