Ladezeiten von E-Autos
So schnell laden Elektroautos wirklich
—
Laden ist bei E-Autos nicht gleich laden. Damit die Akkus ruck, zuck wieder voll werden, muss alles zusammenpassen. So schlagen sich Tesla und die deutschen Hersteller.
US-Elektroautobauer Tesla hat unlängst die dritte Generation seiner Supercharger vorgestellt. Die pumpen Strom mit einer Ladeleistung von 250 kW in die Akkus und können so die Standzeit um bis zu 50 Prozent verkürzen. Ionity indes hat sogar Schnellladesäulen mit bis zu 350 kW im Programm. Doch neben 14.500 Ladepunkten weltweit haben die Kalifornier von Tesla noch ein weiteres Geschwindigkeits-As im Ärmel: ihre ausgeklügelte Software, die sich vor allem in der Reichweite niederschlägt. Aber für ein schnelles Füllen der Batterien sind nicht nur die Säulen, sondern auch das Batteriemanagement des Elektroautos entscheidend. Und da rühmt sich Audi, eine besonders ausgeklügelte Steuerungssoftware zu haben, mit der sich die Ladekurve lange auf einem hohen Niveau hält. Die 95-kWh-Batterie des Audi e-tron 55 quattro ist an einer 150-kW-Ladesäule in 30 Minuten zu 80 Prozent gefüllt. Bis zur vollständigen Befüllung des Akkus vergehen rund 45 Minuten. Immer noch ein sehr guter Wert, da gerade die letzten 20 Prozent wegen der Zellchemie der Batterie länger dauern. Ab etwa 80 Prozent Ladung steigt die Spannung nicht mehr an. Gleichzeitig nimmt die Stromstärke, mit der geladen wird, kontinuierlich ab.
Belegung der Ladesäulen spielt eine Rolle

Tesla gilt mit seinen Superchargern als das Nonplusultra in Sachen schnelles Aufladen.
So schnell laden ID.3, Corsa-e und Co

Der Opel Corsa-e braucht eine halbe Stunde für 80 Prozent Power im 50-kWh-Akku.
Wallbox bereitet Strom mundgerecht auf

Ohne Schnelllader ist fürs zügige Befüllen des Akkus im Hausgebrauch eine Wallbox dringend zu empfehlen.
Hoher Aufpreis für dreiphasiges Ladekabel
Und warum legt man den Onboardlader nicht dreiphasig aus und erhöht so die maximale Ladegeschwindigkeit auf 22 kW (die weiteren Leistungsstufen sind 3,6/7,2/11 kW)? Wegen der Kosten. Ein einphasiger Onboardlader ist deutlich billiger als die dreiphasige Variante. Deswegen kostet beim Opel Corsa-e ein dreiphasiges Ladekabel 720 Euro Aufpreis. Übrigens: Das Laden eines Tesla Model S mit einem 100-kWh-Akku würde an einer Haushaltssteckdose mit 2,3 kW (10A, 230V) etwa 43 Stunden in Anspruch nehmen.
Service-Links