Formel-1-Technik-Highlights aus 1000 GP
Die Meilensteine der Formel-1-Technik

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Die Formel 1 ist nicht nur eine Meisterschaft der Fahrer, sondern auch eine der Konstrukteure. In fast 1000 Rennen gab es schon jede Menge technische Meilensteine.
Stellen Sie sich vor, alle Formel-1-Autos werden weiß lackiert. Hand aufs Herz, wüssten Sie dann, welcher Rennwagen der Ferrari, welcher der Mercedes und welcher der Racing Point ist? Nicht nur die Technik der Formel 1 hat sich seit dem ersten WM-Rennen 1950 komplett verändert. Heute leistet der Ferrari fast 1000 PS, in der Premierensaison 1950 waren es 370. Der Wagen wog dafür keine 500 Kilogramm, heute sind es 743.
Auch wie die technische Weiterentwicklung 2019 abläuft, lässt sich nicht ansatzweise mit der von 1950 vergleichen. Selbst die Topteams hatten damals kaum mehr als 30 Teammitglieder. Heute zählen sie weit über 1000 Mitarbeiter. Dazu kommen sündhaft teure Computer-Programme mit sämtlichen Design-Tools, ausgetüftelte Windkanäle und extrem gute Qualitätsprüfungen. Computer geben heute die Form der Formel-1-Autos vor, nicht mehr die geistigen Ideen genialer Techniker, ausgetüftelt in der Badewanne mit Papier und Bleistift.
Dazu kommt: Früher erlaubte das Reglement diverse Freiheiten, aber die Ressourcen waren begrenzt. Heute erlauben die Ressourcen diverse Freiheiten, aber das Reglement ist begrenzt. Das geht schon bei den Motoren los: Teilweise gab es parallel Sechs-, Acht-, Zehn- und Zwölfzylinder. Heute müssen alle Teams mit 1,6-Liter-V6-Turbo-Hybridmotoren fahren.

Tyrrell kam 1976 mit einem Sechsfüßler
Die Aerodynamik war zu dem Zeitpunkt noch kaum ein Thema. Das änderte sich vor allem mit dem Siegeszug des Cosworth-DFV-Motors (siehe Themenliste unten). Denn als die meisten Teams mit dem gleichen Motor an den Start gingen, konnten Unterschiede nur noch über die Aerodynamik gemacht werden. Also experimentierten die Teams wie wild.
Sechs Räder, ein Staubsauger und Kohlefaser
Lotus brachte aber schon 1962 die Monocoque-Bauweise ins Spiel, die Gitterrohrrahmen hatten ausgedient. Die Chassis waren daher filigraner, aus einem Guss und mit weniger Luftwiderstand behaftet. Den wollte man allerdings sechs Jahre später bewusst zurückholen. Ferrari brachte 1968 beim Belgien-GP erstmals Heckflügel mit zum Rennen. Ihre Funktion: Sie sollten die Autos besser auf den Asphalt pressen, also mehr Abtrieb erzeugen, damit die Kraft des Motors besser auf die Strecke gebracht werden kann.
Innerhalb eines Jahres brach ein Flügelwahn in der Formel 1 aus: Die Spoiler wurden immer größer und saßen auf immer höheren Stelzen. Bis beim Spanien-GP 1969 ein schwerer Unfall nach dem anderen passierte und die FIA dem Treiben einen Riegel vorschob.
Lotus versuchte die Autos dann 1978 mittels eines Ground-Effect-Autos auf die Piste zu saugen und dichtete den Unterboden mit seitlichen Schürzen ab. Das wurde dann aber ebenso verboten wie zuvor schon die großen Flügel. Brabham ging einen anderen Weg: Ein eingebauter Ventilator saugte die Luft vom Unterboden weg. Niki Lauda gewann das Debütrennen in Schweden 1978 – danach wurde der Wagen sofort wieder verboten – aus Sicherheitsgründen. Hinterherfahrende Fahrer klagten über Steine, die vom Ventilator durch die Luft geschossen wurden.
Tyrrell hatte 1976 eine andere Idee, die – ebenfalls in Schweden, durch Jody Scheckter am Steuer – auch einen Sieg einbrachte: Man baute einen Wagen mit sechs Reifen. Vorne kamen statt zwei große, vier kleinere 10-Zoll-Reifen zum Einsatz – um den Luftwiderstand zu senken. Als auch Williams und March dieses Konzept adaptieren wollten, wurde es verboten.
McLaren baute 1981 das erste Chassis aus Kohlefaser – ein leichterer und vor allem sichererer Stoff, der heute Vorschrift ist.
Ende der 80er Jahre kam dann die Elektronik ins Spiel. Bis 1993 hatten die Topteams aktive Radaufhängungen, ABS, Traktionskontrolle und Startautomatik. Um diesem Treiben ein Ende zu setzen, wurden all diese Fahrhilfen vor der Saison 1994 verbannt.
In den letzten Jahren finden Revolutionen nur noch im Detail statt. 2009 brachte Brawn einen Doppeldiffusor an den Start, der ebenso verboten wurde, wie der angeblasene Diffusor von Red Bull zwei Jahre später. Ein Motorprogramm sorgte sogar dafür, dass beim vom Gas gehen weiter Luft durch den Auspuff auf den hinteren, ansteigenden Teil des Unterbodens gepustet wird, um mehr Abtrieb zu erzeugen.
Verbannt wurden auch: Der F-Schacht, der 2011 von McLaren eingeführt wurde (ein Loch, das der Fahrer per Knie oder Hand betätigen und so Luft durch die Nase saugen und auf den Heckflügel blasen konnte) oder das hydraulisch vernetzte Fahrwerk FRIC, das Mercedes 2014 perfektionierte.
Zu den technischen Tricks 2019 empfehlen wir diese Bildergalerie.
Alle bisherigen Teile der Serie zum 1000. WM-Rennen:
1) Der erste GP: So fing alles an: Hier klicken
2) Die Weltmeister – Wer war der Beste? Hier klicken
3) Die schlechtesten Formel-1-Fahrer aller Zeiten: Hier klicken
4) Diese Hersteller waren schon in der Formel 1: Hier klicken
5) Die ältesten Formel-1-Fahrer aller Zeiten: Hier klicken
6) Todesfälle und Sicherheitsentwicklung in der Formel 1: Hier klicken
7) Als ein Dieselmotor auf Pole fuhr: Hier klicken
8) Die 47 deutschen Formel-1-Fahrer: Hier klicken
9) Die 14 deutschen Formel-1-Teams: Hier klicken
10) Warum Großbritannien die Nummer eins ist: Hier klicken
11) Der erfolgreichste Motor aller Zeiten – Cosworth DFV: Hier klicken
12) Das beliebteste Auto aller Zeiten – der Maserati 250F: Hier klicken
13) Der Aufstieg Bernie Ecclestones: Hier klicken
14) Schon 2679 F1-Unfälle: Hier klicken
15) Die besten Überholmanöver: Hier klicken
16) Die stärksten Formel-1-Motoren: Hier klicken
17) Die Regenrennen in der Formel 1: Hier klicken
18) Die Weltmeister-Frauen der Formel 1: Hier klicken
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