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Das E-Kennzeichen bringt Haltern von E-Autos und Hybriden besondere Vorteile. Die reichen vom Gratisladen bis zum Fahren auf der Busspur. Dies sind die Privilegien für Elektroautofahrer.
Besitzer von Elektroautos können ein spezielles Kfz-Kennzeichen mit einem "E" am Ende beantragen und damit bestimmte Vorteile im Straßenverkehr in Anspruch nehmen. Die Regelung für E-Kennzeichen betrifft auch Saison- und Wechselkennzeichen. Mitunter dürfen Fahrer von Autos mit so einem E-Nummernschild ohne Gebühr parken, sie können gratis laden oder auf der Busspur fahren – allerdings nur, wenn die jeweilige Kommune vor Ort die Voraussetzungen dafür geschaffen hat. Ermöglicht wird das seit 2015 durch das Elektromobilitätsgesetz (kurz: EmoG). Dieses Gesetz erlaubt es den Kommunen, für Fahrzeuge ohne lokale oder mit sehr geringen Emissionen Sonderregelungen zu erlassen. Es schreibt jedoch weder vor, dass diese Regeln erlassen werden müssen. Noch, welche genau.
Neben batterieelektrischen Fahrzeugen und solchen mit Brennstoffzelle können laut EmoG auch "von außen aufladbare" Hybridautos (Plug-in-Hybride, PHEV), wenn sie entweder höchstens 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen oder mindestens 40 Kilometer im vollelektrischen Betrieb schaffen. Hybride, die vor dem 1. Januar 2018 erstmals zugelassen wurden, müssen 30 Kilometer rein elektrisch fahren können. Ob ein konkretes Fahrzeug ein E-Kennzeichen bekommen kann, hängt zusätzlich von der Fahrzeugklasse ab. Es muss sich entweder um einen Pkw, ein Wohnmobil, einen Lieferwagen bis 3,5 Tonnen, ein Motorrad, ein Trike oder ein Quad handeln. Transporter bekommen das Nummernschild nur dann, wenn sie mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 4250 Kilogramm mit dem Führerschein Klasse B gefahren werden dürfen.
Wo bekommt man das E-Kennzeichen?
Halter bekommen das E-Kennzeichen in der Zulassungsstelle. Dazu braucht es wie bei jedem Pkw wie Papiere des Fahrzeugs, einen Beleg über die Versicherung, den Nachweis über die bestandene HU und den Personalausweis. Sollte die Zulassungsstelle einen Nachweis darüber verlangen, dass das Auto die Voraussetzungen des EmoG erfüllt, kann diese beim Hersteller angefragt werden. Ein E-Kennzeichen kann sowohl bei einer Neuzulassung als auch bei einer bestehenden Zulassung beantragt werden. Auf den ersten Blick mag es absurd erscheinen, aber ein Auto mit E-Kennzeichen braucht zudem eine Umweltplakette.
Bisher liegen dem E-Kennzeichen vielerorts unterschiedliche Rechtsordnungen zugrunde, es entstand ein Flickenteppich. Die Kommunen können diese Vorrechte einräumen:
• gebührenfrei parken auf öffentlichen Parkflächen • das Nutzen besonderer Fahrspuren wie beispielsweise Busspuren • keine Gültigkeit von Zufahrtsbeschränkungen oder Fahrverboten • kostenloses Laden bei örtlichen Stadtwerken
Kostenfreie oder vergünstigte Parkplätze sind meist speziell gekennzeichnet. Oder die Regel gilt für eine ganze Region. Hier folgen einige regionale Beispiele:
Vorteile für E-Autos in Berlin
In Berlin fallen die Vorteile eher mager aus. E-Autos dürfen während des Ladens kostenlos an öffentlichen Ladestationen parken, sonst nicht.
Vorteile für E-Autos in Dortmund
Seit 2017 dürfen Fahrzeuge mit dem E-Kennzeichen ein paar Busspuren benutzen. Die Routen liegen jedoch außerhalb des Zentrums. Dazu kann an insgesamt 18 Standorten kostenlos geparkt werden.
Vorteile für E-Autos in Düsseldorf
In Düsseldorf entstehen zu Testzwecken zwei "Umweltspuren", die neben Fahrrädern, Bussen und Taxen auch Elektrofahrzeuge benutzen dürfen.
Vorteile für E-Autos in Essen
In Essen (wie auch in Karlsruhe) ist es für E-Autos erlaubt, auf ausgewiesenen Straßenabschnitte die Busspuren mitzunutzen. Auch dürfen E-Autofahrer einige Straßen, die für den normalen Autoverkehr gesperrt sind, befahren.
Vorteile für E-Autos in Frankfurt
Kostenlose Parkplätze an Ladesäulen sind in Frankfurt den Elektroautos vorbehalten, unabhängig vom Ladevorgang.
Vorteile für E-Autos in Hamburg
In der Hansestadt Hamburg dürfen E-Autos mit Parkscheibe kostenfrei bis zum Ende der Parkhöchstdauer auf allen Parkplätzen mit Parkscheinautomaten gratis geparkt werden. Zwischen 20 und neun Uhr geht das sogar unbegrenzt und ohne Parkscheibe.
Vorteile für E-Autos in Köln
In Köln dürfen E-Autos für die Dauer des Ladevorgangs kostenlos an einer Ladesäule parken. Die entsprechenden Parkplätze sind ausgeschildert.
Vorteile für E-Autos in Leipzig
Vier Stunden parken an einer Ladesäule ist in Leipzig kostenfrei. Es muss aber eine Parkscheibe im Auto liegen.
Vorteile für E-Autos in München
Zwischen acht und 20 Uhr dürfen Elektrofahrzeuge für maximal vier Stunden kostenfrei an einer Ladesäule stehen, wenn sie angeschlossen sind. Eine grundsätzliche, unbefristete Befreiung von Parkgebühren gibt es nicht.
Vorteile für E-Autos in Stuttgart
Elektroautofahrer dürfen ihr Fahrzeug mit einem E-Kennzeichen kostenlos auf öffentlich bewirtschafteten, ansonsten gebührenpflichtigen Parkplätzen und in Bewohnerparkgebieten parken.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere kleinere Städte, in denen bestimmte Privilegien für Fahrzeuge mit einem E-Kennzeichen gelten. Doch was in der einen Kommune erlaubt ist, kann in der nächsten eine Ordnungswidrigkeit bedeuten. Der E-Auto-Fahrer sollte sich also genau informieren. Darüber hinaus gibt es weitere Gründe, weshalb das E-Kennzeichen umstritten ist. Umweltverbände kritisieren, dass zu den förderungswürdigen Autos auch großvolumige Hybridfahrzeuge zählen, die die geforderte Reichweite im Elektrobetrieb zwar erfüllen, im anschließenden Verbrenner-Modus aber viel Sprit verbrauchen.
*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).