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Video: Lamborghini Centenario Roadster (2016)

Exklusives Frischluft Hypercar

Bild: AUTO BILD
Versuchen wir es mal ganz sachlich: Lamborghini legt den Centenario als Roadster auf. Die Stückzahl? 20, womit die Hälfte aller Centenario ohne Dach ausgeliefert wird. Wie beim Coupé kraftprotzt im hinteren Teil des Carbon-Monocoques der auf 770 PS erstarkte V12 aus dem Aventador. Der Preis? 2,08 Millionen Euro. Spätestens hier geht die Sachlichkeit ohnehin flöten, also nix wie ran an den Centenario! Schon auf den Pressebildern sah der Centenario Roadster aus wie von einem anderen Stern. In Wirklichkeit setzt der Über-Lambo optisch noch einen drauf. Mit gerade mal 1,16 Meter Höhe scheint der Hyper-Lambo unter den Asphalt kriechen zu wollen. Die Designsprache des Centenario lässt einen Aventador bieder aussehen.
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Gegen den Centenario ist der Aventador bieder

Der 2,1-Millionen-Lambo im Check
Kleine Teufelshörnchen zieren den Centenario-Schriftzug. Wer 770 PS hat, darf das.
An allen Ecken und Enden recken sich Carbon-Flügelchen in den Wind, die Front ist zerfurcht, die vorderen Radhäuser pfeilen sich in Fahrtrichtung, um Platz für die Aircurtains zu machen. Ein besonderer Hingucker sind die Felgen, die mit den angeschraubten Carbon-Ventilator den Luftstrom ums Fahrzeug positiv beeinflussen sollen. Und wo wir schon bei den Rädern sind: In den vorderen 20 Zoll großen Felgen greifen Sechskolben-Festsättel in eine 40 Zentimeter messende Scheibe. Gewöhnungsbedürftig ist das Heck. Die Hinterräder scheinen frei im Diffusor zu stehen – diese Techno-Optik ist nicht jedermanns Sache. Imposant sind die Carbonfinnen am Hinterteil des Centenario aber ohne Frage. Genau wie die schlanken Y-förmigen Rückleuchten. Lieber nicht nachfragen, ob man die auch für die Großserie homologieren kann.

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Da juckt's in den Fingern

Der 2,1-Millionen-Lambo im Check
Schnell und edel: Die Materialien fühlen sich hervorragend an.

Ein Schwung und die Flügeltür schwenkt weit auf. Drinnen ist es erstaunlich geräumig für ein Hypercar. Und geradezu bequem. Natürlich sind die Sitze eher sporadisch gepolstert, aber sowohl Ergonomie als auch Platzverhältnisse sind super. Selbst mit 1,95 Meter bleibt die Stirn unterhalb des Scheibenrahmens. Theatralisch ist die Abdeckung des Startknopfs, mit dem der 6,5 Liter große V12 gezündet wird. Aber, bitte, bitte nicht drücken, sagt der Lamborghini-Pressemann. Na gut, ausnahmsweise, wir wollen ja nicht schuld sein an x-fachem Herzinfarkt der Umstehenden. Obwohl es schon in den Fingern juckt. Die Griffel beruhigen wir dann lieber mit den feinen Materialien im Cockpit. Hellbraunes Alcantara, Carbon und weißes Leder machen den Centenario zu einem Haptik-Leckerbissen. Mondän, aber nicht geschmacklos.

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Dazu haben die Designer den Innenraum mit edlen Details verziert. Das Lenkrad ist schnörkel- und knopflos, das mittige Display steht aufrecht wie im Tesla und dürfte schon einen Vorgeschmack auf das Aventador-Update geben und die Hinterköpfe der Insassen drückt der Lambo auf bestickte Polster.

Wahrscheinlich sehen wir ihn nie wieder

Der 2,1-Millionen-Lambo im Check
Da wohnt der V12. Die Höchstleistung des Saugers liegt bei 8500 Umdrehungen an.
Alles gut und schön, aber was reißt der Centenario? Lamborghini verspricht eine Beschleunigung von 0 auf 100 in 2,9 Sekunden. Damit ist der Roadster ein winziges Bisschen langsamer als das Coupé (2,8 s) – liegt wohl an den 50 Kilo Mehrgewicht. Dennoch: Der Topspseed steht mit "mehr als 350 km/h" in der Pressemappe. Ob jemals ein Centenario Roadster so schnell fahren wird? Wahrscheinlich nicht, denn die 20 Exemplare sind an treue Lamborghini-Kunden verkauft. Und die werden das Ufo auf vier Rädern wohl als die ultimative V12-Wertanlage wegstellen. Da blutet jedem Hypercar-Fan das Herz. Und die Besitzer sehen es sachlich. Wie können die nur?
Peter Fischer
Mehr Lambo geht nicht: Extrovertiertes Design, ein freisaugender V12, spektakuläre Fahrleistungen. So muss das sein! Ein Jammer, dass wir den Centenario wohl nie auf öffentlichen Straßen sehen werden.