Lamborghini Huracán Performante (2017): Vorstellung und Fahrbericht
Hardcore-Huracán im Test
Neue Sportwagen (2019, 2020, 2021, 2022 und 2023)
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Der Lamborghini Huracán Performante ist 40 Kilo leichter und 30 PS stärker als der reguläre Huracán. AUTO BILD hat alle Infos. Plus Fahrbericht!
➤Vorstellung: Vom Superleggera zum Performante
➤Interieur: Innenraum erinnert an den Aventador SV
➤Fahren: Der Huracán Performante ist immer einen Tick schneller
➤Ausstattung: Exklusiver Lack für den Huracán Performante
➤Motor: V10-Sauger auf dem Leistungsgipfel
➤Technische Daten und Preis: 0-100 km/h in unter drei Sekunden
➤Interieur: Innenraum erinnert an den Aventador SV
➤Fahren: Der Huracán Performante ist immer einen Tick schneller
➤Ausstattung: Exklusiver Lack für den Huracán Performante
➤Motor: V10-Sauger auf dem Leistungsgipfel
➤Technische Daten und Preis: 0-100 km/h in unter drei Sekunden
Video: Lamborghini Huracan Performante (Genf 2017)
Die Leichtigkeit der Leistung

Statt 610 PS und 560 Nm leistet der Huracán Performante 640 PS und 600 Nm.
Den Namenswechsel begründet Lamborghini damit, dass der Performante zwar 40 Kilogramm einspart, aber nicht mehr in erster Linie auf Gewichtsersparnis ausgelegt ist. Stattdessen war maximale Performance das Ziel bei der Entwicklung. Dazu haben die Ingenieure dem Zehnzylinder-Sauger noch mal 30 PS mehr aus den Brennräumen entlockt. Die Leistung beträgt jetzt 640 PS und 600 Nm. Und die Maßnahmen scheinen funktioniert zu haben: Laut Lamborghini hält der Huracán Performante mit einer Zeit von 6.52:01 den Rundenrekord für Serienfahrzeuge auf der Nordschleife. Die Italiener hätten damit den 887 PS starken und rund vier Mal teureren Porsche 918 Spyder entthront. Ein Pluspunkt bei der Hatz nach Rekorden ist die aktive Aerodynamik, die Lamborghini "ALA" nennt. Ala bedeutet Flügel auf italienisch und das passt zum Huracán. Kurzer Technik-Exkurs zum "ALA"-System: Durch spezielle Kanäle und Klappen an Front und Heck wird der Abtrieb und damit die Kurvengeschwindigkeit erhöht. Dank Carbon innen und außen konnte Lamborghini zusätzlich 40 Kilogramm einsparen. Das Gewicht geben die Italiener mit 1382 Kilogramm an. Ab Sommer 2017 ist der Huracán Performante zum Basispreis von 232.098 Euro zu haben. Damit ist er rund 30.000 Euro teurer als ein Huracán LP610-4.
Erwischt: Lamborghini Huracán Performante Spyder

Der Innenraum mit Carbon und Alcantara ist komfortabler und luftiger als gedacht.
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Der Performante-Effekt wird spürbar, sobald sich der rote Alu-Verschlag über dem Starterknopf öffnet und die zehn Zylinder zünden. Der nun folgende Aha-Effekt dreht sich weniger um den Kraftzuwachs oder den Drehmomentzuschlag von 560 auf 600 Nm. Auch der noch aggressiver schaltende Siebengang-Doppelkupplungs-Einpeitscher macht aus dem Huracán noch keinen Performante. Was immer wieder für ungläubiges Kopfschütteln sorgt, ist vielmehr diese außerirdische Straßenlage. Dieser Lambo tackert eine ultraschnelle Spur durch das Kurvengeschlängel, ehe er dicht an der Regelgrenze über die Hinterhand wegschmiert – sauschnell und trotzdem ganz entspannt. Dabei gehen einem Schlagworte durch den Kopf wie Klettverschluss, Sekundenkleber oder Staubsaugereffekt – das kann doch alles nur ein Traum sein.

Für die Testfahrt im italienischen Imola stand ein noch getarnter Prototyp des Huracán Performante bereit.
Fahrkomfort? Dieses Thema spielt im siebten Himmel wirklich keine Rolle. Ebenso wenig wie der Expresszuschlag beim Verbrauch, den man vielleicht beim Finanzamt als Vergnügungssteuer geltend machen sollte. Klar, dass von den härteren Federn und Dämpfern ab sofort eine höhere Gefahr von akutem Bandscheibenvorfall ausgeht.
Was aus der Ferne wie schwerer Marmor aussieht, ist extraleichtes Carbon und heißt Forged Composites. Dabei handelt es sich um speziell geschnittene Carbonfasern, die in Harz getränkt sind. Der Vorteil: Das Material ist kostengünstiger als normales Carbon und es lassen sich größere Formen einfacher in einem Stück herstellen. Neben Front-, Heckspoiler, Diffusor und Motorhaube wurde Forged Composites auch großflächig im Innenraum verwendet. Der starre Heckspoiler bleibt dem Performante vorbehalten. Ganz neu ist die mattorange Lackierung des Huracán Performante. Der exklusive Farbton heißt Arancio Anthaeus und harmoniert bestens mit den seitlichen Tricolore-Zierstreifen. Die 20-Zoll-Leichtbaufelgen-Narvi sind ebenfalls neu und auf Wunsch in Bronze erhältlich. Die Krümmerabdeckung in Bronze passt zwar zu den Felgen, ist aber in erster Linie eine Hommage an den Lamborghini Diablo SE 30.

Dass Lamborghini nach wie vor auf Saugmotoren setzt, verdient Anerkennung. Wer weiß, wie lange das noch so bleibt.
Lamborghini Huracán Performante • Motor: V10-Sauger • Hubraum: 5204 ccm • Leistung: 449 kW (610 PS) bei 8000 U/min • max. Drehmoment: 600 Nm bei 6500 U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 2,9 s • Topspeed: über 325 km/h • Gewicht: 1382 kg • Preis: ab 232.098 Euro.
Fazit
Der Huracán Performante hat dem übermächtigen Porsche 918 Spyder auf der Nordschleife über fünf Sekunden eingeschenkt. Und das mit einem Saugmotor, ganz ohne E-Unterstützung, über 200 PS weniger und zu einem Viertel des Preises. Die Optik hat Lamborghini noch einmal verschärft, Gewicht eingespart. Dieser Huracán ist eine echte Ansage!
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