Schnelles Laden wird immer wichtiger. Kein Wunder: In puncto Alltagstauglichkeit sind Elektroautos den Verbrennern immer noch ein Schrittchen hinterher, weil das Tanken in ein paar Minuten gegenüber dem oft langen Laden die Reisezeiten auf der Langstrecke eben dramatisch verkürzt. 

Das 800-Volt-Netz hat gleich mehrere Vorteile

Eine Lösung für Elektroautos: Die Bordspannung erhöhen von 400 auf 800 Volt. Das halbiert nicht nur die Ladezeiten, sondern sorgt auch für Gewichtsersparnis, weil Leitungsdurchschnitte und Isolierungen nun erheblich weniger Durchmesser haben können. Überdies wird weniger Bauraum benötigt. Immer mehr Hersteller entwickeln daher Elektroautos mit 800-Volt-Bordnetzen.
Kia EV9
Das elektrische SUV Kia EV9 ist seit 2023 auf dem Markt und kann sogar bereits bidirektional laden.
Bild: Kia

Das zeigt, dass Reichweite (und damit Batteriegröße) nicht die einzige Lösung ist. Denn gerade auf langen Strecken kommt der Ladeleistung und damit der Ladegeschwindigkeit eine mindestens ebenso große Bedeutung zu. Oft kann es sogar vorteilhaft sein, einmal mehr, dafür aber kürzer zu laden.
Hinweis
Kia EV6 mit Ersparnis bei Carwow 
Hier die Liste der Autos, die aktuell mit 800-Volt-Bordnetz ausgestattet sind. Eine Ausnahme ist der Newcomer aus den USA: Die Luxus-Limousine Lucid Air ist mit 924-Volt-Technologie ausgerüstet. Ob das ein Trend ist und bald weitere Hersteller die Spannung im Bordnetz weiter hochjazzen, bleibt abzuwarten. Der Lucid Air jedenfalls kann im Idealfall in 20 Minuten Energie für 480 Kilometer zapfen.

Das sind die bei carwow.de erhältlichen Ladeleistungskönige

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Audi e-tron GT (Ladeleistung: 270 kW)
BMW i4 (Ladeleistung: 205 kW)
Hyundai Ioniq 5 (Ladeleistung: 240 kW)
Kia EV6 (Ladeleistung: 240 kW)
Mercedes EQS (Ladeleistung: 200 kW)
Polestar 3 (Ladeleistung: 250 kW)
Porsche Taycan (Ladeleistung: 270 kW)
Volvo EX90 (Ladeleistung: 250 kW)
Allerdings muss zum 800-Volt-Laden nicht nur das Auto technisch in der Lage sein. Das gewaltige Ladetempo ist nur möglich, wenn auch die passende Ladesäule mit ausreichend Power zur Verfügung steht. Denn nur eine Ladeleistung von 300 kW vermag den Strom derart rasant in den Lucid-Akku zu pumpen. Solche High-Power-Ladesäulen gibt es zwar schon in großer Zahl, doch auch ihre Macht ist begrenzt: Laden an einer HPC-Station mit mehreren Ladepunkten zwei Fahrzeuge gleichzeitig, halbiert sich die Ladeleistung pro Fahrzeug (außer bei Ionity, wo die Ladeleistung nicht geteilt wird).
VW ID. Buzz
Der ID. Buzz macht mit 170 kW Ladeleistung einen Schritt nach vorn bei VW, ist aber nicht das Optimum.
Bild: Volkswagen AG

Diese E-Autos haben schon 800-Volt-Bordnetz

Elektroautos mit 800-Volt-Bordnetz

Elektroautos mit 800-Volt-Bordnetz
Audi
e-tron GT
BYD
Dolphin
elegend
EL1
Genesis
Electrified GV70
Electrified G80
G60
Hyundai
Ioniq 5
Ioniq 6
Kia
EV6
EV9
Lotus
Eletre
Lucid Motors
Air (924 Volt)
Porsche
Taycan
Taycan Cross Turismo
Rimac
Nevera

Bei einem 400-Volt-Bordnetz sind rein rechnerisch 200 Kilowatt Ladeleistung möglich; beim 800-Volt-Netz theoretisch das Doppelte. Audi und Porsche bieten aktuell zumindest 270 Kilowatt. 300 bis 350 kW sollten bei den kommenden Modellen jedoch nur eine Frage der Zeit sein. Jedoch: je schneller ein Akkupaket geladen wird, umso mehr wird es gestresst und um so schneller altern die Zellen. Man sollte daher – egal mit welchem Bordnetz – nur dann mit maximalem Tempo laden, wenn die Zeit drängt.
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BMW und Mercedes wollen ebenfalls aufstocken

Der neue BMW i7 hat an sich – abgesehen von seinem polarisierenden Front-Design – nur einen technischen Nachteil: Er lädt mit der langsameren 400-Volt-Technik. Heißt: Aus einem 350-kW-Lader kann er nicht den gleich hohen Vorteil ziehen wie beispielsweise der Audi e-tron GT oder der Hyundai Ioniq 5.
Hinweis
Hyundai Ioniq 5 mit Ersparnis bei Carwow
Mercedes hat bereits kommuniziert, dass die Modelle auf der neuen Frontantriebsplattform ab 2025 – beginnend wahrscheinlich mit dem CLA – über 800-Volt-Bordnetz verfügen werden. Die neuen Modelle Porsche Macan und Audi Q6 Etron kommen beide Anfang 2024 – ebenfalls mit 800-Volt-Ladetechnik.
Polestar 3
Der Polestar 3 ist einer von zwei Schweden in der Liste der Könige der elektrischen Ladeleistung.
Bild: Polestar

Nachfolgend eine Übersicht der maximalen Ladegeschwindigkeiten auf Basis von Herstellerangaben und Testladungen. Dies sind ungefähre Maximalwerte, die sich über Funk-Updates steigern lassen.

Ladeleistungen von E-Autos

Ladeleistung unter 100 kW

MG R Electric: 92 kW, MG5: 90 kW, Fiat 500 E: 80 kW, Abarth 500 E: 80 kW, Kia Soul EV: 80 kW, Renault Zoe: 50 kW, BMW i3: 50 kW, Mini Cooper SE: 50 kW, Dacia Spring: 30 kW, Smart Fortwo EQ: 22 kW

Ladeleistung 100 bis 150 kW

MG4 Electric: 135 kW, Mercedes EQA/EQB/EQC: 100 kW, Opel Mokka-e: 100 kW, Opel Corsa-e: 100 kW, Peugeot e-208: 100 kW, Peugeot e-308: 100 kW 

Ladeleistung 150 bis 200 kW

BMW i4: 200 kW, BMW iX: 200 kW, Mercedes EQS SUV: 200 kW, BMW i7: 195 kW, Mercedes EQE: 170 kW, Mercedes EQE SUV: 170 kW, VW ID.Buzz: 170 kW, BMW iX3: 150 kW, Polestar 2: 150 kW, Ford Mustang Mach-E: 150 kW, Toyota bz4x: 150 kW, VW ID.3: 135 - 170 kW, VW ID.4/5: 135 - 170 kW, Audi Q4 e-tron: 135 – 170 kW, Skoda Enyaq: 135 – 170 kW, Cupra Born: 135 – 170 kW, Renault Megane E-Tech: 130 kW

Ladeleistung über 200 kW

Audi e-tron GT: 270 kW, Porsche Taycan: 270 kW, Tesla Model 3: 170 - 250 kW, Tesla Model Y: 170 - 250 kW, Tesla Model S: max. 250 kW, Kia EV6: 235 kW, Hyundai Ioniq 5: 235 kW,  Hyundai Ioniq 6: 235 kW, Genesis GV70: 270 kW