Dacia Spring Electric (2021): günstiges Elektroauto im Check
Das E-Auto Dacia Spring braucht fast 20 Sekunden von 0 auf 100 km/h
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Der Dacia Spring Electric ist das erste Elektroauto der Marke – mit 45 PS und 230 Kilometer Reichweite. AUTO BILD hat alle Infos, die Preise und den Fahrbericht!
Bild: Dacia
Inhaltsverzeichnis
Mit dem Spring Electric hat Dacia im Jahr 2021 sein erstes Elektroauto auf den Markt gebracht. Der Preis ist günstig – typisch Dacia eben. 20.490 Euro verlangt Dacia für den Spring Electric in der Basisversion "Comfort". Inklusive Umweltprämie liegt der Einstiegspreis dann bei 10.920 Euro. Damit ist der Spring der günstigste Elektro-Neuwagen auf dem deutschen Markt. Für den besser ausgestatteten "Comfort Plus" werden 21.790 Euro fällig, nach Abzug der Prämie bleiben noch 12.220 Euro. Auf den Akku gibt es acht Jahre oder 120.000 Kilometer Garantie.
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Der Dacia Spring Electric ist die europäische Variante des chinesischen Renault K-ZE. Bis auf den Grill und die Rücklichter gleichen sich die Autos. Die Form erinnert an einen geschrumpften Sandero Stepway: kompakter Aufbau mit Dachreling, ausgeformtes Heck mit leicht hervorstehenden Rückleuchten, dazu betonte Radläufe, die optisch weit nach oben reichen. Typisch Elektroauto: Der Frontgrill ist geschlossen. Ihn zieren Chromelemente in C-Form.

Die Rücklichter haben eine Signatur in Form eines liegenden Y – wie andere aktuelle Dacia-Modelle.
Bild: Groupe Renault
Unter dem großen Dacia-Logo verbirgt sich die Klappe für die Ladebuchse. Die Scheinwerfer sind zweigeteilt. Das Tagfahrlicht bilden schmale LED-Linien direkt unterhalb der Motorhaube. Eine weitere Lichteinheit ist über der Schürze zu finden. Plastikbeplankungen an den Schürzen, den Radläufen, den Schwellern und den Türen unterstreichen den SUV-Charakter. Dasselbe Ziel verfolgt auch der angedeutete Unterfahrschutz am Heck. Die Form der Rückleuchten erinnert an ein liegendes Y. Über der recht kleinen Heckscheibe ist ein dezenter Dachkantenspoiler angebracht. Da das Kleinwagen-SUV als Stadtauto konzipiert ist, sind die Abmessungen überaus kompakt.
Abmessungen des Dacia Spring Electric:
• Länge: 3734 mm
• Breite: 1770 mm
• Höhe: 1516 mm
• Radstand: 2423 mm
• Kofferraum: 270-1100 Liter
• Breite: 1770 mm
• Höhe: 1516 mm
• Radstand: 2423 mm
• Kofferraum: 270-1100 Liter
Auch den Innenraum übernimmt der Spring komplett vom K-ZE. Entsprechend verzichtet Dacia auf herkömmliche Rundinstrumente. Die Geschwindigkeit wird über ein 3,5-Zoll-Display in der Mitte des Kombiinstruments angezeigt. Drumherum sind andere Informationen kreisförmig angeordnet. So kann der Fahrer hier ablesen, in welcher Fahrstufe sich der Wagen befindet, wie voll die Batterie ist oder wie schnell sich die Batterie entlädt. Gegen Aufpreis gibt es ein Siebenzoll-Infotainment mit Navi in der Mittelkonsole.

Statt eines Tachos zeigt ein kleines Display die Geschwindigkeit an.
Bild: Groupe Renault
Das Infotainmentsystem ist kompatibel mit Apple CarPlay und Android Auto. Ist das Handy gekoppelt, kann man über eine Taste am Multifunktionslenkrad den eigenen Sprachassistenten des Smartphones nutzen. Darunter befinden sich drei klassische Drehräder für die Klimaanlage und das Gebläse. Auch die Fahrstufe der Automatik wird über so einen Drehschalter ausgewählt. Auf eine elektrische Parkbremse verzichtet Dacia, zwischen den Sitzen ist der gute alte Handbremshebel zu finden.
Mit einer Länge von nur 3,73 Metern knüpft der Dacia Spring an Kleinwagenwerte aus den 90er-Jahren an. Daher die erste Frage: Wie sieht es auf der Rückbank aus? Da zwickt es dann doch spürbar im Bein- und vor allem im Kopfbereich. Von der Raumausnutzung eines Elektroautos hätte man trotz der geringen Abmessungen mehr erwarten dürfen.

Auf der ersten Fahrt schafften wir nur 150 statt 230 Kilometer, ein Grund dürften die kalten Temperaturen gewesen sein.
Bild: Groupe Renault
Jetzt aber ab in die erste Reihe. Wir stellen den Drehknopf auf D und fahren los. Bis 50 km/h braucht der 44-PS-Knirps knappe sechs Sekunden – reicht doch und klappt alles easy. Bei Stromwegnahme rekuperiert der Spring immer mit dem gleichen Verzögerungsmoment. Die versprochene Reichweite (laut WLTP 230 Kilometer) konnten wir trotz zurückhaltender Fahrweise bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zwar nicht erreichen, rund 150 Kilometer waren aber locker drin. Nicht nur wegen der Reichweite empfiehlt sich auf der Autobahn Zurückhaltung.
In Verbindung mit den dünnen Schlappen (165/70 R 14) reagiert der leichte, schmale und hohe Spring äußerst empfindlich auf Seitenwinde – rechte Spur und Tempo 90 lautet daher die Empfehlung. Dafür fallen die Abrollgeräusche gering aus. Mit 125 km/h Spitze ist das natürliche Terrain des Spring sowieso ganz klar neben der Autobahn. Da passt auch der Beschleunigungswert von fast 20 Sekunden auf 100 Sachen besser ins Bild.
Die taube Lenkung akzeptieren wir angesichts des Preises klaglos. Auch dass weder Lenksäule noch Fahrersitz höhenverstellbar sind. Doch Sitze mit Seitenhalt würden wir mit Kusshand nehmen. In jeder Kurve rutscht der Po auf den äußersten Rand der Sitzfläche. Aber alles in allem: Mehr braucht man in der Stadt nicht.
Im AUTO BILD-Vergleich musste sich der Dacia Spring gegen seine Konkurrenten Fiat 500e und den Renault Twingo Electric behaupten. Verglichen mit seinen Kontrahenten ist der Dacia mit einem Testwagenpreis von 21.790 Euro der günstigste Kandidat. Die Mitte markiert der Renault mit 25.540 Euro, der Fiat ist mit 30.990 Euro der Teuerste in dem Trio. Auch beim Kofferraumvolumen hat der Dacia die Nase vorn; während Fiat und Renault mit 185, bzw. 188 Litern auskommen müssen, passen in den Spring sogar 270 Liter. Bei der maximalen Zuladung muss der Rumäne aber Abstriche machen, da gewinnt der Twingo Electric.

Diese Drei sind gemacht für die Stadt: klein, leicht und wendig. Da genügen auch Reichweiten von 130 bis 197 Kilometer.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Auf der Straße sticht vor allem Der Fiat mit seinem agilen Fahrverhalten heraus. Der kleine Italiener ist zwar das schwerste der drei Autos, mit 87 kW (118 PS) aber auch der stärkste. Und auch der Komfort bleibt nicht auf der Strecke. Das Fahrwerk des 500e ist straff, aber auch nachgiebig. Der Spring wirkt trotz seines weich abgestimmten Fahrwerks und der kleinen 14-Zoll-Räder im Vergleich richtig unbeholfen und stolperig. Auch werden Überlandausflüge mit dem schwachen und verzögert ansprechenden Antrieb im Dacia schnell anstrengend.
Platzierung im Test:
• Platz 1 mit 501 von 800 Punkten: Renault Twingo Electric. Die geringe Reichweite macht er mit den besten Platzverhältnissen und günstigem Preis wett.
• Platz 2 mit 495 von 800 Punkten: Fiat 500e. Gewinnt die Eigenschaftswertung dank gutem Komfort, lebendigem Antrieb und flotter Ladetechnik.
• Platz 3 mit 442 von 800 Punkten: Dacia Spring. Für ihn spricht vor allem der Preis. Doch der nur etwas teurere Twingo kann vieles deutlich besser.
• Platz 2 mit 495 von 800 Punkten: Fiat 500e. Gewinnt die Eigenschaftswertung dank gutem Komfort, lebendigem Antrieb und flotter Ladetechnik.
• Platz 3 mit 442 von 800 Punkten: Dacia Spring. Für ihn spricht vor allem der Preis. Doch der nur etwas teurere Twingo kann vieles deutlich besser.
Dacia Spring vs. Fiat 500 e vs. Renault Twingo Electric: Test-Daten
Fahrzeugdaten
Dacia Spring
Fiat 500 e
Renault Twingo Electric
Motor
Leistung
Drehmoment
Höchstgeschwindigkeit
Antrieb
Bremsen vorne/hinten
Reifenhersteller
Reifendimension Test vorne
Reifendimension Test hinten
Kofferraumvolumen min.
Kofferraumvolumen max.
Kosten/Garantien
Versicherungsklassen
Gesamtkosten
Werkstattintervalle
Garantie
Garantie gegen Durchrostung
Mobilitätsgarantie
Beschleunigung
Beschleunigung 0-50
Beschleunigung 0-100
Beschleunigung 0-130
Elastizität
Zwischenspurt 60-100
Zwischenspurt 80-120
Gewichte/Zuladung
Leergewicht/Zuladung
Leergewicht in % vorne
Leergewicht in % hinten
Gesamtgewicht
Bremsweg
Bremsweg (kalt)
Durchschn. Verzögerung (kalt)
Bremsweg (warm)
Durchschn. Verzögerung (warm)
Wendekreis
Wendekreis links
Wendekreis rechts
Abmessungen Kofferraum
Ladekantenhöhe
Kofferraumtiefe min.
Kofferraumtiefe max.
Kofferraumbreite min.
Kofferraumbreite max.
Kofferraumhöhe min.
Kofferraumhöhe max.
Breite Heckklappenöffnung
Innenhöhe Ladekante
Geöffnete Heckklappe bis Boden
Geräusche
Innengeräusch bei 50 km/h
Innengeräusch bei 100 km/h
Innengeräusch bei 130 km/h
Den Spring gibt es in zwei Ausstattungen. Die Basis heißt Comfort und ist sehr puristisch: eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrische Fensterheber, ein Lichtsensor und eine manuelle Klimaanlage zählen zur Serienausstattung. Die höhere Ausstattung Comfort Plus beinhaltet neben orangefarbenen Akzenten an Außenspiegeln, Dachreling, den Türen und dem Grill auch ein Technik-Paket. Das besteht aus dem Infotainment mit sieben Zoll großem Bildschirm, einer Einparkhilfe mit Sensoren hinten und einer Rückfahrkamera.

Mit der Ausstattung Comfort Plus bekommt der Dacia Spring orangefarbene Akzente.
Bild: Groupe Renault
Außerdem bringt die Marke zu einem späteren Zeitpunkt eine Lieferwagenvariante. Der Spring Electric Cargo kommt ohne Rücksitze. So passen 800 Liter und 325 Kilo in das Auto. Der große Kofferraum wird durch ein Gitter von den Vordersitzen getrennt. Als Cargo gibt es das Elektroauto nur in Weiß, Türgriffe und Spiegelkappen sind unlackiert. Eine Klimaanlage und ein Radio mit Bluetooth und USB-Anschluss sind immer an Bord.
Angetrieben wird der Dacia Spring von einem 44 PS und 125 Nm starken Elektromotor. Damit sollen laut Dacia 125 km/h Höchstgeschwindigkeit drin sein. Um Strom zu sparen, ist das Elektroauto das Gegenteil eines Beschleunigungswunders: Von 0 auf 100 km/h geht es in zähen 19,1 Sekunden.
Als Energiespeicher dient ein 27,4 kWh großer Akku, der eine Reichweite von 230 Kilometern nach WLTP ermöglichen soll. Um möglichst energiesparend zu fahren, gibt es einen Eco-Modus. Damit wird die Leistung auf 31 PS gedrosselt, und das Auto fährt nicht mehr schneller als 100 km/h.
Technische Daten Dacia Spring
Leistung
Max. Drehmoment
Antrieb
0-100 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Akkukapazität
Reichweite (WLTP)
Geladen werden kann bei Wechselstrom mit 6,6 kW. Gegen Aufpreis (und nur in der höheren Ausstattung Comfort Plus) kann der Spring mit Gleichstrom und maximal 30 kW geladen werden. An Schnellladesäulen soll die Batterie dann in 56 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen sein, an der heimischen Steckdose dauert eine Vollladung laut Dacia 13,5 Stunden.
Über eine eigene App kann man außerdem aus der Ferne die Restreichweite überprüfen, die Klimaanlage schon vor der Fahrt einschalten oder den Standort des Spring ermitteln. Hängt das Auto gerade am Strom, kann man den Ladevorgang starten oder beenden oder sich anzeigen lassen, wie lange der Dacia Spring noch laden muss.
Fazit
Wir sagen: gut gemacht! Der Dacia-Minimalismus macht den Spring äußerst sympathisch. Nicht nur in preislicher Hinsicht, denn das Elektroauto ist eins der wenigen seiner Gattung, bei dem das Gewicht
nicht aus dem Leim gegangen ist. Da reichen wenig Leistung und ein kleiner Akku. Komfort und Ergonomie dürfen aber nicht weiter vernachlässigt werden. So sagen wir auch: in Zukunft bitte besser machen!
nicht aus dem Leim gegangen ist. Da reichen wenig Leistung und ein kleiner Akku. Komfort und Ergonomie dürfen aber nicht weiter vernachlässigt werden. So sagen wir auch: in Zukunft bitte besser machen!
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