Blitzer-Apps: Geschwindigkeitskontrolle, Warn-App, Navi, Software
Blitzer-Warner: Diese Autos erkennen Radarfallen ab Werk

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Obwohl gesetzlich verboten, nutzen viele Autofahrer Blitzer-Apps auf ihrem Smartphone. Einige Autohersteller integrieren die Warnfunktion sogar ab Werk in ihre Navi-Software!
Bild: Klaus Kuhnigk
Einige Automodelle auf dem Markt können ab Werk vor Geschwindigkeitskontrollen warnen. Die Navi-Software macht es möglich.
ACHTUNG: Es drohen 75 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg, falls man bei der Benutzung erwischt wird – dieselbe Strafe wie bei Blitzer-Apps. Alle Hersteller, die Warnsysteme anbieten, sichern sich hier natürlich ab. Der Autofahrer wird im Infotainment-Menü zur Gesetzeslage informiert, muss der Nutzung – auf eigene Gefahr – zustimmen. Erst dann kann der Warnservice aktiviert werden.
Navigationsgeräte im AUTO BILD-Test
# | Getestete Produkte | Testnote | Zum Angebot |
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1.
Testsieger
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1,1 (sehr gut)
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1,2 (sehr gut)
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3.
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1,3 (sehr gut)
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Preis-Leistungs-Sieger
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1,5 (gut)
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1,5 (gut)
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6.
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2,7 (befriedigend)
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7.
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2,8 (befriedigend)
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8.
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3,6 (ausreichend)
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Diese Autohersteller haben aktuell eine Blitzer-Warnfunktion an Bord:
▶︎ Genesis:
Die noch recht unbekannte Luxusmarke aus Korea gehört zur Hyundai Motor Group. In einem G80 dieser Marke hat AUTO BILD selbst die Funktion zufällig entdeckt. Während einer Testfahrt auf dem mittleren Ring in München färbte sich auf einmal die Geschwindigkeitsanzeige im Head-up-Display rot, kurz darauf am Straßenrand ein fest-installierter Blitzer.
Die Funktion ist bei Genesis Standard
Zufall? Auch beim zweiten und dritten Mal vorbeifahren das gleiche Spiel, wieder rote Anzeige. Nur knapp über dem Tempolimit leuchteten die Zahlen orange. Auf Anfrage verriet der Hersteller: "Alle Genesis-Modelle haben diese Funktion standardmäßig verbaut. Die Funktion findet sich im Infotainmentsystem unter dem Menüpunkt Radarkontrollenwarnung."

Der Genesis G80 ist eine fast fünf Meter Lange Limousine mit ordentlich Luxus für überschaubar viel Geld.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Gewarnt werde optisch, entweder im Head-up-Display – wo es nur der Fahrer sehen kann – und/oder in den digitalen Instrumenten. Der Hersteller hat sich rechtlich abgesichert, die Funktion ist ab Werk deaktiviert. Tippt man sie an, gibt es "per Pop-up eine klare Warnung, dass man den rechtlichen Status vor der Nutzung prüfen soll", versichert der Hersteller.
Und das System warnt relativ umfassend: kennt "insgesamt acht verschiedene Kontrollsysteme (stationär, mobil, Rotlicht, Zonen mit Durchschnittsgeschwindigkeit, etc.)". Die Daten bezieht es vom Navigationsanbieter Here.

Der neueste Stromer von Kia hört auf den Namen EV6. Auch er kann auf Wunsch vor Blitzern warnen.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
▶︎ Kia:
Auch in Autos der Marke Kia warnt auf Wunsch das Navi vor Blitzern, optisch im Navi-Display oder akustisch. Der koreanische Hersteller nutzt die Navigations-Software von Here in allen aktuellen Modellen. Natürlich müssen die Autofahrer auch hier bestätigen, dass sie die Warnfunktion auf eigene Gefahr nutzen.
▶︎ Hyundai:
Hyundai-Modelle bieten die Warnfunktion bald nicht mehr
Für welche Modelle welche Software genutzt wird, konnte der Hersteller nicht genau sagen. Allerdings arbeiten die Techniker derzeit an einem Umzug für alle Modelle zu TomTom – bald ist bei Hyundai also Schluss mit der Warnfunktion.

Renaults wie diese Generation Kadjar haben die Warnfunktion aktuell noch an Bord.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
▶︎ Renault:
▶︎ TomTom-Nutzer:
Alle Geräte mit TomTom-Software können auf Wunsch vor Blitzern warnen
Das Unternehmen bietet die Blitzer-Warnfunktion für "alle Lösungen, die in Deutschland direkt an Kundinnen und Kunden vertrieben werden. Mobile Navigationslösungen, Smartphone-Navigations-Apps sowie Geräte der Autohersteller, die TomTom-Software integriert haben können auf Wunsch vor Blitzern warnen, natürlich im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften. TomTom empfiehlt Kundinnen und Kunden in Deutschland jedoch, den Dienst im Inland zu deaktivieren", so ein Sprecher zu AUTO BILD.
Bei Stellantis gibt es keine Blitzer-Warner
Stellantis, der Megakonzern aus FiatChrysler und PSA, gibt gegenüber AUTO BILD an, keine Warner anzubieten, "da es gesetzlich nicht zulässig ist". Zulieferer Denso gibt "keine Informationen zu Produktspezifikationen (...) von OEM-Teilen weiter." Unter OEM-Teilen versteht die Branche solche, die vom Zulieferer direkt an die Autohersteller verkauft werden – also auch Navis. Hier verliert sich die Spur bei Denso. Dabei ist sehr wahrscheinlich, dass auch in deren Geräten die TomTom-Warnfunktion teilweise verfügbar ist.
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