Mercedes-Modellhistorie: Alle C-Klassen im Überblick, Generationen, Geschichte
Vom 190er zum W 206 – die Evolution der Mercedes C-Klasse
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Erfolgsmodell Mercedes C-Klasse: Vom 190er entwickelte sich die Benz-Limousine zum hochmodernen Technologieträger. Generationen-Überblick!
Bild: AUTO BILD / Christian Goes
Solidität, Zuverlässigkeit und ein hohes Maß an Sicherheit zeichnen die Mercedes C-Klasse aus. Wenn auch nicht immer problemfrei – manches Modell neigte zum Rosten –, kann die C-Klasse auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Mehr als 10,5 Millionen Fahrzeugewurden seit 1982 gebaut. Die C-Klasse hat sich zu einem der volumenstärksten Modelle mit Stern entwickelt. In Bremen, Südafrika und China wird für Kunden weltweit produziert. Hier sind die wichtigsten Faktenzur Evolution der C-Klasse.
Mercedes 190 (W 201): C-Klasse-Story startet mit dem Baby-Benz
Für Mercedes beginnt die Geschichte der C-Klasse mit dem Baby-Benz 190 W 201. Eine Legende auf Rädern!
Bild: Ronald Sassen / AUTO BILD
Die ersten Anfänge von kompakten Fahrzeugen datieren die Stuttgarter auf die Gründungszeit der Marke. Dazu ist bekannt, dass es ein erster kleiner Daimler zu Zeiten des Ponton-Benz nur in den Prototypstatus schaffte. Die Geschichte der C-Klasse beginnt so richtig mit dem 190 (W 201). Als der von potenziellen US-Kunden "Baby-Benz" getaufte, intern als kompakt bezeichnete Mercedes 1982 auf den Markt kam, läutete er eine neue Zeitrechnung in Stuttgart-Untertürkheim ein. Er war weniger Barock als seine bis dato gebauten Markengeschwister, leichter, verbrauchsgünstiger und überzeugte die Tester mit seinem Fahrwerk mit Raumlenker-Hinterachse.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Der Ruf der Unzerstörbarkeit, heiße Sportgeräte wie der 190 E 2.3-16, die EVO-Ausbaustufen und nicht zuletzt Motorsporterfolge verliehen dem 190er den Status einer Legende. Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Denn die Platzverhältnisse im kleinen Mercedes sind weder was für besonders große noch für kräftig gebaute Menschen.
Mercedes C-Klasse (W 202): die erste C-Klasse, die auch so hieß
Mit der Baureihe W 202 kam der Name C-Klasse. Als AMG hatte dieses C bis zu 347 PS unter der Haube.
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
1993 kam die Baureihe W 202 und damit auch offiziell der Name Mercedes C-Klasse. Die neue Nomenklatur leitete sich von der S-Klasse ab, die bereits seit 1972 so hieß. Der W 202 bot mehr Platz und war zudem komfortabler als der Vorgänger. Die drei Ziffern hinter dem C gaben den Hubraum des jeweiligen Modells an. Die Ausstattungslinien hießen Classic, Esprit, Elegance und Sport. Dazu kam ein AMG-Stylingpaket. 1995 sorgte der 193 PS starke C 230 Kompressor für Aufsehen, denn zum ersten Mal nach 50 Jahren stattete Mercedes wieder einen Serien-Pkw mit Roots-Gebläse aus. 1996 legte Mercedes mit dem T-Modell einen Kombi nach. 1997 kam mit dem C 220 CDI der erste Mercedes-Pkw mit Commonrail-Direkteinspritzer auf den Markt. Die Topmodelle der Baureihe waren der C 36 AMG (280 PS), C 43 AMG (306 PS) und der C 55 AMG (367 PS). Als großer Feind des W 202 entpuppte sich der Rost.
Mercedes C-Klasse (W 203): vier Augen für die C-Klasse
Das Sportcoupé der C-Klasse-Generation W 203 war so beliebt, das es als CLC-Klasse (Bild) bis 2010 lief.
Bild: Thomas Ruddies
Im Jahr 2000 ging die C-Klasse-Baureihe W 203 an den Start. Auffälligstes optisches Merkmal dieser Generation war ihr markantes Gesicht mit den vier Scheinwerfer-Augen. Erstmals gab es die C-Klasse jetzt in drei Karosserieversionen: Limousine, Kombi und Coupé. Das kompakte Mercedes-Coupé war so beliebt, dass es nach einer umfassenden Überarbeitung als CLC-Klasse bis 2010 gebaut wurde, obwohl 2007 der Generationswechsel zur C-Klasse W 204 erfolgt war. Die C-Klasse W 203 zeigte sich als typischer Mercedes und füllte die Rolle des Technologieträgers in dieser Fahrzeugklasse mit Leben. Sie führte unter anderem Windowbags, ein Multifunktionslenkrad und ein Zentraldisplay in ihr Marktsegment ein. Neu waren zudem die Dreilenker-Vorderachse und ein leicht wechselbares Frontmodul mit Crashboxen aus hochfestem Stahl.
2005 folgte der erste V6 mit vierfacher Nockenwellenverstellung in drei unterschiedlichen Leistungsvarianten. Selbstverständlich toppte Mercedes auch diese Generation C-Klasse mit AMG-Versionen. Die stärkste, der C 55 AMG, leistete mächtige 367 PS. Doch auch diese C-Klasse war rostanfällig, vor allem frühe Exemplare, die vor der Modellpflege gebaut wurden. Davon hatten einige zusätzlich Elektronikprobleme.
Mercedes C-Klasse (W 204): Rückkehr zum markanten Aussehen
Highlight der Baureihe W 204 ist für die AUTO BILD-Redaktion dieser weiße C 180 Kompressor.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Mit der Premiere der C-Klasse W 204 2007 kehrte Mercedes zu straffen Linien sowie Ecken und Kanten im Blech zurück. Zum ersten Mal hatte der Kunde die Wahl zwischen zwei Gesichtern. Als Avantgarde hatte die C-Klasse ihren Stern mitten im Kühlergrill und sollte so sportlich rüberkommen. Die Versionen Elegance und Classic trugen den Stern traditionell auf der Haube und standen laut Hersteller für Komfort und Eleganz. 2008 erschien im C 350 CGI BlueEfficiency der weltweit erste Benzinmotor mit strahlgeführter Direkteinspritzung. Die vermutlich krasseste C-Klasse aller Zeiten kam 2011 auf den Markt: das 517 PS starke und genau genommen speziell für die Rennstrecke ausgelegte C 63 AMG Black Series-Coupé. Doch auch Limousine und Kombi dieser Generation konnten auftrumpfen. Beide gab es als C 63 AMG PP Edition 507 mit 507 PS. Übrigens: Ein weißer C 180 Kompressor (W 204) in der Buchhalterausstattung begleitet die Redaktion als Dauertestauto seit inzwischen mehr als 500.000 Kilometern und hat sich bisher keine ernsthaften Schwächen geleistet (s. Video oben). Neben seiner klaglosen Zuverlässigkeit erinnert der Wagen daran, wie wenig an Technik-Schnickschnack man braucht, um entspannt am Ziel anzukommen.
Mercedes C-Klasse (W 205): riesige Auswahl an Varianten
Die C-Klasse der Baureihe W 205 glänzte mit einer kaum überschaubaren Vielfalt an Modell-Versionen.
Bild: Roman Raetzke / AUTO BILD
Mit der Baureihe W 205 (ab 2014) setzte schließlich die große Variantenvielfalt der C-Klasse ein. Zur Limousine kamen in kurzer Zeit eine Limousine mit langem Radstand, das T-Modell und schließlich Cabrio und Coupé. Zum Motorenspektrum mit Leistung zwischen 116 und 510 PS gehörten auch mehrere Hybrid- und Plug-in-Versionen. Durch den Einsatz von hochfesten Stählen und Aluminiumprofilen konnte Daimler im Vergleich zu reiner Stahlblechbauweise 50 Kilogramm an Gewicht sparen. Nebenprodukt war eine bemerkenswerte Steifigkeitder Karosserie. Das Luftfederfahrwerk Airmatic war zum ersten Mal in dieser Fahrzeugklasse zu haben. Die Modellpflege 2018 brachte unter anderem Multibeam-LED-Leuchten mit Ultra-Range-Fernlicht und Intelligent Light System. Im Dauertest bei AUTO BILD zeigte eine C-Klasse der Baureihe W 205 genauso ihre Stärken wie viele Exemplare beim TÜV. Da bekam der Daimler nämlich richtig gute Noten. Kritik der Eigner zielte auf Details. So störten sich einige Besitzer etwa an auf der Autobahn deutlich vernehmbaren Windgeräuschen. 2021 geht nun die jüngste Generation der C-Klasse (W 206) an den Start.