BMW M5 F90 (2018): Competition, Test, Preis, 0-200, V10
Alles zum neuen BMW M5
BMW M5 F90 (2017): Test, Infos und Bilder
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BMW bietet den M5 auch als Competition mit 625 PS und überarbeitetem Fahrwerk an. AUTO BILD hat den Fahrbericht! Plus: alle Infos zum BMW M5!
Vorstellung: Der erste BMW M5 mit Allradantrieb
600 PS und Allrad für die sechste Generation – der neue BMW M5 steht ab Frühjahr 2018 beim Händler. Damit sich das Sportmodell vom normalen 5er mit M Sportpaket unterscheidet, vergrößert BMW die Lufteinlässe an der Front. Das hat natürlich nicht nur optische Gründe, sondern sorgt auch für mehr Kühlluft für Bremsen und Ladeluftkühler. Weitere Unterschiede zum Serien-5er sind eine vergrößerte Spurweite, M-typischer Heckdiffusor, Spoilerlippe und auch die M-Spiegel wurden beim M5 nicht eingespart. Zudem bestehen die vorderen Seitenwände und die Motorhaube aus Aluminium – Stichwort Gewichtsersparnis. Eine Neuerung beim M5 ist das aus CFK gefertigte Dach, das der M3 schon seit Jahren hat. Unterm Strich spart BMW beim neuen M5 rund 15 Kilo ein.
Video: BMW M5 Competition (2018)
Extra-Power für den M5

Das Cockpit ist weitestgehend vom 5er bekannt. Neu sind der Gangwahlhebel und die roten M-Knöpfe oberhalb der Schaltwippen.

Auf der spanischen Rennstrecke Ascari fühlt sich der 625 PS starke BMW M5 Competition sehr handlich an. Sauschnell ist er sowieso!
So fährt der erste BMW M5 mit Allradantrieb
M5 fahren wird durch die 4WD-Technik deutlich souveräner. Dafür sorgt vor allem das zentrale Steuergerät für Längssperre, M-Differenzial und ABS/ASR/DSC-Mimik. Entsprechend harmonisch lässt sich die 600-PS-Limousine bis in den Grenzbereich hinein bewegen. Um ein Dazwischenfunken der Fahrdynamikregelsysteme zu verhindern, zeigt der M5 erst bei abgeschaltetem DSC, was er wirklich kann. Dabei stehen drei Abstufungen zur Wahl. Leicht heckbetont macht 4WD Lust auf mehr, noch ausdrucksstärker ist das Eigenlenkverhalten in 4WD Plus, ohne Netz und doppelten Boden gibt der BMW in 2WD richtig Gummi. Doch eins nach dem anderen. Zunächst geht es um die Kalibrierung von Lenkung, Fahrwerk und Antrieb in den drei Modi Efficient, Sport und Sport plus, die man im Individualprogramm mischen und ablegen oder per Direktwahltasten aufrufen kann. Außerdem lässt sich die Schaltgeschwindigkeit in drei Schritten variieren. Der dafür zuständige Schieber sitzt seitlich am Wählhebel. BMW behauptet zwar, der neue Achtgang-Selbstschalter würde so flink die Gänge wechseln wie der alte Doppelkuppler, aber irgendwie fehlt dann doch der letzte brutale Hochschaltkick. Im manuellen Schaltprogramm warnen farbige Ringe im Drehzahlmesser vor dem Begrenzer, der erst bei 7300 U/min das Licht löscht.
Dieser BMW ist zwei Autos in einem: souveräner Gleiter und bissiger Quertreiber. Nein, Komfort ist nicht seine Stärke, und es fehlt leider auch der leiseste Anflug von Elektrifizierung. Dafür glänzt der neue M5 dort, wo die Autos aus München fast immer glänzen: Handling und Straßenlage setzen Maßstäbe, der V8 schiebt an wie eine Gasturbine, die Bremsen stellen nie die Schicksalsfrage. Die feinfühlige Kraftverteilung ist erste Sahne, die Lenkung ist eine perfekte Mischung aus Joystick und Taktstock, das Fahrwerk ist bis ans Limit an Geschmeidigkeit kaum zu überbieten.
600 PS, den Allradantrieb M xDrive und das aktive M Differenzial bekommen Kunden im M5 serienmäßig. Ab Werk rollt das Sportmodell auf 19-Zoll-Felgen mit Reifen in den Formaten 275/40 (vorne) und 285/40 (hinten). Gegen einen Aufpreis verpasst BMW dem M5 aber auch schwarze 20-Zöller (275/35 und 285/35). Ebenfalls extra geht die 23 Kilo leichtere Carbon-Keramik-Bremse mit goldenen Bremssätteln. Neu im Programm ist die Außenfarbe Marina Bay Blau Metallic. Wem die Fabre nicht zusagt, der kann auch weiterhin die matten Frozen-Lackierungen bei BMW bestellen. Die Lederausstattung Merino geht beim Basispreis von 117.900 Euro aufs Haus, die Sport-Abgasanlage mit schwarz verchromten Endrohren leider nicht.
Zum Marktstart im Frühjahr 2018 bietet BMW den M5 als First Edition an. Damit orientieren sich die Münchner an Mercedes-AMG, die zur Einführung viele Modelle als zeitlich begrenzte Edition 1 anbieten. Die mattrote M5 First Edition ist hingegen auf 400 Stück limitiert und wird bis spätestens Juni 2018 gebaut. Zur Extraausstattung des Sondermodells gehören schwarze Zierteile (Shadowline mit erweiterten Umfängen), Nieren und Endrohre der Sport-Abgasanlage. Auch die 20-Zoll-Felgen sind geschwärzt. Im Innenraum erkennt man die First Edition an der weißen Volllederausstattung mit roten Nähten, schwarzen Zierleisten oder ganz simpel der Plakette auf der Mittelkonsole. Der Aufpreis für die limitierte Sonderversion liegt bei 19.500 Euro, macht insgesamt 137.400 Euro für den BMW M5 First Edition.
M5 kommt als Competition

BMW bietet den M5 auch als Competition an. 25 PS mehr, ein härteres Fahrwerk und optische Details verspricht das Top-Modell.
Wie es sich für ein Sportmodell gehört, übernimmt der M5 das komplette Connectivity- und Fahrassistenzprogramm aus dem normalen BMW 5er. Dazu gehört die neueste iDrive Generation mit 10,25 Zoll großem Display. Das System lässt sich im 5er auch per Touchscreen bedienen. Alternativ beherrscht das iDrive auch Gesten- und Sprachsteuerung oder lässt sich ganz klassisch mit dem bekannten iDrive-Controller steuern. Außerdem hat der M5 die aktuellste Stufe von BMW Connected an Bord. Mittels Remote 3D View bekommt der Fahrer dreidimensionale Ansichten von der Umgebung seines Autos in Echtzeit aufs Smartphone und hat sein Fahrzeug so immer im Blick. Apple CarPlay kann kabellos eingebunden werden. Die drahtlose Integration von Smartphones ist in der Oberklasse-Limousine kein Problem. Induktives Laden funktioniert mit fast allen aktuellen Smartphones.
Zudem hat BMW die Projektionsfläche des Head-up-Displays im Vergleich zum Vorgänger um 70 Prozent vergrößert. Für die Technik-Nerds bekommt der F90 zudem den Display-Schlüssel des großen 7er. Mit Remote Parking kann auch der 5er per Schlüssel ferngesteuert eingeparkt werden. Apropos parken, hier hat der 5er gleich mehrere Angebote am Start. Mit ParkNow können Stellplätze reserviert und auch gleich bezahlt werden. On-Street Parking Information sucht freie Parkplätze und der Parkassistent bugsiert die Limousine in die Lücke. Die Assistenzsysteme werden zum Großteil direkt aus der Luxusklasse übernommen, genauer gesagt: vom aktuellen BMW 7er. An Bord sind: Ausweich-, Querverkehr-, Spurwechsel-, sowie Spurhalteassistent. Das bedeutet, dass der neue M5 bei Bedarf das Lenken, Bremsen und Gas geben übernimmt und das bei Geschwindigkeiten von bis zu 210 km/h.
Der neue M5 ist der zweite M5 mit Turbomotor. Für die sechste Generation hat BMW den S63T-Motor nochmal überarbeitet. Mit 600 PS hat der Neue genauso viel PS wie die Sondermodelle "30 Jahre M5" und "Competition Edition" des Vorgängers. Das maximale Drehmoment hat BMW um 50 Nm (Sondermodelle) respektive 70 Nm (Standard-M5) auf 750 Nm erhöht. Die Leistung liegt zwischen 1800 U/min und 5600 U/min an. Für die Mehrleistung hat BMW neue Turbolader verbaut, die Kühlsysteme optimiert und den Einspritzdruck auf 350 bar erhöht. Zudem ist die Ölversorgung durch eine vollvariable Pumpe speziell auf den Rundstreckeneinsatz ausgelegt. Auch die Abgaskrümmer und der Klappenauspuff wurden modifiziert. Im Topmodell M5 Competition leistet der Motor sogar 625 PS. Dank des Allradantriebs M xDrive und des Achtgang-Getriebe M Steptronic liegen 100 km/h im M5 nach nur 3,4 Sekunden (3,3s im Competition) an. Damit ist der F90 0,9 Sekunden schneller auf Landstraßentempo als der Vorgänger. 200 km/h sind nach viertelmeiletauglichen 11,1 Sekunden (Competition: 10,8s) erreicht. Bei 250 km/h wird der M5 elektronisch eingebremst, auf Wunsch läuft die Limousine mit M Drivers Package aber auch 305 km/h.
BMW M5 • Achtzylinder-Benziner • Hubraum: 4395 ccm • Leistung: 441 kW (600 PS) von 5600 bis 6700 U/min • max. Drehmoment: 750 Nm von 1800 bis 5600 U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 3,4 s / 0-200 km/h in 11,1 s • Topspeed: 250 km/h (305 km/h)* • Gewicht: 1855 kg • Preis: ab 117.900 Euro.
BMW M5 Competition • Achtzylinder-Benziner • Hubraum: 4395 ccm • Leistung: 460 kW (625 PS) bei 6000 U/min • max. Drehmoment: 750 Nm von 1800 bis 5800 U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 3,3 s / 0-200 km/h in 10,8 s • Topspeed: 250 km/h (305 km/h)* • Gewicht: 1865 kg • Preis: ab 126.900 Euro.
* mit M Drivers Package
Der erste BMW M5 mit Turbomotor wurde von 2011 bis 2016 gebaut. Die Vorgänger-Generation F10 setzt auf einen 4,4-Liter Hubraum. Dank zwei Turboladern leistet der S63T-Motor im M5 mindestens 560 PS und 680 Nm. Wichtig ist allerdings, dass es sich bei dem Motor nicht um einen vom Block auf neu konzipierten Motor der M GmbH handelt. Vielmehr baut das Triebwerk auf dem N63-Motor auf. Seit 2013 gibt es den M5 auch mit dem aufpreispflichtigen Competition-Paket, nicht zu verwechseln mit dem Sondermodell "Competition Edition". Das Competition-Paket beinhaltet eine Leistungssteigerung auf 575 PS, die Sportabgasanlage mit schwarzen Endrohren und eine zehn Millimeter Tieferlegung. Im Vergleich zum 560 PS starken M5 verbessert sich die Sprintzeit auf 100 km/h so um eine Zehntel auf 4,2 Sekunden.

Fünf Vorgänger-Generation des BMW M5 wurden gebaut. Das Sondermodell "30 Jahre M5" ist auf 200 Stück limitiert.
Im Überblick: Gebrauchte BMW M5
M5 mit 700 PS sind keine Seltenheit
Der S63T-Motor gilt, anders als der delikate aber extrem pflegebedürftige V10-Sauger (S85) des Vorgängers, als robust und unproblematisch. Kritisch wird es erst bei getunten Exemplaren: über 700 PS aus dem Turbomotor sind keine Seltenheit. Anfällig beim M5 F10 ist eher die Elektronik. Zudem gab es einen Rückruf wegen einer fehlerhaften Ölpumpe. Davon waren M5 und M6 betroffen, die zwischen Juli und September 2012 gebaut wurden. Wer es extremer mag, greift zum Vorgänger-M5 der Generation E60. Die Limousine setzt auf einen V10-Saugmotor, der vom Formel 1-Triebwerk abgeleitet ist und über 8000 U/min dreht. Zudem wurde der M5 auch als Touring (E61) in kleinen Stückzahlen angeboten. Gebrauchte M5 E60 gibt es schon für deutlich unter 20.000 Euro. Doch Vorsicht: der (Renn-)Motor muss penibel gepflegt werden. Zu kurze Warmfahrphasen nimmt er genauso übel wie zu lange Ölwechsel-Intervalle. Zudem müssen je nach Fahrweise die Pleuellagerschalen früher oder später getauscht werden. Auch das automatisierte SMG3-Getriebe ist fehler- und verschleißanfällig.
Klingt unterm Strich nach keiner Kaufempfehlung, doch wer einmal hinterm Steuer saß und dem V10-Sauger beim Hochdrehen zuhören durfte, nimmt diese Risiken gerne in Kauf. Vorausgesetzt ist natürlich ein finanzielles Polster für etwaige Reparaturen. Wie bei den meisten hochpreisigen Gebrauchtwagen gilt auch beim M5: Lieber etwas mehr Geld in einen gepflegten Gebrauchten investieren als nachher doppelt bezahlen.
Im Überblick: Gebrauchte BMW M5
Fazit
"Über den M-Sound-Control-Taster kann der Fahrer die akustische Präsenz des Klappen-Auspuffs reduzieren." Dieser Satz aus der Pressemappe sagt eigentlich alles über den Tarnkappen-M5, der ab sofort noch mehr kann, aber nichts mehr beweisen muss und deshalb die Understatement-Karte spielen darf. Keine Frage: Es wird eng für den Audi RS 6 und den AMG E 63, sehr eng sogar.
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