Bugatti ist es gelungen, den weltweit ersten Titan-Bremssattel im 3D-Druckverfahren herzustellen. AUTO BILD hat alle Infos!
1500 PS wollen im Zaum gehalten werden: Bei 420 km/h Höchstgeschwindigkeit sind starke Bremsen ein Muss!
Bugatti präsentiert den weltweit ersten 3D-gedruckten Bremssattel. Das neue Hightech-Bauteil entstand in Zusammenarbeit mit dem Hamburger "Laser Zentrum Nord", das zur Fraunhofer-Gesellschaft gehört. Als besonders anspruchsvoll stellte sich der Werkstoff heraus: Um die Zugfestigkeit und somit auch die Widerstandsfähigkeit des Bremssattels zu erhöhen, setzen die Ingeniere erstmals auf eine Titanlegierung. Der Metallmix aus Titan, Aluminium und Vanadium wird hauptsächlich in der Luftfahrt verwendet und hält laut Bugatti einer Zugkraft von 125 Kilogramm pro Quadratmillimeter stand. Dabei ist der neue Bremssattel rund zwei Kilogramm leichter als der im Chiron serienmäßige Aluminiumsattel. Nur 2,9 Kilogramm wiegt das gedruckte Titanteil. Betrachtet man die Maße, wird der Leichtbau noch konkreter: Mit 41 Zentimetern Länge, 21 cm Breite und 13,6 cm Höhe ist es das weltweit größte im 3D-Druck gefertigte Funktionsbauteil aus Titan – und gleichzeitig der größte Bremssattel im Automobilbau überhaupt, erläutert Bugatti.
SLM-Technik macht das Bauteil möglich
Die neue Titanbremse wiegt mit 2,9 Kilogramm zwei Kilo weniger als das aktuelle Serien-Bauteil im Chiron!
Titan ist für seine hohe Festigkeit bekannt. Einen Bremssattel aus einem Titanblock zu fräsen und auf diese Weise ein Integralbauteil zu erhalten, ist daher fast unmöglich. Abhilfe schafft hier die sogenannte SLM-Technik (Selektives Laserstrahlschmelzen): Dabei wird eine Grundplatte mit feinem Titanstaub überzogen. Anschließend schmilzt ein Laser die Bereiche, aus denen das Bauteil entstehen soll. Wichtig: Anders als beim selektiven Lasersintern, bei dem das Material nur erhitzt und somit angeschmolzen wird, wird beim SLM-Verfahren das Material miteinander verschweißt. Nach der ersten Lage senkt sich die Grundplatte um die entstandene Schichtdicke ab und wird wieder mit Metallstaub überzogen. Anschließend schmilzt der Laser das frische Metallpulver auf die schon entstandene Fläche. So entsteht Schicht für Schicht der Bremssattel. Insgesamt 2213 Schichten braucht es laut Bugatti, um einen Bremssattel herzustellen. Allein der Druckvorgang selbst beansprucht 45 Stunden. Danach folgt eine Wärmebehandlung, um dem Bauteil die Eigenspannung zu nehmen, gefolgt von Verfahren zur Oberflächenglättung. Eine Fräsmaschine verpasst dem Bauteil im letzten Schritt verschiedene Bohrungen und Gewinde. Endprodukt ist ein filigranes Werkstück mit Materialwandstärken zwischen einem und vier Millimetern.
Bildergalerie
Aktuelle und zukünftige Motoren: Übersicht
Testbetrieb für die Serienreife noch 2018
Schon heute müssen die Bremsen im 1500 PS starken Bugatti Chiron einiges aushalten, laut Bugatti seien es "die leistungsstärksten Bremsen der Welt". Sie bestehen aus einer Aluminiumlegierung und werden aus einem Block geschmiedet. Acht Titankolben vorne und sechs hinten drücken die Beläge gegen die Bremsscheibe. Auch der neuartige Titansattel verfügt über acht Bremskolben. Noch ist der Titanbremssattel ein Einzelstück. Bugatti will aber noch im ersten Halbjahr 2018 mit den Tests zur Serienreife beginnen.
Die Ingenieure der Autohersteller arbeiten ständig an neuen Innovationen – AUTO BILD zeigt die interessantesten Entwicklungen! Mercedes-AMG 2.0 Vierzylinder M 139; Leistung: 387 oder 421 PS; Markteinführung: 2019. Mercedes-AMG bringt den aktuell stärksten Serien-Vierzylinder der Welt auf den Markt. Das Aggregat M 139 ist in zwei Leistungsstufen (387 und 421 PS) erhältlich und wird vorerst den Modellen A 45 und CLA 45 Beine machen. Der ...
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... Zweiliter-Motor wird über einen wälzgelagerten "Twin Scroll"-Turbolader aufgeladen und erhält eine elektrische Wasserpumpe. Hubraum, Bohrung und Hub bleiben gegenüber dem Vorgänger M 133 gleich, neu ist eine vergrößerte Ölwanne. Der Motor nutzt eine zweistufige Benzineinspritzung.
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BMW / M GmbH S58; Leistung: vorerst 480 bis 510 PS; Markteinführung: September 2019. Nach knapp fünf Jahren Bauzeit hat der bisherige Reihensechszylinder S55 seinen Dienst getan und darf in den Ruhestand. Damit macht er das Feld frei für den neuen und bislang stärksten ...
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... Reihensechszylinder aus München. Der S58 basiert grundlegend auf dem normalen Sechszylinder B58. Allerdings wurde er von BMWs Sportabteilung so modifiziert, dass er schon als eigenständiger Motor durchgeht. Eingeführt wird der S58 mit 480 bzw. 510 PS in X3 M und X4 M, später wird er aber auch in M3 und M4 zum Einsatz kommen.
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Hyundai CVVD Motor; Leistung: k.A.; Markteinführung: 2020. Hyundai präsentiert den weltweit ersten Motor mit variabler Ventilöffnungsdauer. Das CVVD (Continuously Variable Valve Duration) genannte System arbeitet mit ...
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... drei Betriebszuständen: der normalen Öffnungsdauer, einer kurzen und einer langen. Seine erste Anwendung findet das CVVD-System im neuen G1.6 T-GDI-Motor der Koreaner mit 180 PS.
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Ferrari Vierzylinder; Markteinführung: ungewiss. Ferrari arbeitet an einem Vierzylinder mit elektrischem Verdichter – das zeigt eine Patentschrift, die AUTO BILD vorliegt. Die Konstruktion zeichnet sich durch die mechanische Entkopplung von Turbine und Verdichter aus. Ferrari verpasst dem Abgastrakt hinter dem Abgaskrümmers eine Turbine, die ...
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... einen elektrischen Generator antreibt. Der speist eine Batterie, die mit einem Motor gekoppelt ist, der wiederum einen Verdichter antriebt. Auch für einen guten Klang des Motors soll der abgasbetriebene Generator in Ferraris neuem Motor sorgen: Eine Steuereinheit regelt die Drehzahl der Turbine. Damit verändert sich Ton und Intensität des Auspuffklangs.
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Audi Fünfzylinder EA 855 Evo; Leistung: bis zu 400 PS, Marktstart: 2015. Audis EA 855 Evo Motor befeuert die Kompaktmodelle unter dem Audi RS-Label. In seiner größten Ausbaustufe leistet er 400 PS und 480 Nm Drehmoment. Der ...
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... Motor wird über einen zweigeteilten Kettentrieb gesteuert und hat im Vergleich zum Vorgänger 26 kg abgespeckt. Möglich machen das ein neuer Motorblock und eine überarbeitete Ölwanne.
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BMW / M GmbH S55; Leistung: 410 bis 500 PS; Markteinführung: 2014. Mit dem S55 Reihensechszylinder der M GmbH brachte BMW den Downsizing-Trend 2014 auch in seine Sportmodelle. Zählt man das 1er M Coupé nicht zu den reinrassigen M-Modellen, ist der ...
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... S55 der erste Turbomotor unter der Haube eines M BMW. Die Leistungsspanne des doppelt aufgeladenen S55 reicht von 410 PS im M2 Competition bis 500 PS im M4 GTS. Basis ist der N55-Motor von BMW.
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Mercedes-AMG 4.0 V8 Biturbo M176 / M177 / M178; Leistung: 422 bis 639 PS; Markteinführung: 2014. Der 4,0-Liter-V8-Biturbo verdrängt seit 2014 den bisherigen 5,5-Liter-V8 und brachte den Downsizing-Trend damit auch in die Sportmodelle von Mercedes. Anfangs leistete der Motor in der ...
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... größten Ausbaustufe 510 PS, mittlerweile sind bis zu 639 PS möglich, etwa im AMG GT 63 S 4-Türer. Auch Mercedes-Modelle ohne AMG-Logo werden von dem Motor angetrieben. Ein Beispiel ist der G 500.
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VW 1,5 TGI evo EA211; Leistung: 130 PS; Markteinführung: 2019. VW hat den 2018 eingeführten 1.5 TSI ACT überarbeitet und macht aus ihm einen 1.5 TGI evo. Im Golf verbaut leistet der Erdgasmotor 130 PS und soll mit lediglich 3,5 kg/100 km Erdgas (CNG) ...
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... auskommen. Besonders effizient sei der Motor durch das Miller-Brennverfahren, das bei Volkswagen in bestimmten Motoren schon seit 2016 angewendet wird. Der Turbolader mit variabler Turbinengeometrie (VTG) gleicht dabei die fehlende Gemischmenge aus.
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VW 2.0 TDI evo EA288; Leistung: 136 bis 204 PS; Markteinführung: 2019. Der neue Selbstzünder soll der erste VW-Diesel-Hybrid werden. Möglich macht dies ein Riemenstartergenerator. Im Diesel kommt kein 48-Volt-System zum Einsatz, hier reicht das herkömmliche 12-Volt-Bordnetz aus. In der unteren Klasse reicht die Leistung des Aggregats von 136 bis 163 PS, die zweite Leistungsklasse geht sogar bis 204 PS.
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Audi SQ7 4.0 TDI; Leistung: 435 PS; Markteinführung: 2016. Der Vierliter-TDI im SQ7 wird über drei Wege aufgeladen. Zwei konventionelle Turbolader komprimieren die Ansaugluft. Bevor die beiden aber effizient arbeiten, lädt ein ...
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... elektrischer Kompressor den V8 auf. Dadurch wird das Turboloch überbrückt. Betrieben wird der Elektro-Verdichter über ein 48-Volt-Teilbordnetz, das sich über einen MOSFET-Generator speist. Zudem verfügt das zweite Bordnetz über eine Lithium-Ionen-Batterie mit 470 Wh.
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Renault/Nissan/Mercedes-Vierzylinder; Leistung: 117 PS bis 162 PS; Marktstart: 2017. Aus der Zusammenarbeit von Nissan und Mercedes ist ein neuer, aufgeladener Vierzylinder-Direkteinspritzer mit 1,3 Liter Hubraum entstanden. Dabei erhält der Motor die gleiche Laufbuchsenbeschichtung wie der ...
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... Nissan GT-R. Vorteil: Die Beschichtung der Zylinderwände ist deutlich dünner als bei richtigen Laufbuchsen, was einen besseren Abtransport von Wärme gewährleisten soll. Die Leistungsbandbreite erstreckt sich von 117 bis 162 PS.
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Singer/Williams/Mezger 4.0 Boxer; Leistung: 500 PS; Markteinführung: 2017. Singer Vehicle Design macht gemeinsame Sache mit Williams und Hans Mezger. Das US-amerikanische Unternehmen bringt einen überholten Vierliter-Boxer-Motor mit 500 PS. Ausgangsbasis für den Kraft-Boxer ist ein 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxer aus einem Porsche 911 (964) von 1990. Ursprünglich leistet er 250 PS. Seinen ...
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... Einsatz findet der Luftgekühlte in Singers neuestem Projekt: einem völlig umgebauten Porsche 911 (964). Das auf 75 Stück limitierte Modell wurde mit viel Carbon, Magnesium und Titan modifiziert. Den Anreiz für das Projekt gab ein Kundenwunsch.
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Mercedes Reihensechszylinder M256; Leistung: 367 PS/435 PS; Markteinführung: 2017. Mercedes bekennt sich bei den Benzinern wieder zum Reihensechser. Als Mild-Hybrid und ohne Keilriemen, kommt die Dreiliter-Maschine in verschiedenen Modellen zum Einsatz. Anbauteile wie Wasserpumpe ...
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... oder Klimakompressor werden über ein 48-Volt-Netz versorgt. Die Segel-Funktion ermöglicht es nun, den Motor während der Fahrt nicht nur vom Getriebe abzukoppeln, sondern ihn auch während der Fahrt abzuschalten.
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VW Golf 1.5 TSI Evo Bluemotion; Leistung: 150 PS; Markteinführung: 2017. VW bringt dem Golf das "Segeln" mit abgeschaltetem Motor bei. Die Weiterentwicklung des 150 PS starken Benzinmotors 1.5 TSI Evo BlueMotion soll künftig imstande sein, sich bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h während der Fahrt abzuschalten, um das Auto emissionsfrei "segeln" zu lassen. Bislang wurde ...
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... bei VW mit laufendem Motor gesegelt, das DSG-Getriebe koppelte lediglich den Motor vom Antriebsstrang ab. Anders als beispielsweise Mercedes mit dem Integrierten Startgenerator (ISG), verzichtet Volkswagen bei seinem Mildhybridsystem auf den Einsatz einer 48-Volt-Spannungsversorgung. Stattdessen ergänzt eine kleine Lithium-Ionen-Batterie das klassische Zwölf-Volt-Bordnetz.
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Mercedes-Benz Alu-Reihensechser-Diesel OM 656; Leistung: über 313 PS; Markteinführung: 2017. Mit dem OM 656 ergänzen die Stuttgarter ihr Selbstzünder-Portfolio um einen neuen Reihensechszylinder. Mercedes setzt bei seinem neuen Diesel auf einen Materialmix. Das Kurbelgehäuse besteht komplett aus Aluminium, die darin laufenden Kolben sind aus Stahl ...
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... gefertigt. Die neue Motorgeneration soll die zukünftigen Emissionstest-Zyklen erfüllen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind alle Komponenten zur Abgasreinigung am Motor verbaut.
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Qoros Qamfree 3; 231 PS; Markteinführung: 2017. Kein Ärger mehr mit Zahnriemen und Steuerketten: 17 Jahre lang haben Christian von Koenigsegg und die Firma Freevalve an dem nockenwellenfreien Antrieb gearbeitet. Bei dem gemeinsam entwickelten Motor wird der klassische Nockenwellen-Ventiltrieb durch ein hydraulisch-pneumatisches System mit elektronischer Kontrolle ersetzt. Damit werden die Motoren kompakter, ...
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... leistungsstärker – und viel effizienter. Der technische Ansatz ist bestechend: Das System verzichtet auf Nockenwelle, Zahnriemen und Drosselklappe – und es funktioniert perfekt mit einer herkömmlichen Saugrohr-Einspritzung.
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Infiniti VC-Turbo; Leistung: 272 PS; Marktstart: 2018. Nissans Edelmarke Infiniti bringt mit dem VC-Turbo den ersten serienreifen Motor mit einer variablen Verdichtung auf den Markt. Das Aggregat ist ein zwei Liter großer Turbodirekteinspritzer mit vier Zylindern. Die Japaner setzen den verstellbaren Hub über einen Umlenkhebel um, ...
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... der von einem kleinen Stellmotor betätigt wird. Dieser spricht auf den Gaspedal-Druck an und verstellt den Zylinderhub um bis zu sechs Millimeter. Das Ergebnis ist ein Verdichtungsverhältnis zwischen 8:1 und 14:1. Daraus resultiert ein Hubraum, der sich zwischen 1970 und 1997 Kubikzentimetern verändert.
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Mazda Skyactiv-X; Leistung: 181 PS.; Marktstart: 2019. Mazda bietet mit dem Skyactiv-X den ersten serienmäßigen Benzin-Motor mit "homogener Kompressionszündung" – oder kurz HCCI – an. Ähnlich wie bei einem Dieselmotor zündet das Benzin-Luft-Gemisch bei dieser Motoren-Art selbstständig. Ein Kompromiss zwischen fremdgezündeten Otto-Motoren und selbstzündenden Diesel-Aggregaten.