THG-Quote: Welche Anbieter und welche Prämen es gibt
THG-Quote: Das sind die Anbieter mit der höchsten Prämie

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Dank THG-Quote können E-Auto-Besitzer weiterhin Geld verdienen. Trotz geringerer Prämien ist sie eine lukrative Einnahmequelle für E-Autobesitzer. Hier ein Überblick über gut 50 Prämienanbieter: Wer zahlt am meisten?
Bild: AUTO BILD Montage
Ford Mustang Mach-E / Tom Salt
Inhaltsverzeichnis
Die THG-Prämie ist weiterhin eine lukrative Möglichkeit zum Geldverdienen für alle Besitzer von Elektroautos. Weil das E-Auto kein Abgas ausstößt, also lokal emissionsfrei unterwegs ist, können E-Mobilisten die THG-Quote verkaufen. Das bringt mehrere Hundert Euro im Jahr ein und mindert die Betriebskosten!
Auch 2023 gibt es die THG-Prämie für alle Besitzer eines Elektroautos, hat das Umweltbundesamt zugesichert. Aber sie wird deutlich niedriger ausfallen. Verantwortlich ist die Entwicklung am Strommarkt: Der Anteil an Strom aus fossilen Energiequellen an der gesamten Strommenge (dem sogenannten Strommix) ist aktuell höher als im Jahr zuvor. Damit sinkt der sogenannte Referenzwert für Strom, also ist der Strom schmutziger, und der Einspareffekt an CO2 sinkt bei seiner Nutzung. Folge: Einige Vermittler haben die THG-Quote um mehr als ein Drittel gesenkt.
AUTO BILD erklärt, was es mit der Quote auf sich hat, wie der Verkauf über CO2-Zertifikate funktioniert und wie hoch die Prämien von über 50 ausgesuchten Anbietern derzeit sind.
Inzwischen (Stand: 31. Mai 2023) wurden die 2023er-Prämien vielerorts noch weiter gekürzt. Und auch die Freundschaftswerbung ist vielen Anbietern nicht mehr so viel wert wie im Vorjahr.
Mit der Treibhausgasminderungsquote (kurz THG-Quote) will der Gesetzgeber die Emission schädlicher Gase im Straßenverkehr reduzieren. Sie verpflichtet Mineralölfirmen als Gegengewicht zum Verkauf fossiler Brennstoffe, bei deren Verbrennung CO2 ausgestoßen wird, die Menge an Klimagas zu senken. Das erhöht auch den Anreiz, emissionsarme Kraftstoffe auf den Markt zu bringen.
Von der THG-Quote können Fahrer von Elektroautos profitieren, denn sie leisten ihren eigenen Beitrag zum Klimaschutz. Deshalb können sie die CO2-Einsparung ihrer Autos zertifizieren und an die quotenpflichtigen Firmen verkaufen. Das lohnt sich, auch wenn aufgrund des großen Andrangs manchmal etwas Geduld gefragt ist.
Übersicht: So viel zahlen diese THG-Quoten-Anbieter
Maximale Auszahlung
Auszahlungsmodelle und Boni
Provision des Vermittlers
THG-Experten.de
Insta Drive
emobility.energy
Carsync
Quotando
geld-fuer-eauto.de
Check24
Wirkaufendeinzertifikat
Klima-Quote.de
2Ocean.de
wirkaufendeinethg.de
Green Income
Majorel (über majgreen.de)
eco2wo
eAutoCash
ADAC
Carbonify
HUK
neoom GREEN
thinkmobility.green
Quotlix
EnBW
E-Bonus
GP Joule Connect
Sixt Neuwagen
The Quota House
N-ERGIE
(Energieversorger in Franken)
SENEC
Elektrovorteil.de
yippie
udo
OneGreen
Lowago
Juicify
CO2.auto
Fairnergy
Polarstern
Mygreencashback
E.ON
Stromfahrer
Maingau Energie
Energiehoch3
Energy Market Solutions
Enercity
M3E
Sauber Energie
Teamstrom
Online Fuels
Smartificate
Elli
THG Börse
The Mobility House
Seit 2022 kann jeder E-Auto-Besitzer per indirektem Emissionshandel seine Zertifikate auf dem freien Markt verkaufen. Da Einzelpersonen nicht zum Quotenhandel berechtigt sind, läuft das in der Praxis über Vermittler. Sie melden meist jeweils 500 Autos gebündelt beim Umweltbundesamt, kassieren die Prämie und verteilen sie an ihre registrierten Kunden. Die Anbieter kassieren für ihren Service eine Provision. Aber durch Bündeln der Zertifikate bringen sie sich und ihre Kunden in eine bessere Verhandlungsposition.

Bei den meisten THG-Vermarktern muss der Kfz-Schein hochgeladen und die Bankverbindung angegeben werden.
Bild: Werk
Für den einzelnen E-Mobilisten ist zum Kassieren der Prämie nicht viel zu tun: einfach sich beim THG-Quoten-Vermarkter der Wahl registrieren, den Fahrzeugschein hochladen und die Bankdaten angeben. Den Rest übernehmen die Quoten-Vermittler.
Wegen des tendenziell erhöhten CO2-Ausstoßes bei der Stromproduktion 2023 fällt der Einspareffekt durch E-Autos geringer aus. Somit sinken die ausgelobten Prämien. Die Top-3-Anbieter mit der höchsten Ausschüttung bieten maximal 425 Euro (THG-Experten), 422 Euro (Instadrive) oder 411 Euro (Emobility.Energy, Stand: 31. Mai 2023).

Wer ein Elektroauto wie diesen Hyundai Kona besitzt, der kann mit dem eingesparten CO2 Geld verdienen.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Doch mittelfristig dürfte die Quote wieder steigen, weil die gesetzliche Vorgabe zur CO2-Einsparung von Jahr zu Jahr weiter verschärft wird. Damit ist absehbar, dass die Prämie wieder steigt. Einige Vermittler erlauben nur noch die Anmeldung für 2023, während einige Kombipakete für beide Jahre anbieten.
Vorsicht: Bei manchen Anbietern ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob es sich um einen Bestpreis oder Festpreis handelt. Und: Die Vermittler, die in der Tabelle die höchstmöglichen Beträge in Aussicht stellen, sind nicht automatisch die besten! Die Tabelle erhebt angesichts eines sehr beweglichen Marktes keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Beim Fest- oder auch Fixpreis garantiert der Vermittler einen Wert X, der sich aus einem durchschnittlichen Quotenverkaufspreis ergibt und nicht den Schwankungen am Markt unterliegt. Wer im Freundeskreis um zusätzliche Kunden wirbt, der bekommt vom Vermittler weitere Boni ausbezahlt. Beispielsweise 25 Euro pro weiterem E-Auto-Fahrer, der sich für die THG-Prämie registriert. Einige Anbieter appellieren an das soziale Gewissen der Elektrofahrer und bieten an, die ganze Prämie oder auch nur einen Teil davon gleich zu spenden.
Warum man bei manchen THG-Agenturen vorsichtig sein sollte
Allerdings leisten nicht alle Vermittler gute Dienste. Die "Stiftung Warentest" hat zuletzt den Markt untersucht. Aussortiert wurden dabei einige Anbieter, die als unseriös gelten, weil sie mehr versprechen, als sie halten. Im Endergebnis erfüllten von 36 Anbietern nur 13 die formellen Kriterien und galten den Verbraucherschützern als "empfehlenswert".
Welche Kriterien waren der Stiftung Warentest wichtig? Aus Stiftungssicht unseriös sind Anbieter, bei denen sich der Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Auch die Verweigerung eines garantierten Auszahlungsbetrages läuft für die Verbraucherschützer unter "Nepp" – denn so kann es passieren, dass eine Agentur keinen Abnehmer für eines oder mehrere THG-Zertifikate findet und der Quoten-Inhaber am Ende aufgrund von Vertragsbindung leer ausgeht.
Bis Ende März 2022 durften Interessenten anfallende Steuern nicht vergessen. Die THG-Prämie war bis zu diesem Zeitpunkt ab einem bestimmten Betrag als Einnahme zu versteuern. Steuerprofis rieten dazu, ein eingehendes Gespräch mit dem Steuerberater zu führen oder zur steueroptimierten Prämie von 255 Euro zu greifen. Alles darüber hinaus war steuerpflichtig und konnte bestenfalls gespendet werden.
Dann teilten die Finanzbehörden von Rheinland-Pfalz am 21. März 2022 mit, dass die Einnahmen aus der THG-Prämie nach bundeseinheitlicher Verwaltungsauffassung komplett steuerfrei sind – für Privatpersonen, wohlgemerkt.
Bei Selbstständigen und im Fall von Dienstwagen und Firmenfahrzeugen sieht die Situation anders aus, denn hier ist die THG-Prämie eine steuerpflichtige Einnahme. Sie muss nach § 22 III EstG versteuert werden.
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