Hybridautos verbinden beim Antrieb einen Benzin- oder Dieselmotor mit einem Elektromotor. Sie sparen im Vergleich zu einem Verbrenner Kraftstoff und CO2 ein, fahren aber nicht wie ein E-Auto rein elektrisch (Kaufberatung E-Auto vs. Plug-in-Hybrid). Die bekanntesten Hybridarten sind der Plug-in-Hybrid, der Vollhybrid und der Mildhybrid.
Hinweis
Hybridmodelle im AUTO BILD-Gebrauchtwagenmarkt  
Früher war alles einfach und überschaubar. Autos wurden entweder von einem Benzin- oder einem Dieselmotor angetrieben, in den Tank kam der entsprechende Kraftstoff. Irgendwann kamen noch Erdgas- (CNG) und Flüssiggasantrieb (LPG) dazu, die aber nur ein Nischendasein führen (Welche Zukunft haben E-Fuels?).
Doch mit der Elektromobilität wurde es kompliziert. Unter anderem hielt ein Begriff Einzug in den Sprachgebrauch, der bei vielen Menschen für Verwirrung sorgt: Hybrid.
Der Duden definiert "Hybrid" als "aus Verschiedenartigem zusammengesetzt", "von zweierlei Herkunft" oder auch "gemischt" und "zwitterhaft". Bei einem Hybridauto mischen sich entsprechend zwei Antriebsarten und zwei Energiespeichersysteme: zum einen der Verbrenner- und der Elektromotor, zum anderen der Kraftstofftank und die Batterie, auch Akku(mulator) genannt.
Kia Niro 1.6 GDI Plug-in-Hybrid
Hybridtechnik vereint das Beste aus zwei Welten: die reichweitenstarke Verbrennertechnik und den CO2-sparenden Elektroantrieb.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Durch das Zusammenwirken von zwei Kraftquellen gewinnt ein Hybridfahrzeug (HEV = Hybrid Electric Vehicle) beim Fahren an Dynamik, da dauerhaft ein hohes Drehmoment zur Verfügung steht. Das Auto fährt leiser, verbraucht weniger fossilen Kraftstoff und stößt weniger Schadstoffe wie CO2 aus.
Der Akku eines Hybridautos wird über ein automatisches Steuersystem mit überschüssiger Energie des Verbrennungsmotors oder durch Energierückgewinnung beim Bremsen (Rekuperation) gespeist (13 Tricks für mehr Reichweite im E-Auto). Aber welche Hybridarten gibt es? Wie funktionieren sie? Welche Vor- und Nachteile haben sie?

Was ist ein Mildhybrid?

So funktioniert er

Ein Startergenerator unterstützt den Verbrenner, etwa beim Beschleunigen und Zwischenspurt. Rein elektrisch fahren ist höchstens beim Einparken oder Rangieren möglich. Beim Ausrollen oder Bremsen wird Energie gebündelt und in der Batterie (meist 48 Volt) gespeichert, um die elektrischen Systeme des Fahrzeugs zu versorgen und eben den Motor bei Bedarf zu unterstützen. 
Im Leerlauf oder im Stand wird der Verbrennungsmotor abgeschaltet. Die (kleine) Batterie kann nicht an eine externe Stromquelle angeschlossen werden.

Drei beliebte Mildhybride mit Rabatt

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
VW Golf
UVP ab 32.225 EUR/Ersparnis bis zu 8731,00 EUR
Audi A3 Sportback
UVP ab 31.800 EUR/Ersparnis bis zu 5421,00 EUR
Fiat 500
UVP ab 16.990 EUR/Ersparnis bis zu 3519,00 EUR

Vorteile eines Mildhybrid

• leicht dynamischeres Fahrverhalten • spart im Vergleich zu einem Verbrenner Kraftstoff und damit Geld • günstiger als ein Voll- oder ein Plug-in-Hybrid • elektrische Reichweite spielt beim Fahren keine Rolle • externe Lademöglichkeit nicht nötig.

Nachteile eines Mildhybrid

• Batteriekapazität und Kraft des Elektromotors reichen zum elektrischen Fahren nicht aus • Einsparung von Kraftstoff und CO2 eher gering.

Verbrauch

Ein Mildhybrid ist ähnlich sparsam wie ein Diesel (und auch ähnlich teuer), dafür aber deutlich sauberer. Der Verbrauch liegt etwa ca. 10-15 Prozent unter dem eines Benziners, im reinen Stadtverkehr kann die Einsparung auch höher sein.

Modelle

Mittlerweile wird die Technologie in fast jedem Verbrennermotor eingesetzt, entsprechend gibt es von nahezu jedem Hersteller in fast jedem Segment einen Mildhybrid. Eine Empfehlung auszusprechen ist daher kaum möglich.

Was ist ein Vollhybrid?

So funktioniert er

Ein Vollhybrid (5 Modelle im Test) besitzt eine Hochvoltbatterie und einen Elektromotor, die den Wagen bis zu einem Tempo von rund 50 km/h eigenständig antreiben können. Auch er kann den benötigten Strom nicht aus einer externen Quelle laden. 
Der E-Motor speist die Batterie nur bei einer Talfahrt, beim Verzögern und vor allem beim Bremsen wie ein Generator mit neuer Energie, wobei meist der Grad der Rückgewinnung über verschiedene Rekuperationsstufen wählbar ist.

Drei beliebte Vollhybride mit Rabatt

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Toyota Yaris Cross
UVP ab 25.340 EUR/Ersparnis bis zu 4182,00 EUR
Kia Niro
UVP ab 32.590 EUR/Ersparnis bis zu 7714,00 EUR
Renault Clio
UVP ab 23.200 EUR/Ersparnis bis zu 4327,00 EUR

Vorteile eines Vollhybrid

• rein elektrisches Fahren für kurze Strecken möglich • hilft durch Dynamik beim Beschleunigen oder Überholen • spart Treibstoff und damit CO2 • nicht so teuer wie ein Plug-in-Hybrid oder gar ein Elektroauto.

Nachteile eines Vollhybrid

• keine externe Lademöglichkeit • sehr geringe Reichweite • weniger sparsam und nachhaltig als PHEV oder BEV • teurer als Verbrennervarianten.

Verbrauch

Auch hier ist neben dem Modell bzw. dem Fahrzeugsegment die gängige Fahrumgebung entscheidend. In der Stadt mit vielen Bremssituationen und ohne Hochgeschwindigkeitsstrecken liegt das Sparpotenzial gegenüber einem Benziner bei ca. 25 bis 30 Prozent.

Modelle

Pionier war vor rund einem Vierteljahrhundert der Toyota Prius, den es lange nur als Vollhybrid und ab der vierten Generation (2017) auch als Plug-in-Hybrid gab. Mitte 2023 kommt der Japaner neu als Plug-in-Hybrid auf den Markt.
Toyota Prius + Hybrid
Der Toyota Prius war als Vollhybrid DER Pionier für Hybridtechnik in Deutschland. Mitte 2023 kommt der Japaner neu als Plug-in-Hybrid auf den Markt.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Auch bei Vollhybriden existiert mittlerweile eine große Auswahl auf dem Markt, vor allem aus Japan und Südkorea. Manche Modelle, wie zum Beispiel der Kia Niro, wird gleich in drei Varianten angeboten: Elektro, Plug-in und Hybrid (zum Vergleichstest).

Was ist ein Plug-in-Hybrid?

So funktioniert er

Der Plug-in-Hybrid (PHEV = Plug-in-Hybrid Electric Vehicle) wird oftmals sprachlich mit der Gattung Hybrid gleichgesetzt. Das ist aber falsch. Ein PHEV ist die einzige Hybridart, bei der die Antriebsbatterie über einen Stecker (plug in = engl. "einstecken") an einer externen Stromquelle wie einer Steckdose, einer Wallbox oder einer öffentlichen Ladesäule aufgeladen werden kann.

Drei beliebte Plug-in-Hybride mit Rabatt

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Mitsubishi Eclipse Cross
UVP ab 36.690 EUR/Ersparnis bis zu 9157,00 EUR
Ford Kuga
UVP ab 43.750 EUR/Ersparnis bis zu 13.264,00 EUR
Cupra Formentor
UVP ab 50.070 EUR/Ersparnis bis zu 11.366,00 EUR
Dementsprechend ist der Energiespeicher größer, die Kapazität reicht für rein elektrische Fahrten über 60-80, manchmal sogar über 100 Kilometer. Dies allerdings nur unter idealen Bedingungen (Temperatur, Streckenprofil) und bei optimal abgestimmten Fahrverhalten (vorausschauend, höchstens Tempo 100, wenige Nebenverbraucher). 
Der Verbrennermotor schaltet sich immer dann ein, wenn der E-Motor bei hoher Belastung (starke Steigung, hohe Geschwindigkeit) nicht mehr klarkommt – oder wenn der Akku leer ist.

Vorteile eines Plug-in-Hybrid

• lokal emissionsfreies Fahren möglich • Unabhängigkeit von Ladesäulen auf langen Strecken • guter Mix aus Umweltfreundlichkeit und Zuverlässigkeit • Kraftstoffersparnis im Elektrobetrieb • günstiger als ein E-Auto.

Nachteile eines Plug-in-Hybrid

• relativ hoher Anschaffungspreis • keine Förderung durch den Umweltbonus mehr • höheres Gewicht durch größere Traktionsbatterie • höherer Wartungsaufwand durch Kombination aus Verbrenner-/Elektromotor • Laden für umweltfreundliche Nutzung zwingend nötig.

Verbrauch

Eines vorweg: Natürlich spart ein Plug-in-Hybrid Sprit und damit CO2. Wenn man ihn richtig fährt und gewissenhaft auflädt! Aber: Die Verbrauchsangaben (kombiniert nach WLTP) vieler Hersteller mit einer 1 vor dem Komma entbehren jeglicher Realität. 
Mitsubishi Outlander PHEV
Nur Plug-in-Hybride lassen sich – neben Elektroautos natürlich – mit einem Stecker von außen aufladen.
Bild: Mitsubishi Motors
Generell ist eine Kraftstoffersparnis gegenüber einem Verbrenner von 30 bis 80 Prozent drin. Bei falschem Gebrauch eines Plug-in-Hybrid ohne Aufladen kann der Spritverbrauch aber durch das höhere Fahrzeuggewicht (Batterie!) sogar höher liegen.

Modelle

Auch bei Plug-in-Hybridmodellen gibt es längst eine ansehnliche Auswahl. Am größten ist sie im Bereich der (schweren) SUV, weswegen PHEV oft in der Kritik stehen und ihr Kauf seit 2023 auch nicht mehr durch den Umweltbonus bezuschusst werden. 
Der Bestseller in Deutschland und Europa ist der Ford Kuga PHEV, der vielleicht schönste der Alfa Romeo Tonale, ebenfalls sehr beliebt der Mitsubishi Eclipse Cross. Am weitesten rein elektrisch fahren die Mercedes GLC und C 300 e. Mercedes bietet als einer der wenigen Hersteller auch Diesel-Plug-ins an.

Gibt es Förderung für Hybridfahrzeuge?

Inzwischen profitiert kein Hybridfahrzeug mehr von der der Elektro-Kaufprämie. Während Mild- und Vollhybride von dieser Förderung schon immer ausgeschlossen waren, wurde zum Anfang 2023 der Umweltbonus auch für Plug-in-Hybride abgeschafft. 
Auch eine generelle Steuerbefreiung gibt es nicht. Aber: Da die Kfz-Steuer nach Hubraum und nach CO2-Ausstoß berechnet wird, haben verbrauchsarme Hybridmodelle hier Vorteile. Und Steuervorteile bei der Nutzung als Dienstwagen gibt es für PHEV nach wie vor.