Seat Ibiza (2017): Ausstattung, Preis, Test, FR, Diesel
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Seat stellt den neuen Ibiza auf die Plattform des VW Polo. Neben neuen Motoren erhält der kleine Spanier auch ein digitales Cockpit. Plus: Fahrbericht!
Die fünfte Generation des Ibiza verliert in der Länge zwei Millimeter, knackt aber mit 4,06 Metern immer noch die magische Kleinwagenmarke von vier Metern. Auch bei der Höhe reduzieren die Entwickler, wenn auch nur marginal: minus ein Millimeter. Geht Seat bei den Abmessungen also gegen den Trend und verkleinert?
Video: Seat Ibiza (2017)
Der Vergleich alt gegen neu

Laut Seat soll die Ladekante etwas tiefer sein. In den Kofferraum passen jetzt 355 Liter (Polo: 280 Liter).
Seit Sommer 2017 ist die neue Generation des Seat Ibiza auf dem Markt. Bislang gab es den kleinen Spanier nur mit Benzinmotoren – jetzt legt Seat einen 1,6-Liter-Diesel in drei Leistungsstufen nach. Los geht es mit 80 PS. Zumindest beim Drehmoment macht der kleine Diesel einen nicht mehr ganz so schwachbrüstigen Eindruck: Mit 230 Nm, die ab 1400 Umdrehungen anliegen, schafft er gerade mal 20 Nm weniger als seine beiden Brüder. Der Spurt von 0 auf 100 km/h ist dennoch erst in etwas behäbigen 13,3 Sekunden absolviert, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 172 km/h. Den Verbrauch gibt Seat mit 3,8 Litern auf 100 Kilometer an – nicht weniger als die zwei stärkeren Versionen. Der kraftvollste Motor des Diesel-Trios liefert 115 PS und ein maximales Drehmoment von 250 Nm ab 1500 U/min. Das reicht für einen Spurt von 0 auf 100 km/h in zehn Sekunden und für eine Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h. Er kommt auf einen Durchschnittsverbrauch von 3,9 Liter auf 100 Kilometer.
Die beste Wahl bei den drei Selbstzündern ist der mit der mittleren Leistungsentfaltung: 95 PS haben mit dem 1253 Kilogramm schweren Ibiza ein leichtes Spiel. Und das maximale Drehmoment liegt mit 250 Nm exakt auf dem Niveau des 115-PS-Modells. Die Spurtfähigkeit von 0 auf 100 km/h in elf Sekunden reicht im Alltag durchweg aus. Schaltet man in den Sportmodus, dann sind Überholvorgänge und innerstädtische Spurts erst recht kein Problem. Der Motor hängt willig am Gas, die Beschleunigung ist gleichmäßig, der Geräuschpegel durchaus zurückhaltend – auch wenn man den Diesel deutlich heraushört. Mit 3,8 Litern Diesel auf 100 Kilometer liegt der 95-PS-Diesel gleichauf mit der 115-PS-Version. Real muss man je nach Fahrweise mindestens einen Liter draufschlagen. Vorerst wird der Ibiza Diesel nur mit Handschaltung ausgeliefert, ein DSG-Getriebe (1500 Euro Aufpreis) ist für Ende Januar eingeplant. Aber die manuelle Schaltung mit fünf Gängen (sechs beim 115-PS-Modell),passt schon ganz gut. Die Stufen lassen sich präzise einlegen, die Schaltwege sind kurz, nur ganz gelegentlich und bei hektischem Schalten hakelt es etwas.
Benziner: Mit 150 PS ist der Ibiza schnell unterwegs

Der Testwagen ist mit dem neuen 1,5-Liter-TSI mit 150 PS und dem FR-Paket samt Sportfahrwerk, Verstelldämpfern und 18-Zoll-Gummis.
Lenkung? Sehr feinfühliges Einlenken, geringe Haltekräfte, saubere Rückmeldung ohne Filter und Weichzeichner, ordentlicher Wendekreis, selbst in feuchten Zweite-Gang-Ecken kaum Antriebseinflüsse. Bremse? Eine ganze Klasse besser als beim Vorgänger, vom Ansprechverhalten über die Dosierbarkeit bis zur beruhigend nachhaltigen Verzögerung. Fahrwerk? Okay, kurze Querfugen kann er nicht, aber selbst auf dem Flickwerk-Geläuf rund um Barcelona behält der neue Ibiza stets die Fassung. Ein- und Ausfedern ist ein kontinuierlicher Bewegungsablauf, lange Wellen werden geschluckt oder weggedrückt, Schlaglöcher verlieren ihren Schrecken. Die Regelsysteme greifen ungewöhnlich sanft ein, ohne sich dabei in vorauseilendem Gehorsam hervortun zu wollen.
Der Ibiza ist in vielen Disziplinen mindestens so gut oder sogar besser als der Leon. Immer wieder beeindrucken die Grundgeschmeidigkeit, die dezenten Aufbaubewegungen, die geringe Querneigung in schnellen Kurven, der beim Anbremsen und Einlenken stoisch ruhige Vorderwagen. Der Grip ist selbst bei Nässe phänomenal, das Eigenlenkverhalten bleibt bis in den Regelbereich neutral. Man lernt entsprechend rasch, Vertrauen zu fassen, die Lenkung früh aufzumachen und entsprechend früher Gas zu geben. Erst mit deaktiviertem ESP ist Schaulaufen angesagt. Da wird auf Wunsch jede S-Kurve im Ausfallschritt durchmessen, jeder erwachsene Kreisverkehr zum öffentlichen Skidpad, jede Schotterpiste zur privaten Sonderprüfung. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber dieser Ibiza macht einfach kaum Fehler, zeigt kaum Schwächen.
Neben dem Seat Leon, dem Ateca und Arona, erhält auch der Ibiza das 10,25-Zoll große "Digital Cockpit" optional. Im Konfigurator angekreuzt, ersetzt es das ansonsten analoge Kombiinstrument des spanischen SUV. Das im VW-Konzern schon länger bekannte Display wurde optisch an die Marke Seat angepasst und umfasst drei unterschiedliche Anzeigenstile (Classic, Digital und Dynamic). Je nach gewählter Ansicht werden verschiedene Informationen in den 1280x480 Pixel auflösenden Monitor gespielt. Wichtige Fahrdaten, wie der Spritverbrauch, die gefahrene Strecke oder die verbleibende Reichweite, lassen sich aber in jedem Stil einblenden. Gesteuert wird das System über das Multifunktionslenkrad. Einen Preis nennt Seat noch nicht, im Leon kostet das Display aber 430 Euro Aufpreis. Ab wann es bestellbar ist, geben die Spanier noch bekannt.
Den Ibiza bietet Seat in vier Ausstattungsvarianten an: Reference, Style, FR und XCellence. Das sportlich angehauchte FR-Paket beinhaltet Stoßfänger mit größeren Lufteinlässen und eine sportiv designte Heckschürze, sowie ein Black Pack mit geschwärzten Chromleisten. Dazu gibt es ein Sportfahrwerk mit zwei Dämpferkennlinien (Normal und Sport). Einstellbare Dämpfer hat auch das XCellence-Paket, dann aber mit einer komfortableren Abstimmung. Optional stehen Voll-LED-Scheinwerfer, Stauassistent, Abstandsregeltempomat in der Aufpreisliste.

Dreifach vernetzt: Das Infotainment beherrscht Apple Carplay, Android Auto und Mirror Link.
Die Motorenpalette für den Seat Ibiza ist vorerst komplett. Die Spanier bieten den Kleinwagen in neun verschiedenen Leistungsstufen an. Die aktuellen Einstiegspreise:
• 1.0 MPI 55 kW (65 PS); 5-Gang-Handschaltung
• 1.0 MPI 55 kW (65 PS); 5-Gang-Handschaltung
ab 12.490 Euro (Basisausstattung)
• 1.0 MPI 55 kW (75 PS); 5-Gang-Handschaltung
ab 14.240 Euro (Ausstattungslinie Reference)
ab 16.190 Euro (Ausstattungslinie Style)
ab 17.790 Euro (Ausstattungslinie Xcellence)
• 1.0 EcoTSI 70 kW (95 PS); 5-Gang-Handschaltung
ab 15.240 Euro (Ausstattungslinie Reference)
ab 17.190 Euro (Ausstattungslinie Style)
ab 18.790 Euro (Ausstattungslinien Xcellence und FR)
• 1.0 EcoTSI 85 kW (115 PS); 6-Gang-Handschaltung
ab 18.090 Euro (Ausstattungslinie Style)
ab 19.690 Euro (Ausstattungslinien Xcellence und FR)
• 1.0 EcoTSI 85 kW (115 PS); DSG
• 1.0 EcoTSI 85 kW (115 PS); DSG
ab 19.590 Euro (Ausstattungslinie Style)
ab 21.190 Euro (Ausstattungslinie Xcellence)
ab 21.270 Euro (Ausstattungslinie FR)
• 1.0 TGI 66 kW (90 PS); 5-Gang-Handschaltung
ab 17.270 Euro (Ausstattungslinie Reference)
• 1.0 TGI 66 kW (90 PS); 5-Gang-Handschaltung
ab 17.270 Euro (Ausstattungslinie Reference)
ab 18.720 Euro (Ausstattungslinie Style)
ab 20.320 Euro (Ausstattungslinie Xcellence und FR)
• 1.5 TSI 110 kW (150 PS); 6-Gang-Handschaltung
ab 21.090 Euro (Ausstattungslinie FR)
• 1.6 TDI 59 kW (80 PS); 5-Gang-Handschaltung
ab 17.635 Euro (Ausstattungslinie Reference)
ab 19.465 Euro (Ausstattungslinie Style)
ab 21.065 Euro (Ausstattungslinie Xcellence)
• 1.6 TDI 70 kW (95 PS); 5-Gang-Handschaltung
ab 19.990 Euro (Ausstattungslinie Style)
ab 21.590 Euro (Ausstattungslinien Xcellene und FR)
• 1.6 TDI 85 kW (115 PS); 6-Gang-Handschaltung
ab 20.890 Euro (Ausstattungslinie Style)
ab 22.490 Euro (Ausstattungslinien Xcellence und FR)
Für alle Motoren bis 95 PS ist eine Fünfgang-Handschaltung Standard. Oberhalb der 95-PS-Grenze kommt ein manuelles Getriebe mit sechs Schaltgassen zum Einsatz. Auf Wunsch bietet Seat auch ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe an.

Das vorherige Modell des Ibiza (Typ 6J) wurde ab 2008 gebaut und zweimal geliftet.
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