Vorstellung: Audi RS 3 wieder stärker als Mercedes-AMG A 45

 Audi RS 3 Sportback und Limousine bekommen den neuen Alu-Fünfzylinder-Turbo aus dem TT RS mit 400 PS. Damit ist der RS 3 wieder stärker als die Konkurrenz aus Affalterbach: A 45 und CLA 45 Shooting Brake leisten aktuell maximal 381 PS. Die Optik übernimmt der RS 3 Sportback von der Limousine. Die gezackten Scheinwerfer schauen nun ein wenig zorniger in die Welt, der Grill ist breiter und flacher – ergibt jenes Maß an Aggressivität, das sie bei Audi nun mögen. Da Audi die vordere Spur beim RS 3 um 20 Millimeter im Vergleich zum Serienmodell verbreitert hat, mussten auch die Radhäuser ordentlich wachsen. Die Front des A3-Topmodell ziert der Singleframegrill mit Wabenstruktur und dem quattro-Schriftzug. Am Heck gibt es einen angedeuteten Diffusor, den bekannten, ovalen RS-Doppelauspuff und eine kleine Spoilerlippe auf dem Heckdeckel. Ab August steht das Audi RS 3 Facelift in beiden Karosserievarianten beim Händler!
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Video: Quickshot Audi RS 3 Sportback Facelift (2017)

Erster Eindruck vom RS 3

Audi RS3 Sportback
Farbenfroh: Audi bietet den RS 3 auf Wunsch in zahlreichen Farben an.
Bild: Audi AG

Interieur: Wenig Änderungen im Vergleich zum Vorfacelift-Modell

Im Innenraum tut sich im Vergleich zum Vorfacelift-Modell des RS 3 wenig. Serienmäßig sind RS 3-Schriftzüge auf den Einstiegsleisten, ein Sportlenkrad und Sportsitze. Auf Wunsch sind stärker ausgeformte RS-Sportsitze erhältlich. Neu ist das Virtual Cockpit im RS 3.

Fahren: Der RS 3 fühlt sich nach Sportwagen an

Das können die doch nicht ernst meinen! Da kann AUTO BILD das erste Mal den neuen RS 3 fahren – und wo schickt uns Audi hin? In die Wüste! Staubige Straßen, an jeder Ecke droht ein Zusammenstoß mit einem freilaufenden Kamel, überall wimmelt es von grimmigen Polizisten – und ein Tempolimit von 120 km/h gibt es auch noch. Puh, es gäbe wahrlich bessere Gegenden auf dieser Welt als das Sultanat Oman für die erste Begegnung mit dem 400-PS-Kompakten. Let’s start the engine! Und schon zucken die Kamele verschreckt zusammen. Der Audi brüllt seine Potenz in die Welt, als gäbe es keine Diskussion um CO2-Werte und Elektromobilität. Fast schon obszön schön. Wählhebel auf D – und ab geht die Post.
Audi RS3 Limousine
100 km/h liegen nach nur 4,1 Sekunden an. Theoretisch sind bis zu 280 km/h möglich.
Bild: Audi AG
Wie schon der Vorgänger braucht auch der neue RS 3 eine kleine Gedenksekunde bis der große Turbolader genug Ladedruck aufgebaut und das Doppelkupplungsgetriebe sich sortiert hat. Dann aber schießt der Audi durch die Wüste, erreicht in 4,1 Sekunden Tempo 100. Und nur einen Wimpernschlag später ist der Spaß auch schon vorbei, wir haben das Tempolimit erreicht. Würden wir dürfen wie der Audi könnte, wäre erst bei 280 Kilometern in der Stunde Schluss. Viel spaßiger als geradeaus zu ballern, sind eh die zahlreichen Kurven des nahen Gebirges. Der Allradantrieb wurde neu abgestimmt, je schneller es ums Eck geht, desto heckbetonter wird die Kraft verteilt. Mit dem wenigen Grip der staubigen Straßen geht der RS 3 schon bei zivilen Geschwindigkeit herrlich quer, dank der präzisen Lenkung immer gut zu kontrollieren. Kaum zu glauben, dass dieses quirlige Spaßpaket auf dem kreuzbraven VW Golf basiert – er fühlt sich mehr nach Sportwagen an, als jeder Konkurrent von Mercedes oder BMW.

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Ausstattung: Gute Serienausstattung im RS 3 Facelift

Die Spur des RS 3 ist 20 Millimeter weiter als beim zivilen Bruder, dazu kommt eine Tieferlegung um 25 Millimeter. Ausgestellte Kotflügel schaffen Platz für die 19-Zöller, die es ab Werk serienmäßig gibt. Dahinter verbaut Audi an der Vorderachse Bremsen mit 370-Millimeter Durchmesser. Auf Wunsch gibt es sogar Keramikbremsen für den RS 3. Immer mit an Bord sind das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (S tronic) und der quattro-Antrieb. Sportsitze gehen ebenfalls aufs Haus, RS-Sportsitze kosten genau wie das Bang&Olufsen-Soundsystem extra.

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Connectivity: Virtual Cockpit aus dem A3

Audi RS3 Limousine
Das Virtual Cockpit gibt es erstmals im RS. Neu ist der RS-Screen mit mittigem Drehzahlmesser.
Bild: Audi AG
Neu im RS 3 ist das Virtual Cockpit, das es für den Sportback und die Limousine gibt. Der RS-Screen lässt den Drehzahlmesser in die Mitte wandern, umrahmt von Informationen zu Drehmoment, G-Kräften und Reifendruck. Außerdem hat Audi den Dreh-/Drückknopf zur Infotainment-Bedienung um ein Touchpad zum Zoomen und Schreiben erweitert. Connectivity-Gadgets wie Sprachsteuerung, Apple CarPlay und Android Auto, WLAN-Hotspot und Audi connect mit Google Earth und Street View sind ebenfalls für den RS 3 erhältlich und bereits aus dem A3 Facelift bekannt. Auch die Fahrerassistenzsysteme (Stau-, Notfall- und Querverkehrassistent) bietet Audi gegen Aufpreis für den normalen A3 an.

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Audi A3 Sportback Facelift  !!! SPERRFRIST 06. April 2016  00.00 Uhr !!!
Audi A3 Facelift  !!! SPERRFRIST 06. April 2016  00.00 Uhr !!!
Audi A3 Cabrio Facelift  !!! SPERRFRIST 06. April 2016  00.00 Uhr !!!
Kamera
Audi A3 Facelift (2016): Vorstellung

Motor: Alu-Fünfzylinder aus dem TT RS mit 400 PS

Der Motor des RS 3 Facelift ist kein Unbekannter. Hierbei handelt es sich um den 2,5-Liter-Turbo aus dem aktuellen Audi TT RS. Mit 400 PS und 480 Nm ist der Motor der stärkste Serien-Fünfzylinder der Welt. Im Vergleich zum Vorgänger hat der neue RS 3 33 PS und 15 Nm mehr Power (bisher 367 PS und 465 Nm). Trotz Zusatz-Leistung wiegt der Motor 26 Kilo weniger, verspricht Audi. Das Ergebnis: das Facelift des RS 3 Sportback knackt die 100-km/h-Marke nach nur 4,1 Sekunden (bisher 4,3 Sekunden) und fährt optional 280 km/h.Das RS 3 Facelift ab April 2017 bestellbar. Die Auslieferungen von Sportback und Limousine starten im August 2017. Kostenpunkt für den stärksten Kompakten: mindestens 54.600 Euro für den Sportback und ab 55.900 Euro für die Limousine.

Technische Daten: Fast so schnell wie der TT RS

Audi RS 3 Sportback Facelift • Motor: Fünfzylinder-Turbo • Hubraum: 2480 ccm • Leistung: 294 kW (400 PS) • max. Drehmoment: 480 Nm bei 1700 bis 5850 U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 4,1 s • Verbrauch: 8,3 l/100 km • Topspeed: 250 km/h (optional 280 km/h) • Preis: ab 54.600 Euro.
Audi RS 3 Limousine Facelift • Motor: Fünfzylinder-Turbo • Hubraum: 2480 ccm • Leistung: 294 kW (400 PS) • max. Drehmoment: 480 Nm bei 1700 bis 5850 U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 4,1 s • Verbrauch: 8,3 l/100 km • Topspeed: 250 km/h (optional 280 km/h) • Preis: ab 55.900 Euro.

Gebrauchtwagen: Audi RS 3 fahren ab 25.000 Euro

Für rund 25.000 Euro gibt es die Vorgängergeneration 8P, die von Anfang 2011 bis Ende 2012 als RS 3 Sportback angeboten wurde. Auch die erste RS 3-Generation wird von einem 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbo angetrieben. Die Leistung: 340 PS und 450 Nm. In diesen Preisregionen sind die Laufleistungen meist sechsstellig. Wer ein gepflegtes Exemplar mit unter 100.000 Kilometern Laufleistung sucht, sollte rund 30.000 Euro einplanen.
Audi RS3
Das Vorfacelift-Modell des RS 3 leistet 367 PS und ist aktuell sehr wertstabil: unter 50.000 Euro geht kaum etwas.
Bild: Werk
Unter den angebotenen Fahrzeugen sind viele Tuningautos. Wie bei allen Turbomotoren gilt auch beim RS 3: Immer anständig warm und kalt fahren, ansonsten können die Motoren schlapp machen. Das Nachfolgemodell 8V wurde nur ein Jahr lang als RS 3 mit 367 PS angeboten, bevor das A3-Facelift auf den Markt kam. Gebrauchte Exemplare sind sehr wertstabil und nur selten unter 50.000 Euro zu finden. Dafür stehen viele Modelle beim Vertragshändler und locken mit üppiger Ausstattung und niedrigen Kilometerständen. AUTO BILD Tipp: Darauf achten, dass die optionale Sportabgasanlage an Bord ist. Dann macht der kleine RS 3 Lärm wie ein Großer und klingt ein bisschen wie ein Lamborghini Huracán. Probleme machen gelegentlich die Bremsen, die bereits bei niedrigen Laufleistungen ein Vibrieren im Lenkrad verursachen können. Audi hilft auf Garantie.
Im Überblick: Gebrauchte Audi RS 3

Fazit

von

Stefan Voswinkel
Gelungenes Update für den RS3! Der Motor ist spürbar leichter und kräftiger, der Sound ist immer noch unerreicht. Zusammen mit dem quirligen Fahrwerk der Muster-Sportler unter den Kompakten. Mit einem Grundpreis von 54.600 Euro aber auch echt teuer – dafür gibt es auch einen Porsche Cayman!

Von

Stefan Voswinkel