• Chinesisches Kompakt-SUV vom Volvo-Mutterkonzern Geely kommt 2017
• Nutzt die Plattform des kommenden Volvo XC40
• Drei- und Vierzylindermotoren plus Plug-in-Hybrid
• Preislich zwischen Geely und Volvo angesiedelt
• Kein klassisches Händlernetz, keine Extras
Volvos chinesischer Mutterkonzern Geely präsentiert unter der neuen Marke Lynk & Co ein SUV, das den schlichten Namen 01 trägt. Für das erste Modell gab es drei Vorgaben: 1. Das beste Fahrzeug der gesamten Industrie bauen. 2. Es soll ein globales Fahrzeug sein. 3. Die Dinge "anders" angehen als der Rest der Industrie.

Plug-in-Hybrid auf Volvo-Plattform

Volvo 40.1 !!! Studie !!!
Das erste SUV von Lync & Co teilt sich eine Plattform mit dem neuen Volvo XC40 (hier die seriennahe Studie Volvo 40.1).
Bild: Christoph Boerries
Ende 2017 kommt der Lynk & Co 01 in China auf den Markt. Anschließend wollen die Chinesen auch in Europa und in den USA an den Start gehen. Das erste SUV der Marke steht auf der von Volvo mitentwickelten CMA-Architektur und wird sich die Plattform mit dem kommenden Volvo XC40 teilen (das Bild zeigt das seriennahe Volvo-Konzept 40.1). Da sich Länge, Breite und Höhe der Plattform variieren lassen, könnte das SUV von Lynk & Co etwas größer als der geplante Volvo XC40 (4,39 Meter Länge, 1,63 Meter Breite, 1,93 Meter Höhe) sein. Die neue Plattform hat nicht nur Kapazität für Vierzylinder-Benziner und -Diesel sowie Dreizylinder und Plug-in-Hybridantriebe, sondern auch für einen Elektroantrieb inklusive Batterien. Zum Marktstart in China werden Motoren mit einer Leistung von 150 PS bis 197 PS angeboten. Der Dreizylinder-Benziner soll dank Turbounterstützung 180 PS leisten. In Verbindung mit einem Elektromotor soll es der 1,5-Liter-Dreizylinder auf eine Gesamtleistung von 197 PS bringen. Die Kraftübertragung übernimmt entweder eine Sechsgang-Handschaltung oder ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Auch beim Thema Sicherheit kann sich Lynk & Co auf Volvo verlassen und will – wie die Schweden – Bestwerte bei Crashtests erzielen.

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Unterstützung von Microsoft und Ericsson

Chinesen-Volvo für Europa
Geschmackssache: Die Rückleuchten des SUVs sind gewöhnungsbedürftig.
Besonderen Wert legt Lynk & Co auf das Infotainment und die Connectivity. So kommt der 01 serienmäßig mit Internet-Zugang, auch ein eigene App soll entwickelt werden. Clever ist, dass die Fahrzeuge untereinander kommunizieren können und so in der Lage sind, Informationen zum Verkehrsgeschehen oder über freie Parkplätzen auszutauschen. Außerdem soll es möglich sein, das eigene Auto problemlos nach Carsharing-Manier zu verleihen. Bei der Technologie wird Lynk & Co von namhaften Herstelleren wie Microsoft, Ericsson und Alibaba unterstützt. Zudem wollen die Chinesen keine aufpreispflichtigen Extras anbieten. Es stehen lediglich vier verschiedene Ausstattungslinien zur Wahl, die alle Wünsche der Kunden erfüllen sollen.

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Porsche-Design für den Lynk & Co 01

Die Haube und die angedeuteten "Kanonenrohre" für die Scheinwerfer erinnern an Porsche 911 und Cayenne. Hinten ähnelt der 01 mit seinen abfallenden Heckleuchten einigen Citroën-Modellen. Was den Gesamteindruck betrifft, sind die Meinungen geteilt. "Zu komplex", urteilt ein Designer. "Im Heck ein bisschen konfus, aber insgesamt gut", sagt ein anderer. Soweit die Experten. Uns gefällt das Auto.

Erste Sitzprobe im Lynk & Co 01

Chinesen-Volvo für Europa
Erste Sitzprobe: Der Lynk & Co 01 wirkt hochwertig und aufgeräumt.
Auch der Innenraum kann sich sehen lassen, davon konnte sich AUTO BILD bei der ersten Sitzprobe in Shanghai überzeugen. In der Mittelkonsole thront ein großer Touchscreen, Tasten und Knöpfe gibt kaum. Hinter dem griffigen Lenkrad finden sich volldigitale Instrumente. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe wird über einen kurzen Schalthebel-Stummel auf der Mittelkonsole bedient. Insgesamt wirkt das Cockpit hochwertig, allerdings trüben hier und da billige Hartplastikteile den guten Eindruck. Das Platzangebot geht auf allen Plätzen in Ordnung, nur nach oben wird es für große Passagiere im Fond etwas eng.

Der Name soll an ein Modelabel erinnern

Lynk & Co heißt die Marke, "Lynk and Co" soll sie ausgesprochen werden. Das "Co" steht dabei nicht etwa für Company, sondern für eine Reihe anderer, positiv assoziierter Begriffe – zum Beispiel Collaboration, Community, Cool oder Connected. Das soll an ein Modelabel erinnern, erklärt Alain Visser, Chef der chinesischen Marke. Das Gerücht, dass der 01 für den chinesischen Heimatmarkt einen anderen Namen bekommt, hat sich bis jetzt nicht bestätigt.

Tesla als Vorbild für den Vertrieb

Lynk & Co   !!! SPERRFRIST 20. Oktober 2016  00:01 Uhr !!!
Lynk & Co will eine eigene App entwickeln. Unterstützung gibt es von namhaften Herstellern wie Microsoft und Ericsson.
Bild: Werk
Beim Vertrieb orientiert sich Lynk & Co an Tesla. Die Modelle sollen hauptsächlich über das Internet verkauft werden, ein Händlernetz wird es nicht geben – aber wohl Geschäfte in den Innenstädten, die sich um die Kundenbetreuung kümmern. Die Wartung der Autos könnten Volvo-Werkstätten übernehmen. Die Chinesen wollen zudem umfangreiche Garantien von mindestens fünf Jahren oder 150.000 Kilometern anbieten. Preislich sollten sich die Modelle irgendwo zwischen den günstigen Geely- und Premium-Volvo-Modellen einordnen. 40.000 Fahrzeuge will Lynk & Co pro Jahr verkaufen. Noch 2017 kommt der Lynk & Co 01 in China auf den Markt. 2019 will Lynk & Co dann auch in Europa und in den USA an den Start gehen. Mit insgesamt acht Baureihen ist außerdem eine ganze Modellfamilie geplant. In Göteborg wurde bereits ein sehr sportlicher Prototyp mit vorderen und hinteren Scherentüren gezeigt, die effektvoll nach oben klappen. Fotos gibt es davon nicht. Sein Name? Lynk & Co 02. Und auf der Messe in Shanghai zeigt die junge Marke mit dem 03 gleich noch ihre Vision einer Limousine.
Auto Shanghai 2017: Erster Check im Lynk & Co 03

Von

Jens Meiners