Wenn ein Mercedes einen schweren Stand hat, dann die B-Klasse. In der eigenen Familie von den Geschwistern wie der A-Klasse, dem CLA und dem GLA bedrängt, rücken dem Stuttgarter Hochbau jetzt auch noch der Golf Sportsvan und der BMW Active Tourer auf die Pelle. Da können die Schwaben fast schon froh sein, dass sie seit dem Generationswechsel im Jahr 2011 immerhin 380.000 Modelle Stück verkauft haben.

Die B-Klasse fährt sich gelassen

Damit der kleine Raumkreuzer jetzt nicht plötzlich doch noch abstürzt, gönnt Mercedes ihm zum Herbst ein Update. Allerdings nur ein kosmetisches. Denn substantielle Änderungen sind so kurz nach dem Start noch nicht drin – und eigentlich auch nicht nötig. Das Platzangebot ist prima, das Auto fühlt sich durch und durch nach Mercedes an. Wo die anderen Kompakten bisweilen ein bisschen ruppig und zu straff fahren, lässt es die B-Klasse so gelassen angehen, wie man es erwartet.

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Vans und Kompaktvans im Dauertest
Vans und Kompaktvans im Dauertest
Vans und Kompaktvans im Dauertest
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Vans und Kompaktvans im Dauertest

Außen gibt es neue Scheinwerfer, innen ein größeres Display

Mercedes B-Klasse Facelift: Cockpit
Je nach Ausstattung steht jetzt ein Sieben- oder Acht-Zoll-Display auf dem Armaturenträger.
Man muss der B-Klasse schon tief in die Augen schauen – und vorher 1041 Euro Aufpreis bezahlen –, wenn man die Modellpflege von außen an den neuen LED-Scheinwerfern erkennen will. Sonst machen nämlich nur eine breitere Kühlerverkleidung und retuschierte Stoßfänger den Unterschied. Auch innen fühlt sich die B-Klasse ganz vertraut an. Neu ist nur der deutlich größere Monitor, der nun über der Mittelkonsole thront und der Generation iPhone mit "Mercedes Me" noch ein bisschen weiter entgegen kommt. Jetzt kann man nämlich von überall mit dem Handy auf sein Auto zugreifen, den Standort abfragen und zum Beispiel nachschauen, wie viel Sprit noch im Tank ist.

Endlich kommt auch der Elektro-Antrieb

Mercedes B-Klasse Facelift
Neben vier Benzinern und vier Dieseln sind auch eine Erdgas- und eine Elektrovariante erhältlich.

Mit dem Facelift bietet die B-Klasse mehr Antriebsvarianten denn je. Es bleibt zwar wie bisher bei vier Benzinern und vier Dieseln von 90 bis 211 PS. Der Top-Diesel mit 177 PS und 350 Nm greift über alle Viere in den Asphalt, treibt die B-Klasse in 8,3 Sekunden auf Tempo 100 und schiebt den Benz mit maximal 220 km/h durch die Landschaft. Aber es gibt künftig gleich vier Versionen mit Allrandantrieb, zwei besonders sparsame BlueEfficiency-Versionen – einen 109 PS-Diesel mit 3,6 Litern Verbrauch und einen 122 PS-Benziner, der mit 5,2 Litern im Datenblatt steht – sowie zwei alternative Antriebe. Denn nach der Erdgas-Variante bringen die Schwaben nun endlich auch ihre Elektro-B-Klasse an den Start, verraten dafür aber noch immer keinen Preis.

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Mercedes B 180 CDI
Mercedes B 180 CDI
Mercedes B 180 CDI
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Gebrauchte B-Klasse im Test

Die Preise starten bei 27.578 Euro

Apropos Preise. Die hat Mercedes genauso sanft retuschiert wie das Design und nur ein paar Hunderter aufgeschlagen. Los geht es deshalb 27.102 Euro. Doch darf man sich davon nicht täuschen lassen. Mit dem stärksten Diesel samt Allradantrieb und mit ein bisschen Lack, Leder oder dem LED-Licht ist man ruck, zuck an den 50.000 Euro. Da soll noch einer sagen, die B-Klasse sei kein typischer Mercedes.

Von

Thomas Geiger