Lamborghini Aventador SVJ (2018)
Streng limitierter Extrem-Aventador
Die Schnellsten auf der Nordschleife
—
Der Lamborghini Aventador SVJ hat 770 PS, eine aktive Aerodynamik, ist Rekordhalter am Nürburgring und auf 900 Stück limitiert. Fahrbericht!
Lamborghini hat mit dem Aventador SVJ im Rahmen der Monterey Car Week (20. bis 26. August 2018) das neue Topmodell der Baureihe enthüllt. Der SVJ tritt optisch noch aggressiver auf und wurde auch technisch radikalisiert. Der Sportler ist auf 900 Stück limitiert und kostet in der Basis 349.116 Euro. SVJ steht für Superveloce (Superfast) Jota. Das erste Modell, das dieses Zusatzkürzel trug, war der legendäre Miura in den 1960ern.
Auf dem Nürburgring hat der Aventador SVJ schon vor der Präsentation abgeliefert. Lamborghini hat sich nämlich den Nordschleifen-Rekord für straßenzugelassene Autos zurückgeholt: Mit 6:44,97 Minuten konnte der Aventador SVJ die bisherige Rekordzeit des Porsche GT2 RS (6:47,3 Minuten) um gut zwei Sekunden unterbieten. Und das mit einer sieben Jahre alten Plattform, Saugmotor und ohne Doppelkupplungsgetriebe. Das ist unter anderem das Verdienst der Allradlenkung des SVJ.

Die Schalensitze kennen wir aus dem Aventador SV: Sehen gut aus, sind aber bretthart!
Die Unterschiede zwischen Aventador und speziell den Sportversionen SV und S zum neuen SVJ lassen sich für einen Hobbypiloten in der Realität kaum erfahren. Einlenken, anbremsen und beschleunigen – ein Leben im nicht enden wollenden Grenzbereich – das ist es, wo der auf 900 Fahrzeuge limitierte Aventador SVJ einem ständig den Atem raubt. Aus Tempo 100 bremst sich der Italo-Renner in rund 30 Metern in den Stillstand. 0 auf Tempo 100 brüllt sich der SVJ genau gegenteilig in 2,8 Sekunden und verzückt unter Volllast mit einer Höchstgeschwindigkeit jenseits der 350 km/h. Das maximale Drehmoment von 720 Nm leistet der V12-Sauger erst jenseits der 6750 U/min. Und es macht mehr als Laune, die einzelnen Gänge auszudrehen, die Digitalinstrumente flimmern und die imaginären Zuschauer staunen zu lassen.

Driften ist kein Problem! Im Sportmodus geht 80 Prozent der Kraft an die Hinterachse.
Vollgas im Aventador SVJ
Hinter dem Steuer bekommt der Fahrer von der flexiblen Kraftverteilung kaum etwas mit. Im Sportmodus schüttelt einen die Rennstrecke von Estoril heftiger durch, während es im Corsa-Programm dann wilder, brachialer zur Sache geht. Der Stier kämpft in den engen Kehren mit seinem Gewicht, krallt seine schwarzen P-Zero-Walzen in den Asphalt und brüllt sich martialisch zur nächsten Kurvenkombination. Das automatisierte Schaltgetriebe ist schnell, wirkt jedoch nicht nur unter Volllast unharmonisch, wenn die Gänge brutal in die nächste Stufe schnalzen. Die 350 km/h Höchstgeschwindigkeit lassen sich selbst auf der langen Geraden von Estoril nicht erreichen, doch erst spät bei 270 km/h verbeißen sich die Bremsbeläge mit der heißen Karbonbremsscheibe.

Der SVJ63 feiert in Pebble Beach Premiere und wird nur 63 Mal gebaut.

Die Front trägt neben dem Markenlogo zwei weitere Lufteinlässe.

Der mittig platzierte V12 leistet im SVJ 770 PS.
Service-Links