Skoda Octavia Facelift (2017): Vorstellung und Fahrbericht
Alle Infos zum Octavia Facelift

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Skoda stattet den Octavia mit einem neuen Motor aus. Der 1,5-TSI-ACT kommt mit 150 PS. AUTO BILD hat alle Infos und den Fahrbericht!
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Vorstellung: Octavia bekommt ein Vieraugengesicht mit LED-Licht
Video: Skoda Octavia Facelift (2017)
Das ist der neue Octavia
Das passiert selten: Als Skoda im November 2016 die ersten Bilder vom überarbeiteten Octavia veröffentlichte, staunten sogar Fachleute. Denn die Tschechen haben dem Octavia ein Vieraugen-Gesicht wie bei der alten Mercedes E-Klasse in die Front gebügelt. Während es VW, Seat und Audi bei den Schwestermodellen Golf, Leon und A3 bei kleinen kosmetischen Änderungen beließen, hat Skoda den großen kosmetischen Eingriff gewagt und ganz bewusst mit dieser Neuausrichtung provoziert. Den neuen Octavia liebst du – oder du hasst ihn! Statusbewusst steht er dank seiner verbreiterten Spur auf den Rädern, das neue Gesicht gibt zumindest in der RS-Version eine Menge Überholprestige. Somit haben die Tschechen ihr Ziel erreicht und die breite Kluft zwischen Octavia und Superb ein wenig zugeschüttet.
Am Heck kommt eine C-förmige Leuchtengrafik mit feinen LEDs zum Einsatz. Die Linienführung der Karosserie ist gerader gezogen. Dazu kommen neue Ausstattungsvarianten, mehr Assistenten und ein modernisiertes Infotainment. Mit dem neuen Design und der besseren Ausstattung – sie kommt aus dem Superb – will sich Skoda an den Konzernbruder Golf heranpirschen und den Konkurrenten (Opel Astra, Ford Focus, Hyundai i40) davonfahren.
Platzangebot und Ambiente sind im Skoda Octavia Facelift ebenso unverändert wie die recht rustikale Materialauswahl. In den Kofferraum passen bei der Limousine 590 Liter, beim Octavia Combi gehen 610 Liter rein. Dafür wirkt der neue Bildschirm mit einer Diagonale von 9,2 Zoll echt modern – und dank fein entspiegelter Scheibe so edel wie ein iPad. Neue Prozessoren lassen das System superfix reagieren, die Navikarte wird mit Daumen und Zeigefinger wie auf dem Tablet gezoomt. Und natürlich ist der Octavia "always on" – also immer im Internet. Seit dem Facelift sogar in schneller LTE-Geschwindigkeit. Zu den Services zählen zum Beispiel die Parkplatz- und Tankstellensuche, Google Streetview und die Online-Verkehrsinformation. Sie zeigt den realen Verkehrsfluss auf der Strecke an und schlägt bei einem Stau Ausweichrouten vor.

Die adaptive Fahrwerksregelung DCC für 920 Euro Aufpreis lohnt sich. Unebenheiten werden einfach ausgebügelt.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Der Zweiliter-Diesel im Testwagen von AUTO BILD legt brummelig los, lässt niemanden über sein Verbrennungsprinzip im Zweifel. Ein wenig mehr Dämmung hätte dem Octavia gutgetan. Immerhin beruhigt sich der Octavia, sobald Stadtgeschwindigkeit erreicht ist. Der 150-PS-Diesel hängt gut am Gas, dreht fast schon sportlich und selbst die sonst etwas ruckelige Doppelkupplung macht einen guten Job. Gangwechsel lassen sich nur noch am Zucken des Drehzahlmessers erkennen. Unser Testwagen ist mit der adaptiven Fahrwerksregelung DCC (920 Euro) ausgestattet – ein echter Fortschritt! Der polterige Abrollkomfort ist Geschichte. Fast schon geschmeidig nimmt der Skoda kleine und große Unebenheiten mit einer Gelassenheit, dass wir ihm fast einen Stern auf der Haube spendieren würden. Toll zudem der Allradantrieb. Er sorgt nicht nur für Grip, sondern auch für ein extrem neutrales und fast schon sportliches Fahrverhalten.

Dank neuer Prozessoren reagiert das Infotainmentsystem superfix.
Bild: Skoda Auto
Alle News und Tests zum Skoda Octavia
Im Test: Skoda Octavia mit Dreizylinder
Beim Thema Connectivity unterscheidet Skoda im neuen Octavia zwischen Infotainment und Servicefunktionen. Diese Funktionen gibt es in allen Ausstattungen, mit Ausnahme der Erdgasvariante. Sie bestehen aus einer Notruffunktion, Hilfe bei einer Panne oder einem Unfall und aus einer Skoda-App, die den Status des Autos und den aktuellen Parkplatz zeigt. Das Infotainment, das man per SIM-Karte auf LTE aufrüsten kann, hat in der Top-Ausstattung Columbus einen WLAN-Hotspot. Außerdem stehen Google-Dienste wie Street View oder die Satellitenkarte Earth ebenso wie Verkehrsdaten in Echtzeit zur Verfügung. Die Skoda-Phonebox lädt das Handy induktiv und koppelt es gleichzeitig an die Bordantenne. Der neue Octavia unterstützt Android Auto, Apple CarPlay und Mirror Link.
Motoren und Preise: Neuer Motor mit Zylinderabschaltung

Dank Zylinderabschaltung soll der 1,5 TSI-ACT sparsamer werden.
Bild: Skoda
Der Octavia bekommt den neuen 1.5 TSI-ACT-Motor unter die Haube gepackt. Das Aggregat ersetzt den aktuellen 1,4 Liter-TSI mit 150 PS. Durch eine aktive Zylinderabschaltung, bei der je nach Leistungsanforderung zwei der vier Zylinder abgeschaltet werden, soll der Verbrenner deutlich effizienter werden. Ansonsten stehen beim Octavia Facelift vier weitere Benzin- und vier Dieselmotoren mit ein bis zwei Litern Hubraum zur Auswahl. Die Motoren leisten zwischen 84 PS und 184 PS. Skoda bietet für fast alle Motoren neben der Handschaltung ein Doppelkupplungsgetriebe mit sechs oder sieben Gängen an. Für die stärksten Varianten, den 1,8-Liter-TSI und den Zweiliter-TDI, gibt es Allradantrieb. Die Motoren verbrauchen rund zehn Prozent weniger als die bekannten Vierzylinder. Der Einstiegspreis liegt bei 17.450 Euro. In der Tabelle finden Sie alle Varianten der Limousine, der Combi kostet jeweils 700 Euro mehr.
Technische Daten
Motor | Getriebe | Active | Ambition | Style | L&K |
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1,2 TSI 63 kW (86 PS) | 5-Gang manuell | 17.450 | 19.790 | ||
1,0 TSI 85 kW (115 PS)* | 6-Gang manuell | 19.350 | 21.690 | 23.890 | |
1,0 TSI 85 kW (115 PS)* | 7-Gang-DSG | 23.490 | 25.690 | ||
1,4 TSI 110 kW (150 PS)* | 6-Gang manuell | 21.290 | 23.630 | 25.830 | |
1,4 TSI 110 kW (150 PS)* | 7-Gang-DSG | 25.430 | 27.630 | ||
1,8 TSI 132 kW (180 PS)* | 6-Gang manuell | 25.190 | 27.390 | 30.900 | |
1,8 TSI 132 kW (180 PS)* | 7-Gang-DSG | 26.990 | 29.190 | 32.700 | |
1,8 TSI 4x4 132 kW (180 PS) | 6-Gang-DSG | 28.790 | 30.990 | 34.500 | |
1,6 TDI 66 kW (90 PS) | 5-Gang manuell | 20.910 | 23.250 | ||
1,6 TDI 85 kW (115 PS) | 5-Gang manuell | 22.150 | 24.490 | 26.690 | |
1,6 TDI 85 kW (115 PS)* | 7-Gang-DSG | 26.290 | 28.490 | ||
2,0 TDI 110 kW (150 PS) | 6-Gang manuell | 26.250 | 28.450 | 31.960 | |
2,0 TDI 110 KW (150 PS)* | 6-Gang-DSG | 28.050 | 30.250 | 33.760 | |
2,0 TDI 4x4 110 kW (150 PS)* | 6-Gang manuell | 28.050 | 30.250 | 33.760 | |
2,0 TDI 4x4 110 kW (150 PS)* | 7-Gang-DSG | 29.850 | 32.050 | 35.560 | |
2,0 TDI 4x4 135 kW (184 PS) | 36.160 |

Den Octavia der aktuellen Generation gibt es als Gebrauchtwagen ab rund 12.000 Euro.
Bild: Toni Bader
Die aktuelle Generation des Octavia ist seit 2013 auf dem Markt. Gebrauchte Exemplare mit bis zu 100.000 Kilometern sind ab rund 12.000 Euro zu haben. Im AUTO BILD-Dauertest zeigte sich der Octavia als guter und zuverlässiger Kumpel, auch auf Langstrecken. Ein dickes Plus ist sein großer Kofferraum. Was im Dauertest nervte: das ruckelnde DSG, feuchte Dämpfer – doch die Hohlraumkonservierung war in Ordnung. Der Vorgänger (2004 bis 2012) kostet ab rund 4000 Euro, hat Technik des Golf V an Bord und leistet bis zu 200 PS (als RS). Was man aber wissen muss: Es gibt teils Verarbeitungs- und Lackmängel, zitternde Scheinwerfer und die bekannten und ärgerlichen Probleme mit den Steuerketten bei den 1,2- und 1,4-Lieter-TSI-Motoren. Am besten nach einem Exemplar mit geringer Laufleistung suchen.
Im Überblick: Gebrauchte Skoda Octavia
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