Die Hybridtechnik steht mächtig unter Druck, denn immer mehr Kunden steigen vom Verbrenner direkt auf das Elektroauto um. Einige Marken machen deshalb kurzen Prozess und verabschieden sich von der ungeliebten Hybridtechnik. Andere setzen weiter voll auf die Kraft der zwei Herzen. 
Viele große Autohersteller haben Hybridmodelle im Angebot – bevorzugt mit Stecker als Plug-in-Hybride, die in ihren neuesten Generationen dank größerer Akkus rein elektrisch Reichweiten von 100 Kilometern oder mehr schaffen und so gerade im Cityfahrbetrieb als reine E-Modelle genutzt werden können. Doch mit dem Umstieg auf die Elektromobilität stellt sich die Frage: Steht der Hybridantrieb vor dem Aus?

carwow Plug-in-Hybride mit der kürzesten Lieferzeit

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
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Bei den deutschen Autoherstellern haben sich nahezu alle Marken für einen schrittweisen Umstieg in die reine Elektromobilität entschieden. Aber Hersteller wie Renault, Nissan oder Mitsubishi gehen einen anderen Weg. Und auch bei Toyota oder Lexus haben normale Hybride selbst ohne Plug-in-Technik offenbar noch eine längere Zukunft.

Gibt es Hybrid-BMW auch in Zukunft?

So einfach kann die Welt des Autointeressenten sein: BMW lässt seinen Kunden beim jüngst vorgestellten 5er alle Möglichkeiten: Elektro, Plug-in-Hybrid, Benziner und sogar noch Dieselmotoren stehen zur Wahl So breit spreizen sich derzeit nur noch wenige.
Keine große Überraschung: Bei der Modellpremiere platzieren die Bayern den vollelektrischen BMW i5 ganz vorn. Die Hybridversion des neuen i5 dagegen steht eher etwas im Hintergrund, obwohl sie mit jeder Menge Leistung und rein elektrischer Reichweiten von bis zu 100 Kilometern durchaus ihre Reize hat.
Die AMG-S-Klasse in Hybrid-Ausführung kommt auf insgesamt 802 PS Systemleistung. Dabei geht es nicht um elektrische Reichweite, sondern Performance.
Bild: Mercedes

Auf welche Antriebe setzt Mercedes?

Beim direkten Wettbewerber Mercedes und seiner neuen E-Klasse sieht es kaum anders aus. Auch hier hat der geneigte Oberklassenkunde die freie Qual der Wahl, mit welcher Motoren-Variante er seine neue E-Klasse angetrieben sehen möchte – für jeden ist das Gesuchte dabei. Hybrid und Elektro stehen friedlich nebeneinander. 

Renault schafft Plug-in-Hybride ab

Ganz anders sieht es bei der Volumenmarke Renault aus. Die zunehmend umtriebigen Franzosen haben sich mit dem Espace ein neues Aushängeschild gegeben. Aus dem coolen Van vergangener Jahrzehnte wurde ein ansehnliches, aber recht blasses Oberklasse-SUV. Und das gibt es bisher ausschließlich mit Hybridantrieb.
Der kommt auf eine Systemleistung von satten 200 PS. Einen Plug-in-Hybriden mit stattlicher Elektroreichweite sucht man bei Renault ebenso vergeblich wie eine reine Elektroversion. Obwohl die Elektromodelle Twizy, Zoe, Twingo und gerade der noch junge Megane E-Tech feste Größen im Produktportfolio sind. Im übrigen sind Plug-in-Hybride sämtlich aus dem Programm verschwunden.  

Nissan bevorzugt Zwischenlösung

Ganz ähnlich sieht es bei Kooperationspartner Nissan aus, denn auch hier werden Modelle wie Juke, Qashqai oder X-Trail unter dem Titel e-Power als Hybridversionen angeboten, bei denen der Stecker ebenso fehlt wie eine nennenswerte elektrische Reichweite. Doch gerade im Citymodus sorgt der verbaute Elektromotor dafür, dass der Realverbrauch gering ausfällt und der Verbrenner das kleine Akkupaket immer wieder mit Energie versorgt.
Rein elektrisch gibt es Leaf, Townstar und den Ariya.  Der Antriebs-Spagat, den die Autohersteller derzeit mitunter auf ein und demselben Markt betreiben, ist eindrucksvoll.
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Keine Vergünstigungen für Hybride

Gerade die europäischen Premiumhersteller würden sich lieber gestern als morgen von den teuren Hybridversionen verabschieden. Doch diese wurden in den vergangenen Jahren mit gigantischem Aufwand parallel zu auslaufenden Verbrennern und den reinen Elektroantrieben entwickelt. So entsteht der Eindruck, sie müssten in die Märkte gedrückt werden – doch ein Boom wird sich dazu selbst wie einer Volumenmarke wie Volkswagen, Opel oder Ford kaum mehr entwickeln.
Dazu fehlen insbesondere die finanziellen Anreize, denn auf nahezu allen Märkten wurden die Kaufprämien für Plug-in-Hybride auf ein Mindestmaß zurückgefahren oder komplett gestrichen. Folglich brachen zumeist die Verkaufszahlen ein.
Kia bietet beim Sportage ebenfalls Verbrenner, Hybrid und Plug-in-Hybrid an.
Bild: Kia

Koreaner haben Vielfalt bewahrt

Auch die koreanischen Hersteller bieten ein pralles Antriebsportfolio mit Diesel, Benziner, Plug-in-Hybrid und sogar noch einem reinen Hybridantrieb. Bestes Beispiel ist ein Modell wie der Kia Sportage, der als Volumen-SUV als Verbrenner, Hybride und Plug-in-Hybride zu bekommen ist. Auch den neuen Kia Niro gibt es sowohl als Hybrid, Plug-in-Hybrid wie auch als Elektroversion.
Kein Wunder, dass viele Kunden kaum noch durchblicken. Vor allem die asiatischen Hersteller – allen voran Toyota – machten die Hybridtechnik vor 25 Jahren hoffähig. Mit einem Prius der ersten Generation, der so gar nichts mit sportlichen Fahrleistungen zu tun hat, sondern den Realverbrauch bei gemäßigten Geschwindigkeiten auf ein Minimum reduzieren sollte, brachte Toyota den ersten teilelektrischen Antrieb.
Der neue Lexus LM ist nur als normaler Hybrid ohne Stecker zu bekommen.
Bild: Lexus

Toyota setzt voll auf Hybrid-Modelle

Und für Toyota ist das Thema noch längst nicht durch: Aktuell bietet der Hersteller nicht weniger als fünf Modelle vom kompakten Corolla bis zum großen SUV Highlander mit Doppel-Antrieb. Der Ur-Hybrid Prius soll Mitte des Jahres in fünfter Generation auf den Markt kommen – dann ausschließlich als Plug-in-Hybrid mit einem Akku, so groß wie noch nie. Nur mit Elektroantrieb soll die Reichweite dann 86 km betragen. Auch die Schwestermarke Lexus setzt weiter auf Hybrid-Antrieb.

Von

Stefan Grundhoff