Soviel Nutzwert bieten diese Kombi-Klassiker für den Alltag
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Praktisch ist das neue luxuriös: Kombi-Klassiker sind begehrt. Interessant sind Mercedes S123, Ford Turnier, Volvo 245 und Peugeot 505 SX. Das sind die häufigsten Mängel und Macken.
Bild: Christian Bittmann
Kein Oldie passt so gut in den Alltag wie ein robuster Kombi aus den 70ern und 80ern. Willkommen in der Welt, in der Oldtimer im Alltag gefahren werden, weil sie den nötigen Platz, Komfort und Zuverlässigkeit bieten. Und das müssen wir auch gleich ausprobieren: Klappe auf, heißt es für die vier Alltags-Kombis!
In diesen Lasten-Schleppern kann man sogar übernachten (besonders gut im Ford, der fast zwei Meter Ladefläche hat). Bei Volvo, Mercedes und Peugeot ist deutlich weniger Platz, dafür wirkt ihre Kofferraum-Einrichtung auch deutlich wohnlicher, mit Wollschling-Teppichen auch an den Seiten, verkleideten C-Säulen und sorgfältiger gearbeiteten Kedern und Kanten.
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Richtig alltagstauglich ist der Granada nur mit Sechszylinder. Die kleineren Motoren sind mit dem schweren Kombi überfordert. Wichtig: Die Maschine läuft selbst dann noch, wenn es in ihrem Inneren schon übel aussieht. Wer auf Nummer sicher gehen will, misst deshalb die Kompression und lauscht nicht nur dem Laufverhalten. Das früher gern praktizierte "Zu-Ende-fahren-und-’ne-Maschine-vom-Schrott-Reinhängen" scheitert heute am mangelnden Nachschub.
Ein häufiges, aber gut lösbares Problem beim V6 sind verschlissene Stirnräder. Sie fallen durch mahlende Geräusche auf. Die K-Jetronic des 2,8i ist anfällig für Standschäden. Bei den Getrieben gelten die Viergang-Handschalter als extrem robust, während die Erfahrungen mit den besseren Fünfganggetrieben variieren. Auch die Dreistufenautomatik hält nicht ewig. Die Buchsen der Vorderachse verschleißen ebenso schnell wie die Bremsen, beides ist aber günstig zu ersetzen.
Wo der Rost zuschlägt
Wenn alles so robust ist, wo sind dann all die Granada hin? Die Antwort: weggerostet. Ohne Innenkotflügel gammelt der Vorderwagen an der Basis der A-Säulen. Schwellerspitzen, Stehbleche und die Längsträger unterhalb des Motors sind ebenfalls typische Problemzonen, und natürlich verdienen auch die "üblichen Verdächtigen" (Wagenheberaufnahmen, Radläufe und Türkanten) einen prüfenden Blick. Der Klassiker unter den Granada-Killern ist ein zerfressener Querträger über dem Differenzial, wo er kaum einsehbar ist. Das gilt für alle Baujahre von 1972 bis -85, die strukturell identisch sind.
Volvo baute das 200er-Modell fast 20 Jahre hindurch.
Bild: Christian Bittmann
Volvo 245: Der kleine Lastwagen
Hier sitzt man aufrecht – und das drückt auch beim Auto eine Haltung aus: Das Modell wurde fast 20 Jahre gebaut. Wenn Volvo je das Versprechen eingelöst hat, dass alle Bedienelemente auch von einem Fahrer mit Fäustlingen bedient werden können, dann hier mit diesen massiven Heizungsreglern, Kippschaltern und Spiegel-Verstellhebeln. Mit Veloursbezügen, solider Materialauswahl und hoher Gürtellinie kommt der Volvo sogar dem Mercedes nahe.
Auch unter der Haube wirkt alles solide, Volvos 200er-Reihe gilt als unzerstörbar. Das stimmt nicht ganz. Zuerst das Positive: Ein Gutteil des Rufs kommt von den "Red Block"- Motoren mit dem internen Namen B230F. Die Graugussblöcke sind für sehr hohe Laufleistungen gut, solange verschlampte Ölwechsel nicht zu verstopfter Nockenwellenschmierung führen. Der dazugehörige Zahnriemen muss alle 80.000 Kilometer oder sechs Jahre gewechselt werden. Bei Rissen droht allerdings kein Motorschaden: Die Triebwerke sind Freiläufer. Die ab 1976 verwendeten Getriebe M45 und M46 (mit Overdrive) halten ewig. Empfindlich ist dagegen das M47 mit fünftem Gang in einem Zusatzgehäuse. Es ist auch nach einer Überarbeitung 1986 mit der Leistung der stärkeren Varianten überfordert und blieb zu Recht immer für die Saugmotoren reserviert.
Jetzt zum Schlechten: Die Frontscheibe ist mit Butyl eingeklebt und kann im Sommer sichtbar abrutschen. Eindringendes Wasser lässt den Sicherungskasten korrodieren, und dann die Verbindung zwischen Innenschweller und Fahrzeugboden. Im Motorraum rosten die Oberkante der Schottwand und die Federdome. Das Schließblech der Heckklappe gammelt durch Scheuerstellen, sobald die Heckklappe rostet und die Dichtung verschiebt. Rost droht zudem innen am Übergang vom Kofferraumboden zum Radhaus – unbedingt hinter die Seitenverkleidung schauen! Schweller, Türkanten und Radläufe sowieso immer prüfen.
Intakte Peugeot 505 sind nur noch in Frankreich zu finden.
Bild: Christian Bittmann
Peugeot 505 SX: Spritzig, aber selten
Der größte ist zugleich der agilste: Der Peugeot 505 SX ist der König der engen Kurven und lenkt präzise. Wer allerdings ein auffälliges Auto sucht, ist beim Peugeot 505 falsch. Der Franzose hat dafür andere Qualitäten, neben hohem Nutzwert vor allem ein geradezu modernes Fahrverhalten, das ihn nach wie vor zum zuverlässigen Alltagsbegleiter macht. Mit seiner Kombination aus stabilem Fahrwerk und robusten Saugmotoren verkraftet der Peugeot sogar bis heute den harten Einsatz auf den Schotterpisten Afrikas. Aber das fordert Kompromisse: Die im Vergleich zum Kombi modernere Hinterachse der Limousine gilt als verschleißfreudig. Bei den Turbomotoren aus Talbot-Entwicklung brannten früher reihenweise die Zylinderkopfdichtungen durch – nicht vollgasfest.
Der sogenannte Euro-V6 in den gehobenen Varianten nervt zudem mit hohem Verbrauch bei geringer Drehfreude und zäher Leistungsabgabe. Die durchdachte Karosserie mit ihren bis zu acht Sitzplätzen ist eine Stärke, war aber ab Werk schlecht gegen Rost geschützt. Das Blech gammelt daher frühzeitig an Radläufen, Türkanten und Schwellern. Auch die A-Säulen-Füße verdienen einen kritischen Blick. Ein K.-o.-Kriterium sind weggerostete Hinterachsaufnahmen.
Generelles Problem des 505 ist: Er hat keine Lobby. Rat und Tat sind schwer zu bekommen. Im Internet finden sich immer wieder Spuren enthusiastischer 505-Fans, die verzweifelt (und leider oft vergeblich) nach Gleichgesinnten suchen, die das Auto nicht nur vage von früher kennen, sondern heute noch fahren. Selbst die Aktivitäten des französischen 505-Clubs sind nach ambitioniertem Start vor vier Jahren wieder eingeschlafen.
Der Mercedes ist sehr hochwertig, aber selten und teuer.
Bild: Christian Bittmann
Mercedes-Benz 200 T: Hochwertig & teuer
Der Mercedes wirkt am klassischsten. Die rundlicheren Formen, der Chromschmuck und die Oberklasse-Qualität sind starke Argumente für den Kauf. Bis 1980 war als vierzylindriger Benziner beim T-Modell nur der alte 230er namens M 115 erhältlich. Eine bessere Wahl, vor allem im Hinblick auf Kraftentfaltung und Wirtschaftlichkeit, sind die späteren M-102-Triebwerke mit Querstromkopf, angeboten als Vergaserversion 200 T mit zwei Litern und 109 PS (wie hier getestet) sowie als 136 PS starker 2,3-Liter-Einspritzer 230 TE. Der Vergaser-Sechszylinder des 250 T gilt als Säufer. Das 185 PS starke Topmodell 280 TE ist teuer. Diesel? Der legendären Unverwüstlichkeit (Ausnahme: 300 TD Turbodiesel) stehen bei den Mercedes-Selbstzündern Taxi-Sound und beschauliche Fahrleistungen gegenüber.
Noch wichtiger als der Motor ist beim T-Modell der Zustand der Karosserie. Die größte Schwachstelle der gesamten Baureihe ist der Übergang von der Frontschürze zum Kotflügel – unterhalb des Stoßfängers. Gammelt es hier, sind oft auch die Versteifungsbleche hinter den Stoßfängerecken angegriffen. Im Motorraum nistet der Rost häufig verborgen unter Batterie und Bremskraftverstärker. Wagenheberaufnahmen, Innenschweller und Radläufe gehören ebenfalls zu den typischen Korrosionsherden am 123er.
Jeder Kombi-Klassiker setzt andere Schwerpunkte. Richtig billig ist leider keiner mehr.
Bild: Christian Bittmann
Gefährlich und teuer ist Rost an den Längsträgern hinten im Übergang zum Radhaus; fortgeschrittener Befall kommt einem Totalschaden gleich. Kombis rosten zudem schon früh am unteren Rahmen der Heckscheibe, an der Unterkante der Heckklappe sowie in den hinteren Ecken der Seitenscheiben. Typisches T-Leiden außerdem: Kabel und Scheibenwaschleitung brechen im Übergang vom Dach zur Klappe und müssen dann aufwendig auf ganzer Länge getauscht werden.
Bildergalerie
Vier Kombi-Klassiker mit hohem Nutzwert
Fazit
von
Henning Hinze
Seit es den AUTO BILD KLASSIK-Dauertest gibt, fahren wir dort Alltagshelden von früher. Noch nie waren wir aber so bodenständig unterwegs wie mit unserem sechsten Dauertest-Auto, dem Ford Granada Turnier, einem der praktischsten großen Reisekombis der 70er und 80er Jahre. Im Vergleich mit seinen wichtigsten Konkurrenten von damals punktet er nur mit Platz und sechs Zylindern. Zum robusten Volvo hält er noch Augenhöhe. Dem in sich ruhenden, harmonischen Mercedes und dem noch größeren, nicht perfekten, aber sehr ausgewogenen Peugeot hat er aber wenig entgegenzusetzen. Egal. Das Faszinierende ist: Entspannter als mit den Kombis dieser Generation kann man nicht Auto fahren. Sie sind gut genug, um heute noch im Alltag zu bestehen. Und dabei alt genug, um mit jeder Fahrt aufs neue Begeisterung für alte Autos zu wecken.
Von
Henning Hinze
Vier Kombi-Klassiker mit hohem Nutzwert
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Großer Vergleichstest der Kombi-Klassiker mit hohem Nutzwert: Unser aktueller Klassik-Dauertester: Ein Ford Granada Turnier 2.3 mit 114 PS aus sechs Zylindern. 1977 bekam der Granada einen im Windkanal entwickelten Kühlergrill mit schrägen Lamellen, ähnlich dem des damals neuen Fiesta. Fünf Jahre später wurden aus sechs schmalen Lamellen noch drei breite.
Bild: Christian Bittmann
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Auch beim Ford Granada sind die Schnäppchenzeiten vorbei. Angeboten werden überwiegend besser motorisierte und ausgestattete Limousinen in gutem Zustand. Sie wurden am ehesten aufgehoben, instand gehalten oder sogar restauriert.
Bild: Christian Bittmann
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Der Ford bekam im Laufe seiner 13-jährigen Bauzeit ab März 1972 gleich drei Facelifts. Dass Heck und Hüftschwung beim Kombi blieben, sorgte dafür, dass er fortan hinten älter wirkte als vorn. Unser Testwagen hat dazu den gröberen Grill der dritten Überarbeitung 1982.
Bild: Christian Bittmann
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Weit überrepräsentiert im Vergleich zu seiner früheren Marktpräsenz ist heute das gefragte Topmodell 2,8i. Die Preisunterschiede zwischen den Angeboten können enorm sein.
Bild: Christian Bittmann
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Wer auf einen Kombi besteht, sollte sich für die Suche Zeit nehmen und auch Auslandsreisen einplanen. In gutem Zustand kratzt er bereits an der Zehntausender-Marke. Im fahrbereiten, aber ranzigen Zustand beginnt der Preis bei knapp 4000 Euro.
Bild: Christian Bittmann
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Klapp-Türgriffe signalisieren Windschlüpfigkeit, sind aber schlecht zu greifen. Mitunter haken beim Ford die Türschlösser.
Bild: Christian Bittmann
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Späte Granada rollen oft auf Michelin TRX-Reifen, die Kräfte besser verteilen. Der Testwagen ist konventionell bereift.
Bild: Christian Bittmann
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Reling und Schutzstäbe für das Dach waren bei Ford aufpreispflichtig – wie bei allen Kombis in diesem Vergleich.
Bild: Christian Bittmann
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Bei umgelegter Rückbank beinahe zwei Meter Liege- und Ladelänge: Hier kann man übernachten, nicht zuletzt weil die Ford-Ingenieure die Radhäuser extrem klein hielten und so im wichtigsten Teil des Kofferraums beinahe 1,50 Meter Breite übrig ließen.
Bild: Christian Bittmann
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Sechs Zylinder schon bei 2,0- und 2,3-Liter-Motoren machten den Granada zur Alternative in der oberen Mittelklasse.
Bild: Christian Bittmann
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O-Ton Ford zur Premiere: "In dem neuen Ford spiegeln sich die umwälzenden Veränderungen wider, die in den letzten Jahren im Reiseverkehr in Europa stattgefunden haben." Von den Sechszylindern heißt es, sie gäben dem Fahrer das "Gefühl, dass sie mit ihm durch dick und dünn gehen würden."
Bild: Christian Bittmann
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Der Ford ist dank Sechszylinder entspannter motorisiert und immer einen Wimpernschlag schneller als die anderen. Dafür gibt's Zugeständnisse in der Einrichtung: Qualitativ ist der Ford vor allem im Vergleich mit Volvo und Mercedes eine Enttäuschung.
Bild: Christian Bittmann
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Die Cockpit-Anzeigen sind gut, die Schalter nicht: Licht an per Lenksäulenhebel, Heizungsschieber ab 1982 für den Beifahrer schlecht zugänglich hinterm Lenkrad. Dürre und teilweise unpraktisch platzierte Schalter, billige Oberflächen und konturlose Sitze sind der Kompromiss.
Bild: Christian Bittmann
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Und hier das Kontrastprogramm: Zwar nur 109 PS aus vier Töpfen, aber vom unvergleichlichen Chrom-Gesicht der Mercedes-123er-Baureihe eingerahmt.
Bild: Christian Bittmann
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Mit knapp 2,7 Millionen gebauten Autos ist die Baureihe 123 je nach Zählweise bis heute die ganz knapp meist- oder zweit-meistverkaufte der Marke, doppelt so erfolgreich wie der Peugeot (1,35 Millionen) und auch der Ford (1,65 Millionen).
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Qualität und frühe Wertschätzung für Mercedes' erste Kombi-Baureihe haben dazu geführt, dass heute noch viele Fahrzeuge existieren. Erschwinglich und zahlreich im Angebot sind die beiden kleinen Vergaser-Benziner 230 T (bis 1980) und 200 T.
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Gefragter und teurer ist der 230 TE. Hohe Aufschläge werden für das Sechszylinder- Topmodell 280 TE verlangt. Fast günstig sind die nur 72 PS starken Basisdiesel 240 TD. Im guten Zustand ist so ein Stück Schwabenstahl schon über 15.000 Euro wert, ein fahrbereites Exemplar mit Altersflecken gibt es ab 4200 Euro.
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Die geteilt umklappbare Rücksitzbank kostete auch im Mercedes Aufpreis. Hinten sitzen die Passagiere deutlich beengter als in Peugeot und Ford. Die aus dem /8 übernommenen Federkern-Sitze verloren in der Baureihe 123 ab 1979 die seitlich hochgezogenen Kopfstützen (Hasenohren genannt) und wurden 1982 für mehr Beinfreiheit hinten an der Rückenlehne ausgeformt.
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Die Dämpfer der Heckklappe versteckte Mercedes im Dach, damit sie das Bild nicht stören. Im Kofferraum nervt allerdings das aufrecht platzierte Reserverad (vorne links). Mit 1,78 Meter Tiefe ist der T nicht der längste Kombi.
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Selbst der Kofferraum des 450 SEL 6.9 war weniger liebevoll gestaltet als der des T-Modells. Davon zeugen Details wie der metallene Drehgriff für die Verriegelung des Bodenfachs, der Türöffner in der Heckklappe (Foto) ...
Bild: Christian Bittmann
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... und der hochwertige Verriegelungsknopf vor dem Heckfenster.
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Heckwischer sind in der Logik des für Limousinen ersonnenen Kombi-Lenksäulenhebels nicht vorgesehen. Tasten auf der Mittelkonsole lösten das Problem, anfangs rechts, später fahrerseitig.
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Im September 1982 rüstete Mercedes das Cockpit bei allen Versionen einheitlich mit viel Holz auf. Der defensiv ausgelegte Automatik (gegen Aufpreis) schaltet früh hoch und weigert sich schon bei niedriger Geschwindigkeit, noch einen Kickdown zu akzeptieren. 18 Sekunden dauert der Sprint von 0 auf 100 km/h, damit ist der Schwabe hier deutlich das Schlusslicht.
Bild: Christian Bittmann
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Bis 1980 war als vierzylindriger Benziner beim T-Modell nur der alte 230er namens M 115 erhältlich. Eine bessere Wahl, vor allem im Hinblick auf Kraftentfaltung und Wirtschaftlichkeit, sind die späteren M-102-Triebwerke mit Querstromkopf, angeboten als Vergaserversion 200 T mit zwei Litern und 109 PS (wie hier getestet) sowie als 136 PS starker 2,3-Liter-Einspritzer 230 TE.
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Das Kombiheck hatte Paul Bracq ursprünglich für den /8 entworfen; doch der blieb immer Limousine bzw. Coupé. Nach Bracqs Wechsel zu BMW landete es am Nachfolger 123.
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Dass Mercedes nicht mehr alles liefern kann, hat sich inzwischen herumgesprochen. Technikteile sind verfügbar, allerdings oft teuer. Preisbeispiele: Bremsscheibe vorn 127 Euro/Stück, Querlenker 512 Euro/Stück.
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Keiner nutzte die Kombi-Form so konsequent wie Volvo. Die 200er-Reihe wurde im Sommer 1974 vorgestellt wurde, war im Wesentlichen aber nur eine Weiterentwicklung der acht Jahre alten 100er-Reihe mit längerem Bug, größeren Leuchten und modernisiertem Innenraum. Sie wurde mit Modifikationen bis 1993 (!) gebaut.
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Er erinnert an einen kleinen Lkw: Aufrecht öffnen die Türen, aufrecht thront der Fahrer hinter dem kastigen Armaturenbrett. Gemessen an der früheren Verbreitung und ihrem Ruf sind Kombis der 200er-Reihe heute relativ selten geworden. Vielen (durchaus auch gepflegten) Gebrauchtwagen mit sehr hohen Laufleistungen stehen einige Sammlerautos in Topzustand zu hohen Preisen gegenüber.
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Die Sammler-Exemplare können 12.000 Euro und mehr kosten. Wer einen im Zustand 3 kauft, also abgenutzt aber fahrbereit, zahlt ab 4200 Euro. Ersatzteile sind bei Volvo kaum noch zu kriegen, aber freie Händler sind in die Lücke gesprungen. Knapp werden Alufelgen und Teile der Innenausstattung.
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Der Volvo spart sich zwar das Untersteuern, patzt aber ausgerechnet im Elchtest mit seiner plötzlich versetzenden hinteren Starrachse, während er ansonsten vor allem wegen seiner geringeren Breite und seiner Übersichtlichkeit gut in der Hand liegt.
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Außen liegende Scharniere sparen Ladehöhe.
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Volvos B230F-Motor trug wesentlich zum Ruf der Unzerstörbarkeit der 200er-Reihe bei.
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Relativ schmaler Kofferraum, aber bis hinten hoch. Hinter den seitlichen Teppichen lauert oft Rost.
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Volvo-Fahrer sitzen aufrecht hinter der steilen Scheibe. Alle vier Kombis sind übersichtlich, aber keiner ist übersichtlicher als der Volvo.
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Der 245 wirkt mit Veloursbezügen, solider Materialauswahl und hoher Gürtellinie richtig gemütlich und kommt sogar dem Mercedes nahe, dem er allerdings weniger ähnlich ist, als man zunächst vermuten könnte.
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Das Lenkrad mit Prallplatte steht steil vor der Brust, und wenn Volvo je das Versprechen eingelöst hat, dass alle Bedienelemente auch von einem Fahrer mit Fäustlingen bedient werden können, dann hier mit diesen massiven Heizungsreglern, Kippschaltern und Spiegel-Verstellhebeln.
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Der Peugeot 505 SX hat einen Vierzylinder mit 115 PS, der über eine Fünfgang-Handschaltung die Hinterräder antreibt. Er ist in Deutschland praktisch nicht mehr anzutreffen. Wer ein auffälliges Auto sucht, ist bei ihm dennoch falsch. Der Franzose hat ...
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... dafür andere Qualitäten, nämlich neben hohem Nutzwert vor allem ein geradezu modernes Fahrverhalten, das ihn nach wie vor zum zuverlässigen Alltagsbegleiter macht. Die weit in der Mitte montierte Dachreling zeigt, wie breit der Peugeot ist. Ebenfalls auffällig: der hohe Aufbau.
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An die 4,90 Meter Gesamtlänge des Peugeot reicht keiner heran; seine 2,90 Meter Radstand übertrafen sogar Mercedes' S-Klasse W 116. Entsprechend gigantisch ist die Ladelänge.
Bild: Christian Bittmann
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Die Fondpassagiere haben auf der hoch angebrachten Bank den meisten Platz und die beste Übersicht. Im Familiale gäbe es dahinter sogar noch eine passable dritte Reihe.
Bild: Christian Bittmann
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Im Leerlauf ist der Zweiliter-Vierzylinder leiser als der Ford-V6 im Innenraum ebenso wie vorm Auto bei geöffneter Haube. Ab etwa 3500 Umdrehungen wird er dafür umso lauter.
Bild: Christian Bittmann
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Bis 1985 wirken 505 dank flacherer Armaturen vorn luftiger. Das klotzige Facelift-Brett hat dafür sogar ein Extrafach für Münzen. Das Radio liegt aber in beiden Varianten viel zu tief.
Bild: Christian Bittmann
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Der Peugeot hat noch eine Besonderheit: Um Platz auf der Ladefläche zu sparen, verzichtete der Hersteller auf die Schräglenker-Hinterachse und baute eine platzsparende Starrachse ein. Damit wird der SX im Grenzbereich weniger brav, bleibt aber so agil wie die Limousine.
Bild: Christian Bittmann
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Fazit: Der Mercedes ist – typisch schwäbisch – dem Puls der Zeit eine Wagenlänge hinterher, dafür aber von überragender Qualität. Der Peugeot fährt in seiner eigenen Klasse, der Ford trumpft vor allem mit seiner Motorleistung auf. Am Volvo begeistert vor allem seine urige Atmosphäre. Hier kommen weitere Kombi-Klassiker.