THG-Quote: verkaufen, Anbieter, Vergleich, Steuern
THG-Quote: Das sind die 50 Anbieter mit der höchsten Prämie

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Dank THG-Quote können E-Auto-Besitzer auch 2023 Geld verdienen: Einige Hundert Euro Prämie gibt's fürs Vermarkten der Quote. Hier ein Überblick über gut 50 Prämienanbieter. Wer bietet am meisten?
Bild: AUTO BILD Montage
Ford Mustang Mach-E / Tom Salt
Inhaltsverzeichnis
Die THG-Prämie war bislang eine lukrative Möglichkeit zum Geldverdienen für alle Besitzer von Elektroautos. Weil das E-Auto kein Abgas ausstößt, also lokal emissionsfrei unterwegs ist, können E-Mobilisten die THG-Quote verkaufen. Das brachte zuletzt mehrere Hundert Euro im Jahr ein! Auch 2023 gibt es die THG-Prämie für alle Besitzer eines Elektroautos, aber sie wird etwas niedriger ausfallen. Dahinter steckt keine Mogelei, sondern die aktuelle Entwicklung: Der Anteil an Strom aus fossilen Energiequellen an der gesamten Strommenge (dem sogenannten Strommix) ist aktuell höher als im Jahr zuvor.
AUTO BILD erklärt, was es mit der Quote auf sich hat, wie der Verkauf über CO2-Zertifikate funktioniert und wie hoch die Prämien von 50 ausgesuchten Anbietern sind.
Inzwischen (Stand: 5. März 2023) wurden die 2023er-Prämien vielerorts noch weiter gekürzt. Und auch andere Beträge, z.B. die Freundschaftswerbung, ist vielen Anbietern nicht mehr so viel wert wie im Vorjahr! Während beispielsweise der Anbieter Emobia im Vorjahr noch 340 Euro zahlte, belief sich die Prognose Anfang 2023 auf 240 Euro – jetzt sind es bloß noch 195 Euro. Beim Mitbewerber THG-Experten sollen es bis zu 425 Euro sein, nach 480 Euro im Jahr 2022.
Wer es bislang versäumt hat, für E-Auto, Elektroroller oder -motorrads für 2022 die THG-Prämie zu beantragen, kommt jetzt zu spät: Nur bis 28. Februar 2023 konnte man sich die Prämie sichern. Für 2023 ist das Anmelden das ganze Jahr über möglich.
Mit der Treibhausgasminderungsquote (kurz THG-Quote) will der Gesetzgeber die Emission schädlicher Gase im Straßenverkehr reduzieren. So müssen Mineralölfirmen CO2 einsparen, indem sie eine Quote an emissionsarmen Kraftstoffen auf den Markt bringen.
Ihren eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten Fahrer von Elektroautos. Deshalb können sie die CO2-Einsparung ihrer Autos zertifizieren und an die quotenpflichtigen Firmen verkaufen. Das lohnt sich, auch wenn aufgrund des großen Andrangs manchmal etwas Geduld gefragt ist.
Übersicht: So viel zahlen diese THG-Quoten-Anbieter
Anbieter
Maximale Auszahlung
Auszahlungsmodelle und Boni
Provision des Vermittlers
THG-Experten.de
Insta Drive
emobility.energy
Carsync
Green Income
Quotando
geld-für-eAuto
Elektrovorteil.de
THG Börse
Wirkaufendeinzertifikat
Klima-Quote.de
2Ocean.de
wirkaufendeinethg.de
Sixt Neuwagen
Majorel (über majgreen.de)
yippie
Carbonify
HUK
ADAC
Juicify
Polarstern
The Quota House
E.ON
Energiehoch3
Lowago
Energy Market Solutions
Enercity
Maingau Energie
Stromfahrer
EnBW
E-Bonus
eco2wo
emobia
GP Joule Connect
The Mobility House
Sauber Energie
SENEC
Teamstrom
Online Fuels
M3E
Mygreencashback
OneGreen
Quotlix
Fairnergy
CO2.auto
udo
Smartificate
eAutoCash
Elli
thinkmobility.green
N-ERGIE
(Energieversorger in Franken)
Seit Anfang 2022 läuft dieser Emissionshandel. Seitdem kann jeder E-Auto-Besitzer seine Zertifikate auf dem freien Markt verkaufen. In der Praxis läuft das nicht individuell, sondern über Vermittler, die jeweils 500 Autos gebündelt beim Umweltbundesamt anmelden, die Prämie kassieren und dann an den bei ihnen registrierten Kunden verteilen. Die Anbieter kassieren für ihren Service zwar eine Provision, können aber viele Zertifikate bündeln und sich und ihre Kunden in eine bessere Verhandlungsposition bringen.

Bei den meisten THG-Vermarktern muss der Kfz-Schein hochgeladen und die Bankverbindung angegeben werden.
Bild: Werk
Für den einzelnen E-Mobilisten ist zum Kassieren der Prämie nicht viel zu tun: einfach sich beim THG-Quoten-Vermarkter der Wahl registrieren, den Fahrzeugschein hochladen und die Bankdaten angeben. Den Rest übernehmen die Quoten-Vermittler.
Vorsicht: Bei manchen Anbietern ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob es sich um einen Bestpreis oder Festpreis handelt. Und: Die Vermittler, die in der Tabelle die höchstmöglichen Beträge in Aussicht stellen, sind nicht automatisch die besten! Die Tabelle erhebt angesichts eines sehr beweglichen Marktes keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Mitunter wird in den häufigen Fragen (FAQ) behauptet, der betreffende Anbieter zeichne sich dadurch aus, dass er dem Autofahrer die Beantragung beim Umweltbundesamt erspart. Das ist Unsinn und mithin unseriös: Einzelpersonen sind nicht zum Quotenhandel berechtigt.
Der Preis für eine Tonne CO2 kann zwischen 150 und 580 Euro liegen. Abzüglich der Provision des Vermittlers kommen 200 bis zu 480 Euro Ausschüttung pro Auto und Jahr beim E-Auto-Halter an. Im Jahr 2023 wird es, wie bereits erwähnt, geringfügig weniger sein.
Doch mittelfristig muss die Quote steigen, weil die gesetzliche Vorgabe zur CO2-Einsparung von Jahr zu Jahr weiter verschärft wird. Damit kann die Prämie nur steigen. Einige Vermittler erlauben nur noch die Anmeldung für 2023, während einige Kombipakete für beide Jahre anbieten.

Wer ein Elektroauto wie diesen Hyundai Kona besitzt, der kann mit dem eingesparten CO2 Geld verdienen.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Beim Festpreis garantiert der Vermittler einen Wert X, der sich aus einem durchschnittlichen Quotenverkaufspreis ergibt und nicht den Schwankungen am Markt unterliegt. Wer im Freundeskreis um zusätzliche Kunden wirbt, der bekommt vom Vermittler weitere Boni ausbezahlt. Beispielsweise 25 Euro pro weiterem E-Auto-Fahrer, der sich für die THG-Prämie registriert. Einige Anbieter appellieren an das soziale Gewissen der Elektrofahrer und bieten an, die ganze Prämie oder auch nur einen Teil davon gleich zu spenden.
Allerdings leisten nicht alle Vermittler gute Dienste. Die Stiftung Warentest hat zuletzt den Markt untersucht. Aussortiert wurden dabei einige Anbieter, die als unseriös gelten, weil sie mehr versprechen, als sie halten. Im Endergebnis erfüllten von 36 Anbietern nur 14 die formellen Kriterien und galten den Verbraucherschützern als "empfehlenswert".
Welche Kriterien waren der Stiftung Warentest wichtig? Unseriös sind zum Beispiel Anbieter, bei denen sich der Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Auch die Verweigerung eines garantierten Auszahlungsbetrages läuft für die Verbraucherschützer unter "Nepp", denn so kann es passieren, dass eine Agentur keinen Abnehmer für eines oder mehrere THG-Zertifikate findet und der Quoten-Inhaber leer ausgeht.
Bis Ende März 2022 durften Interessenten anfallende Steuern nicht vergessen. Die THG-Prämie war bis zu diesem Zeitpunkt ab einem bestimmten Betrag als Einnahme zu versteuern. Steuerprofis rieten dazu, ein eingehendes Gespräch mit dem Steuerberater zu führen oder zur steueroptimierten Prämie von 255 Euro zu greifen. Alles darüber hinaus war steuerpflichtig und konnte bestenfalls gespendet werden.
Dann teilten die Finanzbehörden von Rheinland-Pfalz am 21. März 2022 mit, dass die Einnahmen aus der THG-Prämie nach bundeseinheitlicher Verwaltungsauffassung komplett steuerfrei sind – für Privatpersonen, wohlgemerkt.
Bei Selbstständigen und im Fall von Dienstwagen und Firmenfahrzeugen sieht die Situation anders aus, denn die THG-Prämie ist eine steuerpflichtige Einnahme. Sie muss nach § 22 III EstG versteuert werden.
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