VW Tiguan (2016): Fahrbericht
Erste Fahrt im neuen Tiguan
Neue VW (2023, 2024, 2025 bis 2028)
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Der neue VW Tiguan ist da – das SUV ist größer und erwachsener denn je. AUTO BILD war mit dem Tiguan 2.0 TSI 4Motion unterwegs. Fahrbericht!
Der Tiguan ist inzwischen eines der wichtigsten Modelle von VW – und eine der erfolgreichsten Baureihen des gesamten Volkswagen-Konzerns. Nach knapp neun Jahren steht nun der Nachfolger in den Startlöchern. AUTO BILD ist den neuen Tiguan gefahren. Optisch ist das kompakte SUV deutlich gereift. Klare Linien, eine markante Seitenpartie und eine flache Fensterlinie prägen den ersten Eindruck. Die sogenannte Tornadolinie zieht sich als Knick bis in die Heckpartie und lässt die Rückleuchten leicht herausstehen. Insgesamt ein gefälliges Paket.
Video: VW Tiguan (2016)
Erste Fahrt im Schnee
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Mehr Platz für Passagiere im Fond

Neues Platzangebot: Acht Zentimeter mehr Radstand kommen den hinteren Passagieren zugute.
Bild: Werk
Der Tiguan ist in der neuen Generation um sechs Zentimeter auf 4,49 Meter gewachsen, der Radstand hat um 7,7 Zentimeter zugelegt. Das kommt insbesondere den Passagieren auf der um 18 Zentimeter verschieb- und im Verhältnis 60:40 (mit Fernentriegelung im Kofferraum) teilbaren Rückbank zugute. Kopf und Knie haben ausreichend Luft, letztere sogar drei Zentimeter mehr als vorher. Auch der Kofferraum ist gewachsen: 520 Liter sind Standard, bei vorgeschobener Rückbank sind es 615 und maximal 1655 Liter. Die Ladefläche ist weitgehend eben, die Sitzlehnen stehen nur leicht nach oben. Auch die Ladekante ist vier Zentimeter niedriger als bisher, außerdem ist ein doppelter Ladeboden mit an Bord. Trotz des Wachstums ist der Tiguan aufgrund hochfester Stahlsorten gut 16 Kilo leichter als das bisherige Modell.
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Motorgeräusche bleiben draußen

Das Cockpit ist aufgeräumt, das optionale Head-up-Display eine nette Spielerei.
Bild: Werk
Im ewigen Eis von Schweden ist AUTO BILD den Tiguan bereits gefahren, nun steht der Test auf deutschen Straßen an. Los geht's im 180 PS starken Zweiliter-TSI mit Allradantrieb 4Motion und dem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe (ab 34.450 Euro). Der Benziner ist gut gedämmt, lässt Motorgeräusche kaum in den Innenraum dringen. Die 180 PS ziehen das kompakte SUV kräftig voran, und falls es ein Turboloch geben sollte – das DSG kaschiert es auf jeden Fall gut. VW hat den Tiguan um drei Zentimeter gestreckt und um einen guten Zentimeter flacher gemacht, trotzdem zeigen die Windgeräusche ab Tempo 150 auf der Autobahn, dass es sich um ein 1,64 Meter hohes Gefährt handelt. Nichtsdestotrotz können sich Fahrer und Beifahrer problemlos auch bei hohen Geschwindigkeiten unterhalten. Der Verbrauch liegt bei 7,4 Litern pro 100 Kilometer.
Vorstellung: Das ist der neue Tiguan
Vier Benziner und vier Diesel sind geplant

Der Tiguan ist gewachsen: ganze sechs Zentimeter in der Länge und drei Zentimeter in der Breite.
Bild: Werk
Übrigens: Die meistverkaufte Motor-Getriebe-Kombination beim Vorgängermodell war der 150 PS starke TDI mit DSG. AUTO BILD fuhr den neuen 150-PS-TDI in der handgeschalteten Variante (ab 30.025 Euro). Der Diesel zieht kräftig, kann aber ein leichtes Turboloch beim Anfahren nicht verhehlen. Die Schaltwege sind angenehm kurz, der Motor dringt akustisch aber deutlicher in den Innenraum als der Benziner. Langfristig bringt VW vier Benziner und vier Diesel mit einer Leistungsspanne von 115 bis 240 PS an den Start, sechs davon sind mit Allradantrieb kombinierbar.
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Grundsätzlich ist der Tiguan komfortabel-straff abgestimmt, bügelt grobe Unebenheiten weg, gibt aber auch Feedback bei schlechten Straßen. Für 1045 Euro (ab Ausstattung "Comfortline") ist das adaptive Fahrwerk DCC erhältlich, das eine Abstimmung zwischen komfortablem, sportlichem und normalem Fahrverhalten ermöglicht. Für weitere 150 Euro extra gibt es die Fahrprofilauswahl, deren Wahlschalter in der Mittelkonsole sitzt. Im Sportmodus spricht das elektronische Gaspedal schneller an, auch die grundsätzlich leichtgängige und präzise Lenkung fällt etwas straffer aus. Fraglich aber, ob man im täglichen Gebrauch häufig den Fahrmodus wechselt.
Viele Assistenten serienmäßig

Die Formensprache wurde bei VW behutsam nachgeschärft – es gibt mehr Sicken und Kanten.
Bild: Werk
Das Paket der serienmäßigen Assistenten ist gut bestückt. Schon in der Basisausstattung "Trendline" enthalten: Multikollisionsbremse, proaktives Insassenschutzsystem mit radarbasiertem Frontassistenten, Regensensor und City-Notbremsfunktion. Gegen Aufpreis gibt es noch einen Anhängerrangierassistent, einen Tempomat mit Distanzregelung, ein Head-up-Display (das leider eine sehr einfache Lösung mit Plexiglasschirm bietet), die automatische Fernlichtregulierung, Parkpiepser samt Rückfahrkamera mit 360-Grad-Rundumblick sowie eine Verkehrszeichenerkennung und einen Spurwechselassistenten.
Der Tiguan geht online
Beim Thema Connectivity hat VW im Tiguan eine Offensive gestartet, die Systeme sind auf dem neuesten Stand. Der 20,3 Zentimeter große Touchscreen des großen Navigationssystens "Discover Pro" (2310 Euro in den Ausstattungen "Comfortline" und "Highline") bildet auch Karten aus Google Maps ab, dank Online-Anbindung erhält der Fahrer Echtzeit-Verkehrsinfos, Wetterdaten und Informationen zu freien Parkplätzen. Über Wikipedia kommen zudem Infos über sehenswerte Orte in der Nähe, und wer seine Route gern schon vom heimischen Computer aus plant, der kann diese dann an das Navigationssystem schicken. (305 Euro Aufpreis). Apple Carplay, Android Auto und Mirrorlink sind ebenfalls erhältlich – die USB-Schnittstelle für das Radio "Composition Touch" und "Composition Colour" kostet ab 305 Euro.
Fazit
2,8 Millionen verkaufte Tiguan sind eine Erfolgsstory für VW. Mit dem neuen Modell dürften die Wolfsburger diesen Erfolg fortsetzen – das kompakte SUV ist technisch auf dem neuesten Stand, fährt gut und bietet viel Platz.
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